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  • Falcon 9FT mit JCSAT-14, CCAFS SLC40, 07:21 Uhr MESZ: 06. Mai 2016

JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2

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Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #475 am: 06. August 2017, 10:31:33 »
Ich habe mal grafisch aufgemalt, wie die Stufe verglühen würde. Meine Meinung nach.



  • Bild A wäre der Wiedereinstieg auf einem hohen Apogäum. Das wäre, wenn das Perigäum noch weiter sinken würde, die Stufe also in den nächsten Tagen verglühen würde.
  • Bild A2 wäre der Wiedereinstieg bei einem niedrigen Apogäum. Das wäre, wenn das Perigäum jetzt stabil bleibt und dafür das Apogäum stetig weiter sinken würde. Das wäre dann in einigen Wochen der Fall.
  • Häufig sieht man dann im Fernsehen oder bei Youtube ein Zoomausschnitt wie in B gezeigt. Dort ist die Kurve dann in mehrere Teile unterteilt.
  • Teil B1: Eintreten in die Atmosphäre und abbremsen durch die Atmosphäre
  • Teil B2: Aufstieg und weitere Verlangsamung.
  • Teil B3: Vollständiger Eintritt in die Atmosphäre und Landung
  • Ich bin der Meinung, daß Teil B2 falsch gezeichnet ist. Vielleicht wäre das beim SpaceShuttle so, da es riesige Flügel hat. Aber bei einer Raketenstufe ist es falsch. Es gibt keinen "wundersamen Aufstieg". Weder durch Abprallen, noch durch etwas anders.
  • Bild C zeigt die Erde aufgeschnitten und ohne Atmosphäre. Der Hintergrund: Die Flugbahn der Falcon ist durch die Erdanziehungskraft gekrümmt. Wird die Stufe abgebremst, verändert sich die Krümmung. Eine sich veränderte Krümmung kann das menschliche Auge jedoch nicht gut sehen. Somit habe ich die Erde so aufgeschnitten, daß die Flugbahn der Falcon ohne atmosphärischer Bremsung eine Gerade ergibt. Jetzt kann man Veränderungen viel besser sehen.
  • Bild D zeigt die Falcon9 beim Wiedereintritt hier jedoch mit Atmosphäre. Ich habe die Kurve in die gleichen drei Teile wie oben unterteilt.
  • Teil D1: Eintreten in die Atmosphäre und abbremsen durch die Atmosphäre
  • Teil D2: Jetzt sieht man deutlich, die Stufe entfernt sich zwar von der Erde, aber sie steigt nicht wieder auf weil die Atmosphäre sie abprallen lässt, sondern sie möchte durch die eigene Trägheit weiter gerade aus fliegen, dadurch nimmt die Altitude zur Erdoberfläche wieder zu.
  • Teil D3: Die Stufe wurde von der Atmosphäre jetzt so weit gebremst. daß die Erdanziehungskraft die Flugkurve so weit geändert hat, daß keine erneute "Flucht" mehr möglich ist
  • Teil D4: Wenn die Atmosphäre die Stufe nicht stark genug bremst, "Flüchtet" sie wieder von der Erde und dreht eine weitere Runde. Nach derzeit ca. 4 Stunden ist die Falcon wieder da und gleiches beginnt wieder von vorne.
  • Teil D4 (Apollo): Das wäre bei Apollo der Tot der Astronauten. Zum einen weil der Sauerstoff nicht ausreicht, zum anderen weil der Mond die Flugbahn so stark beeinflusst, daß es keinen zweiten Versuch mehr geben wird.
  • Teil D2 (Apollo). Durch Veränderung der Fluglage konnte die Apollo einen minimalen Auftrieb erzeugen. Dadurch konnte man den Landepunkt ganz leicht verändern. Das würde bei diesen Größenverhältnissen eine Veränderung der Kurve innerhalb der Strichdicke verursachen. Es würde aber niemals dafür sorgen, daß die Kurve sich wie bei B2 in die andere Richtung (gegen den Uhrzeigersinn) krümmt. Sondern es würde immer wie bei D2 bleiben.
  • Besonderheit: Würde man jetzt die Grafiken C und D noch weiter aufklappen, damit man es hübscher in ein Youtube-Video bekommt, dann würde die blaue Erdoberfläche viel gerader werden und die rote Linie wieder gekrümmt. Macht man das jetzt noch "Anti-Maßstabsgetreu" (damit es noch besser in ein YT-Video passt), dann wäre das Ergebnis eine Grafik ähnlich der Grafik B. Also B ist nicht falsch gezeichnet, es wird nur falsch interpretiert, da es sehr stark verzerrt ist.
  • Die Probleme der Verzerrung hat man auch, wenn man eine Runde Erde auf einer Flache Papierkarte bringen möchte. Hier mache ich aus 3 Dimensionen 2 Dimensionen und habe Probleme mit dem Verzerren. Bei den obigen Grafiken gibt es zwar keine 3. Dimension, aber trotzdem malt man immer/häufig das ganze verzerrt, damit man es besser darstellen kann.

