NAUKA - Multifunktions-Labor-Modul (MLM)

Einige Besonderheiten

Aus dem vorigen Video habe ich einige bemerkenswerte Besonderheiten zusammengestellt, wie ein Stereobild vom Modul "NAUKA" in der Halle MIK-KA , in der die Sojus und Progress-Raumfluggeräte (russ. Kosmische Apparate) zum Start vorbereitet werden.


Stereobild des MIK-KA mit dem Modul "NAUKA"                   o-o  - Brille nötig

Oder das: zum Hantieren im Inneren der Schutzhülle des Moduls sind einige  Mannloch-Öffnungen vorhanden.


Zum Öffnen und Lösen des Moduls muss man auch mal ins Innere steigen

Ein Objekt ist mir aufgefallen, das sonst immer "still" links vorn in der Halle steht.
Diese Kabine wurde mit dem Hallenkran direkt vor den Eingang des Moduls gehoben und bildet nun einen Vorraum als  Zugang mit "sauberer" Luft zum MLM NAUKA.
 

Kabine zur Filterlüftung  -   MLM NAUKA                  Bilder: Video   RK "Jushny"/ ed.HausD

Gruß, bleibt gesund und locker, aber bleibt dabei immer auch diszipliniert, HausD

Die Kabine stammt noch vom Buran-Programm.

Die AN225 vom Buran-Programm ist aus verschiedenen Gründen, die hier nicht hinein gehören, nicht mehr „verfügbar“, sonst hätte man vermutlich ein Jahr früher starten können. Was ich nicht nachvollziehen kann, warum man offensichtlich den Lufttransport (z. B. mit einer A330-743L- Beluga XL) ganz ausgeschlossen hat?

Die westlichen Flugzeugmuster hätten in der jetzigen Situation wohl Verfügbarkeitsprobleme bereitet.
Selbst wenn die Mrija - AN225 verfügbar gewesen wäre, hat die auch nur eine max. Laderaumhöhe von 4,4m. Der Container für den Außenlastentransport hätte den Aufwand mit Sicherheit höher als für den Bahntransport ausfallen lassen (die ehemaligen Außennutzlasten wurden ohne Verpackung geflogen).
Natürlich hätte Nauka auch in eine russische Anton gepasst, aber eben nur in der Bahntransportvariante. Da ist es billiger, den Zug zu nehmen. Zumal die russischen AN124 die fliegen, ausgelastet sind und lieber harte Dollar verdienen sollen.

Edit: auf AN 225

Bauteile für MLM per Flugzeug angekommen

Da in den vorherigen Antworten Fugzeuge ins Spiel kamen, auch hier gab es eine Lieferung per Flugzeug.


Eine AN 124, die -100, landet auf dem Flugplatz des Kosmodroms


Sie hat eine gartenlaubenförmige Kiste geladen...

Leider steht bei Roskosmos darüber nichts, weder über den Flug noch über die Luftfracht.

Auf der Kiste kann man rechts ober gerade noch erkennen MLM ..., sie gehört also zum MLM "NAUKA" und ist mit den Symbolen (re. oben - Glas usw.)  vorsichtig, aufrecht stehend und nässegeschützt  zu befördern gekennzeichnet.


Die Luftfracht für das MLM "NAUKA" im Bauch der AN 124


Die "Gartenlaube" wird auf einen Tieflader geladen


Der Lastkonvoi fährt vom FH "Jubilejny" zum ... MLM

Vielleicht gibt es dazu noch im Nachgang etwas mehr an Infos, ausser "ein Flieger war auch da... und hat was gebracht ..."

Gruß, bleibt gesund und locker, aber bleibt dabei immer auch diszipliniert, HausD

@efrozen:
Danke für Deine Überlegungen. A225 Nutzlasten max. - 4,4 m Höhe x 6,4 m Breite. Länge spielt keine Rolle.

@HausD:
  Wolltest Du uns die Fotos vorenthalten? 
Vielen Dank für diese und viele andere interessante Fotos.

