Das ist nicht "so einfach". Wahrscheinlich gibt es in der Industrie- und Forschungslandschaft die Sichtweise, dass das DLR-Raumfahrtmanagement zu kompliziert und unwillig ist. Umgekehrt schaut man aber auch aus dem DLR skeptisch/kritisch auf manche Gebaren der "anderen Seite".
Aber ...
grundlegendDas Raumfahrtbudget soll ausgegeben werden, also in Förderungen, Aufträge und Projekte fließen. Eine wichtige Kennzahl, die der Bund immer nachfragt: Mittelabfluss? Ist das Geld abgeflossen, also investiert worden? Damit haben wir eigentlich immer Probleme, u.a. da das Instrumentarium sehr eng ist. 100 % Abfluss sind praktisch nicht zu erreichen.
Nur, wir geben das Geld nicht einfach so aus. Es gibt eine Reihe Verwaltungsvorschriften, ganz explizit die Vergabeordnung des Bundes (
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergabe-_und_Vertragsordnung_f%C3%BCr_Leistungen) und das Handbuch der Projektförderung. Hier wird ziemlich deutlich geschrieben, was geht, was nicht geht, und wenn ja, wie es zu gehen hat. Wir können nur Geld auszahlen, wenn Leistungen und Leistungsnachweise erbracht wurden. Dazu zählt einmal eine sehr genaue Planung der Leistungen und eine Berichtspflicht. Sonst darf man guten Gewissens kein Geld auszahlen.
Nach meiner Beobachtung gibt es dann zwei Kategorien von "Zahlungsproblemen" auf Seite der Geförderten:Die "Kleinen" (Unis, Institute, ...) haben oft "Probleme" die Nachweise ordentlich (in Zeit und Umfang) einzureichen. Man könnte meinen die Wissenschaftler "verstehen das nicht" ... oder wollen das nicht verstehen. Auf die wirkt das ganz wohl einfach nur bürokratisch. Dabei berät das DLR hier aber auch. Denn wir wollen ja fördern.
Die "Großen" (Industrie, Konzerne, ...) führen meist die großen/schwierigen Projekte und tun sich schwer die Meilensteine ordentlich zu erreichen. Wenn aber eine Leistung nicht vorliegt, können wir auch nicht (komplett) zahlen. Wenn es dann zu Aufstockungen und Zusatzleistungen kommt, erzeugt das Aufwand und muss neu/zusätzlich genehmigt werden (oder auch nicht).
Auf Seiten des DLR sehe ich aber auch Probleme:Grundsätzlich ist das Förderinstrumentarium des Bundes für (unsichere) Forschungs- und Entwicklungsarbeit wenig geeignet. Man kann diese Leistungen nicht so sicher planen wie es in anderen Bereichen (z.B. Straßenbau) möglich ist. Wenn es dann Probleme gibt, müssen beide Seiten flexibel sein. Da hat der Bund aber ziemlich enge Grenzen gezogen.