Orbital Schleuder

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Orbital Schleuder
« am: 25. Januar 2022, 11:10:06 »


Es geht um eine Schleuderstation die mit aktuellen Werkstoffen umsetzbar ist.

Die Station soll wie ein Kettenkarusell funktinieren.
AusgebrannteOberstufe und Nutzlast werden an gegenüberliegenden Seilen befestigt, dann wird das Karusell gestartet.
Damit sich die Radnabe nicht dreht wird eine Ausgleichsmasse in die gegenläufige Richtung beschleunigt.

Wenn die 3km/s umaufgeschwindigkeit erreich sind werden Nutzlast und Oberstufe entlassen.
Die Nutzlast ist dann mit LEO+3km/s auf einem GTO die Oberstufe mit nur noch halber Orbitalgeschwindigkwit auf Widereintrittskurs.

Das Problem ist, das bei geringen Radien die Zentrifugalkraft sehr groß ist.
Die Längen sind aber noch größenordnungen von denen eines Weltraumliftes entfernt.

Vorhande Industrieeile mit 150t Belastbarkeit wiegen eine weiger eine Tonne/km
Die Zentrifuge hat allerdings bei 50km Radius 20g  um unter 2g zu kommen sind 300km Seillänge nötig.

Es gibt sicherlich "Laborseile" die viel mehr können.
Aber es geh darum, dass bereits mit vorhandenen Werstoffen eine LEO zu GTO Schleuder zu machen sein müsste.





 
« Letzte Änderung: 26. Januar 2022, 06:16:42 von holleser »

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Offline Sensei

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #1 am: 25. Januar 2022, 16:17:51 »
Das ist:
1. Keine neue Idee
https://www.google.com/search?q=space+hook&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t

2. Hat es quasi nur die Gemeinsamkeit zu einem Weltraumlift, das es irgendwie ein Seil nutzt um Nutzlasten zu 'beschleunigen'.

3. falsch, unnötig und provokativ, hier von Zensur zu sprechen.

BTW:
Hier der Link zum Artikel bei Bernd Leitenberger (ja, den Namen kann man aussprechen. Es ist kein 'der, dessen Namen nicht genannt werden darf')
https://www.bernd-leitenberger.de/blog/2022/01/20/mit-der-schleuder-in-den-weltraum/

Ich bitte darum, konkrete Reaktionen zu Hr. Leitenbergers Artikel auch in seinem Blog zu posten, und nicht hier.
Hier bei uns kann direkt auf das Geschriebene von holleser eingegangen und diskutiert werden.

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #2 am: 29. Januar 2022, 19:21:14 »


Es geht um eine Schleuderstation die mit aktuellen Werkstoffen umsetzbar ist.

Die Station soll wie ein Kettenkarusell funktinieren.
AusgebrannteOberstufe und Nutzlast werden an gegenüberliegenden Seilen befestigt, dann wird das Karusell gestartet.
Damit sich die Radnabe nicht dreht wird eine Ausgleichsmasse in die gegenläufige Richtung beschleunigt.

Wenn die 3km/s umaufgeschwindigkeit erreich sind werden Nutzlast und Oberstufe entlassen.
Die Nutzlast ist dann mit LEO+3km/s auf einem GTO die Oberstufe mit nur noch halber Orbitalgeschwindigkwit auf Widereintrittskurs.

Das Problem ist, das bei geringen Radien die Zentrifugalkraft sehr groß ist.
Die Längen sind aber noch größenordnungen von denen eines Weltraumliftes entfernt.

Vorhande Industrieeile mit 150t Belastbarkeit wiegen eine weiger eine Tonne/km
Die Zentrifuge hat allerdings bei 50km Radius 20g  um unter 2g zu kommen sind 300km Seillänge nötig.

Es gibt sicherlich "Laborseile" die viel mehr können.
Aber es geh darum, dass bereits mit vorhandenen Werstoffen eine LEO zu GTO Schleuder zu machen sein müsste.

Die Zentrifuge im Orbit sollte funktionieren. Mit einem Stahlseil wird das nicht gehen, Dynema ist glaube ich kälteempfidlich. Aber es wird sicher ein Weltraumgeeigneten Werkstoff geben.

Das ganze wäre doch was für SpaceX, wenn die Orbitalgeschwindigkeit des Schiffs mit der Schleuder abgebaut und an die Nutzlast übertragen wird, könnte man sich den Hitzeschutz beim Starship sparen.
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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #3 am: 30. Januar 2022, 20:16:14 »
Das Starship soll 100t wiegen. Das wäre dann doch schon ein sehr massieves Seil.

