In der Pressekonferenz mit NASA und Boeing heute Abend (20 Uhr MEZ) wurde es so erklärt daß sich die Programmlogik von Starliner eine Zeitreferenz von der Atlas holt. Anscheinend hat diese Logik danebengegriffen und nicht die richtige Zeitreferenz geholt. ...
Danke für die Infos, proton01! Das ich das jetzt verstehen würde, kann ich ich aber trotzdem nicht sagen.
Ich versuche laut nachzudenken -
welche Zeit holt sich der Starliner von der Atlas?
- UTC wird es nicht sein, die ist schon vor dem Start bekannt und braucht nicht übergeben werden.
- die Startzeit? Zu dem Zeitpunkt ist doch noch alle bodenmäßig verdrahtet bzw. werden die Leitungen gerade getrennt, genug Möglichkeiten einen eigenen Timer zu starten.
- verstrichene Zeit ab der Trennung von der Atlas? Die kann der Starliner auch ohne übergabe haben, meine ich. Falls er die Trennung selber auslöst, hat er sie automatisch, wenn nicht, reicht ein Mikroswitch an der Trenn- / Kopplungsvorrichtung. (Der dann einen Timer startet.)
Aus diesen drei Elementen läßt sich zeitmäßig alles ermitteln, wenn ich nicht irre. Und die ISS Parameter sind auch bekannt. Der vorgeschlagene Beschleunigungssensor wüerde wohl auch funktionieren. Man macht doch die Dinge möglichst autonom, wenn man nicht zum Gegenteil gezwungen ist. Keine unnötigen Komplikationen, Kommunikation hat immer auch etwas von der Stillen Post.
Und wenn von Anfang an klar ist, daß die Trennung bei einer leicht suborbitalen Geschwindigkeit erfolgt, ist auch klar, daß die erste Aktion eine Bahnanhebung sein muß. Nachdem alles übeprüft wurde, geht es doch softwaremäßig an die Ausrichtung und wenn die auch ok ist, wird gestartet. Ein Timer ist dafür doch eigentlich unnötig, vielleicht noch um die Dinge ins Logbuch zu schreiben
Sinnvoll wäre jedoch die Übergabe der
Positionsdaten bei der Trennung, wie MR schon schreibt. Mit der Zeit dann im "Paket", weil es ja irgendwie sinnvoll zusammengehört. Dann kann man die Brennzeit bei der Anhebung sicher genauer bestimmen. Aber auch Fehler produzieren.