"Die Materialstärke wird grob betrachtet verdoppelt". Nur wie der zweite Teil gemeint ist, ist mir halt nicht ganz klar. Geht es generell darum das Schweißnähe bei Temperaturen anfälliger werden oder geht es nur darum ob die Qualität der Schweißarbeiten da eine Rolle spielt.
Das Material der Schweißnähte hat nicht die Stärke bei kalten Temperaturen wie die kaltgewalzten Bleche. Also ist selbst eine perfekte Naht schwächer als das Blech. Sie suchen die einfachste Konstruktion, die das kompensiert.
Ich muß noch eine pingelige Ergänzung anfügen:
Die für die Kaltverfestigung der Bleche verantwortliche Gefügeänderung des Materials wird bei einer Erhitzung über eine bestimmte Temperatur rückgängig gemacht - das Material "rekristalisiert" wieder und hat dann wieder die Eigenschaften des nicht verfestigten Ausgangsmaterials. Das betrifft nicht unbedingt den beim Schweißen verwendeten Zusatzwerkstoff - der ist natürlich auch nicht "kaltverfestigt", kann aber möglicherweise eine bessere Ausgangsfestigkeit als die Bleche haben. Ausgeglüht / rekristalisiert wird jedoch auch die unmittelbare Umgebung der Schweißnähte.
Aus diesen Gründen wären eigentlich Bleche mit dickeren Rändern ideal. (Die wären natürlich schwieriger herstellbar.) Probleme können aber auch eingeschweißte Stutzen und sogar Versteifungen bereiten, weil zusätzliche Schweißnähte immer gleichzeitig auch ihre unmittelbare Umgebung schwächen. Ich bin optimistisch, daß das Problem gelöst wird. Es wird aber, falls man es anfangs nicht ausreichend berücksichtigt hat, vielleicht etwas Nutzlast kosten.
https://www.wikiwand.com/de/KaltumformungPS: Ich würde noch vorschlagen, besser nicht den Begriff "Stärke" zu verwenden. Es handelt sich entweder um "Dicke" bzw. einen anderen "tragenden Querschnitt" - oder es handelt sich um "Festigkeit" bzw. "Werkstofffestigkeit", in der Regel bezogen auf einen bestimmten. Vergleichsquerschnitt.