Oder wir erkundigen uns dort, wo man sich mit diesem Thema auskennt:
Seit über 17 Jahren sucht die Universität von Kalifornien in Berkeley mit dem Projekt
Seti@home intensiv nach solchen Signalen.
Dabei werden sie von vielen anderen Universitäten und Forschungsinstituten, sowie Millionen freiwilliger Helfer aus aller Welt unterstützt, die sonst ungenutzte Rechnerleistung für das Projekt zur Verfügung stellen.
Jeder kann sich an der wissenschaftlichen Suche nach außerirdischer Intelligenz beteiligen - anstatt wild zu spekulieren.
Der Projekt Wissenschaftler Eric Korpela sagt dazu folgendes:
Jemand hat eine Präsentation "Candidate SETI SIGNAL DETECTED by Russians from star HD 164595 by virtue of RATAN-600 radio telescope" an die Presse übergeben.
In einem von 39 Breitband-Scans über die Sterne erhebt sich eine kleine Spitze über den Rauschhintergrund.
Das könnte Sternlicht, ein aktiver galaktischer Kern, Mikrogravitationslinsen, oder sogar Satelliten sein, die durch der Beobachtungsausschnitt huschen.
Seti@home hat im Laufe der Jahre Millionen solcher Scans verarbeitet.
An diesen Scan ist nichts Besonderes, was ihn zum Kandidaten macht.
Für einen Kandidaten müssen zunächst alle anderen natürlichen oder von Menschen gemachten Quellen ausgeschlossen werden.
Die Beobachtung muss wiederholbar sein - mehrmals an der selben Stelle beobachtet werden.
Beobachtungen mit verschiedenen Instrumenten müssen möglich sein.
Signalfrequenz, -periode und -verzögerung dürfen nicht mit bekannten Quellen übereinstimmen.
Die Doppler-Drift-Rate muss im Rahmen der Mitte des Sonnensystems stabil sein.
Das Signal des russischen Teams war nicht stabil.
Es konnte nicht wieder beobachtet werden.
Die Signalfrequenz, -periode, -verzögerung konnte nicht bestimmt werden.
Die Doppler Drift-Rate ist nicht bekannt.
In dem Breitband-Scan sind viele Störquellen, einschließlich Satelliten enthalten.
Das einzige Besondere daran ist, dass es nun bei der Presse ist.
Reporter kennen nicht den wissenschaftlichen Hintergrund und können nicht einschätzen, ob an der Sache etwas dran ist.
Aber eine Story ist freilich immer gut.
Recherchiert wird auch nicht mehr - guter Journalismus scheint ausgestorben zu sein - also raus mit der Story.
Der Scan ist weit über ein Jahr alt!
Wenn einer eine solche Entdeckung macht, sollte er sofort die Kollegen informieren, damit diese versuchen können, das Signal auch mit anderen Instrumenten zu empfangen.
Dann diskutiert man darüber, schließt gemeinsam Fehlerquellen aus.
Nichts davon wurde gemacht - man gab es einfach nach über einem Jahr ungeprüft an die Presse!
Wenn etwas zuerst in der Klatsch-Presse erscheint, ist es meistens Mist!
Quelle