Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt

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ILBUS

  • Gast
Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« am: 22. Februar 2007, 17:07:12 »
Kennt jemand technologische Einsätze in diesem Bereich? Interessant währen:

 -ein Transportmittel für spätere bemannte Missionen zum Mond und Mars.

-Ein Generator mit Pedalen

-Beheitzung der Räume berücksichtigt der Anwesenheit einer Person

Immerhin kann ein Mensch locker auf einem Fahrrad 100Wt bringen, und als Währmequelle bringt er auch mindestens 30Wt mit sich in ein Zimmer rein.
« Letzte Änderung: 22. Februar 2007, 17:08:18 von ILBUS »

Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #1 am: 22. Februar 2007, 18:06:36 »
Hi Ilbus,

ich glaube nicht, dass der Mensch durch seine Muskelkraft eine effiziente Energiequelle ist. Denn er muss alles, was er an Energie erschafft, ja auch durch seine Nahrung aufnehmen... und ich denke schon, dass spezialisierte Maschinen aus "Nahrung" besser Strom herstellen können als ein Mensch, warum wurde sonst noch nie daran gedacht, Jobs auf 1€ Basis für Menschen anzubieten, damit sie Strom erzeugen? Die Maschinen sind einfach effizienter.
Die Wärmeenergie, die ein Mensch erzeugt, ist höchstwahrschienlich schon berücksichtigt, denn der Mensch erzeugt ja ständig Wärme.

Aber vielleicht hat ja jemand noch ne andere Meinung darüber :)

Grüße,
Tobias

tobi453

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #2 am: 22. Februar 2007, 18:09:40 »
In diesem Zusammenhang möchte ich hierauf verweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gossamer_Albatross

Ein von menschlicher Muskelkraft angetriebenes Flugzeug.

Bild:

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #3 am: 22. Februar 2007, 19:56:19 »
Ich habe an das Ganze in einem bestimmten Zusammenhang gedacht: die Raumfahrtmediziner versuchen die physische Form der Raumfahrer durch bestimmte Massnahmen zu halten. Zum Beispiel spezielle Übungen am Spinbike. Eben das könnte man doch teilweise zu Energiegewinnung benutzten.

Klar, Tobias Kolkman hat recht und Maschienen sind da schon effizienter, aber da hätte man die Energieerzeugung als positives Nebeneffekt.

Als Transporvehickel für die Oberflache, wenn es *manpowered* ist, währe man dazu noch einigermassen von den Hauptenergiequellen unabhängig, oder wenn man es so sehen will, erwas flexibler.

War nur so ein Gedanke ;)

P.S Tobi, wenn du nur wüsstest, was ich dir alles in die Richtung (das Bild) erzehlen und zeigen kann  ;)...

admin

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #4 am: 22. Februar 2007, 22:51:03 »
Hallo Ilbus

Ich finde das eine sehr gute Frage: Was passiert mit der Energie, die durch die Trainingsgeräte erzeugt wird? Wird diese bereits genützt, um z.B mit dem "Fahrrad" als netten Nebeneffekt ein paar Watt herauszuholen? Oder haben sich die  Ingenieure gedacht, dass die Wärme durch die Reibung "nützlich genug" wäre?

Natürlich sind die paar Watt nur ein Tropfen auf den heißen Stein - aber in der Raumfahrt ist jedes kg unheimlich teuer. Wenn man auf der ISS also ein paar Watt mehr hätte, würde das wohl nicht schaden :-)

David

Ullerich

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #5 am: 23. Februar 2007, 08:31:04 »
Hi,

Zitat
Das ist sowqeit richtig. Aber das ist nur ein Teil der Problematik. Denn erst in einer Art von Gesamtbetrachtung wird es spannend.
Die Einrichtungen, um die Muskelkraft zu elektrischer Energie umzuformen, kosten auch Gewicht. Darüber hinaus müssen sie so konstruiert sein, daß sie bei Defekten die vorhandene Stromversorgung nicht beeinträchtigen.

Da die ISS so um die 110 KW bentöigt (laut Wikipedia), betrachte ich das als ziemlich sinnloses Unterfangen.

Zumal eine dauerhaft erhöhte Aktivität der Astronauten ja auch einen deutlichen Mehrverbrauch an Nahrungsmitteln und Sauerstoff mit sich bringen würde. Denn der Strom wird ja nicht aus dem Nichts erzeugt.

