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  • Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug - 21:45 MEZ: 06. Februar 2018

Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #775 am: 21. Januar 2018, 18:27:57 »
Ich glaube man kann es sich ne Grundregel immer im Hintergrund behalten:
Wenn wir uns hier Sorgen um irgendwas machen (Dichtungen, Material, hält-der-Tesla-das-aus?) , dann kann man davon ausgehen, daß sich die Jungs von SpaceX schon vor langer Zeit darum Gedanken gemacht haben und das Problem ist bereits längst gelöst und im Griff...

Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #776 am: 21. Januar 2018, 18:52:33 »
Ein schärferes Video von der letzten Betankung...


Offline proton01

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #777 am: 21. Januar 2018, 20:33:41 »
Hier gibt es verschiedene Faktoren.

1. Steigt die Temperatur soweit, das es Strukturänderungen im Material geben kann, bzw ist es Material, bei dem dies passieren kann?
Sie haben vieles auf Materialien geändert, bei denen Strukturänderung kein Thema sind und die nötige Temperatur ist viel höher als normale Umgebungstemperatur, also daher erstmal kein Problem.
2. Wie rasch und gleichmäßig erfolgen Temperaturänderungen?
erfolgen die Temperaturänderungen rasch und ungleichmäßig kann dies zu Verspannungen führen und Schäden hervorrufen. Allerdings werden die Teile erst gekühlt und dann von Kalten Flüssigkeiten durchströmt, siehe als Beispiel den Chill Down der Triebwerke. Gewisse Unterscheide über eine gewisse Entfernung im Material sind in Ordnung, also man muss nicht davon ausgehen, das die Rakete die exakt gleiche Temperatur überall haben muss, aber die Sprünge von Bereichen ganz nah beieinander sollte möglichst nicht zu groß sein.
3. Welche Eigenschaften haben die Dichtungen?
Ja, elastische Materialien werden bei kalten Temperaturen weniger Elastisch, dies heißt aber nicht zwangsweise Steif, wenn man diese geringere Elastizität mit einkalkuliert ist das vollkommen in Ordnung.
4. Kann Metall bei kalten Temperaturen brüchiger werden?
Grundsätzlich Ja. Hier hängt es aber auch wieder von der Metallart und der Belastung ab. Das klassische Beispiel, das man etwas Stahl bei Unterkühlung einfach mit einem Hammer Zerschlagen kann ist beeindruckend aber irrelevant. Vieles dieser Porosität kann man schon durch die Metallwahl beeinflussen. Aber vor allem ist ein Hammer schon extrem, und den würde ich zu keinem Zeitpunkt gegen eine Rakete schlagen. Die ist Dünnhäutiger als man oft erstmal denkt. Da will man keine Delle drin haben.

--> Kann es Probleme geben? Ja
--> Kann man Probleme verhindern oder Minimieren? Ja.

Grüße aus dem Schnee

Ich nehme mal die Fragen von Schneefüchsin auf:

Grundsätzlich gehört der Betankungsvorgang zum normalen Betrieb der Rakete, ist also etwas für den sie ausgelegt sein muss. Da sollte SpaceX aus Erfahrung wissen was nötig ist und welche Effekte berücksichtigt werden müssen. Die Anzahl der möglichen Betankungen vor dem Start ist aber begrenzt, aus verscheidenen Effekten die zu Alterungen führen können

1. Steigt die Temperatur soweit, das es Strukturänderungen im Material geben kann, bzw ist es Material, bei dem dies passieren kann?
Natürlich nicht, denn der Treibstoff ist ja kälter als Umgebungstemperatur (LOX ~90 K, für subcooling vieleicht runter bis 80 K; Kerosin etwa Raumtemperatur).
Daraus folgt natürlich die Frage:

1b. Sinkt die Temperatur soweit, das es Strukturänderungen im Material geben kann, bzw ist es Material, bei dem dies passieren kann?
Da man ja vorher wusste welche Tieftemperaturen erreicht werden sollen ist das Material dafür ausgesucht. Daß sollte kein Problem sein. Materialien die das nicht können werden nicht eigesetzt (hoffentlich   ;) ). Genauso ist Aluminium zusammen mit Sauerstoff eigentlich verboten, für Aluminium-Tanks muss sichergestellt werden daß die Strömungsgeschwindigkeiten des LOX sehr gering bleiben. Daher geht Alu nicht für Leitungen.

