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  • Atlas5-N22, CST-100 "Starliner", CC LC-41, 12:36 MEZ: 20. Dezember 2019

Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41

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aasgeir

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #325 am: 20. Dezember 2019, 16:11:19 »
Starliner wird heute um 1830 bzw 1925 UTC je einen Burn mit 20 m/s machen, um den Orbit anzuheben, und am Sonntag um 1230 UTC im White Sands Testgebiet landen.

https://twitter.com/planet4589/status/1208036658408558592
https://twitter.com/planet4589/status/1208037171594190848

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Offline Sensei

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #326 am: 20. Dezember 2019, 16:12:08 »
Chris B von NSF:

https://twitter.com/NASASpaceflight/status/1208041548438548481

Zitat
Big summary point: The backup to the Mission Elapsed Timer issue was to send up commands from the ground. However, due to a gap in TDRS coverage, that back up didn't work as commands didn't make it to Starliner.

You can assume an onboard crew could have been that human backup.

Grobe Zusammenfassung: Es gab kein hardware-Backup für den Timer. Das Backup für den Timer war bei dieser Mission das Senden von Steuerbefehlen vom Boden aus. Durch eine Lücke der Kommunikationsabdeckung (Tracking and Data Relay Satellites) hat dieser Backup nicht funktioniert und die Befehle kamen nicht am Starliner an.

Bei einer regulären Mission wiederum wäre die Crew selbst das Backup.

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Offline roger50

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #327 am: 20. Dezember 2019, 16:16:45 »
Bemanntes Docking vs. unbemanntes: selbst ihr allererstes Docking (1966, Gemini-8) wurde von den USA bereits bemannt durchgeführt. Crew Dragon war überhaupt die allererste US-Mission, die ein unbemanntes Docking gemacht hat. Bis dahin wurden alle Dockings, auch vom Shuttle, per Hand geflogen.

Gruß
roger50

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #328 am: 20. Dezember 2019, 16:18:03 »
Aber ging es nicht darum, dass es automatisch funktioniert, ohne menschlichen Eingriff?

Offline proton01

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #329 am: 20. Dezember 2019, 16:29:55 »
Chris B von NSF:

https://twitter.com/NASASpaceflight/status/1208041548438548481

Zitat
Big summary point: The backup to the Mission Elapsed Timer issue was to send up commands from the ground. However, due to a gap in TDRS coverage, that back up didn't work as commands didn't make it to Starliner.

You can assume an onboard crew could have been that human backup.

Grobe Zusammenfassung: Es gab kein hardware-Backup für den Timer. Das Backup für den Timer war bei dieser Mission das Senden von Steuerbefehlen vom Boden aus. Durch eine Lücke der Kommunikationsabdeckung (Tracking and Data Relay Satellites) hat dieser Backup nicht funktioniert und die Befehle kamen nicht am Starliner an.

Bei einer regulären Mission wiederum wäre die Crew selbst das Backup.

Die Abdeckung durch dde TDRS Satelliten lässt sich ja wohl vorhersagen. Dann könnte man sicherstellen daß ein solches back-up auch fubnktioniert. Oder aber es wurde für die Mission nicht als lebensnotwendig erachtet und man hat das Risiko in Kauf genommen.

Aber anscheinend aind alle davon überrascht., daß ein solches Timer-Problem überhaupt auftreten konnte.

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Offline roger50

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #330 am: 20. Dezember 2019, 16:35:54 »
Aber ging es nicht darum, dass es automatisch funktioniert, ohne menschlichen Eingriff?

Jein. In erster Linie war/ist dies ein erster Test sowohl für eine weitgehend neue Atlas-5 Konfiguration, als auch ein umfassender unbemannter Test des gesamten Starliners und aller seiner Untersysteme. Also u.a für Kommunikation, Power-S/S, Thermalsystem, Lebenserhaltungssystem, Lageregelung, Antriebssysteme, Wiedereintritts und Landesysteme, das RVD-System. Alle kann man jetzt testen, lediglich das letzte nicht. Was sehr schade ist.

