Wie Thema für Bachelorarbeit im Bereich "Raumfahrt" finden?

Hallo,

ich bin neu hier und habe direkt mal eine Anfrage. 
Ich studiere den Studiengang "Aircraft and Flight Engineering", der vorsieht, dass die letzten beiden Semester im Bachelor an der Universität in Bristol stattfinden. Dort heißt der Studiengang "Aerospace Engineering". Nun meinte mein Professor, da ich im September nach England gehen werde, dass man nicht nur vorgegebene Themen für die Bachelorarbeit nehmen muss, sondern man auch selbst ein Thema im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik wählen kann. Zum einen sehe ich darin eine Chance, ein Thema im Bereich Raumfahrt zu nehmen, welches mich wirklich interessiert. Zum anderen habe ich leider null Plan, wie ein solches Thema auszusehen hat, oder welches Thema sich eignen würde. Leider bestand das Studium bisher eher aus Grundlagen im Bereich Maschinenbau, wo ich fast ausschließlich Klausuren bestehen musste. Das heißt ich bin auch mit keinerlei Messtechnischer Methodik vertraut. Bisher beziehe ich mein Wissen über die Raumfahrt ausschließlich daher, dass es mich hobbymäßig interessiert hat. Aber der Gedanke, eine Idee für eine Bachelor-Arbeit zu formulieren, überfordert mich zur Zeit maßlos, zumal ich auch eigentlich grad in der Klausurenphase stecke. Natürlich werde ich mich mit meinem Professor erneut besprechen, aber ich wollte einfach mal in die Runde fragen, ob jemand eine Idee hat, in welche Richtungen so eine Arbeit gehen kann, oder wie ich mich auf sinnvolle Themensuche begeben kann.
Im Bereich Raumfahrt interessieren mich viele Themen, bemannt, wie unbemannt, gerne auch Astrophysikalische und Astronomische Themen. Nur für eine konkrete Formulierung einer Bachelorarbeit reicht das leider nicht.

Vielen Dank für jeden Input,

Stephan

Schau mal auf der Seite des DLR bei Jobs. Da kannst du auch einen Filter für Abschlussarbeiten wählen. Allerdings sind das meist Masterthemen. Ich denke aber, dass es meist mehr oder weniger auf programmieren/simulieren hinausläuft. Bin allerdings selbst Physik Student, hab also daher keine genau Ahnung von deinem Studiengang, da gibts Leute hier, die besser informiert sind!

Gibts im LRT-Studium keine (physikalischen) Praktika die die Methodik von Messungen trainieren?! Das verwundert mich!

Du bist doch in England. Da kannst du dich einfach z.B. bei SSTL für eine Abschlussarbeit bewerben.

Astronomisch/astrophysikalische Themen scheinen mir fachlich nicht passend, das hättest du Physik mit schwerpunkt Astronomie/Astrophysik studieren müssen.

Unsere Prakika sind leider ein schlechter Witz. Gibt keine Credits, nur nen Haken, wenn man was abgibt. Da die Abgabe dann gerne in die Klausurphase hineinreicht, geben sich Professoren wenig Mühe und Studenten entsprechend auch nicht, da die Klausuren leider wichtiger sind.

Die Idee mit den astrophysikalischen Themen kam mir nur, da mein Professor meinte, dass die Grenzen teilweise an der Uni recht fließend seien. Aber mich würde grundsätzlich auch interessieren, wenn es Themengebiete gibt, die die Astrophysik streifen.
Die Arbeit wird in der Regel schon an der Uni direkt geschrieben, aber danke vielleicht kann ich mir ja bei den angegebenen Quellen etwas Inspiration holen. Wobei programmieren/simulieren auch wieder spannend wird ohne jegliche Vorkenntnisse.

Du könntest Dir eine bestimmt neue oder alte Technik raussuchen und da drüber berichten.

