OK, here goes. : ) Ich hab mal einen Überblick über die Blackbirds zusammengestellt:
Der ursprüngliche Entwurf der Blackbird war die A-12 (Projekt "Oxcart") mit 1 Mann Besatzung und ausschließlich Kameras als Aufklärungssystem. Sie wurde für die CIA entwickelt und auch von der CIA geflogen. Dies ist die schnellste und am höchsten fliegende Variante der Blackbird.
12 Einsitzer und ein zweisitziger Trainer wurden gebaut und leisteten insgesamt ca. 4.800 Flugstunden. 5 gingen durch Unfälle verloren, keine durch Feindeinwirkung.
Eine A-12 kann man in New York auf der USS Intrepid besichtigen (einem schwimmenden Flugzeugmuseum) - im Film "I am Legend" schlägt Will Smith Golfbälle von ihrem Flügel aus.
Von der A-12 gab es einige Seitenzweige:
- Zwei Maschinen wurden zu Trägern der Mach-3-Drohne D-21 zwischen den Leitwerken umgebaut und hatten 2 Mann Besatzung. Eine Maschine ging bei Abtrennung der Drohne verloren - die Drohnen wurden später (mit großen Startraketen zur Beschleunigung) von B-52 gestartet.
Das bedeutet: die Maschinen mit D-21 auf dem Rücken, die man im Modellbau öfter antrifft, sollten eigentlich A-12 sein und keine SR-71, und die Modelle sind daher nicht korrekt (anderes Heck).
- YF-12A: Drei Prototypen für einen Abfangjäger wurden gebaut und getestet - nicht für die CIA, sondern für die USAF. Diese Maschinen hatten 2 Mann Besatzung (einer bedient das Radar), drei AIM-47 Langstrecken-Luft-Luft-Raketen (ein Raketenschacht wurde für Instrumente verwendet), eine runde Radarnase, eine riesige klappbare Stabilisierungsflosse unter dem Rumpf, und kleine starre Flossen unter den Triebwerken. Im Rahmen diverser Tests gab es viele kleine Veränderungen (Kamerabehälter, IR-Sensoren, kleine Entenflügel).
DAS waren die Maschinen, die der Öffentlichkeit erstmalig präsentiert wurden (Lyndon B. Johnson nannte sie versehentlich "A-11"). Das eigentliche Kernprogramm, die A-12, wurde weiter im Hintergrund gehalten.
Zwei YF-12 gingen verloren (wenn mans genau nimmt, eineinhalb : ), die letzte steht im USAF-Museum.
Etwas später bestellte die US Air Force Aufklärungsflugzeuge, die nach einem Atomschlag die angerichteten Schäden begutachten sollten (Projekt "Senior Crown"). Die Maschinen hatten eine wesentlich breitere Sensorenpalette (Kameras, elektronische Aufklärung, Seitensichtradar) und standardmäßig 2 Mann Besatzung. Da die Maschine schwerer war, hatte sie eine etwas geringere Höchstgeschwindigkeit und Gipfelhöhe.
Die USAF nannte sie "RS-71" (Reconnaissance Strike), und Lyndon B. Johnson stellte sie der Öffentlichkeit irrtümlich als "SR-71" vor. Da es leichter schien, die Maschine umzubenennen als den Präsidenten zu korrigieren, hieß sie nun "Strategic Reconnaissance". : )
Äußerlich unterscheidet sich die SR-71 von der A-12 im wesentlichen durch ein anderes Heck (Heckstachel), durch das zweite Besatzungsmitglied, und durch eine etwas andere Form der Rumpfspitze (die Seitenkanten sind bei der SR-71 bauchig und bei der A-12 fast gerade).
Da nun sowohl die CIA als auch die USAF Mach-3-Aufklärer mit sehr ähnlichen Leistungsdaten hatten, mußte eine gehen - nach hartem Kampf zwischen den beiden Organisationen und einem Vergleichsfliegen blieb die A-12 auf der Strecke.
32 SR-71 wurden gebaut und leisteten insgesamt über 50.000 Flugstunden. Es gab eine Reihe von Unfällen, aber nur einmal minimale Schäden durch Feindeinwirkung.
Rekordflüge gab es nur durch die YF-12A und die SR-71. Die A-12, die ja von der CIA betrieben wurde, blieb im immer Hintergrund.