2. Wie rasch und gleichmäßig erfolgen Temperaturänderungen?
Das Problem sind Thermalspannungen aufgrund von Temperaturgradienten, also drastische Temperaturänderungen auf kurze Distanz im Material. Sowas kann z.B. eine Tankwand sein die sehr rasch von innen abgekühlt wird. Dann ist sie innen sofort kalt und außen noch warm, das erzeugt solche Termalspannungen. Wenn diese zu groß werden kann sich die ganze Struktur verformen. Wenn die Verformungen zu plastischen Dehnungen im Material führen ist die Anzahl solcher Temperaturzyklen mit solchen Spannungen begrenzt, da die Verformung mit jedem Zyklus zunimmt bis irgendwo die verbleibende Wandstärke zu gering wird o.ä. Man kann aber sowas gut mit Finite-Elemente-Verfahren vorausrechnen, dazu muss das Material ausreichend charakterisiert sein (Spannungs-Dehnung Kurven für den fraglichen Temperaturbereich, Ermüdungskurven (Wöhlerkurven)). Ein zusätzliches Problem ist der sogenannte Rissfortschritt, wenn sich anfänglich vorhandene kleine Risse (z.B. aus der Fertigung) mit solchen Zyklen immer weiter vergrößern, dann ist irgendwann eine nicht mehr akzeptable Größe erreicht.
Daher gibt es Verfahren um die Abkühlgeschwindigkeit zu begrenzen. So kann man den LOX-Tank zunächst mit GOX vorkühlen.

3. Welche Eigenschaften haben die Dichtungen?
Für kryogene Temperaturen nimmt man metallische Dichtungen, die können das. Für die gilt im Prinzip auch das oben gesagte.

4. Kann Metall bei kalten Temperaturen brüchiger werden?
Siehe Frage 1b. Bei richtigere Materialwahl kein Problem.
Bei H2 (in FH nicht vorhanden) kann es bei gewissen Materialien zu H2-Versprödung führen. Dieser Effekt ist sehr vom Material und von den Betriebsbedingungne abhängig und nicht immer gut bekannt. Das grenzt dann die Materialwahl weiter ein.

Offline Matjes

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #778 am: 21. Januar 2018, 21:17:43 »
Hallo

Nur so nebenbei. Die metallischen Dichtungen sind sogenannte C-Ringe.
Das sind innen hohle metallische Dichtungen.
Bei erhöhtem Innendruck drücken sich diese Ringe immer fester an den Flansch.
Und selbstverständlich lassen sich diese Dichtungen nur einmal verwenden, weil sie beim
Anziehen des Flaschdichtung eine bleibende Verformung machen.
Diese Ringe werden sowohl von Russen, Chinesen, Amis und Europäern verwendet.

Gruß von Matjes

Offline proton01

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #779 am: 21. Januar 2018, 21:30:22 »
Hallo

Nur so nebenbei. Die metallischen Dichtungen sind sogenannte C-Ringe.
Das sind innen hohle metallische Dichtungen.
Bei erhöhtem Innendruck drücken sich diese Ringe immer fester an den Flansch.
Und selbstverständlich lassen sich diese Dichtungen nur einmal verwenden, weil sie beim
Anziehen des Flaschdichtung eine bleibende Verformung machen.
Diese Ringe werden sowohl von Russen, Chinesen, Amis und Europäern verwendet.