Der Boeing-Vertreter in der PK sagte, daß man ev. doch noch zur ISS fliegen will, aber außerhalb der Stay-Out-Zone bleiben würde, um zumindest noch alle RVD-Sensoren zu checken/testen. Mal sehen, ob es dazu noch kommt. Hängt wohl davon ab, wie sich Starliner in den nächsten 24 Stunden benimmt.

Gruß
roger50

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #331 am: 20. Dezember 2019, 17:02:27 »
Wenn ich es richtig verstanden habe, gab es also eine reihe kleiner Fehler oder Probleme. Alle sehr kein und unkritisch. Jedoch wird fast jede "echte Katastrophe" auch von vielen unkritischen Fehlern begleitet, weshalb es sehr wichtig ist, auch diese Fehler zu beseitigen.

Fehler 1: Die Rakete hat den Orbit nicht richtig erreicht. (Ist das bestätigt, oder ist das ein falscher Fehler?)
Fehler 2: Die Kapsel ist nun in ein Timing-Problem geraten. (Ob bekannt oder unbekannt dürfte noch offen sein)
Fehler 3: Die Kommunikation mit der Kapsel war nicht mehr möglich. (Ob durch Fehler 1 verursacht oder nicht ist unbekannt)
Folge: Man hat jetzt zu wenig Treibstoff zum erreichen der ISS. Ob das ggf. zu folgendem führt ist abzuwarten.
Fehler 4: Die Treibstoffreserven sind sehr gering. (Mit mehr Reserve hätte man es ggf schaffen können? Ist unbekannt)

Achtung: Die Analyse ist eine 100%-Vorab-Analyse. Alles, was nicht weiter oben schon geschrieben wurde, sind somit Vermutungen von mir.

Offline proton01

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #332 am: 20. Dezember 2019, 17:21:00 »
Wenn ich es richtig verstanden habe, gab es also eine reihe kleiner Fehler oder Probleme. Alle sehr kein und unkritisch. Jedoch wird fast jede "echte Katastrophe" auch von vielen unkritischen Fehlern begleitet, weshalb es sehr wichtig ist, auch diese Fehler zu beseitigen.

Fehler 1: Die Rakete hat den Orbit nicht richtig erreicht. (Ist das bestätigt, oder ist das ein falscher Fehler?)
Fehler 2: Die Kapsel ist nun in ein Timing-Problem geraten. (Ob bekannt oder unbekannt dürfte noch offen sein)
Fehler 3: Die Kommunikation mit der Kapsel war nicht mehr möglich. (Ob durch Fehler 1 verursacht oder nicht ist unbekannt)
Folge: Man hat jetzt zu wenig Treibstoff zum erreichen der ISS. Ob das ggf. zu folgendem führt ist abzuwarten.
Fehler 4: Die Treibstoffreserven sind sehr gering. (Mit mehr Reserve hätte man es ggf schaffen können? Ist unbekannt)

Achtung: Die Analyse ist eine 100%-Vorab-Analyse. Alles, was nicht weiter oben schon geschrieben wurde, sind somit Vermutungen von mir.

In der Pressekonferenz wurde es so dargestellt:
Fehler 1:  Nicht existent, die Atlas-V-Centaur hat wohl fehlerfrei funktioniert.
Fehler 2:  Es gab ein Timer Problem, aber die Ursache ist unklar. Und damit ist auch nicht klar ob es eine Verbindung mit der Atlas gab. Mit dem fehlerhaften Timer glaubte die Kapsel das Bahnmaneuver hätte bereits stattgefunden
Fehler 3:  Die Unterbrechung in der Verbindung zur Kapsel via TDRS-Satelliten hat verhindert, daß die Kapsel das vom Boden aus gesendete Kommando empfangen konnte.
Fehler 4:  Resultiert aus Fehler 2. Da die Kapsel glaubte bereits nahe der ISS zu sein wurden die erlaubten Abweichungen von der vorgesehenen Orientierung verkleinert, sodaß die Kapsel sehr häufig mit kleinen Steuerdüsen korrigiert hat. Das hat mehr Treibstoff verbraucht als zu diesem Zeitpunkt vorgesehen. Der fehlt nun für Rendezvous und docking.

