Ach verdammt,
mir sind da viel zu viele Spekulationen "bis ins Aschgraue" (C. Bukowski) dabei und wenn ich einzelne Punkte als unrealisierbar bezeichne, wird dann sofort wieder irgendeine futuristische Alternative aus dem Hut gezaubert.
Also nur
ein Knackpunkt:
Das Material des "Deckels", das den Druck abfangen soll, ist keineswegs ein Basalt, wie wir ihn als alten Vulkanschlot in einem Steinbruch sehen. Das Material enthält Unmengen an Schlacke, die teilweise aus größeren Tiefen stammen, teilweise auch aus Material, das sich der Lavastrom auf seinem Weg aus seinem "Bachbett" aufgeschmolzen hat. Dazu kommen Ausgasungen, Reaktionsprodukte, feste Beimischungen ....
Wenn die Schlacke schwerer ist als die basaltische Lava, ist das kein Problem (lagert sich ab), meist ist sie aber leichter, schwimmt obenauf und mischt sich mit der erkaltenden Oberfläche des Lavastroms.
Auf der Erde wird bei der Alu-, Stahl-, Glas-, ...Produktion, auch beim Bronzeguss usw. ein hoher Aufwand betrieben, um die Schlacke abzuschöpfen, da bereits geringe Verunreinigungen erhebliche Verschlechterungen der Materialeigenschaften bewirken. In der Decke des Tunnels auf dem Mond (oder aktuell auch auf Hawaii) ist das Material aber dermaßen inhomogen und auch unbekannt, dass man sich einfach nicht auf die errechneten Festigkeitseigenschaften verlassen kann.
Und schließlich zeigen Vorkommnisse der letzten Jahre unter irdischen Straßen- und Bahntrassen, dass man sich selbst unter optimalen Bedingungen bei Stabilitätsberechnungen irren kann. Optimal heißt, man kennt die Bodeneigenschaften aus tausenden Versuchsserien, man hat das gesamte Erkundungsequipment, also Kartenmaterial, Bohrproben, Radar, Elektrik, Seismik "mal schnell" zur Verfügung, um unklare Situationen zu untersuchen. Trotzdem sackt auf der Erde dann mal (nur) der Boden ab, in einer Mondkaverne ist dann aber mal ganz schnell "die Luft raus".
Soll heißen, ich finde die Lavatunnel sind eine hochinteressante Idee für eine echte Siedlung auf dem Mond, aber man darf halt die Probleme nicht unterschätzen und bis es eine großflächige sublunare Stadt bei Umgebungsdruck gibt, werden noch Jahrhunderte vergehen. Aber das ist dann schon wieder Spekulation.
Robert