Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen

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Offline RonB

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #100 am: 15. Dezember 2019, 10:53:48 »
Es gibt eine neue erschreckende Simulation, wieviele Starlink Satelliten gleichzeitig sichtbar sein werden:


Diese Darstellung ist sehr beeindruckend. Fairerweise sollte man allerdings dazu bemerken, dass in dieser Darstellung ein Starlink nicht eine Länge von 3m hat sondern von ca. 190km! wollte man die Satelliten real darstellen hätten sie nur 0,0015 % der hier dargestellten Größe. Was würde man dann überhaupt noch von ihnen sehen?
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #101 am: 15. Dezember 2019, 11:13:52 »
Es gibt eine neue erschreckende Simulation, wieviele Starlink Satelliten gleichzeitig sichtbar sein werden:


Diese Darstellung ist sehr beeindruckend. Fairerweise sollte man allerdings dazu bemerken, dass in dieser Darstellung ein Starlink nicht eine Länge von 3m hat sondern von ca. 190km! wollte man die Satelliten real darstellen hätten sie nur 0,0015 % der hier dargestellten Größe. Was würde man dann überhaupt noch von ihnen sehen?

Hallo RonB, die Darstellung der Größe ist nicht relevant. Die Wahrscheinlichkeit der Bedeckung eines Sterns ist klein. Es ist die große Helligkeit bzw. die starke Radio-Emission, die stört. Maßstabsgerecht kann man Satelliten natürlich nicht darstellen :-)

Offline Hugo

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #102 am: 15. Dezember 2019, 11:22:33 »
Es gibt eine neue erschreckende Simulation, wie viele Starlink Satelliten gleichzeitig sichtbar sein werden
Sorry, aber das ist ein FAKE. Die Satelliten sind größer als der Mond. ...

Eine Simulation sollte die Satelliten schon in richtiger Größe und Helligkeit anzeigen. .... Aber im Video sieht man nichts davon. Das ist sehr schade.

Edit mit Nutzerinformation per PN   Pirx
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2019, 11:32:58 von Pirx »

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #103 am: 15. Dezember 2019, 12:29:22 »
Hugo, es geht bei einer Gesamthimmelsprojektion gar nicht massstabsgetreu! ... Jede Simulation zeigt bestimmte Aspekte. Und die sind genau erklärt. Gezeigt werden sollte, wie oft die Satelliten über eine bestimmte Himmelsposition huschen.

Spannend auch ein Video vom gleichen Autor, welches zeigt, was man alles sehen würde, wenn man eine Astrofotografie, z.B. des Nordamerikanebels macht:


Und hier sieht man die, die mit bloßen Auge sichtbar sind:



Edit: Persönliche Ansprache entfernt. Wie gesagt: Ich freue mich über Ich-Botschaften ....  Pirx
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2019, 15:49:24 von Pirx »

Offline pehy

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #104 am: 15. Dezember 2019, 15:16:17 »
Es gibt eine neue erschreckende Simulation, wieviele Starlink Satelliten gleichzeitig sichtbar sein werden:

So funktioniert manipulative Berichterstattung. Die Satelliten-Bildchen haben welche Winkel-Ausdehnung? Wie groß wäre die wirkliche Ausdehnung eines Starlink-Satelliten in diesem Bildausschnitt? Bitte mal einfach stattdessen einblenden! ;) Das Video wäre vermutlich deutlich weniger spektakulär - also lieber eine im Detail irreführende Version veröffentlichen, nach dem Motto "Die Übertreibung ist die Mutter der Anschaulichkeit!"
Dann sieht man auch sehr schön den Unterschied zwischen echten Sternen und den Satelliten - ihre Relativ-Bewegung vom Beobachter aus. Schon alleine darauf basierend, lassen sich für viele astronomische Beobachtungen die Störungen kompensieren. Hätte man auch als Aspekt dazuschreiben können - wenn man nach Lösungen suchen würde, anstatt Lagerbildung zu betreiben.
Zitat

Simulation von geplanten 12000 Starlink-Satelliten (am Ende sollen es ja vielleicht sogar 40000 sein), die in einer Sommernacht (Juni) auf 32° Breite sichtbar sein werden. Der Norden ist oben.