Fazit: Es ist meiner Meinung nach nur eine Art der Darstellung. Die Altitude steigt durch die Trägheit der Masse, nicht durch Abprallen.

Offline proton01

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #476 am: 06. August 2017, 11:11:56 »
Ich habe mal grafisch aufgemalt, wie die Stufe verglühen würde. Meine Meinung nach.



[list
  • Häufig sieht man dann im Fernsehen oder bei Youtube ein Zoomausschnitt wie in B gezeigt. Dort ist die Kurve dann in mehrere Teile unterteilt.
  • Teil B1: Eintreten in die Atmosphäre und abbremsen durch die Atmosphäre
  • Teil B2: Aufstieg und weitere Verlangsamung.
  • Teil B3: Vollständiger Eintritt in die Atmosphäre und Landung
  • Ich bin der Meinung, daß Teil B2 falsch gezeichnet ist. Vielleicht wäre das beim SpaceShuttle so, da es riesige Flügel hat. Aber bei einer Raketenstufe ist es falsch. Es gibt keinen "wundersamen Aufstieg". Weder durch Abprallen, noch durch etwas anders.
Das Verfahren nach B wurde von den Sowiets mit den unbemannten Zond-Kapseln erfolgreich durchgeführt.

Da die Raketenstufe unkontrolliert taumelt ist es quasi unmöglch, die Aerodynamik der Stufe vorherzusagen. Taumelt sie schnell genug, dann gleichen sich die wechselnden aerodynamischen Kräfte ständig aus und die Stufe fliegt quasi ballistisch. Wenn die Stufe eine entsprechende Lage beibehält kann sie auch Auftrieb erzeugen, und damit die Flugbahn beeinflussen. Daher werden normalerweise Stufen mit der letzten aktiven Aktion in eine Taumelbewegung versetzt, z.B. durch gezieltes Abblasen der Resttreibstoffe.

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Offline HausD

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #477 am: 06. August 2017, 11:55:38 »
Ausnahmsweise etwas von mir:
Ein Querverweis zur Landung der Sojus-Abstiegskapsel. Da gibt es zwei Versionen:
1: Norm-Fall - der gesteuerte Abstieg.
                     Mit Hilfe der Steuertriebwerke wird die Kapsel so ausgerichtet, dass
                     das Hitzeschild voran und und die Fallschirm-Abdeckungen oben fliegen.
                     An den Fallschirm-Abdeckungen sind eine Art kleine Flügel, die in der Atmosphäre
                     einen Auftrieb erzeugen.
                     Landung im vorgesehenen Gebiet, am vorgesehenen Ort mit wenig Abweichung.
2. Abnormal - ungesteuert - auch ballistischer Abstieg genannt.
                     Durch den Ausfall der Steuerung fällt die Kapsel (ballistisch und chaotisch) in die
                     Atmosphäre, "purzelt" ohne die Flügelchen nutzen zu können auf die Erde zu ...
                     Keine Landung im vorgesehenen Gebiet, sondern etwa 300 - 400 km vor dem
                     vorgesehenen Ort mit einer großen Abweichung und wesenlich mehr Hitzeschäden.

