SpaceX Red Dragon

  • 242 Antworten
  • 98308 Aufrufe

tobi

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #100 am: 04. Mai 2016, 00:02:03 »
Die Superdracos haben einen ISP von 240s. https://en.wikipedia.org/wiki/SuperDraco
Wenn ich ein Bedarf von dv=3,6km/s annehme (denke mal halbwegs realistisch), komme ich auf einen Lehrmassenanteil (Nutzlast dazugehöhrend) von knapp 3%.

Wenn der Isp 240s ist, dann ist die Ausströmgeschwindigkeit ca. 2400 m/s, also 2.4 km/s und der Leermassenanteil beträgt 22% für ein Delta V von 3.6 km/s.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #101 am: 04. Mai 2016, 00:34:00 »
Ups.
Hast recht. Ich hatte ausversehen mit dem Logaritmus Basis 10 und nicht mit dem Logaritmus Naturalis gerechnet. ::)
Dann ist ein Singlestage in den Orbit sicher drin.
Für die Dragon 2 ist es dennoch zu viel.

Grüße aus dem Schnee

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #102 am: 04. Mai 2016, 01:05:39 »
Selbst wenn man Stickstoff später mal finden sollte, Wasser und CO2 wird einfacher zu finden sein und auch leichter herzustellen.

tobi

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #103 am: 05. Mai 2016, 09:35:12 »
Ein reddit Nutzer hat hier Infofangrafiken zu der Red Dragon Mission erstellt:
http://imgur.com/a/Rlhup


*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #104 am: 05. Mai 2016, 10:36:29 »
Aha, jetzt weiss ich auch, wie SpaceX diese landetechnik mit full thrust bis zum letzten moment nennt.  :)

Offline Gerry

  • *****
  • 1110
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #105 am: 05. Mai 2016, 10:49:26 »
Is ja heftig, alle 8 Superdracos werden mit vollem Schub erst im letzten Moment anlaufen, erst wenige Sekunden vor dem Aufschlag ( ::) ) Aufsetzen geht die Dragon unter Schallgeschwindigkeit (Wie hoch ist die auf dem Mars?) :o

Hover-Slam, der Name passt irgendwie 8)

EDIT: Ein bisschen Recherche brachte die Erkenntnis dass die Endgeschwindigkeit im freien Fall auf dem Mars, begrenzt durch die Marsatmosphäre, etwa im Bereich 1.000km/h bis 1.500km/h liegt. Das heißt Red Dragon wird mit diesem Tempo bis kurz, vielleicht ein paar Hundert Meter, vor dem Boden fallen und dann in wenigen Sekunden dieses Tempo auf Null bringen und dass genau im richtigen Moment. Sportliche Herausforderung ;D
« Letzte Änderung: 05. Mai 2016, 12:39:30 von Gerry »
Raumcon-Realist