Nutzlast der An-124:
Ich habe irgendwo etwas von einem Adapter gelesen, weiß aber nicht mehr wo.

Danke an Roskosmos, dass sie uns so minutiös an den Startvorbereitungen von Nauka teilnehmen lassen !
Man sieht jetzt erst einmal, was das für ein Aufwand für so ein Modul ist, nicht vergleichbar mit einem Sojus-Raumschiff.
Die Kabelmassen, die da am Boden des MIK KA liegen, das viele Personal.
Schön, das es jetzt richtig voran geht.
Ich denke, es ist für die Moral der russischen Raumfahrt insgesamt sehr wichtig ist, dieses Modul in den Orbit zu bekommen.
Man hatte ja in den vergangenen Jahren das Gefühl, das Russland nicht mehr vorne mitspielt.
Solch ein komplexes Modul bauen, das können nicht viele.
Damit kann man zeigen, daß man es noch immer kann.
Ist übrigens das letzte Exemplar der 77er Baureihe, die noch auf das TKS-Raumschiff von Tschelomej zurückgeht.

MLM wird ausgepackt und vorbereitet ... (5)

Auf dem Kosmodrom Baikonur hat die nächste Phase der Vorbereitung des Moduls "NAUKA" für den Start zur Internationalen Raumstation begonnen.
Damit ich nicht in den Verruf komme, Bilder zu "unterschlagen", hier noch einige Bilder von der VK.com-Seite, die bei Roskosmos nicht dabei waren.
Es geht dabei um Antennen, die am Modul abgebaut und gesondert geliefert wurden.

Auf dem Tisch liegen zwei Antennen. die wohl nach einer Sichtkontrolle wieder mit den Schutzhauben versehen werden.  Auf dem Tisch liegen auch die "Inventarlisten" und Beschreibungen für die Zuordnung der Geräte am Modul "NAUKA".       




Die Schutzkappen sind wieder auf den Antennenkörpern


Das Foto vermittelt die Akrobatik bei der Montage am Modul

Noch eine Info habe ich gelesen: man hat im Inneren auch getrennt gelieferte Geräte und Bauteile installiert, u.a. auch Kameras. ...


Durch die eingebauten Kameras lassen sich auch die Arbeiten und Prüfungen verfolgen                Fotos: VK-Roskosmos

Auch ich bin gespannt, wie es weitergeht ...

Gruß, bleibt gesund und locker, aber bleibt dabei immer auch diszipliniert, HausD

@Duncan Idaho
 
Wenn du den Link von HausD folgst kannst du 65 Bilder finden, auf denen auch der Beginn der Montage des Mikrometeoriten Schutzes erkennbar ist.


Abb.1 Teilweise begonnen Montage vom Mikrometeoriten Schutz - Credits:Roscosmos


Abb.2 Teilweise begonnen Montage vom Mikrometeoriten Schutz - Credits:Roscosmos

..Schön, das es jetzt richtig voran geht.
Ich denke, es ist für die Moral der russischen Raumfahrt insgesamt sehr wichtig ist, dieses Modul in den Orbit zu bekommen.
Man hatte ja in den vergangenen Jahren das Gefühl, das Russland nicht mehr vorne mitspielt.
Solch ein komplexes Modul bauen, das können nicht viele.
Damit kann man zeigen, daß man es noch immer kann.
Ist übrigens das letzte Exemplar der 77er Baureihe, die noch auf das TKS-Raumschiff von Tschelomej zurückgeht.

Ich glaube mit MLM-U "Nauka" steht und fällt vieles was die Bemannte Raumfahrt in Russland angeht. Ein Erfolg ist wirklich Notwendig. Hoffen wir das die Russen Erfolg haben werden und das folgende CGI Bild nächstes Jahr Realität ist.


Abb. vom MLM-U "Nauka" als Teil der ISS wie sie in der aktuellen Ausgabe vom Roscosmos Magazin "Kosmos" zu sehen ist(inklusive lesenswerten Artikel über die Geschichte und Zukunft Naukas)  - Credits: Roscosmos

Auf der Abb. sieht der amerik./japan./europ. Teil der ISS wie ein unbedeutendes Anhängsel aus. 

