Viele Raumfahrzeuge funktionieren länger als geplant.
Das Ende kommt oft, wenn Treibstoff oder Kühlmittel alle sind, oder kleinere Reparaturen fällig sind.
Denken wir nur an die teuren Fernseh- und Kommunikations-Satelliten im geostationären Orbit:
Oft sind sie voll funktionsfähig - ja fast wie neu - aber wenn der Treibstoff alle ist, können sie nicht mehr ausgerichtet werden und sind unbrauchbar.
Oft werden sie mit dem letzten Treibstoff noch ein paar Kilometer in den Friedhof-Orbit angehoben und verschrottet.
Dort sammelt sich der Weltraumschrott - der sich vermutlich tausende von Jahren dort addiert.
So entstehen weitere Probleme, für die es noch keine Lösung gibt.
Die leeren Satelliten werden einfach durch neue ersetzt.
Oder das teure Kepler-Teleskop:
Als das Kühlmittel aufgebraucht war, konnte es seinen Zweck nicht mehr erfüllen.
Wenn man sie jedoch wieder auftanken könnte, würden sie weitere Jahre voll funktionsfähig sein,
Weltraummüll und teure Ersetzungen einsparen.
Bemannt hat die NASA schon mehrere Service-Missionen durchgeführt:
Skylab, die erste Raumstation der NASA, wurde 1973 im Weltraum instand gesetzt.
Solar Maximum und Syncon IV wurden mit Hilfe des Shuttles in den 1980er Jahren erfolgreich repariert.
In den 1990er Jahren führte die NASA Service-Missionen am Compton Gamma Ray Observatory und Intelsat 6 durch.
Und es gab eine Reihe von sehr erfolgreichen Service-Missionen zum Hubble Space Telescope.
Aber bemannte Missionen sind sehr teuer.
Geht das nicht billiger und effektiver mit Roboter-Missionen?
Daran arbeitet die NASA mit der Robotic Refueling Mission (RRM) auf der ISS.
Damit werden Technologien entwickelt und demonstriert, um Satelliten mit Treibstoff und Kühlmittel wieder aufzutanken, Diagnosen und sogar kleinere Reparaturen auszuführen.
Das soll sogar bei Raumfahrzeugen ermöglicht werden, deren Konstruktion eine Betankung oder Reparatur nicht vorgesehen hat.
Das letzte Space Shuttle brachte das erste RRM-Modul zur ISS.
Es wurde von Mike Fossum aus dem Frachtraum ausgeladen und an Dextre übergeben:
Credit:NASA Das 1. RRM-Modul ist etwa so groß, wie eine Waschmaschine.
Es enthält 1,7 l Äthanol für Betankungs-Tests.
RRM soll die Möglichkeit demonstrieren, auch Satelliten zu betanken und zu reparieren, die nicht dafür konstruiert wurden.
Dafür sind 4 Werkzeuge integriert:
- Drahtschneider,
- Gummituchmanipulationswerkzeug,
- Multifunktionswerkzeug zum Entfernen der Sicherheitskappe und
- Düsenwerkzeug.
Robotic Refueling Mission - Phase 2 wurde 2013/14 mit HTV und ATV-5 zur ISS geliefert.
Die neue Hardware ergänzt das vorhandene Modul.
Weiter Instrumente zum Satelliten-Service:
- Inspektionswerkzeug,
- Durchführung von Zwischenschritten bis zur Kryogennachfüllung,
- Testen der elektrischen Anschlüsse für "Plug-and-Play"
- Rauminstrumente, die Dokumentation und reibungslosen Betrieb der Maschine erleichtern.
Tests und Demonstration von Werkzeugen, Technologien und Techniken zur automatischen Betankung, Reparatur und Nachrüstung von Satelliten im Weltraum:
Credit:NASA Robotic Refueling Mission - Phase 2
wird auf dem RRM On-Orbit Transfer Cage (ROTC) ausgeschleust.
Montiert auf dem Schlitten der japanischen Luftschleuse im Kibo-Modul:
Credit:NASA Das VIPIR Instrument mit seinen drei Kameras:
Situativ, Boroskop und motorisierte Optik:
Credit:NASA Die VIPIR - Borescope-Kamera hat einen Durchmesser von 1,2 mm
und ist somit die kleinste Kamera, die je im Weltraum eingesetzt wurde:
Credit:NASAAQuelle