Offline Spacesepp

  • ***
  • 167
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #106 am: 05. Mai 2016, 13:18:40 »
Ja, so wie auf dem Schema hab ich mir das vorgestellt wie es laufen wird. Der Marsatomsphäreneintritt und das finale Abbremsen dürfte bestimmt ein lustiger Ritt sein, bei der Verzögerung. Das würd ich gerne mal mitmachen ;D.
Man sieht auf dem Bild ja auch, das der trunk mit bis zum Mars fliegt, was ja auch logisch ist und das sie nicht vorhaben die Kapsel jehmals wieder starten zu lassen.
Wenn man jetzt ein wenig in die Zukunft geht, was wird die Dragon dann für das Marsprogramm von spacex weiter für eine Rolle spielen.
Man kann mit einem hypothetischen Raumschiff zum Mars fliegen und dann die Dragon als reines Abstiegsmodul benutzen, wenn man Leute auf die Oberfläche bringen will. Trotzdem brauchen wird dann ja noch eine Art erste Stufe um das Teil wieder hochzubringen.
Techinsch kompliziert.
Sample return mit der Dragon als basis, halte ich für nicht machbar. Da fehlt noch ein Zwischenschritt.
Eine Idee für später mal:
Erste Stufe landet auf dem Mars, wird dort mit einer Dragon versehen, die ebenfalls dort gelandet ist (sie kann ja dann bis zur ersten Stufe hovern  ;) ) und betankt. Dann könnte man wieder zum "Raumschiff" fliegen  Erste Stufe landet dann wieder usw....
So bräuchte man nur eine für den Mars angepasste Falcon 9 short, eine Tankanlage(für die diversen Treibstoffe) und einen großen Kran und schon kann man die Dragon als shuttle zwischen Oberfläche und Raumschiff verwenden  ;D
Wenn das Red Dragon Konzept gut ist und man viel brauchbares Equipment landen kann und es auch aus der Kapsel bekommt und dann ein Flug sehr sehr günstig wird (im Vergleich zur Nasa) könnte man mit sagen wir mal 10 Missionen schon eine ordentliche Infrastruktur aufbauen.
Vielleicht liegt die Zukunft der Dragon aber auch in der Nutzung als Rettungskapsel.
Schau ma mal

Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #107 am: 05. Mai 2016, 13:28:06 »
Euch ist aber schon klar, dass das Bild Fanart ist, oder? Daher kann man nicht davon sprechen, dass SpaceX vor hat, dass so zu machen, wie es auf dem Bild steht!
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline Spacesepp

  • ***
  • 167
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #108 am: 05. Mai 2016, 14:20:08 »
ups, aber egal, schaut glaubwürdig aus, also wird auch so gemcht. Punkt. :P

Offline Xerron

  • ****
  • 285
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #109 am: 05. Mai 2016, 14:38:40 »
Was ist eigentlich mit den Fallschirmen. Dragon hat doch auch als Reserve, Fallschirme an Bord. Könnte man die "Erdtauglichen" nicht durch bereits erprobte Mars-Hyperschallmodelle der NASA ersetzen? So könnte zumindest nach dem Air-brake-Manöver weiter runter gebremst werden. Den Rest wie gehabt. Allerdings sehe ich immer noch ein Problem mit den Landebeinen. Ich finde die sind zu kurz und eher für Betonpisten konzipiert. Liegt am Landeort auch nur ein etwas größerer Brocken herum könnte die Kapsel umfallen.

Gruß Xerron

Offline Gerry

  • *****
  • 1110
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #110 am: 05. Mai 2016, 14:52:47 »
Der Sinn von Red Dragon ist ja genau eine Technik zu erproben wo man KEINE Fallschirme braucht.

Die Landebeine von Dragon erscheinen im Vergleich zu der voluminösen Kapsel recht kurz, in absoluten Maß sind die aber schon recht hoch, ich schätze der Dragon hat mindestens genau so viel Bodenfreiheit wie die meisten bisherigen Marslandesonden. Und man kann die Marsoberfläche dank MRO genug hoch aufgelöst erkunden um ein Landegebiet zu finden wo keine zu großen Brocken herumliegen.

Eine andere Herausforderung sehe ich aber in der Navigation. Dragon verwendet wie die Falcon Erststufe wohl GPS um auf der Erde punktgenau zu landen. Das hat man auf dem Mars aber (noch) nicht ???
Raumcon-Realist

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #111 am: 05. Mai 2016, 15:15:37 »
Die Landebeine von Dragon erscheinen im Vergleich zu der voluminösen Kapsel recht kurz


Auf den Fotos kann man die Beine auf ca. 60 cm Bodenfreiheit vermessen. Gibt es überhaupt so große Steine auf dem Mars, welche man übersehen könnte?

