Hier habt ihr lange was zu sehen (1 h 13 min):
Endlich fertig geguckt. Ein paar interessante Punkte sind mir noch aufgefallen:
- die Fairing Maschine, irre wie riesig das ist! Auch interessant, wie das Carbonfiber-Tape optimal in der Weise kreuz und quer aufgetragen wird, damit genau die Kräfte, die beim Flug auftreten, exakt abgefangen werden
- die BE3U Oberstufen Wasserstoff Triebwerke haben die beiden Turbopumpen für H und Lox direkt übereinander geschaltet, so daß das Abgas der oberen H-Turbine direkt in die darunterliegende Lox-Turbine hineingeht; weil die Abgase verständlicherweise routierend aus der Turbine herauskommen, und diese Rotation dem System Energie entzieht, die normalerweise verschwendet wäre, läßt man die nachgeschaltete Turbine verkehrt herum routieren und kann damit die Energie aus der Gasrotation mitnutzen; das bringt immerhin ein paar Effizienzpunkte, und gerade bei den Turbopumpen zählt jedes bischen; gab es sowas schonmal? Scheinbar bisher nicht? Auch interessant, daß das Abgas aus der H-Turbino noch genug H-Überschuss hat, um in der Lox-Turbine nochmals für den Antrieb verbrannt zu werden; das Abgas, also der Wasserdampf unten aus der Lox-Turbine ist dann immer noch "kühl" genug, um die Außenhaut der Triebwerksglocke wie ein Film zu kühlen
- das BE-4 Booster Methantriebwerk hat "nur" 140bar Brennkammerdruck; statt auf Effizienz wird hier 100%ig auf Wiederverwendung gesetzt
Man arbeitet parallel an einer wiederverwendbaren Oberstufe; das ganze wird dann ein Rennen zwischen der Wegwerf-Oberstufe und der Wiederverwendbaren:
- das eine Konzept soll zeigen, daß die Wegwerfoberstufe so günstig wird, daß Wiederverwendung schwachsinnig ist
- das andere Konzept soll zeigen, daß Wiederverwendung so gut funktioniert, daß Wegwerfen schwachsinnig ist
- noch weiß man nicht, worauf es am Ende hinausläuft
- was man definitiv weiß und was mittlerweile für jeden Honk offensichtlich ist ist, daß die Wiederverwendung des Boosters absolut Sinn macht