Proton01 hat es bereits geschrieben, Rückkehr Mond-Foto-Sonde, das Verfahren wurde aerodynamische Abbremsung genannt, ist von allen aus dem ferneren Weltraum zurückkehrenden "Probes" genutzt und auch oft  beschrieben worden.

Nach Betrachtung der "Malerei" komme ich zum Schluss, das es eine Mischung aus dem zur Verdeutlichung übertrieben gemalten B und dem idealisiert erscheinenden D, eben ein Heruntertrudeln sein wird, das der Ballistik und der chaotischen Aerodynamik gehorcht.

Beste Grüße von HausD, der sich dazu nicht weiter äußern wird - versprochen!

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #478 am: 06. August 2017, 12:08:40 »
Ein kleiner Nachtrag:

A, B und D zeigen genau das gleiche. In allen drei Bildern steigt die Altitude wieder an.

  • Bild A zeigt den Anflug unverzerrt.
  • Bild B zeigt es verzerrt und maßstabsungetreu, perfekt für ein Video. Es ist ca 16 zu 9.
  • Bild D zeigt es verzerrt und maßstabsungetreu, damit die Flugbahn ohne Luftreibung eine Gerade wäre. Aber es ist "krumm und schief", nicht gut für ein Video.


Aber um das Thema mal zu ändern: Eine Frage:

Was glaubt ihr, wann wird der Wiedereintritt erfolgen?

Ich weiß nicht warum, aber ich habe den 24.08.17 im Kopf. Seit Anfang an schon. Warum? Ich fand das Datum interessant. Auch wenn die Kurve in den letzten Tagen deutlich auf September schielt, ich bleibe beim 24.08.17.

Wilga35

  • Gast
Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #479 am: 06. August 2017, 14:43:55 »
Ausnahmsweise etwas von mir:
Ein Querverweis zur Landung der Sojus-Abstiegskapsel. Da gibt es zwei Versionen:
1: Norm-Fall - der gesteuerte Abstieg.
                     Mit Hilfe der Steuertriebwerke wird die Kapsel so ausgerichtet, dass
                     das Hitzeschild voran und und die Fallschirm-Abdeckungen oben fliegen.
                     An den Fallschirm-Abdeckungen sind eine Art kleine Flügel, die in der Atmosphäre
                     einen Auftrieb erzeugen.
                     Landung im vorgesehenen Gebiet, am vorgesehenen Ort mit wenig Abweichung.
2. Abnormal - ungesteuert - auch ballistischer Abstieg genannt.
                     Durch den Ausfall der Steuerung fällt die Kapsel (ballistisch und chaotisch) in die
                     Atmosphäre, "purzelt" ohne die Flügelchen nutzen zu können auf die Erde zu ...
                     Keine Landung im vorgesehenen Gebiet, sondern etwa 300 - 400 km vor dem
                     vorgesehenen Ort mit einer großen Abweichung und wesenlich mehr Hitzeschäden.

Proton01 hat es bereits geschrieben, Rückkehr Mond-Foto-Sonde, das Verfahren wurde aerodynamische Abbremsung genannt, ist von allen aus dem ferneren Weltraum zurückkehrenden "Probes" genutzt und auch oft  beschrieben worden.

Nach Betrachtung der "Malerei" komme ich zum Schluss, das es eine Mischung aus dem zur Verdeutlichung übertrieben gemalten B und dem idealisiert erscheinenden D, eben ein Heruntertrudeln sein wird, das der Ballistik und der chaotischen Aerodynamik gehorcht.

Beste Grüße von HausD, der sich dazu nicht weiter äußern wird - versprochen!


Auch wenn es in den JCSAT-Tread eigentlich überhaupt nicht passt, will ich mich zu den von HausD beschriebenen Rückkehrvarianten der Sojus-Kapsel kurz äußern (die Beiträge ohne JCSAT-Bezug könnten ja dann von einem Mod in einen passenden Tread verschoben werden, wo man das Ganze weiter ausdiskutieren könnte).

