Hallo tobi,
finde so einige Zitate dort recht kryptisch:
"I think what you are talking about is fundamentally changing the aims of Esa and if you want a fundamental shift in goals for Esa then it's got to be a decision for all the member states."
Von welchem fundamentalen Richtungswechsel ist denn da eigentlich die Rede?
Und auch das von dir angesprochene:
The two countries [Fance and UK] had similar views on how business should be encouraged to get involved in space to develop commercial opportunities. And the two countries were now of the same view when it came to exploration, he said.
Neben den kommerziellen Aktivitäten sind F und UK sich anscheinend auch einig, was die Forschungspolitik betrifft. Kann man da zwischen den Zeilen eventuell rauslesen, dass Großbritannien nun zusammen mit Frankreich eigene bemannte Raumfahrtprojekte anstrebt?
Zum Thema der Angleichung an die NASA:
Ich glaube, das war weniger in Bezug auf konkrete Launchertechnologien gemeint. Es geht Sarkozy wohl vor allem um eine Reform der Entscheidungsstrukturen, die mit einer Verlagerung des Budgets einhergeht.
Grundsätzlich wäre es schon vorstellbar, dass die EU nach einem erfolgreichen GMES und Galileo ein größerer Player in der Raumfahrt werden möchte, d.h. vor allem auch finanziell.
Nach dem alten Motto: "Wer den Zaster ranschafft, bestimmt wo's langgeht!", könnte sich das eines Tages auch institutionell auswirken.
Es gibt ja bereits den Space Council als gemeinsames EU-ESA-Gremium. Man könnte Sarkozy so verstehen, dass er darüber hinaus den bisherigen ESA Rat etwas entmachten möchte, hin zu einer stärkeren Rolle der EU.
Langfristig könnte die ESA zu einer EU-Organisation werden, die direkt der Kommission oder dem Rat unterstellt wäre. In diesem Falle wäre die ESA dann keine internationale Organisation mehr, sonder als supranationale Organisation eine wirklich europäische Raumfahrtagentur. Die ESA wäre dann wie die NASA direkt einer politischen Entität angegliedert und keine Kooperation mehrer Einzelstaaaten mehr.
So könnte man "Angleichung" jedenfalls auch verstehen.
Norwegen und Schweiz würden in einem solchen Falle selbstverständlich Mitglieder bleiben und Kooperationsverträge abschließen.