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #112 am: 05. Mai 2016, 15:36:36 »
Dragon v2 ist nicht für den Mars optimiert sondern für die Nasa als ISS Zugang.
Das man damit andere Missionen durchführen kann vor allem dann wenn sie direkt von der Erde startet ist dann im Zusammenhang mit reused FH vor allem günstig.
Dazu sind die nötigen Änderungen z.B. für die Marsmission im Vergleich zu andern Missionen sicher spottbillig.
Geht es aber um einen Pendelverkehr zum Marsboden braucht man andere Lösungen und an eine F9 als Booster ist da überhaupt nicht zu denken.
Beim Mard braucht man ein Raumschiff mit viel Bremsfläche im Verhältnis zur Masse.
Das wird dann optimal wenn es für die Marsschwerkraft konstruiert wurde was bei der Dragon sicher nicht der Fall ist.
Ich kann zwar nicht qualitativ beurteilen was eine Optimale Form wäre, aber zumindest die Größe ist sicher nicht optimal.
Selbst eine Dragon V3, mit der ich als Nutzlast für eine FH rechne, wird im erdnahen Verkehr optimal sein für den Mars vermutlich besser aber immer noch nicht optimal.
Ich bin aber zuversichtlich das wir die Red Dragon zumindest nach einem Erfolg 2018  noch mehrmals 2020 sehen werden, dann aber als bezahlte Missionen.
Vielleicht fällt jemandem ein wie man einen Rover der Curiosity Klasse aus einer Dragon heil heraus bekommt und produziert gleich drei auf einmal.
Einen sehr großen Vorteil sollte eine Red Dragon schon haben, sie kann vermutlich mit einem kleineren Landefeld auskommen.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #113 am: 05. Mai 2016, 15:44:55 »
@Gerry:
Wo heißt es, dass es der Sinn der Red Dragon ist, eine Landung ohne Fallschirm zu erproben.
Bisher wurde zum Sinn der Mission noch nichts offiziel gesagt. Die Vermutungen gehen von Forschung über Red Dragon erbroben, bis Kollonisationsgebit erkunden.

Wenn der Fallschirm bei so einem Trip etwas nützt, warum sollte man es dann nicht nutzen. Vor allem beim Ersten mal.
Im Gegensatz zu den Facon 9 Landungen wäre hier ein Crash wirklich eine Katastrophe für die Mission. Da sollte alles genutzt werden, was sie sinnvoll können, damit es gelingt. Und wenn der Fallschirm die Geschwindigkeit reduziert, dass die Triebwerke weniger grenzwertig arbeiten müssen und noch etwas Reserve haben, oder sie weniger Treibstoff und mehr Nutzlast laden können, ist das sehr sinnvoll.

@Klakow:
Aus Neugier, was verstehst du unter Dragon V3 genau?

Grüße aus dem Schnee

tobi

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #114 am: 05. Mai 2016, 16:01:40 »
Einige Ziele sind doch klar.
1. Lernen, wie man eine Marsmission macht. Das haben andere schon vorher gemacht, SpaceX aber noch nicht.
2. Die Erprobung der Triebwerkslandung auf dem Mars. Diese Konzept lässt sich ohne Probleme auf größere Massen übertragen. Man kann nicht 100 Tonnen auf dem Mars an Fallschirmen landen aber mit Triebwerken schon. Musk möchte den Mars besiedeln, da geht mit Fallschirmen nicht.
3. Einige Experimente wie Strahlungsmessung in der Dragon (Wie gut schirmt das Material ab bei Sonneneruptionen etc..), eventuell Demonstration von Herstellung von Methan, etc...
4. Bohrexperimente soll es wohl auch geben. Hier eine veraltete Präsentation: http://digitalvideo.8m.net/SpaceX/RedDragon/karcz-red_dragon-nac-2011-10-29-1.pdf

Offline Gerry

  • *****
  • 1110
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #115 am: 05. Mai 2016, 16:03:49 »
@Gerry:
Wo heißt es, dass es der Sinn der Red Dragon ist, eine Landung ohne Fallschirm zu erproben.
Bisher wurde zum Sinn der Mission noch nichts offiziel gesagt. Die Vermutungen gehen von Forschung über Red Dragon erbroben, bis Kollonisationsgebit erkunden.