Zum anderen glaube ich dasdas Starship doch sehr filigran gebaut ist und alles andere als robust ist. Das wird man nicht so ohne weiteres auf 20g beschleunigen können.

Bei der 50km Version sind das dann außen eine belastung von 100t*20 also 2000 Tonnen auf das Seil.
Zur Mitte hin kommt dann noch die Belastung durch das Eigengewicht des Seiles dazu.
Dieses muss dann noch mit der entsprechenden Fliekraft multipliziert werden.  Diese nimmt zwar zur mitte hin zu, aber das ist dann schon ein Sehr dickes Seil welches nicht so einfach zu transportieren ist.

Das mit dem Seil ist aber letzt endlich nur ein logistisches Problem. Wenn das Staarship funktionieren sollte könnte es ja von diesem in Stücken hoch gebracht werden.

Das Starship wird aber niemals so viele g aushalten können.





Offline Xerron

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #4 am: 30. Januar 2022, 21:40:26 »
Ich poste das hier mal dazu, weil es das Prinzip Skyhook sehr gut erklärt. Das Video stammt von Funk und ist Teil des öffentlich rechtlichen Rundfunks.


https://www.youtube.com/watch?v=aoMOSa9kXPw

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Offline Chewie

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #5 am: 30. Januar 2022, 23:11:12 »
Nach dem ich das Video gesehen habe Frage ich mich welche Beschleunigungskräfte (G) da wirken. Wäre das wirklich für Menschen geeignet?
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Niels Bohr

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #6 am: 31. Januar 2022, 06:42:19 »


Es geht um eine Schleuderstation die mit aktuellen Werkstoffen umsetzbar ist.

Die Station soll wie ein Kettenkarusell funktinieren.
AusgebrannteOberstufe und Nutzlast werden an gegenüberliegenden Seilen befestigt, dann wird das Karusell gestartet.
Damit sich die Radnabe nicht dreht wird eine Ausgleichsmasse in die gegenläufige Richtung beschleunigt.

Wenn die 3km/s umaufgeschwindigkeit erreich sind werden Nutzlast und Oberstufe entlassen.
Die Nutzlast ist dann mit LEO+3km/s auf einem GTO die Oberstufe mit nur noch halber Orbitalgeschwindigkwit auf Widereintrittskurs.

Das Problem ist, das bei geringen Radien die Zentrifugalkraft sehr groß ist.
Die Längen sind aber noch größenordnungen von denen eines Weltraumliftes entfernt.

Vorhande Industrieeile mit 150t Belastbarkeit wiegen eine weiger eine Tonne/km
Die Zentrifuge hat allerdings bei 50km Radius 20g  um unter 2g zu kommen sind 300km Seillänge nötig.

Es gibt sicherlich "Laborseile" die viel mehr können.
Aber es geh darum, dass bereits mit vorhandenen Werstoffen eine LEO zu GTO Schleuder zu machen sein müsste.


Für die Gesamtmasse an Seil ist es besser den Schleuderdurchmesser größer zu wählen, da bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit die Belstung durch die Fliehkraft abnimmt. Bei den weiter oben geposteten 300km Radius sind es Belastungen wie beim Start einer Rakete. Bei weniger als 2g sind die Belastungen für das Seil eher händelbar.

Hier mal die Daten eines billigen Industieseils:
Seildurchmesser:    16 mm
Mindestbruchlast:    28,55 t
Länge:    1 m
Gewicht:    146 g

Der km wiegt da 146kg.

Die Falcon kann 15000kg in den Orbit bringen, die Oberstufe auf der anderen Seite 6 bis 7 Tonnen.
Bei weniger als 2g würde dieses 16mm seil aureichen.
Je 100km würden dann noch mal 15t Seil*2g hinzu kommen.
Damnn müsste das Seil zur mitte hinetwas Dicker werden um nicht zu reißen.
Für die innersten 100km muss das Seil dann kaum noch dicker werden, da die g Belastung hier geringer wird.
Das sind dann aber bereits min. 6 Falcon Heavy Starts für das Seil.
.
Prinzipiell ist diese Station machbar.
Von der Physik spricht nichts dagegen.