Gruß von Matjes

Das stimmt natürlich. Aber solange die Verbindung nicht auseinander gebaut wird, kann sie mehrere Temperaturzyklen aushalten ohne die Dichtheit zu verlieren. Die Dichtung wird vom Druck an die Dichtflächen beider Flansche der beiden zu verbindenden Strukturen gepresst. Diese Pressung ist immer da wenn z.B. Tankdruck herrscht (bzw. man muss dafür sorgen). Eine thermische Verformung findet quasi nicht statt, da sich die Dimensionen der Nut, in welche die C-Ringe liegen, nur im Mikrometerbereich durch die Materialdehnung bei Temperaturänderung verändern kann. Durch die C-Form des Querschnitts der Ringe sind die beiden Flanken des "C" etwas beweglich und können eine gewisse Änderung der Spaltbreite zwischen beiden Flanschen ausgleichen. Diese Möglichkeit ist üblicherweise deutlich höher als die Veränderung aufgrund der Temperatursprünge (meistens kann die Genauigkeit der Nut geringer sein als die mögliche Änderung durch Temperaturänderung)

Wir ´wissen wohl nicht mit Sicherheit ob SpaceX solche C-Ringe verwendet, aber es wären die üblichen möglichen Dichtungen. SpaceX ist ist aber immer innovativ, wer weiß. Falls was anderes konstruiert wurde müssen sie halt Erfahrung sammeln wie sich daß bei Temperturänderungen verhält. (ich halte sowas für wenig wahrscheinlich, C-Ringe sind günstig, die Fertigung der nötigen Nuten und Dichtflächen eigentlich auch, wieso dann was anderes machen)

tonthomas

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #780 am: 21. Januar 2018, 21:42:06 »
Können wir uns bitte wieder Richtung konkretem Missionsbezug orientieren? Wir wollen doch nicht in jedem Thread versuchen, die Rakete aus dem Thread und allen andern in jedem Thread selber nachzubauen, oder?
Dass die Tank- und Enttankerei innerhalb der "Fähigkeiten" der FH liegen muss, ging mir ja in der Tat auch schon durch den Kopf. Da das Gerät im Gegensatz z.B. zu Atlas-Tanks oder Shuttle-Aussentanks aber für die Wiederverwendung ausgelegt sein soll, würde ich erwarten, dass das ganze für eine definitiv höhere Zahl von Tankzyklen ausgelegt ist. Ein Thema für einen Thread, der sich mit konstruktiven Grundfragen auseinandersetzt, die im Zuge einer beabsichtigten Wiederverwendung entstehen. Gibts so was schon im SpaceX-Sonderbereich? Wenn nein, Ihr könntet einen aufmachen ...

Gruß   Pirx

*

Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #781 am: 21. Januar 2018, 21:48:35 »
Danke Pirx.

Das macht mir eigentlich am meisten Sorgen...
Beeinflusst der Gov. Shutdown die Range vom 45thSpaceWing?
Zitat
Chris G - NSF @ChrisG_NSF
Chris G - NSF hat Greg Pallone retweetet
#FalconHeavy static fire update: This is what I thought originally. According to tweet below, the @45thSpaceWing confirms that during U.S. government shutdown, they cannot support #SpaceX's static fire of the #FalconHeavy. Static fire was set for tomorrow. Let's see what happens.
https://twitter.com/ChrisG_NSF/status/955122283537821698
« Letzte Änderung: 21. Januar 2018, 23:29:42 von Duncan Idaho »
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Schneefüchsin

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #782 am: 21. Januar 2018, 21:50:39 »
Berechtigte Frage.
Allerdings, wenn SpaceX für Dienste dort bezahlt, dann könnte dies ja positives Geschäft sein und sowas sollte ja nicht betroffen sein.

Grüße aus dem Schnee

christian

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #783 am: 21. Januar 2018, 22:18:10 »
Danke Pirx.