Mein Fazit: interessante Idee, beim näheren Hinschauen aber IMHO sinnlos.

mfg Ulrich
« Letzte Änderung: 23. Februar 2007, 08:31:17 von Ullerich »

admin

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #6 am: 23. Februar 2007, 15:45:18 »
Es besteht gar keine Frage, dass der Mensch als "Energiequelle" keine sonderlich praktische Lösung ist.
Allerdings war Ilbus Punkt ja der, dass die Astronauten ohnehin jede Menge Sport im All machen müssen - aus gesundheitlichen Gründen. Darum gäbe es in der Gesamtbetrachtung keinen Mehraufwand an Luft/Nahrung/Zeit als ohnehin schon.

Spannend wird nur das Verhältnis aus zusätzlicher Masse und Nutzen. Ich weiß nicht genau, wie die Geräte aufgebaut sind, die da zum Einsatz kommen. Der Mechanismus um bei einem Art Ergometer elektrische Energie zu erzeugen müsste nicht sehr schwer sein sein. Letzendlich haben wir wohl aber nicht genug Daten um da eine sinnvolle Gesamtbetrachtung aufzustellen.

Matthias1

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #7 am: 23. Februar 2007, 16:38:57 »
Hallo,

bei einem normalen Heimtrainer wird die ganze Energie zu 100% :o durch Reibarbeit in Wärme umgewandelt. Ich denk mir, dass das auf der ISS genauso ist

Matthias

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #8 am: 23. Februar 2007, 16:41:05 »
David Langkamp, hat mein Gedanke bestenes in Worte gefasst, danke :)

Ullerich

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #9 am: 23. Februar 2007, 18:29:11 »
Hi,

Zitat
Allerdings war Ilbus Punkt ja der, dass die Astronauten ohnehin jede Menge Sport im All machen müssen - aus gesundheitlichen Gründen. Darum gäbe es in der Gesamtbetrachtung keinen Mehraufwand an Luft/Nahrung/Zeit als ohnehin schon.
Da hast du allerdings auch Recht. Und wer Recht hat, der ... ;)

Wenn ich mal annehme, daß die ISS eine Leistung von durchschnittlich 80 KW benötigt, dann wären das pro Tag 1,9 MWh. Würden nur 5 Astronauten 24 Stunden lang eine Leistung von ständig 100 W erbringen, so wären das gerade mal 12 KWh.

mal so hingerechnet, Ulrich

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #10 am: 23. Februar 2007, 19:31:42 »
Ulerich, keiner will es als permanennte Energiequelle benutzten. Deine Vergleiche lassen mich denken, dass du es so verstanden hast. Es gibt aber bestimmt Anwendungen, bei den es gar nicht nur auf die Leistung ankommt.

Z.B auf dem Mond will man durch die Gegend fahren. Nemen wir an, die Basis ist aufgebaut. Und da will man zwischen den Gebäuden fahren.

Die Mondarbeiter setzen sich in ein luftdichtes Fahrzeug tretten in die Pedalen eines Generators, und liefern damit Strom für Motoren (in jedem Rad eins).

Da das Fahrzeug luftdicht ist, brauchen die keine umbequemmen Anzüge anzuziehen, und könne gemütlich vor sich hintretten. Das Fahrzeug soll dann natürlich eiene Koplungstür haben, um an Gebeuden andocken zu können.

Lässt man alles mit Akkus laufen, so schleppt man mehr gewicht mit in dem Fahrzeug, also müssen auch stärkere Motoren her, die auch schwerer sind. Es müssen Transformatoren, und Ladestationen her, die auch was wiegen.

Das Mondquatrobike hat eine beinahe unbegrentzte Laufweite. Das mit Akkus muss aber schwerrer werden je grösser die Reichweite sein soll. Mit allen daraus folgenden  Qonsequenzen für das Gewicht.

Und das Ganze gewicht muss von der Erde erst hergeschaffen werden.


...so ein Beispiel von mir, wo es durchaus interessant währe darüber nachzudenken. Weniger Gewicht zu Transportieren, evtl. sogar einfacher technisch, wegen geringerem Gewicht ist wahrscheinlich schneller verfügbar für die Mondarbeiter. Die Leute sind physisch in einer Topform.