- Die Wiederverwendung in der Raumfahrt z.B. Die Nasa ist mehr oder weniger am Geld gescheitert, während Indien das Shuttle kopiert.
- Die Unterschiede der Treibstoffe. Feststoffbooster gegen Wasserstoff, Kerosin, Methan, Hydrazin.
- Was mich persönlich gerade interessiert, da ich damit gerade ein klein wenig zu tun hatte: Die CW Werte einer Rakete. Da kannst Du Modelle bauen, Windkanaltests an der Uni machen, usw.
- Du könntest über das Thema Aufenthaltsdauer im All schreiben. Welcher Astronaut hatte welche Probleme nach welcher Zeit? Wie lange bleiben Tiere im All? Welche Tiere durften wieder landen, welche nicht?
- Du könntest da Thema Landekapseln angehen. Warum haben die ihre besondere Form. Welche System muss so eine Kapsel haben, usw.
- Oder Du könntest was ganz "Spacigies" machen und Analysierst SciFi Filme auf Ihre Korrektheit. Das dürfte Amüsant und Aufschlussreich zu gleich sein.

Also Möglichkeiten gibt es viele. Ich würde dazu raten, ein Thema zu wählen, welches Dich am meisten selber interessiert. Dann bringt es auch am meisten Spaß.

Du könntest Dir eine bestimmt neue oder alte Technik raussuchen und da drüber berichten.

- Die Wiederverwendung in der Raumfahrt z.B. Die Nasa ist mehr oder weniger am Geld gescheitert, während Indien das Shuttle kopiert.
- Die Unterschiede der Treibstoffe. Feststoffbooster gegen Wasserstoff, Kerosin, Methan, Hydrazin.
- Was mich persönlich gerade interessiert, da ich damit gerade ein klein wenig zu tun hatte: Die CW Werte einer Rakete. Da kannst Du Modelle bauen, Windkanaltests an der Uni machen, usw.
- Du könntest über das Thema Aufenthaltsdauer im All schreiben. Welcher Astronaut hatte welche Probleme nach welcher Zeit? Wie lange bleiben Tiere im All? Welche Tiere durften wieder landen, welche nicht?
- Du könntest da Thema Landekapseln angehen. Warum haben die ihre besondere Form. Welche System muss so eine Kapsel haben, usw.
- Oder Du könntest was ganz "Spacigies" machen und Analysierst SciFi Filme auf Ihre Korrektheit. Das dürfte Amüsant und Aufschlussreich zu gleich sein.

Also Möglichkeiten gibt es viele. Ich würde dazu raten, ein Thema zu wählen, welches Dich am meisten selber interessiert. Dann bringt es auch am meisten Spaß.

naja so funktioniert das normalerweise nicht... .Themen werden im Normalfall vorgegeben, von einem Betreuer, der aus der Arbeit auch Nutzen zieht und deshalb den Studenten unterstützt. Man definiert sich nicht einfach selbst ein Thema.

Was du da vorschlägst ginge vielleicht für ein Projekt an der Schule oder einen Vortrag, aber nicht für eine wissenschaftliche Arbeit. Dafür braucht man in der Regel eben einen Betreuer weil der Professor kann sich nicht um alle kümmern.

Unsere Prakika sind leider ein schlechter Witz. Gibt keine Credits, nur nen Haken, wenn man was abgibt. Da die Abgabe dann gerne in die Klausurphase hineinreicht, geben sich Professoren wenig Mühe und Studenten entsprechend auch nicht, da die Klausuren leider wichtiger sind.

Die Idee mit den astrophysikalischen Themen kam mir nur, da mein Professor meinte, dass die Grenzen teilweise an der Uni recht fließend seien. Aber mich würde grundsätzlich auch interessieren, wenn es Themengebiete gibt, die die Astrophysik streifen.
Die Arbeit wird in der Regel schon an der Uni direkt geschrieben, aber danke vielleicht kann ich mir ja bei den angegebenen Quellen etwas Inspiration holen. Wobei programmieren/simulieren auch wieder spannend wird ohne jegliche Vorkenntnisse.

ähm naja... sicher, dass du das richtige machst? Also wie willst du eine Bachelorarbeit im "Bereich Raumfahrt" finden? Kennst du dich gar nicht aus? So hört sich das nämlich an. Ich würde dir nicht empfehen eine Bachelorarbeit in einem Gebiet zu schreiben, wo du dich nicht auskennst. "Bereich Raumfahrt" geht über dutzende Fachbereiche.

Zitat von: Section31 am 23. Mai 2016, 19:31:45

Unsere Prakika sind leider ein schlechter Witz. Gibt keine Credits, nur nen Haken, wenn man was abgibt. Da die Abgabe dann gerne in die Klausurphase hineinreicht, geben sich Professoren wenig Mühe und Studenten entsprechend auch nicht, da die Klausuren leider wichtiger sind.