Auf der Abb. sieht der amerik./japan./europ. Teil der ISS wie ein unbedeutendes Anhängsel aus. 

Ganz im Gegenteil die Station ist recht akkurat dargestellt, mit z.B. aktuellen Besuchern("Dragon2") und Modulen("BEAM"). Im Artikel geht es um MLM-U "Nauka" und den Russischen Teil der Station und deswegen ist dieser im Bild hervorgehoben.

Auf dem Bild kann ich Pirs nicht mehr finden.
Wird das abgedockt/entsorgt bevor Nauka zur Station kommt?

Auf dem Bild kann ich Pirs nicht mehr finden.
Wird das abgedockt/entsorgt bevor Nauka zur Station kommt?...

Ja, sogar bald, nach Hinweisen mit P MS-15...

 Gruß, bleib gesund und locker, aber auch gesundheitsbewusst diszipliniert, HausD

Training am MLM "Nauka"

Heute, am 10.10.2020 fand ein erstes Training am Modul "NAUKA" im MIK-KA Pl.254 des Kosmodroms Baikonur statt.


P. Dubrow und O. Nowitzki vor dem Modul "NAUKA"


Einweisung zum Innenaufbau, ...


 ... Informationen zu Kabeln und Leitungen und ...


... den bereits wieder angebrachten Geräten                               Fotstrecke, Fotos: ZPK/Roskosmos

Gruß, bleib gesund und locker, aber auch gesundheitsbewusst diszipliniert, HausD

Zitat von: -eumel- am 15. September 2020, 09:13:02

Auf dem Bild kann ich Pirs nicht mehr finden.
Wird das abgedockt/entsorgt bevor Nauka zur Station kommt?...

Ja, sogar bald, nach Hinweisen mit P MS-15...

Und was machen sie, wenn Nauka ein Fehlstart wird? Das wünscht sich zwar niemand, aber damit sollte man vorsichtigerweise ja auch rechnen. Ich hätte erwartet, dass man Pirs erst dann abdockt, wenn sich Nauka bereits in "greifbarer" Nähe zur ISS befindet. Denn sonst verlieren sie einen wichtigen Andockport

Und was machen sie, wenn Nauka ein Fehlstart wird? Das wünscht sich zwar niemand, aber damit sollte man vorsichtigerweise ja auch rechnen. Ich hätte erwartet, dass man Pirs erst dann abdockt, wenn sich Nauka bereits in "greifbarer" Nähe zur ISS befindet. Denn sonst verlieren sie einen wichtigen Andockport

Der Verlust von Nauka wäre ein herber Schlag für die Russische Raumfahrt. Was Pirs angeht, dieses soll ja von einem weiterhin nutzbaren "Andockplatz" abkoppeln und für EVAs bleibt noch Poisk.
Was Prichal und NEM-1 angeht, diese könnten als "Grundstein" für die von Energia vorgeschlagene ROSS dt. Russische Orbitale Service/Dienstleistung Raumstation verwendet werden. Diese soll auf der für NEM-1 entwickelten Technologie basieren.


Abb.1 Die von RKK Energia vorgeschlagene ROSS dt. Russische Orbitale Service/Dienstleistung Raumstation - Credits: Energia/@anik1982space

Was Pirs angeht, dieses soll ja von einem weiterhin nutzbaren "Andockplatz" abkoppeln und für EVAs bleibt noch Poisk.

Aber dieser Port ist größer und für Sojus/Progress nicht verwendbar

Zitat von: Solaris am 13. Oktober 2020, 12:40:15

Was Pirs angeht, dieses soll ja von einem weiterhin nutzbaren "Andockplatz" abkoppeln und für EVAs bleibt noch Poisk.