Es werden nur beleuchtete Satelliten angezeigt. Dies ist eine schematische Darstellung aller sichtbaren Überflüge, die meisten Satelliten sind mit bloßem Auge nicht sichtbar (dies hängt aber von den endgültigen Bahnen und der Reflektivität ab. Allerdings werden viele wahrscheinlich noch auf Langzeitaufnahmen erscheinen).
Aha, da ist sie ja schon, die Alibi-Beschwichtigung, weil man gerade beim Flunkern erwischt wurde ...

Edit: Wir diskutieren hier nicht über Stilfragen.

Gruß   Pirx
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2019, 15:53:26 von Pirx »

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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #105 am: 15. Dezember 2019, 17:56:53 »
Müssen wir diese Diskussion wirklich noch einmal führen?

Wir hatten das Video doch schon vor einigen Tagen besprochen. Und auch damals hatten wir drüber gestritten, ob diese Darstellung nicht tendenziös wäre und die anderen Videos der Quelle eine solche Großkonstellation nicht viel besser veranschaulichen würden..

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=13231.msg465931#msg465931

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #106 am: 15. Dezember 2019, 19:18:50 »
Müssen wir diese Diskussion wirklich noch einmal führen?

Wir hatten das Video doch schon vor einigen Tagen besprochen. Und auch damals hatten wir drüber gestritten, ob diese Darstellung nicht tendenziös wäre und die anderen Videos der Quelle eine solche Großkonstellation nicht viel besser veranschaulichen würden..
p?topic=13231.msg465931#msg465931[/url]

Tut mir leid, dass ich das wiederholt habe. Dadurch, dass nun zwei Überschriften zum Thema existieren, ist das eben passiert.

Nur noch einmal zur Klarstellung: Die Beschreibung des Videos gibt genaue Infos darüber, was dort dargestellt ist. Deshalb ist es natürlich unsinnig, von tendenziös zu sprechen. Und eine massstabsgenaue Abbildung zu fordern geht völlig an der Sache vorbei.

In der Tat zeigen weitere Videos, die ich ja auch verlinkt habe, andere Aspekte besser.

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #107 am: 17. Dezember 2019, 16:24:30 »
Hallo Zusammen,

die binären Neutronen-Stern-Fusion S191213g hatte das Observatorium beobachten wollen. Gefunden die Starlinkspuren.
Zitat
December weather is always a challenge but followup of the binary neutron-star merger S191213g, from @LIGO & @ego_virgo, saw other issues. Likely @SpaceX #starlink trails; note how bright compared to another satellite. Sadly will become much more frequent if launch plans go ahead
Quelle:
https://twitter.com/GOTOObservatory/status/1206708402937712640

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #108 am: 17. Dezember 2019, 18:09:21 »
Also konnten sie die Fusion nicht ablichten? :/

Offline Hugo

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #109 am: 18. Dezember 2019, 01:08:29 »
Warum ist das Foto links so viel heller als rechts? Ist das eine Weitwinkelaufnahme? Warum hat man dann nicht auf den Stern gezoomt, den man Fotografieren wollte?

Und viel wichtiger, warum hat man vergessen vorher zu prüfen, ob die Starlinks kommen? Immerhin weiß ja mittlerweile jeder, dass die Starlinks ab und zu vorbei schauen. Ich gehe mal davon aus, daß das purer Zufall war und man nicht absichtlich genau diesen Stern zu genau dieser Uhrzeit Fotografiert hat. Auch wenn es aktuell noch ein extrem seltener Zufall ist (sind ja nur 1 mal 40 Stück welche ihren Orbit auf 350 km halten MÜSSEN), hätte man das problemlos vermeiden können wenn man einfach vorher schaut.

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #110 am: 18. Dezember 2019, 03:27:32 »
Und als Laie könnte man jetzt denken, daß sowas bisher noch nie mit anderen Sats oder z.B. der ISS (die eine heftige Albedo hat) passiert ist.

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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #111 am: 18. Dezember 2019, 07:56:44 »
Um mir mal selbst zu Antworten: Ja, die eingeplanten Beobachtungen konnten, von Starlink ungestört, ganz normal durchgeführt werden.

Es kam hier, entgegen der Implikationen, zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung einer Beobachtung.