Wenn der Fallschirm bei so einem Trip etwas nützt, warum sollte man es dann nicht nutzen. Vor allem beim Ersten mal.
Im Gegensatz zu den Facon 9 Landungen wäre hier ein Crash wirklich eine Katastrophe für die Mission. Da sollte alles genutzt werden, was sie sinnvoll können, damit es gelingt. Und wenn der Fallschirm die Geschwindigkeit reduziert, dass die Triebwerke weniger grenzwertig arbeiten müssen und noch etwas Reserve haben, oder sie weniger Treibstoff und mehr Nutzlast laden können, ist das sehr sinnvoll.

[...]

Hier:

http://spaceflight101.com/spacex-red-dragon-announcement/

Zitat
[...]No parachutes were part of initial concepts of the mission studied by NASA which would permit Dragon to land at high-elevation sites not accessible when relying on a parachute-assisted landing like all previous rover missions did.[...]

Nicht nur das. Ein Fallschirm der die schwere Red Dragon auch nur ansatzweise in der Marsathmosphäre unterstützend abbremsen kann müsste enorm groß und für Überschall geeignet sein. So etwas müsste erst entwickelt werden, kostet Zeit und Geld. Erinnern wir uns an den Aufwand den man mit den Fallschirmen für das MSL hatte, die Dragon ist aber nochmal eine andere Hausnummer. Und wozu etwas entwickeln was man später mit dem MCT auch nicht braucht/will?
Raumcon-Realist

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #116 am: 05. Mai 2016, 16:11:54 »
Es wurde schon von EM persönlich gesagt dass KEIN Fallschirm verwendet wird.

Was man mit der RD vor hat können wir alle nur raten - aber diese 'educated guesses' gehen klar in eine Richtung: Test des Landesystems und der RD als Liefersystem. Auch um erfahrungen für den MCT zu gewinnen. Und der wird eben auch punktsicher ohne Fallschirm landen (müssen).


Wenn man jetzt ein wenig in die Zukunft geht, was wird die Dragon dann für das Marsprogramm von spacex weiter für eine Rolle spielen.
Man kann mit einem hypothetischen Raumschiff zum Mars fliegen und dann die Dragon als reines Abstiegsmodul benutzen, wenn man Leute auf die Oberfläche bringen will. Trotzdem brauchen wird dann ja noch eine Art erste Stufe um das Teil wieder hochzubringen.
Techinsch kompliziert.
Sample return mit der Dragon als basis, halte ich für nicht machbar. Da fehlt noch ein Zwischenschritt.
Eine Idee für später mal:
Erste Stufe landet auf dem Mars, wird dort mit einer Dragon versehen, die ebenfalls dort gelandet ist (sie kann ja dann bis zur ersten Stufe hovern  ;) ) und betankt. Dann könnte man wieder zum "Raumschiff" fliegen  Erste Stufe landet dann wieder usw....
So bräuchte man nur eine für den Mars angepasste Falcon 9 short, eine Tankanlage(für die diversen Treibstoffe) und einen großen Kran und schon kann man die Dragon als shuttle zwischen Oberfläche und Raumschiff verwenden  ;D
Wenn das Red Dragon Konzept gut ist und man viel brauchbares Equipment landen kann und es auch aus der Kapsel bekommt und dann ein Flug sehr sehr günstig wird (im Vergleich zur Nasa) könnte man mit sagen wir mal 10 Missionen schon eine ordentliche Infrastruktur aufbauen.
Vielleicht liegt die Zukunft der Dragon aber auch in der Nutzung als Rettungskapsel.
Schau ma mal

Uhhh. Da glaub ich jetzt gar nicht dran.