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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #7 am: 31. Januar 2022, 07:08:16 »
Nach dem ich das Video gesehen habe Frage ich mich welche Beschleunigungskräfte (G) da wirken. Wäre das wirklich für Menschen geeignet?

Das hängt vom Umfang des Systems ab, denn im Idealfall bleibt nur die Zentrifugalkraft des Systems.

Wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Hakens genau der Orbitalgschwindigkeit der Hakenstation enstspricht, dann ist die Station beim Ankoppeln genau über der Nutzlast. Die geschwindigkeiten heben sich auf und der Haken senkt sich genau senkrecht von oben kommend zur Nutzlast herunter und steigt anschließend genau senkrecht nach oben. Die einzige Beschleunigung die wirkt ist die Zentrifugalkraft.
Wenn man die Station die hier vorher diskutiert hat nicht für LEO/GEO Nutzt
sondern für den Transfer  0 auf 7km/s Orbital dann muss die Station 7km/s Umfangsgeschwindigkeit haben für eine Belastung von weniger als 2g müsste der Radius bischen mehr sein.
Dann könnte man mit  Virgin Galactic oder New Shepart die Nutzlast aus der Atmosphäre bringen, dann übernimmt der Hacken.

In dem Video soll die Übergabe bei 12000km/h erfolgen. Bei etwas mehr Seillänge kann das ganze bei 0km/h erfolgen.


« Letzte Änderung: 31. Januar 2022, 09:10:00 von Erika »
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Offline Hugo

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #8 am: 31. Januar 2022, 08:56:53 »
Irgendwie stehe ich hier auf dem Schlauch. Wie soll so ein Karussell mit einem 700 km langen Seil funktionieren?

In welcher Höhe soll es fliegen, damit das Seil nicht am Boden aufschlägt? Mit welcher Energie soll die Rotation an welcher Stelle aufgebaut werden? Wenn ich Solarzellen im Drehpunkt nehme, wie übertrage ich das Drehmoment mit einem Seil? Wie lange soll die Beschleunigung aufgebaut werden? Wie wird in dieser Zeit der Satellit mit Energie versorgt? Wie bremse ich am Ende des Vorgangs das Gegengewicht, welches verhindert, dass sich das Karussell selber in Rotation versetzt, ohne, dass ich sich das Karussell dann in Rotation versetzt?

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #9 am: 31. Januar 2022, 09:30:52 »
Irgendwie stehe ich hier auf dem Schlauch. Wie soll so ein Karussell mit einem 700 km langen Seil funktionieren?

In welcher Höhe soll es fliegen, damit das Seil nicht am Boden aufschlägt? Mit welcher Energie soll die Rotation an welcher Stelle aufgebaut werden? Wenn ich Solarzellen im Drehpunkt nehme, wie übertrage ich das Drehmoment mit einem Seil? Wie lange soll die Beschleunigung aufgebaut werden? Wie wird in dieser Zeit der Satellit mit Energie versorgt? Wie bremse ich am Ende des Vorgangs das Gegengewicht, welches verhindert, dass sich das Karussell selber in Rotation versetzt, ohne, dass ich sich das Karussell dann in Rotation versetzt?

Höhe der Station ist 100km+ Seillänge
Energieversorgung Photovoltaik.
Übertragung mit einem Elektromotor.
Bahnerhalt Ionenantrieb.
Das Gegengewicht bleibt nach dem Anschuss auf Drehzahl,die Energie des Gegengewichts kann beim zweiten Durchlauf an die Nutzlast abgegeben werden.
Es ist die altbewährte Drallradtechnik nur hier im Tonnen nicht im kg Bereich.

Die große Version um aus dem Stillstand (in 100km Höhe) zu beschleunigen hat dann auch große Dimmensionen:

Hier mal eine Näherung:

Die Station fliegt in einem 2600km Orbit

Radius des Seils 2500km
Zentrifugalkraft 2g

->ergibt 0,027 U/min
->Umfangsgeschwindigkeit 7km/s

daraus folgt
aus sicht der Nutzlast in 100km Höhe:
Anfangsgeschwindigkeit 0
Abschussgeschwindigeit 7kmh+Orbitalgeschwindiget in 2600km Höhe

In Wirklichkeit muss man das von den Längen und der Drehzahl her noch anpassen, denn der 2600km Orbit hat ja nicht genau 7km/s.


Das ist jetzt die Ganz große Schleuder, also die Weiterenwicklung.