Die Idee mit den astrophysikalischen Themen kam mir nur, da mein Professor meinte, dass die Grenzen teilweise an der Uni recht fließend seien. Aber mich würde grundsätzlich auch interessieren, wenn es Themengebiete gibt, die die Astrophysik streifen.
Die Arbeit wird in der Regel schon an der Uni direkt geschrieben, aber danke vielleicht kann ich mir ja bei den angegebenen Quellen etwas Inspiration holen. Wobei programmieren/simulieren auch wieder spannend wird ohne jegliche Vorkenntnisse.

ähm naja... sicher, dass du das richtige machst? Also wie willst du eine Bachelorarbeit im "Bereich Raumfahrt" finden? Kennst du dich gar nicht aus? So hört sich das nämlich an. Ich würde dir nicht empfehen eine Bachelorarbeit in einem Gebiet zu schreiben, wo du dich nicht auskennst. "Bereich Raumfahrt" geht über dutzende Fachbereiche.

Ja, ich bin ziemlich sicher, dass ich das richtige mache. Denn genau das machen einige hundert Studenten an meiner Hochschule genauso. Leider, leider sieht es im Bachelor heute so aus. Man lernt im Bulimie Verfahren für Klausuren, nimmt wenig Inhaltliches mit, da nur zählt, die Klausur zu bestehen und davon möglichst viele pro Semester. Daher geht auch wenig in die Tiefe und man gewinnt wenig echtes Verständnis. Das habe ich mir so auch nicht ausgesucht, aber daran kann ich nichts ändern. Außerdem geht es den meisten Studenten (zumindest an meiner HS) genauso. Darum werden wir alle wohl oder übel in einem Thema schreiben müssen, in dem wir uns nicht auskennen. Das meiste Wissen über Raumfahrt habe ich persönlich mir hobby-mäßig angeeignet. Damit weiß ich mehr als viele meiner Kommilitonen, die damit zufrieden sind, wenn ihnen willkürlich ein Thema zugewiesen wird.
Und wenn alle Studenten nur eine Arbeit darin schreiben würden, worin sie sich vor Beginn der Arbeit auskennen, würden wohl sehr wenige Arbeiten tatsächlich geschrieben werden.

Naja, es ist schon wirklich unpraktisch, wenn ihr bei euch keinerlei praktische Labor-/Messerfahrung habt, und das in einem praxisnahem Studiengang. Ich hatte in Physik (wo man eher als Theoretiker verschrieen ist) in 6 Bachelorsemestern 4 Praktika. Und im Master gibts nochmal 2. Das ist zwar nervig, aber man lernt nunmal die Methodik.
Aber das ist ja nicht dein Fehler, sondern der deiner HS und somit sind die Profs es auch gewohnt, dass euch diese Methodik während der Bachelorarbeit noch fehlt.

Was ich dir wärmstens empfehlen kann: versuche eine HiWi Stelle in einer Arbeitsgruppe zu finden! Klapper einen Prof nach dem anderen ab, bis du eine Stelle hast, denn genau da kriegst du beigebracht, wie wissenschaftlich gearbeitet wird. Und da reichen dann auch schon 5 Stunden die Woche oder sowas um den nötigen Einblick zu bekommen. Außerdem hat das den Vorteil, dass du dann in einem engeren Kontakt zu nem Prof bist (falls du mal ein Gutachten brauchst) und ein deutlich interessanteres Thema für deine Arbeit bekommst (da du ja schon eingearbeitet bist). Und solche tiefgehenderen Themen werden für gewöhnlich bei gleicher Leistung auch besser bewertet!

@stilles Wasser:

Danke für den Tipp! Ich habe auch gehört, dass in England die Professoren sowieso viel näher mit den Studenten zusammenarbeiten. Ich glaube, da funktioniert die Betreuung schon ganz gut. Ich muss halt jetzt schon ein Thema suchen, ohne dass ich jemanden dort kenne. Aber ich versuche mal über den deutschen Professor an meiner HS einen Kontakt dort herzustellen. Wenn ich erstmal da bin, läuft das schon.