Es wurde betont daß in den vielen durchgeführten Simulationen nie eine solche Situation aufgetreten sei. Man muss nun auch prüfen ob es weitere (ähnliche) Fehler geben kann, vor allem beim de-orbit und bei Wiedereintritt und Landung.

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Offline Nitro

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #333 am: 20. Dezember 2019, 17:24:31 »
Wenn ich es richtig verstanden habe, gab es also eine reihe kleiner Fehler oder Probleme. Alle sehr kein und unkritisch. Jedoch wird fast jede "echte Katastrophe" auch von vielen unkritischen Fehlern begleitet, weshalb es sehr wichtig ist, auch diese Fehler zu beseitigen.

Fehler 1: Die Rakete hat den Orbit nicht richtig erreicht. (Ist das bestätigt, oder ist das ein falscher Fehler?)
Fehler 2: Die Kapsel ist nun in ein Timing-Problem geraten. (Ob bekannt oder unbekannt dürfte noch offen sein)
Fehler 3: Die Kommunikation mit der Kapsel war nicht mehr möglich. (Ob durch Fehler 1 verursacht oder nicht ist unbekannt)
Folge: Man hat jetzt zu wenig Treibstoff zum erreichen der ISS. Ob das ggf. zu folgendem führt ist abzuwarten.
Fehler 4: Die Treibstoffreserven sind sehr gering. (Mit mehr Reserve hätte man es ggf schaffen können? Ist unbekannt)

Achtung: Die Analyse ist eine 100%-Vorab-Analyse. Alles, was nicht weiter oben schon geschrieben wurde, sind somit Vermutungen von mir.

Fehler 1 war eine ursprüngliche Vermutung von mir, die sich wohl nicht bestätigt hat. Fehler 2 ist definitiv eingetreten. Fehler 3 war wohl eher ein der Koordination, als ein technisches. Man erkannte, dass die Kapsel den Burn nicht ordnungsgemäß vollführt hat und musste so schnell wie möglich reagieren, da sich das Zeitfenster schloss, um die ISS noch zu erreichen. Als man das Kommando sendete war die Kapsel aber schon in einem Funkloch zwischen zwei Kommunikationssatelliten (TDRS) und das Zeitfenster war schon geschlossen, als der Kontakt wieder hergestellt war.

Fehler 4 ist schwer zu beurteilen. Sicherlich gab es Reserven an Bord. Aber auch die größten Reserven nützen nichts, wenn dennoch unnötig viel Treibstoff verbraucht wird. Auch kann man evtl. nicht einfach mehr Treibstoff mitnehmen, da man ab einem gewissen Punkt an die Gewichts- und Volumengrenzen des technisch Machbaren stößt.

Allgemein sehe ich es natürlich enttäuschend, dass dieser Testflug nicht alle Punkte abhaken kann. Aber das Wort Testflug ist meiner Meinung nach hier viel zu selten gefallen. Bei Tests geht es immer darum so viel wie möglich zu testen und auch wenn eines, oder mehrere wichtige Ziele nicht erreicht wurden, kann man einen Testflug nicht gleich als vollkommenen Fehlschlag werten. Ich erinnere nur mal an einen der ersten Falcon 1 Flüge, bei dem beide Stufen miteinander Kollidierten und dann die Rede davon war, dass über 90% der Testziele erreicht wurden und die Mission damit als Erfolg zu rechnen war und das obwohl die Nutzlast nicht einmal den Orbit erreicht hatte.