Die LEO/GEO Schleuder und der Skyhook mit 12.000km/h Anfangsgeschwindigkeit sind um Größenordnungen kleiner und einfacher zu bauen.












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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #10 am: 31. Januar 2022, 09:40:00 »
Ich bin ja neu hier aber ist es nicht besser wenn diese Thema ab #1021 ein neuer Thread würde.

Titelvorschlag: Orbitalschleuder, Orbitalzentrifuge oder Skyhook

hat ja mit dem Thema Weltrumlift nicht mehr viel zu tun.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Hugo

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #11 am: 31. Januar 2022, 17:59:41 »
Schritt 1: Das heißt, die Station soll in 2600 km Höhe im Orbit fliegen.
Schritt 2: Die Rakete mit dem Satelliten in 100 km Höhe im Orbit fliegen.
Schritt 3: Dann soll je ein Seil am Satellit befestigt werden und eins an der Oberstufe der Rakete
Schritt 4: Dann soll der Elektromotor alles in Rotation versetzen
Schritt 5: Am Ende soll der Satellit positiv beschleunigt und die Rakete negativ beschleunigt abgesetzt werden?

Frage 1: Wie kommt das Seil von 2600 km auf 100 km runter?
Frage 2: Wie soll man das Seil in 100 km Höhe einhaken? Die Geschwindigkeiten sind hier andere als in 2600 km. Das gibt einen Riesen Schlag.
Frage 3: Wie soll ein E-Motor an einem Seilende ein Drehmoment über ein Steil an den Satelliten übertragen?
Frage 4: Wie soll die Rakete, die auf der selben Seite vom Seil ist am Anfang, auf die andere Seite kommen? Damit die Fliehkräfte sich ausgleichen, müssen beide in Gegenüberliegenden Positionen sein.
Frage 5: Wie soll die Ausgleichsmasse gebremst werden ohne dass sich die Station anfängt zu drehen? Soll der nächste Satellit dann anders herum beschleunigt werden?


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Online alepu

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #12 am: 31. Januar 2022, 18:49:32 »
Ich halte das jetzt aber wirklich nur für "schlechte Science Fiction"!

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #13 am: 31. Januar 2022, 19:12:56 »
Schritt 1: Das heißt, die Station soll in 2600 km Höhe im Orbit fliegen.
Schritt 2: Die Rakete mit dem Satelliten in 100 km Höhe im Orbit fliegen.
Schritt 3: Dann soll je ein Seil am Satellit befestigt werden und eins an der Oberstufe der Rakete
Schritt 4: Dann soll der Elektromotor alles in Rotation versetzen
Schritt 5: Am Ende soll der Satellit positiv beschleunigt und die Rakete negativ beschleunigt abgesetzt werden?

Frage 1: Wie kommt das Seil von 2600 km auf 100 km runter?
Frage 2: Wie soll man das Seil in 100 km Höhe einhaken? Die Geschwindigkeiten sind hier andere als in 2600 km. Das gibt einen Riesen Schlag.
Frage 3: Wie soll ein E-Motor an einem Seilende ein Drehmoment über ein Steil an den Satelliten übertragen?
Frage 4: Wie soll die Rakete, die auf der selben Seite vom Seil ist am Anfang, auf die andere Seite kommen? Damit die Fliehkräfte sich ausgleichen, müssen beide in Gegenüberliegenden Positionen sein.
Frage 5: Wie soll die Ausgleichsmasse gebremst werden ohne dass sich die Station anfängt zu drehen? Soll der nächste Satellit dann anders herum beschleunigt werden?

Hier sind 2 Verschiedene Skyhook systeme beschrieben.

A:
Bei dem einen fliegt die Rakete zur Nabe im LEO muss also auf 7km/s beschleunigen. dann wird Rakete und nutzlast getrennt und an gegenüerliegen Seilen beschleunigt und abgerollt.
Zu Frage 1: es wird abgerollt. Physik funktioniert auch im Weltraum.

B: Das System Sykyhook
siehe viedeo aus #1025
Zu Frage: 2 Die Geschwindigkeit bei übergabe der Nutzlast an den Haken ist tatsächlich 0 es gibt keinen Schlag.
Das gesamtsystem bewegt sich mit Orbitalgeschwindigkeit. Aber der Haken Rotiert mit der gleichen geschwindigkeit.
Hat also am oberen Punkt die Doppelte geschwindigkeit. Im Unteren Punkt eine vorwärtsgeschwindigkeit von 0
Aus sicht einer auf 100km höhe hoofernden Nutzlast kommt der Haken genau senkrecht aus 2600m höhe direkt nach unten und zwar mit immer geringerer geschwindigkeit. Nach anhaken der nutzlast geht es mit konstant 2g senkrecht nach oben bis auf 2600km. Vom gefühl her klingt das unglaubwürdig, aber glaube mir es ist so.

