Gut daß die TLE's da sind, sie machen einiges klarer. Nicht die Fehlerursache, aber sie erlauben abzuschätzen, ob die Sats einen größeren Betriebsdauerverlust erleben werden.
Bin sehr zufrieden, daß Apogäum und Perigäum der Sats weitgehend den Zielwerten entsprechen. Sie sind also tatsächlich auf einem supersynchronen GTO, wobei die Angleichung beider Werte auf GEO-Höhe kaum mehr Treibstoff benötigt als vorausgeplant.
Bleibt die extreme Verschiebung der Inklination. Die kann eigentlich nur passieren, wenn das Triebwerk der Oberstufe die gesamte Zeit seitlich angestellt war, also nicht genau in X-Achse feuerte. Warum? Das ist die Frage. Falsche Vorgabe der S/W oder Versagen der hydraulischen Steuerung?
Man muß von Glück sprechen, daß dieser Fehler bei einem supersynchronen GTO passierte, denn dadurch benötigt man weniger Treibstoff als beim 'normalen' GTO, um die Bahnebene im Apogäum zu drehen.
Glück im Unglück...
Ich schätze den Verlust an möglicher Betriebsdauer im GEO auf < 2 Jahre.
Nota bene: bei einem Start von Cape Canaveral aus wären alle Bahnparameter ideal.... incl. Inklination.....
So, nun hoffe ich, daß die Ursache der Fehlsteuerung bald eindeutig (!) feststeht.
Gruß
roger50
P.S.: Vollautomatisches Fahren bleibt schwierig, selbst im Weltraum....