hätten die Retroraketen überhaupt die stark hin-und-her schwingende Sonde landen können, selbst wenn sie länger gefeuert hätten?
Das ist die Hauptfrage. Die Triebwerke hätten es sicher schaffen können, die Frage ist nur, ob die Software da mitspielt. Denn in den Tests gab es so etwas ja nicht.
Schwingen tut die Sonde eher am Fallschirm. Die Sonde hat ein Drehmoment und dreht sich in eine Richtung. Jetzt gibt es seitlichen Zug vom Fallschirm, welcher ein Drehmoment in die andere Richtung ausübt. Die Sonde dreht sich dann in die andere Richtung. Das geht immer hin- und her:
Bevor der Fallschirm abgeworfen wird, muss das Schwingen aufhören, da dieser dann kein Drehmoment mehr ausübt. Passiert das nicht, geht die Bewegung weiter. Nur ist es jetzt kein Schwingen mehr, sondern eine Rotation, Schiaparelli würde sich um die eigene Achse drehen können.
Man kann sich das mit einer Wasserfalsche vorstellen. Hält man sie am Kopf fest und lässt sie schwingen, geht sie immer hin und her. Lässt man sie los, kann sie sich beim runterfallen weiter drehen, je nachdem wenn man sie los gelassen hat.