Zu frage 3: Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Das System wird erst mal ohne ausgerolltes seil in eine leichte drehung versetzt. Das reicht schon um eine Fliehkraft zu erzeugen. Dann wird einfach abgerollt und beschleunigt. Die Beschleunigung darf dabei nicht größer sein als die Fliehkraft. Diese ist anfänglich gering, also darf auch nur langsam beschleunigt werden. Aber die Fliehkraft nimmt mit zunehmender Drehzahl ständig zu. Man ist als schnell an dem Punkt wo man mit voller Leistung beschleunigen kann.

Zu Frage  4:Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Zu beginn sind sowohl Nutzlast als auch Stufe an der Nabe sie werden an zwei Seilen eingehängt und initial beschleunigt. Los gehts.

Zu Frage  5:Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Ja der zweite durchgang beschleunigt anders herum. Ausgehakt wird wiederum Nutzlast mit Umfangsgeschwindigkeit in Orbitalrichtung Stufe gegenläufig.

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #14 am: 31. Januar 2022, 19:17:54 »
Ich halte das jetzt aber wirklich nur für "schlechte Science Fiction"!

Der Kommentar gehört in den Spaceship/Superheavy Bereich.
Dort wird mit jeder Menge noch nicht vorhandenen Verfahren gearbeitet. Hier kommt nur vorhanden Technik zum Einsatz.
Hier kannst du alles mit Schulphysik nachrechnen. Hier ist es auch nicht nötig bei Nutzlastangaben zu flunkern.

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #15 am: 31. Januar 2022, 20:36:54 »
Ich halte das jetzt aber wirklich nur für "schlechte Science Fiction"!

Das ist jetzt aber nicht zielführend. Wenn hier ein Fehler vorliegt, benenne ihn doch. Ich möchte aus Fehlern lernen.
Es kann doch nicht wirklich daran liegen, dass das Konzept nur deswegen schlecht ist, weil es nicht von Herrn Musk kommt?
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Hugo

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #16 am: 31. Januar 2022, 20:46:53 »
Diese ist anfänglich gering, also darf auch nur langsam beschleunigt werden. hleunigen kann.
Müssten dann die Satelliten größere Akkus bekommen, um in dieser Zeit Notstrom zur Verfügung zu haben?



Zu Frage  4:Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Zu beginn sind sowohl Nutzlast als auch Stufe an der Nabe sie werden an zwei Seilen eingehängt und initial beschleunigt. Los gehts.
Ok. Die 2. Stufe der Rakete fliegt nicht auf 200x40.000 km sondern auf 2.600x2.600 km. Ok, das ist verständlich, dann geht das. Aber spart das wirklich so viel Treibstoff? Und der Nachteil ist, die Rakete muss Wiederzündfähig sein, denn auf 2.600 x 2.600 kommt man nicht mit einer Zündung.



Zu Frage  5:Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Ja der zweite durchgang beschleunigt anders herum. Ausgehakt wird wiederum Nutzlast mit Umfangsgeschwindigkeit in Orbitalrichtung Stufe gegenläufig.
Ok, das klingt in der Theorie möglich. Jedoch wird dann jeder 2. Satellit in 100 km Höhe ausgehakt statt auf 5000 km Höhe.


Dazu kommt, dass das man mit dem Seil dann auch alle Bahnen von allen Satelliten (im LEO) kreuzen würde. Auch die Bahn der ISS würde man kreuzen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein System für Satelliten oder Sonden sinnvoll nutzbar wäre. Die Vorteile sind gering, der Aufwand ist groß. Am Ende würde ich die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb größer als als die Kosten für eine Rakete einschätzen, welche am Boden gebaut und gewartet werden kann.

