Hallo Rosenberg - willkommen im RaumCon-Forum!
Kein Raketenstart in Lüneburg Deutschland ist für Raketenstarts geografisch ungünstig.
Außerdem ist Mitteleuropa sehr dicht besiedelt und schließt schon deshalb Raketenstarts aus.
Es mag vielleicht vielen nicht bewusst sein:
Alles, was bei einem Raketenstart nach oben geschossen wird, fällt auch wieder zur Erde zurück.
Ausnahmen sind wenige Sonden ins Sonnensystem, die vielleicht 1% des Startgewichts ausmachen.
Eine abgetrennte Raketenstufe fällt auf jeden Fall zur Erde zurück.
Über Lüneburg könnte das Tote, Verletzte und Sachschaden geben.
Deshalb gibt es hier keine Raketenstarts.
In Cape Canaveral stehen die Startrampen direkt am Strand und die Raketen starten übers Meer.
Der Luftraum und das betroffene Seegebiet werden bei Raketenstarts gesperrt, damit niemand zu Schaden kommt.
Die europäischen Raketen starten in Kourou in Südamerika - auch direkt über´s Meer.
Raketen sind dafür bekannt, dass sie sehr schnell sind - und nicht an einer Stelle stehen bleiben.
Prinzipiell ist es die Hauptaufgabe von Raketen, bestimmte Geschwindigkeiten zu erreichen.
Die wichtigste Geschwindigkeit liegt bei 28000 km/h.
Mit dieser Geschwindigkeit und dem richtigen Einschusswinkel würde die Rakete nicht wieder zurück zur Erde fallen, sondern für eine Weile (Wochen oder Monate) in einer Umlaufbahn die Erde umkreisen.
Alles was langsamer als 28000 km/h fällt gleich wieder runter.
"... fast senkrecht über Lüneburg einen hellen Punkt am Himmel beobachten. Der bewegte sich kaum, stand fast wie fest am Himmel über den Wolken."
Eine Rakete ist also ausgeschlossen.
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Aber was war es dann?
Nach Deiner Beschreibung handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine sogenannte Himmelslaterne:
Die Dinger sind in Deutschland eigentlich überall verboten,
denn auch die kommen alle wieder runter - meistens brennend.
Hier warnt die Feuerwehr Solche nahen und hellen Himmelsobjekte (Blender) können zwar gefährlich sein, aber sind weniger interessant.
Man kann fast sagen:
Je weiter die Objekte entfernt sind und je schwieriger sie zu beobachten sind, umso interessanter sind sie.
Am nächtlichen Himmel gibt es viele interessante Dinge zu beobachten - nicht nur verbotene Brandsätze.
Manchmal kann man
die Internationale Raumstation ISS oder auch andere Satelliten mit bloßen Auge am Himmel sehen.
Zur Zeit sind bei klarem Himmel noch
Perseiden sichtbar (vermehrtes Auftreten von Sternschnuppen).
Es empfiehlt sich, bei klarem Himmel öfters mal in Ruhe einen dunklen Beobachtungsort aufzusuchen.
Ein Fernglas und etwas Zeit können schon einen recht tiefen Blick ins All ermöglichen.
Auch wenn uns die winzigen Lichtpunkte irgendwie alle gleich und statisch erscheinen - das täuscht!
Es sind sehr unterschiedliche Objekte, von denen jedes eine eigene Geschichte erzählen kann.
Auch wenn sie für uns scheinbar stillstehen - in Wirklichkeit bewegen sie sich sehr schnell und verwalten gewaltige Energiemengen.
Je mehr wir darüber erfahren, umso interessanter wird es.