Und...last but not least: der Spassfaktor: die können mal da um sich abzuregen mal Mondrally machen.  ;D
« Letzte Änderung: 23. Februar 2007, 19:32:58 von ILBUS »

Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #11 am: 24. Februar 2007, 08:52:13 »
Auf dem Mond wäre ein "Bike" wirklich eine interessante Sache. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mensch, verglichen mit Maschinen, sehr wenig Energie bei der Bewegung verbraucht. Allerdings denke ich, dass Stationen auf dem Mond nicht so nah beieinander liegen würden, dass man mal eben von einer zur anderen fahren kann. Oder aber sie werden von Anfang an schon miteinander verbunden.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Ullerich Recht hatte damit, dass die Heimtrainer ihre kinetische Energie bereits in Wärmeenergie umwandeln. Daher ist die Energie"umwandlung" eh schon gut ausgenutzt, weil es kann ja keine Energie verloren gehen (außer durch Wärmestrahlung). Also wird auch die Wärmeenergie, die dabei erzeugt wird, bereits genutzt, weil dadurch die Heizsysteme weniger arbeiten müssen.

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #12 am: 24. Februar 2007, 18:10:57 »
Zitat
Auf dem Mond wäre ein "Bike" wirklich eine interessante Sache. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mensch, verglichen mit Maschinen, sehr wenig Energie bei der Bewegung verbraucht. Allerdings denke ich, dass Stationen auf dem Mond nicht so nah beieinander liegen würden, dass man mal eben von einer zur anderen fahren kann. Oder aber sie werden von Anfang an schon miteinander verbunden.  
Keine schlechte Idee, aber ob man im Raumanzug Radfahren kann?

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #13 am: 25. Februar 2007, 01:52:19 »
Hallo Mary, stell dir ein aufblasbares (ähnlich wie Bigelows Module gerade im Orbit) Fahrzeug vor, mit vier Rädern (damit es schön stabil bleibt). Wenn du drin bist, brauchst du keinen Raumanzug mehr zu tragen

knt

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #14 am: 25. Februar 2007, 17:46:10 »
Zitat
Hallo Mary, stell dir ein aufblasbares (ähnlich wie Bigelows Module gerade im Orbit) Fahrzeug vor, mit vier Rädern (damit es schön stabil bleibt). Wenn du drin bist, brauchst du keinen Raumanzug mehr zu tragen

Dann lieber gleich einen mittelgroßen runden mit druckluft gefüllten ball: einsteigen -> im ball rumlaufen -> aussteigen. :) dann würde man sich all die Mechanik sparen - geht eh nur kaputt :p Sowas ähnliches gibt es schon als Spielzeug um hügel runter zu kullern

obs dann nicht aber sinnvoller wäre gleich "anständige" Raumanzügen anzuziehen und zu laufen? Ich glaube das wäre flexibler als irgendwelche fahrzeuge und überhaupt: die effektivste verwendung der menschlichen energie ist der körper.

Zitat
Beheitzung der Räume berücksichtigt der Anwesenheit einer Person
Du meinst einen Termostat? :)

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #15 am: 25. Februar 2007, 17:49:08 »
Das mit dem Ball klingt interessant Ich habe ur ein Problem damit: das ding wird ja dreckich (der Mondstaub), sehr schnell sieht man nicht mehr wohin man läuft

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #16 am: 27. Februar 2007, 08:49:47 »
Mal noch was Anderes: ILBUS eröffnet den Thread mit der Aussage, dass jeder Mensch rund 30 Watt Wärmeenergie abgibt. Ich denke da fehlt eine "0". Es ist nämlich viel eher so, dass ein (körperlich) arbeitender Mensch eher 300 Watt an Wärmeenergie abgibt. Daraus ergibt sich auch, dass man bei einer Garagenparty mit 12 Personen nicht heizen muss  ;D

Dieser Wert wird beim Beheizen der ISS durch Thermostate schon in Abzug gebracht, die ist ja voll klimatisiert. Ein Ergometer lässt sich gewiss relativ unproblematisch mit nem Dynamo ausstatten. Wenn man die Energie irgendwie einspeisen könnte wär das ein sinnvoller Nebeneffekt aus den ohnehin anfallenden Sportübungen...