Zitat
Und viel wichtiger, warum hat man vergessen vorher zu prüfen, ob die Starlinks kommen?

Sternenfusionen sind keine Ereignisse die man beliebig beobachten kann. Da muss man im Moment der Fusion eben die Kamera drauf halten und hoffen, dass keine Wolke oder Satellit dazwischen kommt.

PS: Und kein Wunder dass dieses GOTO Teleskop relativ früh von Starlink betroffen war: es hat eine recht schwache Vergrößerung, aber dafür ist es mit einem Gesichtsfeld von über 50 Quadratgrad ein wide-field Teleskop.

tonthomas

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #112 am: 18. Dezember 2019, 09:04:25 »
Zur Beachtung:

Weder ist das Forum ein Ort für Bashing von Astrologen, noch zur Diskussion über Astrologie. Es ist hier ebenfalls kein Platz dafür, sich etwa über die Sorgen von Astronomen lustig zu machen.

Ein Posting gelöscht.


Gruß    Pirx

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #113 am: 18. Dezember 2019, 13:24:39 »
Hallo Zusammen,

Globale Netzwerke von kleinen Teleskopen verfolgen Begleitsignale von Gravitationswellen.

Der Gravitational-wave Optical Transient Observer (GOTO) in La Palma, Spanien, sucht nach Lichtreflexen, die von derselben Stelle kommen wie Gravitationswellen.
Die  kleinen Observatorien entstehen rund um den Globus, um die neue Fähigkeit der Astronomen zu nutzen, die Gravitationswellen von großen kosmischen Ereignissen einzufangen. Diese neuen Einrichtungen werden es Forschern ermöglichen, diese Gravitationswellen mit elektromagnetischen Signalen und vielleicht eines Tages sogar mit Materieteilchen aus einigen der Kataklysmen abzugleichen, die messbare Wellen durch die Raum-Zeit senden.

Das Hauptziel besteht darin, nach Lichtreflexen zu suchen, die von derselben Stelle ausgehen wie Gravitationswellen, die vom US-amerikanischen Advanced Laser Interferometer Gravitationswellen-Observatorium (LIGO) oder dem Virgo-Observatorium in der Nähe von Pisa (Italien) erfasst wurden. Diese kleineren Teleskope, die oftmals mit geringem Budget gebaut werden, dienen als Ersthelfer und  schließen die Lücke zwischen Gravitationswellendetektoren und den wichtigsten Einrichtungen der konventionellen Astronomie.

Nach der Aussage von Danny Steeghs, Astronom an der Universität von Warwick, Großbritannien, kann man  die Teleskope der ganzen Welt auf das Ziel schwenken, wenn man es kennt. Er sagte, sich schnell zu bewegen ist der Schlüssel. Es ist schwierig, die Quelle der Gravitationswellen zu lokalisieren. Astronomen können sie normalerweise auf eine Region des Universums eingrenzen, die Tausende von Galaxien enthalten könnte, und die  Observatorien haben möglicherweise nur wenige Tage Zeit, bevor sich vielversprechende Lichtreflexe auflösen. Der Himmel muss viel beobachtet werden und die Astronomen haben nicht viel Zeit dafür, das Ereignis zu detektieren.
Danny Steeghs, leitet eine kleine britisch-australische Zusammenarbeit, die den optischen GOTO für Gravitationswellen in La Palma, Spanien, aufgebaut hat. Es handelt sich um eine Reihe von vier kleinen Roboterteleskopen, die irgendwann auf 8 und vielleicht 16 Teleskope anwachsen werden. Bisher hat es nur 800.000 Pfund gekostet (ca. 1 Million US-Dollar).

Quelle:
https://twitter.com/GOTOObservatory/status/1195141503217291264

Alan Watson und William Lee von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) in Mexiko-Stadt und seine Mitarbeiter gaben noch weniger aus. Sie bauten den Deca-Degree Optical Transient Imager (DDOTI), der derzeit aus einem Paar Roboterteleskopen in Sierra San Pedro Martir, Mexiko, besteht, für nur 350.000 US-Dollar, hauptsächlich unter Verwendung von Standardkomponenten. Sie planen schließlich sechs Teleskope, möglicherweise gefolgt von weiteren Einrichtungen in Frankreich und Australien.