Ich habe übrigens auch mal mit Physik angefangen und kenne die Praktika dort. Ganz andere Liga! Wollte in Richtung Astrophysik gehen. Damals bin ich aus verschiedenen Gründen mit dem Studium nicht klar gekommen und habe unter anderem zur HS gewechselt, da ich gehofft hatte, dass es mehr Praxis - Bezug gibt. Leider gibt es den nur auf dem Papier. Wie gesagt, alles geht um die Klausuren. Ein Praktikum z.b. in Thermodynamik sieht bei uns so aus: Man macht zwei Versuche zu je 90 Minuten, wo der Professor daneben steht und quasi alles vorgibt. Man bedient die Geräte ohne wirklich zu wissen, was man tut. Dann wertet man das ganze aus, indem man in ein Formular Ergebnisse einträgt, die aber jedes Jahr sehr ähnlich sind, sodass man die mit den höheren Semestern abgleicht, um mehr Zeit fürs Klausuren lernen zu haben. Quasi ist den Professoren wie den Studenten ziemlich egal, was man da abgibt. Am Ende gibt's nen Haken und gut. Im Physikstudium sah das schon ganz anders aus. Ich ärgere mich sehr oft darüber, dass man zwar ständig richtig gestresst ist im Studium, aber dass man selten das Gefühl hat, nachhaltig etwas für die Zukunft gelernt zu haben.

Naja, ich hab Luft- und Raumfahrt studiert, und da haben wir auch gute Praktika gehabt, inklusive Industriepraktikum und das ist selbst heute noch so, beim Bachelor. Allerdings nur weil die Fachschaft sich dafür eingesetzt hatte.

Jedenfalls... du suchst ein Bachelorthema... bei uns war das selten so, das ein Student sich ein Thema ausgesucht hat und dann einfach gemacht hat. Normalerweise sucht man sich ein Thema, an einem Uni-Institut, einer Forschungsanstalt oder einer Firma.

@Kryo:

Das ist dann ja ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Hochschulen sind. Scheinbar hast Du eine gute erwischt.   Ich studiere ja auch Luft- und Raumfahrttechnik und bei uns gibt es leider keine guten Praktika. Und der Fokus liegt leider sehr stark auf den Klausuren. Die Durchfaller Quoten sind so hoch, dass es wirklich die Ausnahme ist, dass jemand sein Studium in der Regelstudienzeit schafft. Daher wird die Bachelor Regelstudienzeit bein uns bald auch von 6 Semestern auf 8 Semester angehoben. Soviel zur kürzeren Studienlaufzeit.

Darüber hinaus ist es ein internationaler Studiengang, bei dem man ein bis zwei Jahre (zwei im Falle des Masters) ins Ausland geht. Und in England hat man die Möglichkeit, selber Vorschläge für die Bachelor Arbeit mit einzubringen,oder eben aus vorgegebenen Themen zu wählen. Allerdings sind die Engländer von vornherein schon viel praxisorientierter.

ok, dann such dir zunächst ein Teilgebiet raus und nicht "Raumfahrt". Was möchtest du denn machen?
Es gibt hunderte Teilgebiete. Wenn du ein Thema in Deutschland suchen würdest, wären die meist schon ziemlich spezifisch, z.b. Testen und Auswertung eines Ventils mit Massenstrom X für Anwendung Y.

Da du aber ein Thema selber wählen musst, heißt das, es gibt keine Vorarbeit und keiner der sich wirklich genau auskennt wird an der Uni sein, daher muss es ein Thema sein, was du komplett alleine machen kannst und ohne große Vorarbeit. Trotzdem sollte es nicht einfach nur eine Literaturrecherche sein....

- Oder Du könntest was ganz "Spacigies" machen und Analysierst SciFi Filme auf Ihre Korrektheit. Das dürfte Amüsant und Aufschlussreich zu gleich sein.

Könnte aber sein, daß der Prof "not amused" ist und sagt "Hörnsema, das wissemer doch, daß die Filmfritzen alle spinnen" 

Ich würde ja ein Thema vorschlagen, daß praxisorientiert ist und in der Raumfahrt immer brauchbar : Werkstoffe unter Streßbedingungen, also Dehnung, Drehung, Vibration etc. und auch Vakuum, Strahlung und so hübsche Dinge.
Kenntnisse zu den ersteren (hauptsächlichen) Themen kann man sich aus der Luftfahrt schon mal  leichter besorgen und sie sind (interpoliert) weitgehend in die Raumfahrt zu übertragen. Und irgendwo in die Praxis schnuppern geht in der Luftfahrt vlt. auch.
Aber wie ich das verstehe, hast Du gar nicht mehr so viel Zeit dazu?