Gruß,
MSSpace...
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #17 am: 27. Februar 2007, 09:52:30 »
Ich habe was ein wenig nachgeschlagen und etwas zur Wärmeleistung des Menschen gefunden:

Zitat
Der Grundumsatz des Menschen (Erwachsener, 75kg ) beträgt ca. 110 Watt, daraus ergibt sich eine Wärmeleistung des Menschen von ca. 1,2 Watt pro Kilogramm Körpergewicht.
Quelle :)

Ich gehe davon aus, das man bei einer guten Garagenparty ordentlich Sport treibt ;) deswegen werden auch die 300Watt zutreffen.

Gruß.

Ullerich

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #18 am: 27. Februar 2007, 10:04:34 »
Hi,

Zitat
Mal noch was Anderes: ILBUS eröffnet den Thread mit der Aussage, dass jeder Mensch rund 30 Watt Wärmeenergie abgibt. Ich denke da fehlt eine "0".
Ich hab noch den Wert von 170 Watt aus der Klimatechnik im Ohr. Wie auch immer, es ist deutlich eine 3 stellige Zahl.


Zitat
Ein Ergometer lässt sich gewiss relativ unproblematisch mit nem Dynamo ausstatten. Wenn man die Energie irgendwie einspeisen könnte wär das ein sinnvoller Nebeneffekt aus den ohnehin anfallenden Sportübungen...
Es gibt Ideen, die sind es nicht wert, weiter verfolgt zu werden. Die ISS benötigt bis zu 110 kW, wieviel liefert der Mensch? Vergiß das einfach. Es lohnt nicht.
Technisch ist das kein Problem, die Integration unter Berücksichtigung der Einsatzbedingungen schon eher. Denn eine solche technische Einrichtung darf die Stromversorgung nie gefährden. All das zusammen ergibt einen Aufwand, der IMHO in keinem vernünftigen Nutzen zum Ergebnis steht.
Wir reden hier von einer Dauerleistung, die im Promillebereich liegt. Die Solarpanels liefern ausreichend Energie. Dann lieber ein primitives, robustes und leichtes Ergometer.
Wobei für das Muskeltraining http://www.galileo2000.de/newsdetail.php?id=49 es mehr in Richtung auf ein Vibrationstrainingsgerät hinausläuft. Das scheint aber Energie zu benötigen, nicht zu liefern.
 
Nach meinem Wissen ist jedoch eine Kühlung wichtiger ist als eine Heizung. In einem Raumanzug sollte man daher mit solche Aktivitäten auch vorsichtiger sein. Ein Mond-Strampelmobil ist da IMHO auch eine sinnlose Angelegenheit, zumal nicht nur der Mensch an sich, sondern auch Fracht befördert wird.

Wo sich solche autarken System bewähren könnten, wäre der Einsatz von Sensoren (z.B medizinische) am menschlichen Körper, die ihre Informationen per Funk übertragen und vom Menschen als Energiequelle gespeist werden.

mfg Ulrich

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #19 am: 27. Februar 2007, 10:34:36 »
Zitat
Wo sich solche autarken System bewähren könnten, wäre der Einsatz von Sensoren (z.B medizinische) am menschlichen Körper, die ihre Informationen per Funk übertragen und vom Menschen als Energiequelle gespeist werden.

...es gibt ja auch Armbanduhren, die aus der bewegung Energie erzeugen. Und ich glaub die US-Army setzt solche Systeme ein, um Energie aus der Bewegung des Soldaten zu erzeugen, die elektrische Ausrüstung wie Nachtsichtgeräte usw versorgt...

Aber alles in allem hast du recht: Wenns eine geniale Idee bzw einen wirtschaftlichen Nutzen für die Raumfahrt gäbe, wär gewiss schon jemand drauf gekommen...
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Ullerich

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #20 am: 27. Februar 2007, 11:17:34 »
Hi,

Zitat
...es gibt ja auch Armbanduhren, die aus der bewegung Energie erzeugen. Und ich glaub die US-Army setzt solche Systeme ein, um Energie aus der Bewegung des Soldaten zu erzeugen, die elektrische Ausrüstung wie Nachtsichtgeräte usw versorgt...
Solche Armbanduhren gibt es schon seit IMHO über 30 oder 40 Jahren, rein mechanisch.

