Ok, sie scheinen nach Columbia doch etwas mehr angepasst zu haben.
Dennoch finde ich es unglücklich, dass das Risiko weiter bestant, auch wenn es generel unwahrscheinlich war.
Das ist ja eben das Problem... was ist "übermäßig"?
Wer definiert was das ist?
Wer legt im Gegenzug fest was sinnvoll und angemessen ist?
Das ist die Frage der Fragen.
Im Endeffekt ist es wohl ein Gremium, welches genau zur Klärung dieser Frage zusammengestellt wird.
Ich habe versucht mal selbst eine mögliche Lösung zu überlegen.
Wichtig ist erstmal, wie wahrscheinlich erscheint die Ursache Flughistorisch.
War es einer der ersten Flüge, oder gar der erste Flug eines Systems, so ist es sehr gut möglich, dass es ein Mangel mit hoher Wahrscheinlichkeit ist. Hier einfach weitermachen wäre Fatal.
zb. Softwareproblem der Ariane 5, da man die Software der Ariane 4 übernommen hatte.
Ist das Unglück erst nach vielen Flügen aufgetreten, so scheint die Ursache unwahrscheinlicher und ein eintreten bei einem der nächsten Flüge ist ebenfalls gering.
zb. Columbia nach über 100 Flügen des Shuttles lies die die erwartete Wahrscheinlichkeit auf unter 1% sinken. Challanger zählt hierbei nicht, da die Ursache eindeutig eine andere war und man gar nicht so weit kam.
Leider ist diese Überlegung nur halb zu gebrauchen. Also nur bei einem System, das sich nicht verändert hat in der Zeit und bei dem die Fertigung über Zweifel erhaben ist.
Eine Rakete die geändert wurde kann somit einen neuen Fehler haben, der vorher eben nicht möglich war.
zb Falcon 9 Amos-6 mit dem unterkühlten Sauerstoff an schnellgetanktem Helium.
Wenn in der Fertigung sich irgend etwas geändert hat kann es auch sein, das sich hierdurch in einer konstruktionsmäßig einwandfreien Rakete ein Pfuschfehler eingeschlichen hat.
zb verdreht eingebautes Navigationssystem (weiß nicht mehr welche Rakete das war).
Bei wiederverwendeten Raketen wäre nach dem ersten Flug die Fertigung auch größtenteils aus dem Schneider, aber die Frage nach Abnutzungserscheinungen da.
-->ergo sollte schon geklärt werden, was die Ursache war und wenn sie nicht auf etwas neues zurückzuführen ist, sondern schon lange dieser Mangel herrschte, so wäre ein Weiterbetrieb möglich. Solange die Wahrscheinlichkeit gering ist.
Eine Verbesserung sollte aber möglichst schnell nachgeliefert werden, außer es geht schnell.
Das das Problemsystem in der Zwischenzeit doppelt und dreifachüberwacht und geprüft wird ist natürlich auch klar.
zb. Kameraüberprüfung der Hitzeschutzkacheln an den Shuttles nach Columbia.
Ps.: Dies ist meine persöhnliche Einschätzung.
übrigens würde ich bei 1% Restrisiko selbst nicht mitfliegen wollen, bei anderen Sieht es aber sicher anders aus.
Nachtrag: Gerade mir diesen Artikel zur Machbarkeitsstudie angesehen.
Beim ersten Start schon bemannt erscheint mir zu riskannt. Ich glaube aber, dass man die 3 Jahre bis zum bemannten Start verkürzen kann. wäre also ein zwischending.
Bin mal gespannt was diese Studie sagen wird, vor allem zum Risiko. Dauert aber wohl auch erstmal ein paar Monate, leider.
Grüße aus dem Schnee