Einige der Einrichtungen, einschließlich GOTO, werden speziell für die Nachverfolgung von Gravitationswellensignalen entwickelt und gebaut. Bei den meisten handelt es sich um Roboter, die maschinelle Lernalgorithmen verwenden, um sich gegenseitig auf bestimmte Himmelsregionen aufmerksam zu machen und nach interessanten Fackeln zu suchen, ohne dass ein menschliches Eingreifen erforderlich ist.

Andere Projekte sind aus bestehenden Kooperationen hervorgegangen, die sich mit der Suche nach Gegenstücken für sichtbares Licht zu den von Weltraumobservatorien entdeckten γ-Strahlen oder der Verfolgung anderer vorübergehender Phänomene wie Supernovaexplosionen oder Asteroiden, die möglicherweise an die Erde gebunden sind, befasst haben. Einige altehrwürdige Teleskope, darunter eines, das einst von Edwin Hubble in Palomar, Kalifornien, verwendet wurde, wurden nachgerüstet. Das 1,2-Meter-Teleskop ist jetzt Teil von GROWTH (Global Relay of Observatories Watching Transients Happen), einem Netzwerk von 17 Einrichtungen auf der ganzen Welt, das ein Objekt nahtlos vor dem Sonnenaufgang verfolgen kann, während sich die Erde dreht.
 
Der Astrophysiker Paul Groot von der Radboud University in Nijmegen, Niederlande, dessen Gruppe Teil der Virgo-Kollaboration selbst ist, leitet ein von den Niederlanden finanziertes Projekt namens BlackGEM. Es wird zunächst aus drei Teleskopen im chilenischen La Silla bestehen, die für rund 6 Millionen Euro (7,1 Millionen US-Dollar) den südlichen Himmel kontinuierlich kartografieren und eine Datenbank mit archivierten Bildern aufbauen. Wenn die Nachricht einer Gravitationswellenerkennung eintrifft, scannt BlackGEM innerhalb von Stunden den relevanten Bereich des Himmels und vergleicht diesen automatisch mit den archivierten Bildern, um nach neuen Informationen zu suchen.
Quelle:
http://www.nature.com/news/global-networks-of-small-telescopes-will-chase-companion-signals-of-gravitational-waves-1.22828?WT.mc_id=TWT_NatureNews&sf122426507=1
https://www.nature.com/articles/s41550-017-0317-8

Zitat
Wir verwendeten die Sinistro-Kamera im 1-m-LCO Global Telescope Network (LCOGT, Brown et al., 2013), um den optischen Transienten ZTF19acymaru / AT2019wnh (GCN # 26424) zu beobachten. Die Quelle wurde während des Follow-ups des binären Neutronenstern-Fusionskandidaten S191213g (LVC, GCN # 26402) per GCN-Rundschreiben gemeldet.
Quelle:
https://gcn.gsfc.nasa.gov/gcn3/26432.gcn3
In Bezug auf:
https://twitter.com/GOTOObservatory/status/1206708402937712640

Mit dem Beitrag will ich euch die Arbeitsweise und Aufgaben dieser Teleskope, auch bei dem binären Neutronenstern-Fusionskandidaten S191213g, nahe bringen.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #114 am: 18. Dezember 2019, 13:41:58 »
Unterm Strich:
Wide-View-Teleskope, wie GOTO und BlackGEM sind durchaus ein wichtiges Element im Konzert der beobachtenden Astronomie.
Und eben diese werden am stärksten durch zusätzliche leuchtstarke Satelliten gestört und müssen sich durch Anpassen von Arbeitsabläufen und Anwenden von Korrektur-/ und Analysealgorithmen diesen Herausforderungen stellen.

Offline Hugo

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #115 am: 18. Dezember 2019, 14:14:50 »
Sternenfusionen sind keine Ereignisse die man beliebig beobachten kann. Da muss man im Moment der Fusion eben die Kamera drauf halten und hoffen, dass keine Wolke oder Satellit dazwischen kommt.
Wie lange dauert so eine "Sternenfusionen" und wie genau kann man den Zeitpunkt vorhersagen? Als Laie hätte ich gedacht, daß das ein Prozess ist, welcher sehr lange dauert. Jeder Starlink sind ja nur ca 1,5 Sekunden da.

