Weil die Isolierung eben nicht bei Raumtemperatur vorliegt.
Tatsächlich ist die Leitung und damit die Isolierung außen warm (knappe Plusgrade wohl) und innen eißig kalt (LOX kalt). Wäre dies nicht der Fall würde das LOX in der Leitung verdampfen und die Isolation innen runterkühlen.
Innerhalb der Isolierung ist ein Wärmegefälle von Kalt innen und Warm außen. Wüde LOX in die Isolierung gelangen würde der ganz kalte Bereich etwas größer werden und das Temperaturgefälle innerhalb der Isolierung steiler. Außen würde die Isolierung sogar noch etwas kälter werden, wegen dem kürzeren Wärmeflusweg.
Jetzt aber das Aber: Durch das Einströmen des LOX in die Isolierung würde etwas verdampfen und das LOX, jedenfalls für eine Weile, zurück dürcken/halten, bis der frisch verdampfte Sauerstoff, nach außen entweichend die Isolierung genug durchgekühlt hat.
Wie lange es dauert hängt vom Tankdruck, der Isolationsdicke und der Luftdichtheit der Isolation ab.
Thermokameras würden so ein Vorspiel ohne weiteres außen an der Leitung aufzeichnen.
Grüße aus dem Schnee
Das mag so funktionieren, wenn der LOX von innen durch die Leitungswandung in die Isolierung eindringt. Aber wenn LOX aus einem Leitungsleck die Isolierung von außen benetzt und dabei in die offenen Poren eindringen soll, dann verdampft der LOX aufgrund der wesentlich größeren thermischen Trägheit der Isolierung. Ich dachte wir reden davon daß LOX aus einer Verbindung leckt und dan die Isolierung von außen benetzt.
Egal, wir wissenes alle nicht.
Das ist richtig - wir wissens nicht. Aber wenn schon über ein ziemlich spekulatives Video (
) diskutiert wurde, dann sollter der Spekulatius wenigstens richtig wiedergegeben werden.
Tatsächlich geht der Macher des Videos davon aus, dass der Sauerstoff von
außen kam und nicht durch ein eventuelles Leck austrat. Begründet wird diese Möglichkeit einerseits mit damit, dass aufgrund des Ablassens verdampften Sauerstoffs und der Windrichtung der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft in der Nähe der Zuleitungen erhöht gewesen sein dürfte. Andererseits damit, dass die Falcon 9 v1.2 ja
unterkühlten Sauerstoff tankt, d.h. der Sauerstoff in den Leitungen hat nicht -180 °C, sondern noch einmal weniger (wieviel genau, weiß ich jetzt nicht, wurde aber in einem Zustandsdiagramm vom O
2 im Video irgendwo gezeigt).
Damit läge der Taupunkt von Sauerstoff irgendwo innerhalb der Isolierungsschicht und ein Kondensieren und Vollsaugen an der Innenseite wäre prinzipiell denkbar, da der Sauersoff in den Leitungen dann nur mit einer etwas höheren Temperatur in der Rakete ankäme und nicht verdampft.
Finde ich persönlich hoch spekulativ, auch wenn einige Fakten (z.B. die Stelle und Richtung, in die der Strongback eingeknickt ist und die maximale Helligkeit der Pixel im ersten Frame, auf denen die Explosion zu sehen ist) dafür sprechen.
Das Problem dabei ist, dass man nur eine Video-Perspektive hat und somit allenfalls die Richtung, wo es geknallt hat eingeschätzt werden kann (man kann also nur grob sagen, irgendwo in der Nähe der Anschlussleitungen an der Rakete), aber um den Ort der Explosion aus einem Video zu rekonstuieren fehlt einfach die Tiefeninformation, mal davon abgesehen, dass optische Effekte (Lens flare, Reflexionen an Rakete, Strongback und Nebel) einen da einen Streich spielen können. Vielleicht ist der Aufruf nach Mithilfe der Öffentlichkeit ja so zu verstehen, dass man am liebsten Videobilder aus einer entprechen anderen Perspektive hätte.
Wenn man noch Daten von den oben angesprochenen hochpräzisen Beschleunigungssensoren von kurz nach der Explosion hätte, dann könnte man deren genauen Ort mit Sicherheit rekonstruieren. Wir wissen aber nicht, ob solche Daten vorliegen, da von SpaceX ja nur etwas von einem kurzen Zeitfenster (1/10 s zwischen erster Anomalie und Abbruch der Daten) gesagt wurde, jedoch nicht, wann genau (im Verhältnis zur sichbaren Explosion) die Daten abbrachen.