Ähnlich sehe ich es auch hier. Wie Roger schon schreibt wird man sicherlich einen Großteil der gesetzten Test abhaken können. Das Andocken wäre auf jeden Fall (zumindest für uns) das Highlight dieser Mission gewesen. In einem Best-Case Szenario werden sich Boeing und NASA darauf einigen, die Tests beim bemannten Flug zu erweitern um damit die Ergebnisse nachzuholen welche bei diesem Test nicht erzielt werden konnten. Ich halte das für am wahrscheinlichsten, vorausgesetzt dass der Rest der Mission reibungslos verläuft.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline Schillrich

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #334 am: 20. Dezember 2019, 17:25:27 »
Wie ist eigentlich die Standzeit in einem 187 x 222 Kilometer Orbit? Schon etliche Monate, oder?

Eher Tage ... einstellig ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #335 am: 20. Dezember 2019, 17:28:01 »
Die Atlas hat fehlerfrei funktioniert. Das hat man Tory Bruno förmlich angesehen. Alles was schief lief hat die Kapsel betroffen.

Nach jetzigem Stand liefen irgendwelche Timer nicht synchron. Der Fehler wurde bemerkt, konnte aber nicht behoben werden da die Kapsel sich in dem Augenblick gerade in einer Kommunikationslücke befand.

Wieviel davon morgen noch bestand hat wird man sehen.

Nachdem ich im ersten Augenblick auch sehr pessimistisch war sehe ich es mittlerweile doch etwas neutraler. Wenn sie den Fehler eindeutig finden und beheben, und die Kapsel Sonntag ohne weiter Zwischenfälle in White Sands landet kann man es fast als Erfolg bewerten.

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #336 am: 20. Dezember 2019, 17:33:59 »
Ich möchte den Flug auf keinen Fall schlecht reden. Wichtig ist nur, daß man die Fehler erkennt und klar kommuniziert. Denn gleiches könnte SpaceX auch passieren.

Speziell das Problem, daß man keinen Funkkontakt hatte, als man ihn brauchte ist alleinig schon groß genug, daß man überlegen könnte nicht gemeinsam ein verbessertes Relaisnetzwerk zu bauen. Denn auch SpaceX hat Funklöcher. Speziell auf dem Weg zur ISS mit Astronauten an Board könnte man hier gemeinsam etwas verbessern.

Ein Fehler im Timer dürfte ein Software-BUG sein. Die wichtigste Frage: Warum wurde er vorher nicht bemerkt? Hat man zu wenig Simulationen gefahren? Hat man ggf. keine Simulation für diesen Bereich gefahren? Die Finale Frage wäre: Ist es möglich, automatisiert eine extrem hohe Anzahl an Simulationen zu fahren und das erwartete Ergebnis (von Extern berechnet) mit dem Simulationsergebnis abzugleichen und am Ende nur noch manuell die unerwarteten Abweichungen zu prüfen? Natürlich ist es schwer unbekannte Fehler zu finden, aber bei Webseiten-Software z.B. fährt man einfach per Brute-Force alle möglichen Parameter in die URL und schaut, was sich verändert. So könnte man z.B. "Zu auch wenig Treibstoff in Unterstufe" simulieren.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #337 am: 20. Dezember 2019, 17:40:30 »

(...)



Allgemein sehe ich es natürlich enttäuschend, dass dieser Testflug nicht alle Punkte abhaken kann. Aber das Wort Testflug ist meiner Meinung nach hier viel zu selten gefallen. Bei Tests geht es immer darum so viel wie möglich zu testen und auch wenn eines, oder mehrere wichtige Ziele nicht erreicht wurden, kann man einen Testflug nicht gleich als vollkommenen Fehlschlag werten. Ich erinnere nur mal an einen der ersten Falcon 1 Flüge, bei dem beide Stufen miteinander Kollidierten und dann die Rede davon war, dass über 90% der Testziele erreicht wurden und die Mission damit als Erfolg zu rechnen war und das obwohl die Nutzlast nicht einmal den Orbit erreicht hatte.

