Das eigentliche Problem ist sicher nicht der Treibstoff, sondern der Weltraumschrott der immer mehr wird.
Zumindest werden immer mehr Satelliten ins All geschossen und nach ihrer Lebenszeit einfach "hängen gelassen" oder im besten Fall irgendwo geparkt.
Das kann sich nur ändern wenn man aufhört Satelliten und anderes Material direkt auf höhere Bahnen zu bringen, sondern die Bahnkorrekturen mittels im All stationierten temporären (was bei Satelliten auch Jahre bedeuten kann) Antriebseinheiten hinzubringen und diese später von mir aus auf Weltraumschrottplätzen zu konzentieren, oder gezielt in der Atmosphäre verglühen zu lassen.
OK, ist natürlich hier OT, aber egal was zum Thema hier gesagt wird, alles Material für den Mars kommt halt erstmal von der Erde.
Solange der Weltraumschrott keine Marsflüge in Gefahr bringt, ist er in der Tat off-topic. Die Moderatoren können das aber gerne in den Weltraumschrott-Thread verschieben.
Zwei Fragen hätte ich nämlich noch an dich:
1. Was bringen deiner Meinung nach "temporäre Antriebseinheiten" zur Vermeidung von Weltraumschrott? Eigentlich steigt die Menge an Material, das durch den Orbit treibt, damit ja sogar noch an.
2. Was sind für dich "Weltraumschrottplätze"? Für Satelliten im geostationären Orbit gibt es so etwas ja schon und nennt sich "Friedhofsorbit". In einer Höhe von 37.000 km komme ich auf einen Umfang von 270.000 km, und da lässt sich schon eine Menge parken. Bei einer Höhe von 36.500 km sind es aber auch schon 267.000 km. Der Platz da oben wird also so schnell nicht ausgehen.
zu 1)
ich denke da an eine zweistufige Lösung mit andockbaren Schleppern bzw. Taxis:
1a) Schepper mit Antriebseinheiten mit Hochleistungssolarmodulen+DS4G und nachfüllbaren Tanks verwendet um Satelliten aus einem niedrigen Orbit in ein beliebiges Orbit relativ schnell zu bringen.
Das führt dazu das alles was von der Erde in All gebracht wird erstmal nur auf so niedrige Umlaufbahnen kommt, das abgesprengte Teile, z.B. Nutzlastverkleidungen, relativ bald alleine von der Luftreibung wieder eintreten und verglühen. Alles andere bleibt beim Satelliten und wird nach Missionsende nicht überall um die Erde herum verteilt, sondern gezielt in bestimmten Regionen konzentriert gelagert oder durch Wiedereintritt oder z.B. auf dem Mond entsorgt.
Der Vorteil davon ist das Kollisionen einfacher vermeidbar werden weil das was übrig ist nicht an tausenden von Umlaufbahnen überwacht werden muss.
Weil die Antriebseinheit immer überdimensioniert ist, ergeben sich kurze Transferzeiten z.B. LEO->GEO (mit Abkopplung) und zum LEO zurück. Am Missionende des Satelliten kann so ein Schlepper den Satelliten gezielt abholen zur Reparatur, Recycling, passendem Schrottplatz, Mond oder Erde und die Antriebseinheit wird nach betanken für den nächsten Job eingesetzt.
1b) Satelliten bekommen eine andockbare Lageregeleinheit entweder zusammen mit der Kopplung von 1a verpasst, oder z.B. erst im GEO, sozusagen an einem Taxistand. Der Vorteil sind genormte Taxischlepper, die mehrfach verwendbar und reparierbar sind und über ein Taxi und Schepperunternehmen koordiniert eingesetzt werden.
Das Ziel bei 1a+b, ist es möglichst neuen Müll komplett zu vermeiden und wilde Müllumlaufbahnen zu verhindern.
Es ist natürlich klar, dass das Militär da bestimmt bei der Taxisteuerung ihres Materials, den Daumen drauf haben will.
zu 2) Es geht nicht darum ob genug Platz für GEO-Stationäre Altgeräte vorhanden ist, sondern vor allem um die vielen anderen Brocken die kreuz und quer überall rumfliegen.
Langfristig ist es nicht die Frage was das kosten wird, sondern man muss dies Problem angehen.