RD ist einfach nicht dafür gemacht noch mal vom Mars zu starten - schon allein wegen dem Treibstoff.
Sie wird keinesfalls ein pendler für den Marsorbit werden - genauso wie die F9 dies nicht wird.
Schon allein weil SpX gar nicht in den Marsorbit einschwenken will ;)

Sample return ist GERADE eine der beiden geplanten Verwendungen. Da fehlt kein zwischenschritt sondern nur ein Return Vehicle im LMO
http://www.space.com/24984-spacex-mars-mission-red-dragon.html

Schneefüchsin

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #117 am: 05. Mai 2016, 16:44:33 »
@Tobi:
Nur Punkt 1 und 2 sind wohl sicher.
Ein Abbremsen mit einem Fallschirm würde übriegens eine Triebwerkslandung nicht ausschließen, sondern nur vorarbeit dafür leisten.
Punkt 3 und 4 sind aber auch nur Vermutungen, bzw alte Überlegungen von SpaceX.

http://spaceflight101.com/spacex-red-dragon-announcement/
Zitat
[...]No parachutes were part of initial concepts of the mission studied by NASA which would permit Dragon to land at high-elevation sites not accessible when relying on a parachute-assisted landing like all previous rover missions did.[...]
Da steht, dass die Nasa so ein Konzept durchgerechnet hat, aber nichts davon, dass dies auch so gemacht wird. Auch heißt es "initial concept", folglich hat sich da auch nochmal was geändert, wobei wir nicht wissen, ob Fallschirme zu den Änderungen gehöhren.
MCT ist auch kein besonders gutes Argument, da dieses mit Methan statt Hydrazin arbeitet und somit einen viel höheren ISP hat. Damit läst sich viel besser Bremsen und man braucht weniger Treibstoff. Abgesehen davon kann, bzw muss man eine Triebwerkslandung immer noch mit der Red Dragon testen, nur mit niedriegerer Initialgeschwindigkeit, wenn man einen Fallschirm benutzt.
Dass mit MSL ist allerdings ein gutes Argument. Aber auch hier will ich nicht ausschließen, dass SpaceX eine Lösung findet, bzw mit den Nasakentnissen etwas findet.

So wahrscheinlich eine Falschirmlosse Landung auch ist, sagt dies nicht, dass es der Sinn der Mission ist. Wenn eher ein Nebeneffect, wenn sie ohne landen.
Ich sag auch nicht, dass sie sicher mit Fallschirm vorbremsen. Ich will es nur nicht ausschließen.

Sorry, wenn es etwas scharf formuliert klingt. Aber mir ist es wichtig, das man zwischen Grund und Wirkung trennt. Sowie sicheren Fakten und warscheinlichen Vermutungen.

Grüße aus dem Schnee

Offline Spacesepp

  • ***
  • 167
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #118 am: 05. Mai 2016, 17:20:01 »
Es wurde schon von EM persönlich gesagt dass KEIN Fallschirm verwendet wird.

Was man mit der RD vor hat können wir alle nur raten - aber diese 'educated guesses' gehen klar in eine Richtung: Test des Landesystems und der RD als Liefersystem. Auch um erfahrungen für den MCT zu gewinnen. Und der wird eben auch punktsicher ohne Fallschirm landen (müssen).