PS: Und kein Wunder dass dieses GOTO Teleskop relativ früh von Starlink betroffen war: es hat eine recht schwache Vergrößerung, aber dafür ist es mit einem Gesichtsfeld von über 50 Quadratgrad ein wide-field Teleskop.
Danke für die Info. Daß man mit einem Weitwinkel viel einfängt ist verständlich.

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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #116 am: 18. Dezember 2019, 15:11:30 »
Zitat
and observatories may have only a few days before any promising flares of light dissipate

Gertruds Quelle (danke dafür!) spricht ja hier von "wenigen Tagen".
Mit Sicherheit kommt es auch auf die Art der Fusion, und auf andere Begleitumstände, an.

Ich dachte da eher an die Gammablitze, bei denen ja auch verschmelzende Neutronensterne als Ursache im Gespräch sind.
Diese können von 10.000 Sekunden, über 35 Sekunden bis zu <2s dauern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gammablitz#Dauer

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #117 am: 19. Dezember 2019, 19:24:38 »
Warum ist das Foto links so viel heller als rechts? Ist das eine Weitwinkelaufnahme? Warum hat man dann nicht auf den Stern gezoomt, den man Fotografieren wollte?

Man wußte doch gar nicht, wo das Ereignis stattfand. Deshalb beobachtet man möglichst große Bereiche des Himmels.

Und Astronomen benutzen keine Zoom-Objektive. Welche eine absurde Vorstellung! Es geht hier nicht um Schnappschüsse.

Und bei solchen Ereignissen kann es sein, dass man die besten Infos wenige Sekunden nach dem Ereignis bekommt. Hoffentlich kann man da in Zukunft mit robotischen Teleskopen extrem schnell reagieren. Aber nein, dann huscht ja gerade mal ein Satellit von SpaceX oder Amazon durch das Gesichtsfeld.

Offline neanuk

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #118 am: 19. Dezember 2019, 22:22:56 »
Hallo zusammen,

ich glaube hier alle Beiträge durchgelesen zu habe, aber keinen konkreten Vorschlag gefunden zu haben, wie ein Kompromiss aussehen könnte.
Gibt es konkrete Forderungen aus der Astronomen Community?

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #119 am: 19. Dezember 2019, 23:00:29 »
Ich bin Astronom und glaube, dass es gar keinen Kompromiss geben kann. Wenn die Anzahl der Satelliten die geplanten grotesken Ausmaße annimmt, ist die Beeinträchtigung in jedem Fall groß.
Hier verlangt man, dass die Gänse für Weihnachten stimmen.

Ich sehe auch nicht, dass diese Satelliten nötig und besser sind als Sender am Boden. Der Schaden überwiegt deutlich.

Dass einige Astronomie-Organisationen verhandlungsbereit sind, kann ich trotzdem verstehen. Aber die amerikanische Organisation AAS glaubt immer noch an eine geplante Zahl von 1584 Satelliten. Sind wohl noch zu schlecht informiert. Wichtig wäre es, dass die Astronomie die Leute informiert und ich bin mir sicher, dass wir viele Leute auf unsere Seite bringen. So klein ist das Interesse an astronomischer Forschung nämlich nicht. Aber ich vermute leider, dass sich das Geld durchsetzt.

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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #120 am: 20. Dezember 2019, 01:42:00 »
Zitat
Ich bin Astronom und glaube, dass es gar keinen Kompromiss geben kann.

Kannst du mir erklären in wie fern:
- ein Absenken der Albedo der Satelliten um ~3-4 Größenordnungen
- das nicht-Benutzen von bestimmten Radiofrequenzen im Ka und Ku Band und
- das Freigeben genauer Bahndaten um Beobachtungen besser Planen oder Auswerten zu können

... kein Kompromiss wäre?

Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #121 am: 20. Dezember 2019, 08:35:41 »
Zitat
Ich bin Astronom und glaube, dass es gar keinen Kompromiss geben kann.

Kannst du mir erklären in wie fern:
- ein Absenken der Albedo der Satelliten um ~3-4 Größenordnungen

3 bis 4 Größenordnungen, also dass nur noch ein Tausendstel oder Zehntausendstel reflektiert wird, wäre toll. Wäre das wirklich möglich? Woher hast Du die Info?