Das macht mir eigentlich am meisten Sorgen...
Beeinfulsst der Gov. Shutdown die Range vom 45thSpaceWing?
Zitat
Chris G - NSF @ChrisG_NSF
Chris G - NSF hat Greg Pallone retweetet
#FalconHeavy static fire update: This is what I thought originally. According to tweet below, the @45thSpaceWing confirms that during U.S. government shutdown, they cannot support #SpaceX's static fire of the #FalconHeavy. Static fire was set for tomorrow. Let's see what happens.
https://twitter.com/ChrisG_NSF/status/955122283537821698

Mir auch! :-\
Mal sehen was Montag passiert und für neue Informationen kommen. :)

Offline proton01

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #784 am: 21. Januar 2018, 22:21:48 »
Können wir uns bitte wieder Richtung konkretem Missionsbezug orientieren? Wir wollen doch nicht in jedem Thread versuchen, die Rakete aus dem Thread und allen andern in jedem Thread selber nachzubauen, oder?
Dass die Tank- und Enttankerei innerhalb der "Fähigkeiten" der FH liegen muss, ging mir ja in der Tat auch schon durch den Kopf. Da das Gerät im Gegensatz z.B. zu Atlas-Tanks oder Shuttle-Aussentanks aber für die Wiederverwendung ausgelegt sein soll, würde ich erwarten, dass das ganze für eine definitiv höhere Zahl von Tankzyklen ausgelegt ist. Ein Thema für einen Thread, der sich mit konstruktiven Grundfragen auseinandersetzt, die im Zuge einer beabsichtigten Wiederverwendung entstehen. Gibts so was schon im SpaceX-Sonderbereich? Wenn nein, Ihr könntet einen aufmachen ...

Gruß   Pirx

Konkreter Missionsbezug, bitte sehr: 
Vielleicht macht SpaceX deshalb soviele Betankungszyklen, damit sie die für Wiederverwendung nötige Erfahrung sammeln und bekommen, auch wenn FH den Jungfernflug nicht unbeschadet übersteht. Ein gewisses Risiko ist bei einem solchen Jungferflug schon dabei. Und immerhin müssen drei Stufen parallel betankt werden, plus die Oberstufe. Das darf nicht ewig dauern, das muss schnell gehen. Vor allem wenn (später ?) mit unterkühlten Treibstofen geflogen werden soll, dann darf sich der getankte Treibstoff vorm Start nicht zu weit erwärmen.

*

Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #785 am: 21. Januar 2018, 22:49:45 »
Ich hab den LOX Wasserfall im Video gesehen.

Das Ganze ist eigentlich ganz einfach.
Schafft es das BodenEquipment die Betankung mit DeepCooledLOX durchzuführen?
Die Quantität muss man erst mal bereitstellen können!

Nächster Schritt, Zündung für 12sec.
Ich denke wenn die Range grün ist wird es los gehen mit dem Static Fire.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #786 am: 21. Januar 2018, 22:51:44 »
Das ist doch ganz einfach warum sie das machen: Es hat was nicht ganz so funktioniert wie gedacht -> Es wird korrigiert und erneut probiert bis man bereit ist für einen Static Fire.

Testen müssen die an der FH sicherlich nicht soviel, das haben die mit normalen F9 schon oft genug gemacht.

tonthomas

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #787 am: 21. Januar 2018, 22:57:30 »
Das ist doch ganz einfach warum sie das machen: Es hat was nicht ganz so funktioniert wie gedacht -> Es wird korrigiert und erneut probiert bis man bereit ist für einen Static Fire......
Ganz einfach also? Zwingende Schlüsse?

Gruß   Pirx

tobi

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #788 am: 21. Januar 2018, 22:58:36 »
Danke Pirx.

Das macht mir eigentlich am meisten Sorgen...
Beeinfulsst der Gov. Shutdown die Range vom 45thSpaceWing?
Zitat
Chris G - NSF @ChrisG_NSF
Chris G - NSF hat Greg Pallone retweetet
#FalconHeavy static fire update: This is what I thought originally. According to tweet below, the @45thSpaceWing confirms that during U.S. government shutdown, they cannot support #SpaceX's static fire of the #FalconHeavy. Static fire was set for tomorrow. Let's see what happens.
https://twitter.com/ChrisG_NSF/status/955122283537821698

Das sieht in der Tat nicht gut aus. Ob ein SF noch während der heruntergefahrenen Regierung möglich ist? Vielleicht kann man am Montag neue Gespräche führen.