(...)


In allen mir bekannten offiziellen Listen wird die Mission der Falcon 1 jedoch als Fehlschlag aufgeführt. Und ob die Aussage von SpaceX tatsächlich den Tatsachen entspricht oder ob das hauptsächlich Propaganda bzw. Marketing war, wird wohl niemand außer Elon und seinem innersten Zirkel wissen...

Ich bin jedenfalls gespannt auf die Entscheidung der NASA, ob der unbemannte Flug wiederholt werden muss, oder ob Boeing tatsächlich im nächsten Flug direkt bemannt starten darf.

https://en.wikipedia.org/wiki/Falcon_1

https://www.reddit.com/r/spacex/wiki/launches#wiki_falcon_1

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #338 am: 20. Dezember 2019, 17:44:09 »
Chris B von NSF:

https://twitter.com/NASASpaceflight/status/1208041548438548481

Zitat
Big summary point: The backup to the Mission Elapsed Timer issue was to send up commands from the ground. However, due to a gap in TDRS coverage, that back up didn't work as commands didn't make it to Starliner.

You can assume an onboard crew could have been that human backup.

Grobe Zusammenfassung: Es gab kein hardware-Backup für den Timer. Das Backup für den Timer war bei dieser Mission das Senden von Steuerbefehlen vom Boden aus. Durch eine Lücke der Kommunikationsabdeckung (Tracking and Data Relay Satellites) hat dieser Backup nicht funktioniert und die Befehle kamen nicht am Starliner an.

Bei einer regulären Mission wiederum wäre die Crew selbst das Backup.

Ich glaubs halt nicht.

Da hat man ein TDRS und kann damit nicht eingreifen.
Der Autopilot funktioniert nicht bzw. ist nicht richtig programmiert.
Aber Menschen hätten das schon hinbekommen.
Der Orbit ist nicht richtig getroffen und das docking mit der ISS ist vom Tisch.

Ich muss mir nu auf die Lippen beißen um nicht das Schimpfen anzufagen ..

@Hugo, da bin ich bei dir, das war die Software.
Erinnert mich irgendwie an einen Ariane5 Start.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline RonB

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #339 am: 20. Dezember 2019, 17:46:16 »
Aus den Informationen die z.Zt. zur Verfügung stehen ergibt sich für mich folgendes Bild:

Die Atlas V und die Centaur Stufe haben einwandfrei gearbeitet. Dadurch ist die Starliner Kapsel in eine suborbitale Bahn geschossen worden. In Falle des Versagens der Starliner Triebwerke würde die Kapsel beabsichtigt zur Erde zurückkehren und irgendwo vor Australien wassern. Die Triebwerke haben aber offensichtlich nicht versagt. Unklar ist für uns ob sie zu früh / zu spät, zu kurz / zu lange oder in eine nicht geplante Richtung gezündet wurden. Das Problem liegt imho also beim Starliner.

Sollte es eine unsichere Funkverbindung gewesen sein, so frage ich mich welche Konsequenzen hätte diese während der Kopplungsphase an der ISS haben können. Hier ist ordentlich was in die Hose gegangen und das erfordet eine umfängliche Aufklärung.

Die Schönredereien deklassieren in meinen Augen diejenigen die sich dafür hergeben.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Enki

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #340 am: 20. Dezember 2019, 17:49:50 »
Jetzt, wo sich einiges langsam klärt, bin ich ganz froh, dass es am Ende so aussieht, dass das Raumschiff nun doch noch um die Erde fliegt. Vielleicht kommt es noch bis zur ISS. Nun müssen die "Steuermänner" in Ruhe ihre Arbeit machen. Aber man sieht, dass die Parabel nicht nur Vorteile hat, auch wenn der Space Shuttle das immer so gemacht hat. Eine Kopplung würde ich nun aber nicht mehr riskieren, da man nicht weiß, ob es noch den einen oder anderen Fehler im Starliner gibt. Aber genau können es nur die Steuermänner am Boden wissen, da sie die nötigen Informationen haben.