3 bis 4 Größenklassen (also nur um einen Faktor 16 bis 40), falls Du das meinst, wäre sicher besser als bisher. Aber für große Teleskope wäre das natürlich immer noch störend und würde langbelichtete Aufnahmen, wie sie bei vielen Beobachtungen nötig sind, verderben. Je nach Gesichtsfeld und Belichtungszeit, also je nach Art der Belichtung ist das natürlich unterschiedlich.

Aber sollte diese Verminderung nicht wenigstens erst einmal gezeigt werden, bevor man neue hochreflektive Störkörper hochschießt? Es sollten nicht weitere Tatsachen geschaffen werden, bevor man Kompromisse schließt.

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Offline Sensei

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #122 am: 20. Dezember 2019, 10:26:04 »
???
Indirekt von... Dir!

In diesem, und folgenden, Posts. In denen du von VANTABLACK spachst, was eben eine Albedo von 1/100el bis 4/10.000el besitzt:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=17396.msg466809#msg466809

Merk aber gerade, dass wir da womöglich einer Fehlinformation aufgesessen sind.
Nach meiner Übersetzung meinte deine Quelle (ein astronomisch unauffälliger, rein spanisch postender Account) das "@elonmusk paint starlink Vantablack" als Aufforderung, nicht als Feststellung.
Damit wären die folgenden Überlegungen natürlich hinfällig. Normales Schwarz hat wohl eher eine Albedo von rund 0.1 bis 0.05 :/


Aber mal ab von dieser Diskussion: Du sagst ja selbst, dass eine Reduzierung um 3-4 Größenklassen, je nach Randbedingungen, auch schon etwas bringen würde - auch wenn es immer noch einige Aufnahmen verderben würde.
Aber nach meiner Definition kann Kompromiss nicht bedeuten, dass keinerlei aufnahmen mehr beeinträchtigt werden - sondern dass eben deren Anteil reduziert wird. Siehst du das anders?


Zitat
Aber sollte diese Verminderung nicht wenigstens erst einmal gezeigt werden, bevor man neue hochreflektive Störkörper hochschießt?

Nein, sollte sie nicht. Es gibt keinerlei Gesetze dagegen. Die Suche nach Kompromissen ist ein Zeigen des guten Willens von Seiten Space X.

Zitat
Es sollten nicht weitere Tatsachen geschaffen werden, bevor man Kompromisse schließt.

Es gibt schon 4000 Satelliten am Himmel. Tatsachen sind schon geschaffen.
IMO ist es keine gute Strategie auf Maximalforderungen zu beharren wenn man einen Kompromiss schließen will.

Offline Hugo

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #123 am: 20. Dezember 2019, 11:34:54 »
Nein, eine solche Möglichkeit habe ich nicht so ohne weiteres. Da wären Amateurastromen hilfreich.

Ich bin Astronom und glaube, dass es gar keinen Kompromiss geben kann.


Heißt das, Du als professioneller Astronom kannst keine Fotos von den Starlinks machen, aber Amateurastronomen  könnten das? Das verstehe ich leider nicht, ist das nicht eher anders herum? Ich glaube ich liege mit meiner Schlussfolgerung falsch. Kannst Du bitte helfen und meinen Denkfehler bitte aufklären?

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #124 am: 20. Dezember 2019, 12:34:57 »
Hallo @neanuk
Zuerst meine Hochachtung, das du dich da durchgearbeitet hast.
 
Hallo zusammen,

ich glaube hier alle Beiträge durchgelesen zu habe, aber keinen konkreten Vorschlag gefunden zu haben, wie ein Kompromiss aussehen könnte.
Gibt es konkrete Forderungen aus der Astronomen Community?