Persönlich scheint mir eine Einigung zwischen D+R nicht zeitnah möglich.

*

Offline roger50

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #789 am: 21. Januar 2018, 23:00:05 »
Erstmal OT:

Jede F9 Erststufe läuft bis zum Start durch mindestens 4 Betankungszyklen: in McGregor, beim SFT, beim ersten Startversuch (der ja fast immer aus Wettergründen verschoben wird... ;)) und beim aktuellen Start. Die bereits wiederverwendeten Stufen kommen dann schon auf 8 Zyklen. Wobei ich davon ausgehe, daß zwischendurch keine Dichtungen etc. getauscht werden müssen. Und falls Block 5 Stufen tatsächlich bis zu 10x verwendet werden, werden es 40 Zyklen sein. Ob sich das realisieren läßt, muß sich zeigen.

Zur aktuellen Mission:
 
Vielleicht macht SpaceX deshalb soviele Betankungszyklen, damit sie die für Wiederverwendung nötige Erfahrung sammeln und bekommen, auch wenn FH den Jungfernflug nicht unbeschadet übersteht.

Äußerst unwahrscheinlich, da es sich bei den Außenboostern um ja bereits geflogene Stufen handelt. Erfahrungen liegen also schon vor. Nicht zu vergessen, daß das mit den Betankungszyklen beschäftigte Personal nicht für die nächsten kommerziellen Missionen am Cape eingesetzt werden kann. Nicht vergessen, daß bereits in 9 Tagen die nächste F9 von LC-40 starten soll. Da jetzt wohl durch den Government Shutdown sich der SFT wohl noch weiter verschiebt. Und der SES-Start ebenso.

Vielmehr sieht es aus meiner Sicht so aus, daß SpaceX erhebliche Probleme mit den Betankungsanlagen (bodenseitig) hat. Bisher mußte nur ein Booster in weniger als 1 h mit stark unterkühlten Treibstoffen betankt werden, jetzt sind es erstmals 3. Und da scheint es zu haken. Könnte länger dauern, dann wird speziell der Sauerstoff wieder zu warm. Also muß man jetzt versuchen, das Verfahren zu modifizieren, bis es klappt. Falls es mit den momentanen Anlagen überhaupt möglich ist. Wird sich zeigen.

Gruß
roger50

Offline Hugo

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #790 am: 21. Januar 2018, 23:04:21 »
Ich denke, daß die Rakete das Tanken problemlos ab kann. Immerhin soll die Falcon später mal >100 mal starten, da sind die paar Tanktests sicher kein Problem.

Offline proton01

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #791 am: 21. Januar 2018, 23:20:39 »
Das ist doch ganz einfach warum sie das machen: Es hat was nicht ganz so funktioniert wie gedacht -> Es wird korrigiert und erneut probiert bis man bereit ist für einen Static Fire.

Testen müssen die an der FH sicherlich nicht soviel, das haben die mit normalen F9 schon oft genug gemacht.

Nun ja, wenn man drei Stufen parallel betanken soll ist es natürlich hilfreich, mit einer einzelnen Stufe Erfahrung zu haben. Anscheinend ist aber das Bodensegment quasi neu mit dreifacher Kapazität. Dann muss man das auch erstmal testen, und auch zusammen mit der Rakete. Das geht nicht einfach so: "einmal volltanken, bitte". Da werden verschiedene Varianten getestet, um z.B. die Grenzen der möglichen und akzeptablen Abweichungen zu charakterisieren. Solange dies eine Rakete aushält ist das dann das beste was man machen kann. Und viele hier haben ja schon geschrieben daß SpaceX nicht unter Zeitdruck für FH steht. Bei der Betankung der Amos-Rakete waren die Vortests anscheinend nicht ausreichend. Es könnte ja sein daß SpaceX da was gelernt hat.