Wenn man jetzt ein wenig in die Zukunft geht, was wird die Dragon dann für das Marsprogramm von spacex weiter für eine Rolle spielen.
Man kann mit einem hypothetischen Raumschiff zum Mars fliegen und dann die Dragon als reines Abstiegsmodul benutzen, wenn man Leute auf die Oberfläche bringen will. Trotzdem brauchen wird dann ja noch eine Art erste Stufe um das Teil wieder hochzubringen.
Techinsch kompliziert.
Sample return mit der Dragon als basis, halte ich für nicht machbar. Da fehlt noch ein Zwischenschritt.
Eine Idee für später mal:
Erste Stufe landet auf dem Mars, wird dort mit einer Dragon versehen, die ebenfalls dort gelandet ist (sie kann ja dann bis zur ersten Stufe hovern  ;) ) und betankt. Dann könnte man wieder zum "Raumschiff" fliegen  Erste Stufe landet dann wieder usw....
So bräuchte man nur eine für den Mars angepasste Falcon 9 short, eine Tankanlage(für die diversen Treibstoffe) und einen großen Kran und schon kann man die Dragon als shuttle zwischen Oberfläche und Raumschiff verwenden  ;D
Wenn das Red Dragon Konzept gut ist und man viel brauchbares Equipment landen kann und es auch aus der Kapsel bekommt und dann ein Flug sehr sehr günstig wird (im Vergleich zur Nasa) könnte man mit sagen wir mal 10 Missionen schon eine ordentliche Infrastruktur aufbauen.
Vielleicht liegt die Zukunft der Dragon aber auch in der Nutzung als Rettungskapsel.
Schau ma mal

Uhhh. Da glaub ich jetzt gar nicht dran.

RD ist einfach nicht dafür gemacht noch mal vom Mars zu starten - schon allein wegen dem Treibstoff.
Sie wird keinesfalls ein pendler für den Marsorbit werden - genauso wie die F9 dies nicht wird.
Schon allein weil SpX gar nicht in den Marsorbit einschwenken will ;)

Sample return ist GERADE eine der beiden geplanten Verwendungen. Da fehlt kein zwischenschritt sondern nur ein Return Vehicle im LMO
http://www.space.com/24984-spacex-mars-mission-red-dragon.html
Hab ich mich wohl undeutlich ausgedrückt, sorry
naja, ich glaube das auch nicht, mit Zwischenschritt meinte ich auch eher ein vehicel was die Dragon nochmal von mars runter bekommt, dafür die F9 als Zwischenschritt(als schlechtes Beispiel).
Natürlich müsste das was ganz was Anderes sein, was speziell dafür gebautes. Aber irgendeine Art erste Stufe brauchts um wieder hoch zu kommen und die müsste man ja von der Erde mitbringen auf dem Mars landen und da dann wieder irgendwie betanken. und gerade die betankerei dürfte technis erstmal unsinnig sein. da ist zuviel hardware erforderlich.
Das hab ich eigentlich auch nur erwähnt, weil ich denke, das das nix ist für sample return und nach, sagen wir mal 10 missionen, wenn es halbwegs effizient ist, die Dragon sich für den Mars erledigt hat und sie dann bestenfalls noch als Rettungskapsel mal verwendung findet.
Für Menschen auf dem Mars brauchts dann eh das MCT

Wie gesagt nur um die Dragon wieder in den Orbit zu bekommen.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #119 am: 05. Mai 2016, 17:36:22 »
Die Landebeine von Dragon erscheinen im Vergleich zu der voluminösen Kapsel recht kurz


Auf den Fotos kann man die Beine auf ca. 60 cm Bodenfreiheit vermessen. Gibt es überhaupt so große Steine auf dem Mars, welche man übersehen könnte?

Ja, garantiert. Alle bisherigen landeplätze waren ja nur deshalb so glatt, weil man sie zuvor entsprechend  sorgfältig  ausgewählt hat, wie Gerry schon sagte.

Offline Spacesepp

  • ***
  • 167
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #120 am: 05. Mai 2016, 18:49:27 »
Wegen den Bremsschirmen nochmal, was macht denn mehr Sinn?
Den Platz und das Gewicht für die Schirme herzunehmen, oder einfach der Mehrtreibstoff für die Bremsraketen?
Die Fächer für die Schirme könnten auch mit Zusatztanks, oder mit Experimenten bestück werden.
Denke mal, das die Tanks der Superdarcos doch ohnehin randvoll sein werden, gerade beim Ersten mal. Dann kann man ja immernoch sehen, wieviel nach der Landung übrig geblieben ist und ob man beim nächsten Mal ein etwas sanfteres Eintrittsprofil wählt.
Persönlich glaube ich auch nicht an die Schirme, weil die Entwicklung zu aufwändig wäre, wenn man für zukünftige Missionen die dann eh nicht mehr nutzt.