Nun heißt es Daumen drücken!  8)

Natürlich haben die Amis schon automatisch gekoppelt, nämlich der große Drachen beim Testflug 2019.
Harvard-Professor Avi Loeb: „Wissenschaft ist keine Glaubenssache, sondern eine Frage von Beweisen. Vor der Zeit zu entscheiden, was wahrscheinlich ist, begrenzt die Möglichkeiten. Es ist wert, Ideen auszusprechen und später die Daten richten zu lassen.“

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #341 am: 20. Dezember 2019, 17:54:46 »
Aus den Informationen die z.Zt. zur Verfügung stehen ergibt sich für mich folgendes Bild:

Die Atlas V und die Centaur Stufe haben einwandfrei gearbeitet. Dadurch ist die Starliner Kapsel in eine suborbitale Bahn geschossen worden. In Falle des Versagens der Starliner Triebwerke würde die Kapsel beabsichtigt zur Erde zurückkehren und irgendwo vor Australien wassern. Die Triebwerke haben aber offensichtlich nicht versagt. Unklar ist für uns ob sie zu früh / zu spät, zu kurz / zu lange oder in eine nicht geplante Richtung gezündet wurden. Das Problem liegt imho also beim Starliner.

Sollte es eine unsichere Funkverbindung gewesen sein, so frage ich mich welche Konsequenzen hätte diese während der Kopplungsphase an der ISS haben können. Hier ist ordentlich was in die Hose gegangen und das erfordet eine umfängliche Aufklärung.

Die Schönredereien deklassieren in meinen Augen diejenigen die sich dafür hergeben.

(Ironie)
Tja die NASA sieht das docking für nicht so wichtig.  Die Astronauten hätten das ja schon hinbekommen.
Und auch das ja schon immer manuell angedockt wurde. Für was braucht man da schon Funkverbindung.

Ich halte es für einen Schweren Fehler wenn man die Funkverbindung verliert.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #342 am: 20. Dezember 2019, 18:05:22 »
Der Autopilot funktioniert nicht bzw. ist nicht richtig programmiert.
Aber Menschen hätten das schon hinbekommen.
Ja klar Boeing, erzählt das mal den Piloten der beiden 737 die verzweifelt versucht haben den Autopilot auszuschalten.  >:(

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #343 am: 20. Dezember 2019, 18:09:00 »
Schlussendlich, was hilft dir die beste Hardware, wenn die Software nicht funktioniert.
Und jetzt kommt mir nicht mit ein Mensch hätte das schon hin bekommen.
Das hat man gesehen wie so was läuft bei Flugzeugen.

Bin echt angefressen.

@Captain-S, das wird jetzt OT.
So einfach ist das nicht, der Mensch kann viel gerade ziehen, aber wenn man ihn überlastet gehts schief.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Therodon

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #344 am: 20. Dezember 2019, 18:14:20 »
Ist ja gut wenn man noch Sachen Testen kann. Aber jetzt Teile als optional zu deklarieren um den Schaden zu minimieren klingt für mich schon ein wenig nach Lobby Arbeit bei der NASA