Aber dieser Port ist größer und für Sojus/Progress nicht verwendbar

Ja du hast Recht der Nadir Kopplungsadapter ist ein ASP-GB1 Hybrid, das hatte ich vergessen. Es ist bestimmt technisch möglich Sojus und Progress mit dem entsprechenden Kopplungsadapter zu bauen. Diese hätten wahrscheinlich etwas weniger Nutzlast, weil der mehr wiegt. Es gab ja auch mal z.B. die Sojus TM-16 mit einem APAS Kopplungsadapter.
Edit: Außerdem dank dem Commercial Crew Program kommt man ohne diesen Port eventuelle aus. Man müsste den Besuch der Raumfahrzeuge entsprechend planen und managen.

Es gehört mehr dazu, also nur der Kopplungsadapter. Das Annäherungssystem, die Datenleitungen, Treibstoffleitungen, usw. Die werden hier sicher alle etwas anders sein.

Ich würde davon ausgehen, dass Nauka ein Erfolg werden muss, damit man hier weiter Raumschiffe andocken kann.

Wenn nicht, können nur noch 3 statt 4 Russische Raumschiffe gleichzeitig andocken.

Es gehört mehr dazu, also nur der Kopplungsadapter. Das Annäherungssystem, die Datenleitungen, Treibstoffleitungen, usw. Die werden hier sicher alle etwas anders sein.

Ich würde davon ausgehen, dass Nauka ein Erfolg werden muss, damit man hier weiter Raumschiffe andocken kann.

Wenn nicht, können nur noch 3 statt 4 Russische Raumschiffe gleichzeitig andocken.

Selbstverständlich gibt es Unterscheide bei den Interfaces aber nichts davon wird zur technischen Hürde und bei Bedarf können die entsprechenden Anpassungen durchgeführt werden. Es gibt keine technische Gründe warum der Andockplatz unbrauchbar werden sollte.

Laut einem Twitte von Rogozin wird am MLM-U Nauka rund um die Uhr gearbeitet und dass wohl alles bis jetzt nach Plan läuft. Außerdem sollen bald die Europäischen Spezialisten nach Baikonur kommen um den Roboterarm ERA zu installieren.

Laut einem Twitte von Rogozin wird am MLM-U Nauka rund um die Uhr gearbeitet und dass wohl alles bis jetzt nach Plan läuft. Außerdem sollen bald die Europäischen Spezialisten nach Baikonur kommen um den Roboterarm ERA zu installieren.

Dazu diese Bilder:


Links nebenan hat Sojus MS-17 noch gestanden ...


... und Rogosin hat einen Blick darauf geworfen                                Fotos: Rogosin/Roskosmos

Gruß, bleibt gesund und locker, aber auch gesundheitsbewusst diszipliniert, HausD

ERA-Montage-Termin

Am 24.10.2020 hat R. Pischel den Termin des Beginns der Montage des ERA (European Robotic Arm)  in Baikonur hier genannt:
"Die Fachleute von der ESA- und Airbus Defence and Space kamen am 22. Oktober in Baikonur an und begannen am 23. Oktober mit den Arbeiten mit dem ERA-Manipulator."


Europäischer Roboterarm ERA bei Bodentests                                    Foto: ESA/

Gruß, bleibt gesund und locker, aber auch weiterhin gesundheitsbewusst diszipliniert, HausD

Starttermin vorläufig Ende April ...

Während einer Online-Veranstaltung, die heute, am 02.11.2020, anlässlich des 20. Jahrestages der ersten Expedition zur ISS organisiert stattfand, wurde nochmals bestätigt :
 Das multifunktionale Labormodul (MLM) "NAUKA" wird Ende April 2021 zur ISS starten.
 "Der Starttermin für das Nauka-Modul ist vorläufig Ende April, aber wir werden uns jetzt das Flugprogramm
 ansehen, um es bequemer zur Station zu bringen, da es ungefähr eine Woche lang fliegen sollte",
 sagte Danejew, der  Stellvertretende Direktor der Abteilung für bemannte Roskosmos-Programme.

Gruß, bleibt gesund und locker, aber auch weiterhin gesundheitsbewusst diszipliniert, HausD