Der Zeeman-Krater liegt auf der Rückseite des Mondes, wo jetzt die Sonne scheint. Laut der Meldung wurde die Aufnahme mit der STS-L-Panoramakamera, also optisch, gemacht. Hat jemand irgendwelche Informationen, ob Luna 25 auch über ein Radar, einen Laser-Höhenmesser od. ähnl. verfügt, mit dem der momentan in tiefster Finsternis liegende Boguslawsky-Krater vor der Landung inspiziert werden könnte?
Mal ein zweigeteilter Antwortversuch:
Teil 1:
Ich gehe nicht davon aus, dass aus dem Orbit aktuell noch sehr detailliertere Oberflächenanalysen stattfinden. Die Auswahl des Landegebietes ist quasi vor Jahren schon erfolgt und basiert auch auf vielen Daten von Kooperationspartnern, je nach Projektzeitpunkt. Da die Kooperationsbasis auch im letzten Jahr nochmal stark verändert wurde hat das auch Hardwareauswirkungen und durchaus auch Auswirkungen auf Internetrecherchen (Seiten teilweise aus DE nicht erreichbar). Damit ist bezüglich Fragen zur Radar- oder Laser-Höhenmessung auch eine gewisse Unschärfe in Antwortversuchen systematisch einzubeziehen.
Teil 2:
Radar- und Laser-Höhenmesser
In alten Präsentationen wird die Aktivierung eines „Hight-altitude altimeter“ beschrieben – etwas über 18 km Höhe. Die Sonde ist da noch horizontal ausgerichtet, sodass das System an der Seite der Sonde nach unten ausgerichtet angebracht sein müsste.
Weitere Infos finde ich im Moment dazu nicht.
http://www.iki.rssi.ru/conf/2011-lg/presentations/1_DAY/20110125_Zaitseva(NPOL).pdfBei den alten Vorgängersonden vom Typ E-8 gab es ein ab 20 km arbeitendes Höhenmeßradar „Vega“ , das an einer sehr großen Antennenstruktur an der Sonde erkennbar war. Bei Luna-25 kann ich kein vergleichbares System erkennen.
Für die Phase. die nach der Drehung der Sonde den vertikalen Landeabstieg einleitet steht ein System zur Höhenmessung und Differenzberechnung/Geschwindigkeit über Grund zur Verfügung: Doppler-Radarsystem DISD-LR.
Das System besteht aus 2 Hohlleiter-Schlitzantennen Flächen (1 Seite Sender – 1 Seite Empfänger).
Höhenbereich 4500 m und Geschwindigkeitsmessbereich +/- 120 m/s
Auf Seite 28/29 der Lavochkin Unterlage:
https://www.laspace.ru/upload/iblock/8c4/8c40add7c49781a534540f5ca0ab1697.pdfAnsonsten wird im Endanflug mit einem LIDAR System das Gelände gescannt und ein Profil erstellt. Dazu finde ich aber nur „alte“ Kooperationsinfos zu einem ESA LEIA System.
Eine Neuentwicklung könnte im Einsatz sein – Artikel dazu gibt es im Link – aber die pdf geht leider auf Fehlermeldung. Im Abstract ist erläutert, dass mittels Laserscanning System die Position zur Mondoberfläche bestimmt wird und „Vorlandemanöver“ darauf basierend eingeleitet werden.
https://www.geo-context.org/index.php/geocontext/article/view/65In alten Kooperationsunterlagen wurde die Entwicklung eines LEIA Lidar Systems beschrieben, bei dem in der Abstiegsphase 2 Profilkarten des Landegebietes erzeugt werden.
Eine bei 1300 m und die Andre bei 250 m Höhe. Damit gibt es ein erstes und zweites Seiten(ausweich)manöver je nach Bodenprofil.
https://www.researchgate.net/publication/327020199_LEIA_The_Landing_LIDAR_for_ESA-Roscosmos%27_LunaResurs_MissionNoch allgemeine Info:
Es gibt eine Seite, wo die Sonde von der Grundstruktur und den wissenschaftlichen Instrumenten detailliert und mit animierten Bildern erklärt wird.
https://spec.tass.ru/luna-25/novye-issledovaniya/modeldksk