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Offline RonB

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #345 am: 20. Dezember 2019, 18:18:38 »
Ist ja gut wenn man noch Sachen Testen kann. Aber jetzt Teile als optional zu deklarieren um den Schaden zu minimieren klingt für mich schon ein wenig nach Lobby Arbeit bei der NASA

oder:  ...was teuer ist, ist gut.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #346 am: 20. Dezember 2019, 18:19:18 »
Wenn die Oberstufe noch korrekt gearbeitet hat, dann ist der "Timing-Fehler" an sich viel kritischer einzustufen. Denn der hätte jetzt ja eigentlich bei einer Simulation auf echter Hardware auffallen müssen. Abwarten, was noch kommt.
Wenn man noch hinfliegt zur ISS, würde ich es schade finden, wenn man nicht noch andockt. Selbst wenn man auf den Roboterarm zurück greift um Treibstoff zu sparen, aber so wären die Weihnachsgeschenke für die Astronauten gesichert. Und man würde die Ausrüstung die an Board ist, in die ISS tragen können.

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Offline MR

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #347 am: 20. Dezember 2019, 18:25:38 »
Ich halte es für einen Schweren Fehler wenn man die Funkverbindung verliert.

Wirfst du dein Handy weg, wenn du mal im Funkloch steckst?

Eine Funkverbindung ist nun mal (besonders im Weltraum) nicht immer zu 100 Prozent verfügbar. Die paar TDRS können nicht den ganzen erdnahen Raum abdecken. Da gibt es zwangsweise Funklöcher, besonders zwischen 2 Sats.

Ich sehe es zunächst positiv. Trotz eines kritischen Fehlers im automatischen Ablauf konnte man den Starliner stabilisieren und in einen stabilen Orbit bringen. Das ISS-Docking ist damit zwar gestorben, aber ansonsten kann man einen Großteil aller Systeme testen. Sofern man die Ursache des Fehlers genau feststellen kann und der weitere Flug ohne Probleme verläuft, könnte der nächste Flug durchaus bemannt erfolgen. Für das nicht getestete automatische Docking dürfte es Alternativen geben, manuelles Docking oder Einfangen mit dem ISS-Manipulator (wie bei Dragon 1 und co.). Der Fehler zeigt sehr deutlich, das man Menschen eben nicht immer zu 100 % ersetzen kann. Ein Pilot hätte das Problem in den Griff bekommen.

Zumindest ist die Kapsel bei der Druckbeaufschlagung der Treibstofftanks nicht in 1000 Stücke gesprengt wurden.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #348 am: 20. Dezember 2019, 18:52:26 »
Der Fehler zeigt sehr deutlich, das man Menschen eben nicht immer zu 100 % ersetzen kann. Ein Pilot hätte das Problem in den Griff bekommen.
Ach ja, wer sagt das, Boeing?
Bei SpaceX hat das problemlos geklappt.
Und bei den Marsrovern fliegt ja auch immer ein Pilot mit.

Zumindest ist die Kapsel bei der Druckbeaufschlagung der Treibstofftanks nicht in 1000 Stücke gesprengt wurden.
Den kannst du dir schenken...

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #349 am: 20. Dezember 2019, 19:03:21 »
Zurecht eine "Abrechnung": "Es geht ein Flug, nach nirgendwo ..."

https://www.dw.com/de/boeing-raumkapsel-fliegt-nach-nirgendwo/a-51755329

https://www.golem.de/news/raumfahrt-boeings-starliner-mit-problemen-auf-erstem-testflug-1912-145680-2.html

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Boeings-Starliner-Raumschiff-Flug-zur-ISS-nach-gegluecktem-Start-unterbrochen-4621266.html

"Wie der NASA-Chef Jim Bridenstine inzwischen mitteilte, hatte die Raumkapsel ein Problem mit der Zeitmessung. Deswegen sei eine geplante Triebswerkszündung zum falschen Zeitpunkt durchgeführt worden."

Peinlich, peinlich! Soviele Milliarden, und dann geht die Uhr falsch oder was?


(Ironie-Modus an)
PS: 10 Euro reichen für eine genaue digitale Uhr ... https://www.uhr.net/casio/unisex-armbanduhr-f-91w/
(Ironie-Modus aus)
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2019, 21:16:19 von Han_Solo »
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"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.