1. Normalfall - gesteuerter Abstieg:

Meines Wissens nach wird dabei der Kapselschwerpunkt durch einen genau festgelegten Beladeplan der Kapsel um einen bestimmten Betrag aus dem Zentrum nach Außen hin verschoben, sodass die Kapselunterseite beim Wiedereintritt einen vorbestimmten Anstellwinkel zur anströmenden Luft einnimmt. Das wiederum erzeugt einen leichten Auftrieb, der Wiedereintritt wird somit gestreckt durchgeführt und die Belastungen des Wiedereintritts auf einen Wert von rund 4 g vermindert. Die kleinen Stummelflächen der Fallschirmabdeckungen haben dabei eventuell aerodynamische Gründe (?), sind aber für den Auftrieb der Kapsel nicht relevant.

2. Abnormalfall - ballistischer Abstieg:

Bei einer Lageabweichung der Kapsel beim Wiedereintritt von mehr als sieben oder acht Grad zum Sollwert wird von der Automatik selbstständig der ballistische Abstiegsmodus eingeleitet. Dabei wird die Kapsel mit den Steuerdüsen in langsame Rotation um die Längsachse versetzt, sodass die Kapsel nur noch wenig Auftrieb erzeugt. Der Wiedereintritt verkürzt sich und die Landung erfolgt mehrere 100 km vor dem eigentlichen Zielgebiet. Gleichzeitig steigt dadurch die thermische Belastung der Kapsel und es treten Andruckbelastungen von ca. 8 bis 10 g auf.

Wie gesagt, so ist mein Wissensstand dazu, und ich bin gern bereit, das Ganze (hoffentlich im passenden Tread) weiter zu diskutieren.

Gruß, Wilga35

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #480 am: 07. August 2017, 08:06:34 »
Den defekten Datensatz habe ich aus der Kurve entfernt. Der Rest sieht wieder ganz normal aus. Das Perigäum hat sich die letzten Tage dann sehr stabil gehalten, das Apogäum sinkt.

Die Umlaufzeit hat die nächste gerade Zahl unterschritten. Sie liegt jetzt unter 4 Stunden: 03:58:23.


Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #481 am: 13. August 2017, 10:37:32 »
Die Falcon9 sinkt in diesem Monat deutlich langsamer.


Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #482 am: 16. August 2017, 08:09:49 »
Die Sinkrate ist auf unter 5.000 km pro Monat gefallen. Vielleicht wird sich der Wiedereintritt noch etwas nach hinten verschieben. Das Perigäum ist um ein paar hundert Meter gestiegen auf 119,2 Kilometer.


Offline tnt

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #483 am: 16. August 2017, 10:17:20 »
Woran kann das liegen? Einfluss vom Mond?

McPhönix

  • Gast
Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #484 am: 16. August 2017, 11:33:59 »
Kann es sein, daß sich durch das ja vielfache Durchfliegen der Luftreste um die 100 km vlt doch schon durch Hitze abgerundete Kanten gebildet haben oder sogar Teile zusammengefallen sind  ? Gewissermaßen besserer "CB-Wert" ?
Ist ja nicht wie sonst, wo man bei einmaligem ca 100 km unbesorgt die Fairings abwerfen kann.  Und die Geschwindigkeit ist doch bei JCSAT auch höher ?

Schneefüchsin

  • Gast
Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #485 am: 16. August 2017, 12:17:54 »
Hauptgrund dürfte das gefallene Apogäum sein.

Niedrigeres Apogäum
--> geringere Geschwindigkeit im Perigäum
--> weniger Luftwiederstand
--> weniger Energieabbau
--> geringeres absinken der Umlaufbahn (Apogäum).

Achtung:
Gleicher Abbau kinetischer Energie wirkt sich bei niedriger Geschwindigkeit stärker auf die Geschwindigkeit selbst aus.
Gleicher Abbau der Geschwindigkeit im Perigäum wirkt sich bei bei niedriger Geschwindigkeit weniger auf das Apogäum aus.
Diese beiden Punkte kontern sich.
Ich glaube sie heben sich sogar auf. Diese Meinung werde ich jetzt aber nicht prüfen/nachrechnen, also ohne Gewähr.