Ergo:  So ganz einfach ist das nicht. Und hopplahop endet oft in mehr Problemen als vorher bekannt waren.  (auch die Ingenieure sind nur Menschen und keine Androiden. Die Ingenieure können was übersehen haben und wollen daher den ganzen Vorgang prüfen. Der Android hat höchstens was nicht programmiert bekommen)

Offline proton01

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #792 am: 21. Januar 2018, 23:32:45 »
 
Vielleicht macht SpaceX deshalb soviele Betankungszyklen, damit sie die für Wiederverwendung nötige Erfahrung sammeln und bekommen, auch wenn FH den Jungfernflug nicht unbeschadet übersteht.

Äußerst unwahrscheinlich, da es sich bei den Außenboostern um ja bereits geflogene Stufen handelt. Erfahrungen liegen also schon vor.
Da bin ich mir nicht so so sicher. Die beiden Booster sind ja oben und unten an der Zentralstufe verbunden. Da gerät dann der ganze Verbund aus den drei Stufen unter Thermalspannungen bei der Betankung, plus der Gewichtskraft des getankten Treibstoffs. Das ist mit der Betankung einer einzelnen unverbundenen Stufe nicht zu vergleichen. Z.B. könnte man testen was passiert wenn die drei Stufen nicht synchron betankt werden, da kann es ja Abweichungen geben. Und später will man drei Stufen gleichzeitig betanken bei denen eventuell von keiner aus vorherigen Flügen das individuelle Verhalten bekannt ist.

Vielmehr sieht es aus meiner Sicht so aus, daß SpaceX erhebliche Probleme mit den Betankungsanlagen (bodenseitig) hat. Bisher mußte nur ein Booster in weniger als 1 h mit stark unterkühlten Treibstoffen betankt werden, jetzt sind es erstmals 3. Und da scheint es zu haken. Könnte länger dauern, dann wird speziell der Sauerstoff wieder zu warm. Also muß man jetzt versuchen, das Verfahren zu modifizieren, bis es klappt. Falls es mit den momentanen Anlagen überhaupt möglich ist. Wird sich zeigen.
Ich gehe mal davon aus daß die Anlagen für FH dimensioniert sind. Wenn nicht brauch man erst gar nicht anfangen. Dann aber sind die Anlagen neu (oder benutzen die die Saturn V Bodenanlagen ? Gibt es die noch funktionell ? Deren Kapazität sollte ausreichen.). Also muss man Erfahrung im Umgang und Betrieb mit diesen Anlagen sammeln. Da würde ich einige Male betanken alleine um die Routine anzusammeln.

Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #793 am: 21. Januar 2018, 23:47:58 »

Vielmehr sieht es aus meiner Sicht so aus, daß SpaceX erhebliche Probleme mit den Betankungsanlagen (bodenseitig) hat. Bisher mußte nur ein Booster in weniger als 1 h mit stark unterkühlten Treibstoffen betankt werden, jetzt sind es erstmals 3. Und da scheint es zu haken. Könnte länger dauern, dann wird speziell der Sauerstoff wieder zu warm. Also muß man jetzt versuchen, das Verfahren zu modifizieren, bis es klappt. Falls es mit den momentanen Anlagen überhaupt möglich ist. Wird sich zeigen.


Aber wozu braucht die Falcon Heavy überhaupt unterkühlten Sauerstoff ?
Sie hat doch schon mehr als genug Nutzlastkapazität.

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #794 am: 22. Januar 2018, 00:23:41 »

Vielmehr sieht es aus meiner Sicht so aus, daß SpaceX erhebliche Probleme mit den Betankungsanlagen (bodenseitig) hat. Bisher mußte nur ein Booster in weniger als 1 h mit stark unterkühlten Treibstoffen betankt werden, jetzt sind es erstmals 3. Und da scheint es zu haken. Könnte länger dauern, dann wird speziell der Sauerstoff wieder zu warm. Also muß man jetzt versuchen, das Verfahren zu modifizieren, bis es klappt. Falls es mit den momentanen Anlagen überhaupt möglich ist. Wird sich zeigen.