Zu Deiner Frage habe ich einiges rausgesucht.
Das die Astronomen sich einen ungestörten Himmel wünschen,
ist ja sehr zu verstehen.
Sie haben von der AAS (American Astronomical Society) einen Fragenbogen erhalten, in deutsch:

Zitat
=Angenommen, die Anzahl und Helligkeit der LEO-Satelliten ist wie oben beschrieben:
Betrachten Sie Satelliten nur dann als sichtbar,
= wenn die Höhe ≥ 30 Grad und direktes Sonnenlicht oder das Halbschattenbild der Erde sind
 =Größe 5
 =Satelliten kreuzen den Himmel in 4 Minuten
 = 6-9 Satelliten zu jeder Zeit während einer Stunde sichtbar, beginnend (endend) bei 12-Grad-Abenddämmerung (morgens)
 =räumliche Dichte am Himmel ~ 7E-4 Grad-2
= Winkelgeschwindigkeit über Himmel ~ 0,5 - 1 Grad / Sek
in englisch:
Zitat
QUESTIONNAIRE
Assume the numbers and brightness of LEO satellites as described above:
Consider satellites to be visible only when altitude ≥ 30 degrees and in direct Sunlight or Earth's penumbra
magnitude 5
satellites cross sky in 4 minutes
6-9 satellites visible at any time during 1-hour starting (ending) at 12-degree evening (morning) twilight
spatial density on sky ~ 7E-4 deg-2
angular speed across sky ~ 0.5 - 1 degree / sec
Quelle:
https://aas.org/form/aas-survey-on-satellite-constell
Der Rücklauf und die Auswertung steht noch an.

Dazu auch die neue Mitteilung der ESO (ann19062-de) von 19.12.2019.
Diese kopiere ich hier in deutsch hinzu.

Zitat
Satellitenkonstellationen und ihr Einfluss auf die Astronomie
Mehrere Raumfahrtunternehmen entwickeln Pläne für Satellitenkonstellationen auf relativ niedrigen Erdumlaufbahnen für eine Vielzahl von Kommunikationszwecken. Die jüngsten Starts mehrerer Serien von Satelliten für das Starlink-Projekt von SpaceX haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien auf sich gezogen, insbesondere aufgrund der hohen Sichtbarkeit der Satelliten unmittelbar nach dem Start. Die Astronomiegemeinschaft hat Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Konstellationen auf die wissenschaftliche Forschung geäußert.

In Abstimmung mit der International Astronomical Union (IAU), der American Astronomical Society (AAS) und der Royal Astronomical Society (RAS) evaluieren die ESO und andere Observatorien die Auswirkungen dieser Satellitenkonstellationen auf bodengebundene optische und infrarote astronomische Beobachtungen. Die Berechnungen werden in Kürze, nach einer unabhängigen Begutachtung durch Fachkollegen, veröffentlicht.

Die Satellitenkonstellationen werden Auswirkungen auf Radio-, Millimeter- und Submillimeter-Observatorien haben, darunter das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) und das Atacama Pathfinder Experiment (APEX). Die ESO hat einen Beobachterstatus im Ausschuss für Radioastronomie-Frequenzen (CRAF), einem unabhängigen europäischen Expertenausschuss, der mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und den für die Frequenzverwaltung zuständigen nationalen Verwaltungen in Verbindung steht, um die Interessen der Radioastronomie zu schützen. Die ESO verfolgt das Thema dieser Satellitenkonstellationen mit dem CRAF zusammen mit unseren ALMA-Partnern in Nordamerika und Ostasien.

Die ESO ergreift in Abstimmung mit der AAS und der IAU Maßnahmen, um das Bewusstsein für dieses Thema in globalen Foren wie dem Komitee der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums zu schärfen und gleichzeitig mit Raumfahrtunternehmen praktische Lösungen zu erarbeiten, die die umfangreichen Investitionen in modernste bodengestützte Astronomieeinrichtungen absichern können. Die ESO unterstützt die Entwicklung von rechtlichen Rahmenbedingungen, die letztlich die harmonische Koexistenz von vielversprechenden technologischen Fortschritten in einer niedrigen Erdumlaufbahn mit den Bedingungen gewährleisten, die es der Menschheit ermöglichen,ihre Beobachtung und ihr Verständnis des Universums fortzusetzen
.
Quelle in deutsch:
https://www.eso.org/public/germany/announcements/ann19062/?lang
In englisch:
https://www.eso.org/public/unitedkingdom/announcements/ann19062/?lang
 
Dazu auch meinen Beitrag vom 07. Dezember 2019, 18:28:07,der sich auf die Erklärung der AAS vom 5.12.2019 bezieht.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=17396.msg466512#msg466512

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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