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #17 am: 31. Januar 2022, 21:01:08 »
Hallo,

im GTO bleibt doch keiner. Im Appogäum wird beschleunigt und man ist im GSO
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #18 am: 02. Februar 2022, 08:54:27 »


Zu Frage  4:Hier ist wieder das System A im LEO gemein.
Zu beginn sind sowohl Nutzlast als auch Stufe an der Nabe sie werden an zwei Seilen eingehängt und initial beschleunigt. Los gehts.
Ok. Die 2. Stufe der Rakete fliegt nicht auf 200x40.000 km sondern auf 2.600x2.600 km. Ok, das ist verständlich, dann geht das. Aber spart das wirklich so viel Treibstoff? Und der Nachteil ist, die Rakete muss Wiederzündfähig sein, denn auf 2.600 x 2.600 kommt man nicht mit einer Zündung.



Nicht ganz der Orbot der LEO/ GEO Schleuder würde bei 400km liegen

Die Rakete z.B. die F9 fliegt zur Nabenstation in 400km höhe.
Die dann abzurollenden Seile haben enen Radius von 300km um auf einen GTO bei 2g zu kommen.
Die ausgebrannte Stufe würde dann auf 100km mit 4km/s abgekoppelt, die Nutzlast auf 700km mit 10km/s.

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #19 am: 02. Februar 2022, 14:14:09 »
Das ist jetzt aber nicht zielführend. Wenn hier ein Fehler vorliegt, benenne ihn doch. Ich möchte aus Fehlern lernen.

Ein Seil kann nur Zugkräfte aufnehmen die in seiner Längsrichtung wirken. (Beim Space Elevator ist das der Fall.)
Der Fehler bei allem was hier gerade diskutiert wird liegt darin, dass kein Seil Querkräfte, Biegekräfte oder Schubkräfte aufnehmen bzw. übertragen kann.
(Wem die Vorstellung fehlt kann ganz einfach selbst ausprobieren ob man mit einem Seil etwas wegscheiben kann)
Zur Aufnahme dieser Kräfte bräuchte man mindestens eine Stange.


Hier am praktischen Beispiel.:
A:
Bei dem einen fliegt die Rakete zur Nabe im LEO muss also auf 7km/s beschleunigen. dann wird Rakete und nutzlast getrennt und an gegenüerliegen Seilen beschleunigt und abgerollt.
Zu Frage 1: es wird abgerollt. Physik funktioniert auch im Weltraum.

Das Seil würde sich um die Nabe aufwickeln, also Rakete und Nutzlast in Richtung Nabe beschleunigen.

Wenn ein Mensche eine Seilschleuder benutzt zieht er zu jedem Zeitpunkt in einer weit ausholenden kreisförmigen Bewegung am Seil.
Das funktioniert vermutlich nur wenn das Seil nicht länger ist als der Arm.

Die maximale Seillänge könnte man experimentell ermitteln:
Standort auf einer Brücke wählen (mit niedrigem Geländer)
Seil mit Stein am Ende von der Brücke hängen lassen
mit immer längerem Seil versuchen den Stein in Rotation zu versetzen
(Das Ergebnis würde mich echt interessieren)

Grüße vom Guldentaler

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #20 am: 02. Februar 2022, 15:04:09 »
Das ganze funktoniert nicht nur, sondern wurde von der NASA bereits gemacht.

Ich glaube es war die Raumsonde Dawn. Hier wurden Massen an zwei seilen nach außen abgewickelt um Rotation abzubauen.
Hierdurch wurde die Sonde langsamer.

Du hast hier einen Denkfehler.
Durch die inertiale Rotation gibt es bereits zu beginn eine geringe Zentrifugalkraft. Du kannst dann abwickeln und beschleunigen,solange die Beschleunigung nicht größer ist als die Fliehkraft.

Wenn du z.B. 10m duchmessendes System aus Nutzlast Schleudermotor und Stufe mit 10 U/min n Drehung versetzt, hast du 1g Fliehkraft.
Nun kannst du das seil etwas abrollen.

Wenn du jetzt z.B die Rotation mit 9,81 m/s² beschleunigst(1g), dann wird sich das Seil im 45 Grad winkel ausrichten aber nicht aufwikeln, da die Fliehkraft weiter wirkt.

Durch die zunehmende Drehzahl wird die Fliehkraft stetig größer. Der effekt deiner Motorgetriebenen beschleunigung auf die Seilauslenkung wird geringer.

Duch das abrollen wird die Drehzahl reduziert. Es wird dann so lange abgerollt und beschleunigt bis die 300km raus sind und die Umfngsgechwindigkeit 3km/s beträgt.


Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #21 am: 02. Februar 2022, 15:32:07 »
Dein Beispiel beschreibt eine Zugkraft: die Massen ziehen das Seil nach außen
Das bremst die Rotation nur wenn beide Kräfte gleich groß und entgegengesetzt sind.