Grüße aus dem Schnee
« Letzte Änderung: 16. August 2017, 21:50:37 von Schneefüchsin »

Offline tnt

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #486 am: 16. August 2017, 12:29:12 »
Hmm aber selbst wenn das alles so stimmt, das ist bis jetzt kein Grund warum sich das Perigäum erhöhen sollte.

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Offline Schillrich

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #487 am: 16. August 2017, 12:43:29 »
Störkräfte von Himmelskörpern und Solardruck machen das bei elliptischen Umlaufbahnen.

Der Solardruck kann, gepaart mit Schattenphasen, die Form der Umlaufbahn so verändern, dass ein Punkt steigt und der andere sinkt und die Bahn exzentrischer wird, ohne an Drehimpuls zu gewinnen/zu verlieren. Das würde bspw. dazu führen, dass das Perizentrum steigt, während das Apozentrum sinkt ... die große Halbachse aber konstant bliebe.
Hier überlagert sich jetzt der atmosphärische Bremseffekt. Der senkt das Apozentrum stärker ab, als der Solardruck es anheben kann. Wir sehen im Resultat eine Mischung verschiedener Störungen, dominiert von der Atmosphäre.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #488 am: 16. August 2017, 20:35:14 »
Der Mond spielt auch eine Rolle denke ich mal? Seit ca. 4 Monaten notiere ich mir für alle Falcon-Stufen die Norad-Daten. Man sieht das Verhalten bei vielen Stufen.

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #489 am: 19. August 2017, 08:53:01 »
Ich habe die Vorschau-Schätzungen angepasst. Ab sofort werden beim Apogäum zwei Gerade gezeichnet, mit der minimalen und der maximalen Steigung der letzten 5 Datensätze.




Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #490 am: 19. August 2017, 08:57:21 »
Ich habe die Vorschau-Schätzungen angepasst. Ab sofort werden beim Apogäum zwei Gerade gezeichnet, mit der minimalen und der maximalen Steigung der letzten 5 Datensätze.

Die Idee finde ich gut.  :)
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline Klakow

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #491 am: 19. August 2017, 09:41:53 »
Zur Beurteilung der Perigäum Entwicklung wäre es schön wenn ne Info über die große Halbachse noch mit drin wäre,
meine Fragen sind folgende:
1) Wie ist die solare Aktivität
2) In welcher Richtung ist der Mond
3) und die Sonne?
4) Welche Region der Erde wird dabei überflogen (Meer, Flachland oder Berge)

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #492 am: 19. August 2017, 10:28:43 »
Zur Großen Halbachse kann ich die Daten liefern. Auch wenn mir nicht ganz klar ist warum, denn die Große Halbachse kann mit  (Apogäum+Perigäum+DurchmesserErde) / 2. berechnet werden, also sie gibt keine weiteren Daten an? Oder ich stehe greade auf dem Schlauch ;)

Daten zur Solaren Aktivität liegen mir nicht vor. Auch Daten über den Mond, zur Sonne oder der Überflugstelle berechne ich keine.
Da die Stufe aber alle <4 Stunden einmal um die Erde kreist, dürfte sich Sonne und Überflugstelle im Tagesschnitt wenig verändern denke ich.

Ich habe die letzten Tage begonnen, die Erzeugung der JCSAT-Grafik in meine Standard-Tabelle einzubauen. Dort ist es weniger Aufwand, weitere Daten einzubauen, und die Daten können per Mausklick für andere Stufen zu erstellen. Aber es ist noch nicht fertig, es fehlt noch die Vorschau, Calc weigert sich bei der Legende, usw. In der folgenden Grafik ist oben rechts das Perigäum, unten links die große Halbachse.