Als irdische Anwendung ist das durchaus vorstellbar:
http://www.zeit.de/archiv/2002/18/200218_t-kleidung.xml?page=2
http://www.oekonux.de/projekt/chat/archive/msg02105.html

Da sehe ich eine gute Chance auf Verwirklichung.

mfg Ulrich

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #21 am: 27. Februar 2007, 11:46:27 »
Hallo Ullerich. ::)  Es geht nicht immer nur um MORE POWER, ich glaube dass ist eine der Grundprobleme der Menschheit heute. :-/ Gewicht vor allem in der Raumfahrt, spielen oft eine entscheidende Rolle.

Die Elektronik macht riesen Vortscritte, so dass Energieverbrauch deutlich sinkt. Es gibt Ansätze, da wirst du nur staunen wenn du davon erfährst. Vergleich Radios vor 80 Jahren und heute, wie reden hier von reduzierung des Gewichts und Verbrauchst um 1000-faches.  :o

In diesem Sinne wird aktiv daran geforscht die Energie aus Vibrationen zu gewinnen. Es ist nicht viel machbar, aber bei sinkendem Verbrauch der Elektronik macht es viel aus. Z.B in den Autorädern eingebaute Drucksensoren wären so gut wie autonom. Oder man kann komplet auf die Verkabelung in den Autos vezichten...nur so ein Paar Beispiele.

Genau das lässt mich glauben, dass das kleine Bisschen was ein Mensch an Energie liefern kann, durchaus verwendbar wäre.

Wie ein sehr bekannter Charakter eines TV-shows sagte Mehr Power? Ich glaube, nicht Tim  ;)
« Letzte Änderung: 27. Februar 2007, 11:48:54 von ILBUS »

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #22 am: 28. Februar 2007, 22:01:40 »
Ok ich habe mich ein wenig schlau gemacht. Und mich mit dem Lunar Rover und Weltraumanzügen auseinander gesetzt.

Lunar Rovers. Ziel war die Mobilität der Astronauten zu steigern. Er vollbeladen eine Masse von etwa 600kg, davon sind  350kg Astronauten mit Lebenserhaltungsystemen (die Weltrauanzüge wogen etwa 90 kg). Etwa 200kg war der Rover mit den Battarien und Motoren, und etwa 50kg Navi+Kommunikation, 50kg wissenschaftliche Geräte, etwa 30kg für Gesteinproben. Es hatte Gesammtleistung der vier E-Motoren von 720 Watt bei 36V , und Battarien Lieferten 120 Amper*Stunden, nicht wiederaufladbar. Die Maximale Fahrtgeschwindigkeit war gute 13 km/h

Moderne Weltraumanzüge (z.B Orlan der ISS-Besatzung, oder eben das Apolo-anzug) wiegen etwa 90kg, und erlauben mittlerweile gute 6 Stunden einsatz im Weltraum. Es gibt viele Probleme die man leider nicht gelöst hat. Z.B das Aufblehen erschwerrt erheblich die Bewegungsfreiheit. Besonderheiten der Konstruktion haben eine Ungewönliche Art des Anziehens: man steigt durch eine Lücke am Rücken ein.

Und noch eine Sache möchte ich erwähnen, könnt ihr euch an die Videoaufnahmender Astronauten auf der Monoberfläche erinnern? wie unbeholfen sie dort waren? Die ungewöhnte Schwerkraft, die Trägheit der Anzüge...Es ist äusserst mühselig den Gleichgewicht zu halten, und von geologischen Arbeiten ist gar nicht die Rede.

Und jetzt ein konkreter Vorschlag.

Ein etwa 100kg schweres auf vierrädriges Vehikel mit ähnlichen Lebenserhaltungsystemen wie in Orlan. Die Hülle ist Weich, wie bei Herkömlichen Anzügen, Aufgeblasen durch den Inneren Druck (ähnlich dem Bigelow-modul), aber mit einer steifen inneren Rame, worauf alles aufgebaut ist. Es hat ein Sitz drin, und einen von Pedalen antreibaren Generator (200 Watt, etwa 3 bis 5 kg). In jedem Rad sind 50Watt Motoren (insgesammt nur wenige kg schwer). Das Einsteigen geschiht von hinten über eine Lücke, wie eben bei jedem Gewöhnlichen Weltraumanzug. Für wissenschaftliche Arbeiten ist ein Manipulator ausserhalb des Druckbereichs angebracht. es können z.b Borrer, greifarm etc angehängt werden, sagen wir mal etwa 20kg- Gewicht. Die Navi und Komunikation werden bei weitem Leichter sein als zu Apolozeiten, schon wegen dem erwähntem Elektronikvortschritt