Wenn man kein GPS vor Ort hat, wie landet man dann punktgenau? Vieleicht ist im Trunk ja ein, oder mehrere Satelliten, oder manchts mit einem Ziellaser von irgendwo aus dem Orbit her. Kann ich mir aber auch nicht vorstellen, weil man so was ja nicht mal schnell im Anflug aussetzt und das läuft dann auch gleich. Da wird man doch sicherlich die bereits im Orbit vorhandenen Satelliten nutzen.
Weiß jemand mehr darüber?

Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #121 am: 05. Mai 2016, 19:11:43 »
Ich glaube nicht an Fallschirme!
Die Entwicklung davon ist verdammt teuer und maßgeschneidert auf die Nutzlast. Curiosity hätte fast verschoben werden müssen, weil der Testschirm gerissen ist und komplett neu designed werden musste.
Ich denke man wird den Tank vergrößern und komplett auf Treibwerken landen. Vermutlich auch in einem Gebiet, das anders nicht zugänglich ist, um die VOrteile dieses Systems zu demonstrieren.
Außerdem vermute ich, wird man keinen kompletten Hoverslam machen (wie bei der F9 S1) sondern lieber unter mehr Treibstoffeinsatz mit mehr Spielraum landen, um nicht die komplette Mission zu riskieren. Die Gravitationsverluste durch zu frühes Bremsen sind ja geringer als auf der Erde.

Orientierung würde ich vermuten läuft über eine Stereokamera und Radar. Inzwischen ist die Bilderkennung ja extrem fortgeschritten und mit Tesla besteht die Möglichkeit, entsprechende Technologie günstig einzukaufen. Dann braucht man auch kein Ortungssystem a la GPS (bzw es ist nicht zwingen erforderlich).

Einen Satelliten mitzunehmen, geht nicht einfach mal so, dass erfordert noch mal deutlich mehr Nutzlastkapazität und erhöht die Komplexität der Mission. Ich denke darauf wird man anfangs verzichten oder in dedizierten Missionen ohne Landung durchführen.
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Schneefüchsin

  • Gast
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #122 am: 05. Mai 2016, 19:20:20 »
Ja, was für SpaceX mehr Sinn macht werden wir dann sehen, aber zur Zeit ist, meines wissens, noch nichts sicheres öffentlich dazu.

Der Flug durch die Atmosphäre wird wohl mit einem Inertialnavigations-System gemacht.
Problematisch wird aber eher, dieses System vor der Landung zu kalibrieren, da es den langen Flug zum Mars nicht ohne signifikante Abweichungen überstehen dürfte.
Damit bleibt noch die Positionierung während des Fluges zu klären.
Die Bahnen von Erde und Mars sind hinreichend bekannt. Des weiteren kann die Dragon mit mitgeführten Sensoren erfasen, wo die Sonne ist und natürlich auch woher das Signal von der Erde kommt. Zusätzlich kann die Erde auch die genaue Richtung zur Dragon jederzeit erfassen und dieser mitteilen. Mit einer kleinen Atomuhr kann man über Vectorrechnung die Position der Dragon auf dem Hinflug recht genau zu bestimmen. Die Geschwindigkeit läst sich per Dopplerwirkung auf Funksignale bestimmen und die entfernung an der Laufzeit der Signale zwischen Erde und Dragon. Zusätzlich kommt noch der Mars und die Sterne als optischer Punkt dazu, an dennen die Dragon die Ausrichtung im Raum bestimmen kann. Bei der Annäherung an den Mars erscheint dieser auch größer, was eine zusätzliche Entfernungsabschätzung zum Mars ergibt.

So stelle ich mir das jedenfalls vor.

