Neue ACES Raumanzüge

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klausd

  • Gast
Re: Neue ACES Raumanzüge
« Antwort #25 am: 15. Januar 2009, 20:58:19 »
Kann gut sein... Vielleicht hat man die YF-12A auch nicht gepowert bis nichts mehr ging, während man es bei dem SR-71 voll drauf angelegt hatte, der Rekord zu knacken. Zum anderen hatte man auch 9 Jahre Zeit zu optimieren, das dürfte wohl auch entscheidend sein.

1965       Robert L. Stephens and Daniel Andre       3,332km/h on       Lockheed YF-12A       Edwards AFB, USA

1976       Eldon W. Joersz       3,530km/h SR-71 Blackbird Beale AFB, USA


Übrigens war die YF-12 das Flugzeug mit den 2 Besatzungsmitgliedern zumindest laut wiki. Es gab zwar auch eine Trainingsvariante der SR-71 (sah auch anders aus), aber das Grundmodell war ein Ein-Mann Cockpit. Bei der YF-12 waren's zwei.
« Letzte Änderung: 15. Januar 2009, 21:01:07 von klausd »

tonthomas

  • Gast
Re: Neue ACES Raumanzüge
« Antwort #26 am: 16. Januar 2009, 08:16:42 »
Die Frage ist halt,
wie die Regeln für welche Art von Rekord festgelegt sind.
Da sind die SR-71 bzw. ihre Varianten sicher Kandidaten, insbesondere für solche Rekorde, die sich auf Flüge über weitere Strecken mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit beziehen.

Das schnellste überhaupt geflogene bemannte Flugzeug war sicher die X15, aber die machte keinen Bodenstart, und war ein Raketenflugzeug.
Oder vielleicht eben doch das Shuttle als das schnellste Segelflugzeug aller Zeiten... ;)

Heisse Kandidaten für höchste Geschwindigkeiten nach Bodenstart sind imho auch

MIG 25 Foxbat
E266M
MIG 31 Foxhound
XB-70
B-58 Hustler

Hinsichtlich der genannten Maschinen könnte man auch nach Hochgeschwindigkeitsausstiegen forschen.

Gruß   Thomas

« Letzte Änderung: 16. Januar 2009, 08:21:36 von tonthomas »

hakkikt

  • Gast
Re: Neue ACES Raumanzüge
« Antwort #27 am: 17. Januar 2009, 13:37:09 »
OK, here goes. : ) Ich hab mal einen Überblick über die Blackbirds zusammengestellt:

Der ursprüngliche Entwurf der Blackbird war die A-12 (Projekt "Oxcart") mit 1 Mann Besatzung und ausschließlich Kameras als Aufklärungssystem. Sie wurde für die CIA entwickelt und auch von der CIA geflogen. Dies ist die schnellste und am höchsten fliegende Variante der Blackbird.
12 Einsitzer und ein zweisitziger Trainer wurden gebaut und leisteten insgesamt ca. 4.800 Flugstunden. 5 gingen durch Unfälle verloren, keine durch Feindeinwirkung.
Eine A-12 kann man in New York auf der USS Intrepid besichtigen (einem schwimmenden Flugzeugmuseum) - im Film "I am Legend" schlägt Will Smith Golfbälle von ihrem Flügel aus.
Von der A-12 gab es einige Seitenzweige:

- Zwei Maschinen wurden zu Trägern der Mach-3-Drohne D-21 zwischen den Leitwerken umgebaut und hatten 2 Mann Besatzung. Eine Maschine ging bei Abtrennung der Drohne verloren - die Drohnen wurden später (mit großen Startraketen zur Beschleunigung) von B-52 gestartet.
Das bedeutet: die Maschinen mit D-21 auf dem Rücken, die man im Modellbau öfter antrifft, sollten eigentlich A-12 sein und keine SR-71, und die Modelle sind daher nicht korrekt (anderes Heck).

- YF-12A: Drei Prototypen für einen Abfangjäger wurden gebaut und getestet - nicht für die CIA, sondern für die USAF. Diese Maschinen hatten 2 Mann Besatzung (einer bedient das Radar), drei AIM-47 Langstrecken-Luft-Luft-Raketen (ein Raketenschacht wurde für Instrumente verwendet), eine runde Radarnase, eine riesige klappbare Stabilisierungsflosse unter dem Rumpf, und kleine starre Flossen unter den Triebwerken. Im Rahmen diverser Tests gab es viele kleine Veränderungen (Kamerabehälter, IR-Sensoren, kleine Entenflügel).
DAS waren die Maschinen, die der Öffentlichkeit erstmalig präsentiert wurden (Lyndon B. Johnson nannte sie versehentlich "A-11"). Das eigentliche Kernprogramm, die A-12, wurde weiter im Hintergrund gehalten.
Zwei YF-12 gingen verloren (wenn mans genau nimmt, eineinhalb : ), die letzte steht im USAF-Museum.

Etwas später bestellte die US Air Force Aufklärungsflugzeuge, die nach einem Atomschlag die angerichteten Schäden begutachten sollten (Projekt "Senior Crown"). Die Maschinen hatten eine wesentlich breitere Sensorenpalette (Kameras, elektronische Aufklärung, Seitensichtradar) und standardmäßig 2 Mann Besatzung. Da die Maschine schwerer war, hatte sie eine etwas geringere Höchstgeschwindigkeit und Gipfelhöhe.
Die USAF nannte sie "RS-71" (Reconnaissance Strike), und Lyndon B. Johnson stellte sie der Öffentlichkeit irrtümlich als "SR-71" vor. Da es leichter schien, die Maschine umzubenennen als den Präsidenten zu korrigieren, hieß sie nun "Strategic Reconnaissance". : )
Äußerlich unterscheidet sich die SR-71 von der A-12 im wesentlichen durch ein anderes Heck (Heckstachel), durch das zweite Besatzungsmitglied, und durch eine etwas andere Form der Rumpfspitze (die Seitenkanten sind bei der SR-71 bauchig und bei der A-12 fast gerade).

Da nun sowohl die CIA als auch die USAF Mach-3-Aufklärer mit sehr ähnlichen Leistungsdaten hatten, mußte eine gehen - nach hartem Kampf zwischen den beiden Organisationen und einem Vergleichsfliegen blieb die A-12 auf der Strecke.
32 SR-71 wurden gebaut und leisteten insgesamt über 50.000 Flugstunden. Es gab eine Reihe von Unfällen, aber nur einmal minimale Schäden durch Feindeinwirkung.

Rekordflüge gab es nur durch die YF-12A und die SR-71. Die A-12, die ja von der CIA betrieben wurde, blieb im immer Hintergrund.

hakkikt

  • Gast
Re: Neue ACES Raumanzüge
« Antwort #28 am: 17. Januar 2009, 13:46:47 »
Zitat
MIG 25 Foxbat
E266M
MIG 31 Foxhound
XB-70
B-58 Hustler

Hinsichtlich der genannten Maschinen könnte man auch nach Hochgeschwindigkeitsausstiegen forschen.

Die XB-70 hatte Sitze, die als Miniatur-Ausstiegkapseln funktionierten.
Einer der beiden XB-70 Prototypen hatte bei einem Fotofliegen eine Kollision mit einer F-104 Starfighter. Der Copilot kam ums Leben, der Pilot überlebte schwer verletzt. Die technischen und Bedienungsprobleme mit den Ausstiegkapseln sind bis heute ein Argument gegen solche Systeme.

Re: Neue ACES Raumanzüge
« Antwort #29 am: 18. Januar 2009, 20:37:35 »
@ Haro:

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Wilhelm
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."