Im Endeffekt ich komme auf maximal 150kg schweres ein-Sitzvechikel spezialisiert für Mondarbeiten, mit einer Energiequelle von 100Watt (der Fahrer), und eine maximaler Einsatzdauer begrentzt nur durch lebenserhaltunsysteme auf gute 6 Stunden. Mit dem Fahrer und Gepäck also etwa 250 kg. Geschätzte Fahrgeschwindigkeit 5km/h. Bequem besteigbar, kein Bedarf der Schleuse, da die Lücke an die Station ankoppelbar ist. Durch den Sitz weniger anstrengend als normaler Anzug.

Und was wenn ich das gleiche mit einem Akku ausstatte? Damit der Vergleich leichter nachvollziehbar bleibt bleibe ich bei der selben Leistung von 100 Watt. Die besten wiederaufladbarren Akkus z.B Li-Ionen ist die Energiedichte pro masse etwa 100Watt*stunden/kg. gehen wir von einem 6 Stundigem ansatz wie oben, so haben wir ein etwa 6kg schweres Akku in dem Fahrzeug, aber! Soll der Akku schonned betrieben werden (wir wollen das Vehikel Jahre benutzen) dürfen die Abnahmeleistungen nicht höher sein als für 20 Stundige entladung bei voll beladenen Akkus, also komme ich auf 20kg schwere Akkus.
Dazu kommt, dass diese aufgeladen werden müssen, also kommen dazu etwa 8m² Solarpanelfläche, und 20kg schwere Tankakkus. Da die Besatzung auch bei Nacht fahren will, muss also doppelt so viel her: 16m² solapanels und 40kg schwere Tankakkus.

Insgesammt komme ich auf 60kg Mehrgewicht und 16m² Solalpanerfläche, um das vehikel auf den Mond zu bringen. Durchhaus mit dem Gewicht eines Raumfahrers vergleichbar.

Fazit. Soll der Mond tatsächlich aktiv erforscht werden, mit einer Permanenter mobilen Besatzung, kann es durchaus sinnvoler sein die Muskelkraft der Astronauten als eine Enregiequelle zu benutzen, um mobile Einsätze zu erlädigen. Dabei werden unter umständen auch die Arbeitsbedingungen atraktiever, so auch der Zustellungsaufwand geringer.

Natürlich, wenn ein schweres Gerät her muss (ein Bagger z.B) kann man von muskelkraft nicht mehr die Rede sein. Und Stationer sind die Solarpannels unübertroffen. Aber mobile Skoutartige Arbeiten...doch machbar.

P.S Bei Marsmissionen ist das Gewichtsfaktor noch ausschlaggebender.

Na? Gefehlts euch?

Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #23 am: 01. März 2007, 00:04:06 »
Nicht besonders wenn man bedenkt die Wärmeentwicklung im Raumanzug ein sehr grosses Problem ist. Man hat sogar eine eigene Klimaanlage im Raumanzug zum kühlen ohne die der Astronaut sehr schnell einen Hitzekollaps bekommen würde. Wenn man jetzt bedenkt das er noch schwere Arbeit verrichten soll wird das Problem der Kühlung noch grösser und die ganze erzeugte Energie würde warscheinlich dafür aufgebraucht werden.

Bei Apollo 13 versteh ich nicht warum die Astronauten gefrohren haben. Wenn man Pro Astronaut annimt das er 110Watt Wärme ab gibt und sie zu dritt waren bringen sie so viel Wärme auf wie ein Durchschnittlicher Heizventilator und das auf einen Raum von 2.3m x 2.3m (13m³ = LM+CM) die müsten eigentlich geschwitzt haben.

ILBUS

  • Gast
Re: Mensch als Energiequelle in der Raumfahrt
« Antwort #24 am: 01. März 2007, 19:10:48 »
Stimmt, dass ist ein wichtiger Punkt. Bestimmt einer von vielen. Ich habe deswegen den Tred mit einer Frage angefangen, ob es schon Studien darüber gibt. Ich meine die wahrscheinlichen Vorteile machen die Idee (den Mensch als Energiequelle zu benutzen) wert untersucht zu werden. Vor allem bis es so weit ist (Basis auf dem Mond), vergehen noch mindestens 20 Jahre, genug Zeit für eine Machbarkeitsstudie.