Mit der Schleuder sollen aber Kräfte aus der Bremsung einer Masse über die "Nabe" auf eine ander Masse beschleunigend wirken.
Dafür benötigt man einen Hebel (Stange) und kein Seil.

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Offline Erika

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #22 am: 02. Februar 2022, 15:48:42 »
Kurze Antwort: Nein.

Die Zentrifugalkraft wirkt immer sie zieht das Seil nach außen wie es die Schwerkraft auf der Erdoberfläche macht.
Elektrische Energie musst du nur in die Drehzahlsteigerung stecken.
Es funktioniert wie ein Kettenkarusell.

Was nicht gehen würde ist mit abgewickeltem seil ohne fliehkraft zu bedschleunigen.
Schau dir doch fas Skyhok video an und schau noch mal in Physikbuch unter Vektoradition nach.

Wie gesagt, es wurde bereits ausprobiert und die Grundlagenphysik funktioniert auch im Orbit.

Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline trallala

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Re: Orbital Schleuder
« Antwort #23 am: 02. Februar 2022, 16:14:34 »
Physikalisch mag die Konstruktion funktionieren, aber nicht alles was physikalisch möglich ist, ist auch sinnvoll ;)

Am besten mal mit den Kosten anfangen:
1) Was kostet es, diese Schleuder zu bauen, und wieviel spart sie bei jedem Schleudervorgang?
2) Wie oft kann sie schleudern?
3) Was kostet die Wiederaufladung mit Treibstoff für die Rotation?
4) wieviel Starts könnten davon profitieren? Man ist ja auf eine Inklination begrenzt.

Das Gefährdungspotential kann man auch mal betrachten:
5) welche Bahnen werden gekreuzt?
6) was passiert beim Kontrollverlust oder Deorbit mit dem Seil?

Für mich ist diese Schleuder ein nettes Gedankenspiel, aber nichts praktisch sinnvolles.

Re: Orbital Schleuder
« Antwort #24 am: 02. Februar 2022, 20:23:14 »
Physikalisch mag die Konstruktion funktionieren, aber nicht alles was physikalisch möglich ist, ist auch sinnvoll ;)

Am besten mal mit den Kosten anfangen:

1) Was kostet es, diese Schleuder zu bauen, und wieviel spart sie bei jedem Schleudervorgang?
Kosten: Elektromotor mit Solarzellen und SchwungmassenDrallrad  + 1FH Start -> 200 bis 500Mio
Kosten: Seil je nach Größe der Schleuder und Größe der Nutzlast. 50 bis 500 Tonnen + 1 bis 10 FH Starts -> 120Mio bis 1Milliarde
Ersparnis:
Aus einer LEO Nutzlast wird kostenlos  eine GTO Nutzlast. Gerade bei kleinen Trägern wie Electron oder VEGA eine Option.

2) Wie oft kann sie schleudern?
So oft du willst. Beschränkt durch größr der Solarzellen und des Motors es wird keine Stützmasse verschwendet

3) Was kostet die Wiederaufladung mit Treibstoff für die Rotation?
Nichts, auf der einen Seite werden Nutzlast u Stufe beschleunigt, dazu gegenläufig das Drallrad/Schwungmasse.
Beim zweiter durchgang wird die im Drallrad gespeicherte Energie an die Zweite Nutzlast und Stufe übertragen.
Nach dem 2 Start steht die Schwungmasse wirder still.

4) wieviel Starts könnten davon profitieren? Man ist ja auf eine Inklination begrenzt.
Durch die Ausrichtung der Schleuder kann auch die Inklination verändert werden. Die Bahn der Station geht über den Startplatz.
Beschleunigt wird nicht in Flugrichtung sondern versetzt, so kann ein GTO ohne inklination erreicht werden.

Das Gefährdungspotential kann man auch mal betrachten:
5) welche Bahnen werden gekreuzt?
Die Station selbst ist auf einem festen Orbit, die Seilenden sind gut berechenbar. Durch kurzzeitiges aussetzen der Beschleunigung kann Kollisionen ausgewichen werden.

6) was passiert beim Kontrollverlust oder Deorbit mit dem Seil?
Wenn wir das Plastikseil mit 30t Belastbarkeit nehmen was weiter oben von jemand vorgeschlagen wurde verbrennen 50 bis 500t Plastik beim wiedereintritt.