Kelvin hatte sich Gedanken zur Kraftübertragung des Triebwerks in die Rakete gemacht. Normalerweise ist das Triebwerk einer Rakete in ein Schubgerüst eingebaut. Die Kraft des Triebwerks wird nicht über Pumpen und Treibstoff-Leitungen in den Tankboden geführt sondern durch das Schubgerüst in die Wände der Tankzylinder geführt.
Danke für die Aufnahme meiner Gedanken, Matjes!
Wie vermutlich allgemein bekannt ist, ist es gewichtsmäßig und oft auch kostenmäßig vorteilhaft, mehrere Funktionen in ein Bauteil zu vereinen. Konkret - wenn ich schon ein massives Pumpengehäuse haben muß, welches dem Innendruck standhalten und den Läufer stabil führen muß, und also notgedrungen auch schwer ist, kann ich damit vielleicht auch etwas anderes anstellen.
Ich muß dazu vielleicht nur da und dort noch einen Steg einbauen oder die Wandstärke ein wenig erhöhen. Und genau das passiert hier, m.M.n. Anders ist die Tatsache, daß die LOX Turbopumpe und deren Eintrittsflansch genau in der Schubachse liegt kaum zu erklären. Daß der Flansch dann direkt mit dem darüberliegenden LOX Behälterboden (bzw. dem beweglichen "Puck/Diskus") verbunden wird, ist naheliegend. (Über einen ebensolchen Flansch natürlich.) Und wenn das passiert,
"kann" das Pumpengehäuse garnicht anders, als die Kräfte zu übertragen.
Das Prinzip selbst ist ja uralt, entsprechend geformte / verstärkte Karosserien übernehmen schon lange die tragende Funktion von Fahrgestellen, ohne daß sich darüber heute noch jemand Gedanken macht. (Anfangs hat man noch begeistert von "selbsttragen Karosserien" geschrieben.)
Und genau so kann man in diesem Fall m.M.n. schlecht zwischen Schubgerüst, Behälter und der tragenden Konstruktion unterscheiden. Der "Behälterboden" ist unten eben so dimensioniert bzw. verstärkt, daß er gleichzeitig als Schubgerüst dient und die Schubkräfte weiterleitet.
Wie schon gesagt, keine Ahnung ob das etwas neues ist. Ist mir nur aufgefallen, weil mich diese Details eben interessieren.