Die F9 ist dafür ausgelegt und das GSE auch, es ist keine Option dann nicht mit diesem zu fliegen.

Aber wozu braucht die Falcon Heavy überhaupt unterkühlten Sauerstoff ?
Sie hat doch schon mehr als genug Nutzlastkapazität.

*

Offline MR

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #795 am: 22. Januar 2018, 00:45:01 »
Aber wozu braucht die Falcon Heavy überhaupt unterkühlten Sauerstoff ?
Sie hat doch schon mehr als genug Nutzlastkapazität.

Das stimmt zwar, aber es ist logisch, das man im Vergleich zur normalen F9 so wenig wie möglich ändert. Vermutlich braucht man die zusätzliche Nutzlastkapazität für die FH nicht, aber der unterkühlte LOX stört auch nicht.

Für den Shuttle-Außentank habe ich nichts gefunden, aber SLS soll mindestens 13 Tankzyklen durchhalten. Allerdings verwendet SLS flüssigen Wasserstoff, der deutlich problematischer ist als LOX. Ich würde vermuten, dass die F9 mindestens 20 - 25 Tankzyklen übersteht, ehe der LOX-Tank inspiziert werden muss.

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Offline vostei

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #796 am: 22. Januar 2018, 07:09:50 »
Zwecks Shut Down - das klingt nicht gut, zumindest für den restlichen Januar....

https://www.theverge.com/2018/1/19/16910378/government-shutdown-2018-nasa-spacex-iss-falcon-heavy
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #797 am: 22. Januar 2018, 11:10:14 »
Zwecks Shut Down - das klingt nicht gut, zumindest für den restlichen Januar....

https://www.theverge.com/2018/1/19/16910378/government-shutdown-2018-nasa-spacex-iss-falcon-heavy

Sehen wir es mal positiv, das nimmt etwas Zeitdruck bezueglich der Projekte (FH, TESS, SES), die sich jetzt irgendwie haeufen.

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Offline spacecat

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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #798 am: 22. Januar 2018, 12:06:52 »
Sehen wir es mal positiv, das nimmt etwas Zeitdruck bezueglich der Projekte (FH, TESS, SES), die sich jetzt irgendwie haeufen.

Nun dann bleibt es vielleicht im Januar ruhig und dann beginnt man mit der Hetze, um den Zeitplan zu halten.
Diese Hetze fördert und provoziert erst die Ungenauigkeiten und Fehler, die einer Mission gefährlich werden können.   :-\
Nein, dieser erzwungene Stillstand taugt für gar nichts.

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Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
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Re: Tesla auf Falcon Heavy (2x♺) Jungfernflug vom LC-39A CC
« Antwort #799 am: 22. Januar 2018, 13:02:45 »
Edit, verschoben.

Ich verlinke mal die Hompage von der 45th Space Wing.
Die sind zuständig für die Range.

Zitat
Facilities/Services Update
http://www.patrick.af.mil/2018-Government-Shutdown/

Einige Einrichtungen sind geschlossen. Wie lange und welche Auswirkungen noch dazu kommen ist nicht abzuschätzen.

Ich hoffe wirklich das es auf den StaticFire keinen Einfluss hat.

Schau ma mal.
Edit:
Zitat
However, the 45th Space Wing says it will not be able to support commercial static fires at KSC during the shutdown. It’s unclear if that means the static fire can’t happen or if SpaceX can still do the test without the 45th’s support. We’ve reached out to both SpaceX and the 45th for further clarification and will update the story when we find out more.
https://www.theverge.com/2018/1/19/16910378/government-shutdown-2018-nasa-spacex-iss-falcon-heavy

Edit2: Jo, von SpaceX ist es auch offiziell. Alles auf HOLD!  :( >:( Ich glaubs halt nicht.
https://twitter.com/jackiewattles/status/955332368692326400
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_