Eine interesannte Bemerkung noch. Am Anfang der Red Dragon Diskusion hatte ich Reisezeiten bei verschiedenen Geschwindigkeiten der Dragon berechnet und kam dabei darauf, dass man für einen Hohmannübergang neben der Fluchtgeschwindigkeit der Erde(ca 11.2km/s) noch ein zusätzliches dV von etwas über 2,9km/s braucht.
Ich versuche gerade genauere Berechnungen anzustellen. Dabei entdeckte ich, dass dieses zusätzliche dV zwischen 2,18km/s und 3,63km/s schwankt, abhängig davon ob Erde und Mars bei Start und Ankunft jeweils im Apergäum oder Perigäum liegen. Hierbei ist vor allem der Mars entscheidend.
Optimal ist übriegens, wenn die Erde beim Start im Perigäum (immer anfang Januar) ist, und der Mars bei der Ankunft auch im Perigäum ist.

Edit: die dV Werte um 0,02km/s gesenkt, hatte einen kleinen Fehler gemacht. ::)

Grüße aus dem Schnee

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #123 am: 05. Mai 2016, 19:42:32 »
@schneefüchsin:
Dragon v3 sehe ich im Zusammenhang mit FH und einem neuen kommendem Markt für Reisen ins LEO (ISS Bahnhöhe) und BA330.
Die Hauptstufe der FH wird offenbar etwas länger als die Booster, als Grund sehe ich mehr Platz für größeren Durchmesser einer Methan Oberstufe (>=5,4m) und größerer Nutzlast und Dragon  (v3).
Man wird sich das Geschäft mit Fracht+Personen zu Raumstationen auf Bigelow Basis
nicht entgehen lassen und eine Dragon v3 wird mit den Erfahrungen einfacher zu machen sein.
Damit wird man eher über 25 Personen befördern können.
Die Flächenbelastung sollte damit reduzierbar sein was für eine zweite Nutzung als Red 2 Dragon einfacher macht. Je nach Druchmesser halte ich eine Halbierung der Flächenbelastung und damit Reduzierung der Endgeschwindigkeit durch die abbremsen der Luft für möglich.
Vielleicht benutzt man dies sogar um eine kleine Pioniermanschaft vorab auf den Mars zu bringen damit die Infrastruktur für die nachfolgende BFR zwei Jahre später sicher zu stellen. Sowas könnte 2022 oder 2024 erfolgen. Mir ist schon klar das die spekulativ ist, würde aber zum Vorgehen von SpaceX passen.

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: SpaceX Red Dragon
« Antwort #124 am: 06. Mai 2016, 00:17:13 »
Ein paar Anmerkungen.

Die RedDragon Mission ist kein Stunt. Es ist auch kein Hype um SpaceX. Es ist nicht einmal ein Versuch, Aufträge von der NASA einzuwerben.

Es ist schlicht und einfach der erste Schritt im Plan von Elon Musk, Menschen zum Mars zu bringen. Weitere Dragon- und andere Missionen zur Vorbereitung werden folgen. Es wurde ja explizit von mehreren Missionen geredet.

Ressourcen der NASA helfen sicher, Kenntnisse und das DSN. Aber auch die NASA profitiert stark, jedenfalls wenn sie Mars-Landepläne haben. Ein ehemaliger NASA Mitarbeiter schätzt die Informationen von einer erfolgreichen Landung als unverzichtbar für die Entwicklung größerer Lander ein. Eine eigene NASA Mission zur Gewinnung der gleichen Daten würde über 2 Milliarden $ kosten.

Zur NASA Ames Konzeption für Sample return. Die Rakete für den Rückflug würde von der NASA geplant. Es wäre in etwa die Fähigkeit von Raketen-Abfangsystemen. Man würde Feststoff Antrieb benutzen und direkt in den erdnahen Bereich zurückfliegen. Direkte Landung mit einer Kapsel wäre am einfachsten, aber es gibt Bedenken wegen planetary protection, falls etwas schief geht.