Seht es mir nach, wenn der Gedankengang hier schon mal formuliert wurde ... Vorhin sind wir in einer Diskussionsrunde über die Frage gestolpert, warum nun die Raptoren vor dem Landeversuch an der hardwarereichen (kupferreichen?) Verbrennung gestorben sind. Es hieß ja, das es mit der Bedrückung des Headertanks Probleme gab ...
Zuerst einmal ein Detail zur Klarstellung: Ich les hier immer wieder, dass
der Header-Tank Probleme machte. Es gibt aber zwei Header-Tanks, wobei sehr wahrscheinlich nur einer Probleme machte. So gesehen ist die Formulierung richtig, aber für diejenigen, die den Aufbau des Starships nicht genau kennen eventuell verwirrend.
Quelle:
https://www.elonx.net/super-heavy-starship-compendium/Aber jetzt zur eigentlichen Frage...
Es hieß ja, das es mit der Bedrückung des Headertanks Probleme gab (womit wird der bedrückt? He?). Kann es sein, dass die Pendelbewegung bei der Wiederzündung zur Ausrichtung für ein vertikales Aufsetzen zu einem Treibstoffschwappen geführt hat, dass dafür gesorgt hat, dass die Turbopumpen der Raptoren nicht durchgehend mit flüssigen Treibstoffkomponenten versorgt wurden?
Aus meiner Sicht kann das nicht sein, denn die Header-Tanks sind genau dafür da, das zu verhindern.
Im Detail: Zum Ende des Brennvorgangs beim Aufstieg wird Treibstoff von den beiden Haupttanks in die Header-Tanks gepumpt. Ein Grund ist, den Schwerpunkt des Schiffes Richtung Nase zu verschieben um den Skydive zu ermöglichen. Der zweite Grund ist das Schwappen von dem du schreibst. Wenn beide Header-Tanks und die Leitungen voll mit Treibstoff sind, kann dieser Treibstoff nicht schwappen, da er ja keinen freien Raum dafür hat. Dass das funktioniert hat, kann man im Video schön sehen, denn in den ersten 6 Sekunden liefen die Raptoren einwandfrei. Da ein Raptor bei 100% Leistung jedoch ca. 600kg Treibstoff pro Sekunde verbrennt, muss der Druck in den Header-Tanks schnell durch Druckgas aus den COPVs oder durch Gas von den Raptoren sichergestellt werden. Das hat laut Elon aber nicht (gut genug) im Methan-Headertank funktioniert, wodurch die Raptoren zu wenig Methan bekommen haben und es in der Folge zu einer sauerstoffreichen Verbrennung gekommen ist. Der Sauerstoff der nicht mit Methan reagierte hat dann mit dem Kupfer der Brennkammer reagiert. Genau genommen war das nur bei einem Raptor der Fall. Der zweite Raptor hatte sich vorher ausgeschaltet. Das ist auch mit dem Druck im Methan-Header-Tank erklärbar. Wenn zwei Raptoren laufen, saugen diese 1200kg pro Sekunde aus den Tanks. Der Druck war für zwei Raptoren jedoch deutlich zu niedrig, woraufhin eines der Triebwerke als erstes die Limits erreichte und sich abschaltete. Das eine verbleibende Triebwerk saugte jetzt nur noch 600kg pro Sekunde aus den Tanks, was dazu führte, dass die Limits dort nicht mehr erreicht wurden und es sich nicht abschaltete. Jedoch kam es dann zur schon beschriebenen, sauerstoffreichen Verbrennung (mit Kupferanteil) mit der grünen Flamme. Diese sauerstoffreiche Verbrennung war übrigens NICHT der Grund für den Absturz. In den diversen Videos sieht man gut, dass das eine Raptor bis zum Aufprall gelaufen ist. Es ist also keineswegs so, dass sich dieses Triebwerk zerlegt hat. Es ist auch nicht so, dass das Triebwerk gar kein Methan bekommen hat, denn dann wäre es aus gegangen. Der Grund für den Absturz war zu wenig Schub. Ein Triebwerk konnte das Schiff schlicht und einfach nicht genug bremsen. Und klar, durch die sauerstoffreiche Verbrennung (mit Kupferanteil) hatte das eine laufende Treibwerk auch nicht seinen vollen Schub (wobei der auch nicht gereicht hätte).
...(womit wird der bedrückt? He?)...
Ob der Druck in den Header-Tanks bei SN8 nur über die COPVs oder auch schon über die Raptoren erzeugt wird, weiß ich nicht. In der fertigen Version sollen die COPVs nur den Anfangsdruck liefern.
Was haltet Ihr von einem solchen Szenario?
Wegen den oben beschriebenen Gründen halte ich das Szenario für ausgeschlossen.
Mane