Und das ganze als Tabelle:
Norad-NrEpocheApogäumPerigäumInklinationGroße HalbachseUmlaufzeit
4147225.04.2017 23:54 UTC28115,2 km153,4 km23,94°20505,3 km08:07:02
4147227.04.2017 16:25 UTC28039,2 km152,8 km23,94°20467 km08:05:40
4147201.05.2017 01:05 UTC27870,1 km152 km23,94°20382 km08:02:39
4147209.05.2017 16:33 UTC27465,7 km149,9 km23,93°20178,8 km07:55:27
4147215.05.2017 06:13 UTC27080,5 km147,9 km23,93°19985,2 km07:48:37
4147224.05.2017 21:13 UTC26362,1 km146,4 km23,92°19625,2 km07:36:01
4147223.06.2017 21:46 UTC22348 km136,4 km23,89°17613,2 km06:27:43
4147201.07.2017 16:10 UTC20778,7 km132,8 km23,87°16826,7 km06:02:03
4147202.07.2017 10:09 UTC20640,1 km133 km23,87°16757,6 km05:59:49
4147203.07.2017 04:02 UTC20488,9 km133,4 km23,87°16682,2 km05:57:23
4147203.07.2017 09:58 UTC20441,3 km133 km23,87°16658,1 km05:56:37
4147203.07.2017 21:47 UTC20353,1 km131,9 km23,87°16613,5 km05:55:11
4147204.07.2017 09:34 UTC20254,3 km132,6 km23,86°16564,4 km05:53:37
4147204.07.2017 21:18 UTC20164,8 km132,5 km23,86°16519,7 km05:52:11
4147205.07.2017 20:36 UTC19971 km132,1 km23,86°16422,6 km05:49:05
4147206.07.2017 08:10 UTC19880,2 km131,9 km23,86°16377,1 km05:47:38
4147207.07.2017 12:53 UTC19631,7 km131 km23,86°16252,4 km05:43:40
4147208.07.2017 11:36 UTC19383,3 km129,7 km23,86°16127,5 km05:39:43
4147209.07.2017 15:37 UTC19066,2 km130,2 km23,86°15969,2 km05:34:43
4147210.07.2017 08:13 UTC18884,2 km130,2 km23,85°15878,2 km05:31:52
4147211.07.2017 22:27 UTC18459,2 km128,9 km23,85°15665,1 km05:25:12
4147212.07.2017 09:14 UTC18345,2 km129,3 km23,85°15608,3 km05:23:26
4147212.07.2017 14:36 UTC18293,7 km128,7 km23,85°15582,2 km05:22:38
4147213.07.2017 11:57 UTC18087,8 km128,9 km23,85°15479,4 km05:19:26
4147214.07.2017 14:20 UTC17835 km128,5 km23,85°15352,8 km05:15:32
4147214.07.2017 19:34 UTC17789,3 km128 km23,85°15329,6 km05:14:49
4147216.07.2017 02:45 UTC17506,9 km128 km23,84°15188,4 km05:10:29
4147217.07.2017 09:30 UTC17220,8 km127,6 km23,84°15045,2 km05:06:06
4147218.07.2017 10:48 UTC16969,9 km127,5 km23,84°14919,7 km05:02:16
4147220.07.2017 07:32 UTC16535,5 km126 km23,84°14701,7 km04:55:40
4147222.07.2017 08:03 UTC16009,1 km125,8 km23,84°14438,4 km04:47:46
4147222.07.2017 12:50 UTC15964 km125,9 km23,84°14415,9 km04:47:06
4147223.07.2017 07:50 UTC15759,5 km125,5 km23,84°14313,5 km04:44:02
4147223.07.2017 17:15 UTC15656,3 km126,1 km23,84°14262,2 km04:42:31
4147224.07.2017 11:57 UTC15463,1 km125 km23,84°14165,1 km04:39:38
4147227.07.2017 08:19 UTC14713,5 km123,5 km23,82°13789,5 km04:28:35
4147204.08.2017 15:17 UTC12990,1 km123,7 km23,95°12927,9 km04:03:49
4147206.08.2017 08:26 UTC12606,5 km122,3 km23,83°12735,4 km03:58:23
4147207.08.2017 15:55 UTC12317,5 km122,4 km23,83°12591 km03:54:20
4147209.08.2017 02:42 UTC12007,9 km122,4 km23,83°12436,1 km03:50:02
4147209.08.2017 10:21 UTC11943,5 km122,1 km23,83°12403,8 km03:49:08
4147210.08.2017 09:07 UTC11759,4 km121,9 km23,83°12311,6 km03:46:35
4147211.08.2017 07:37 UTC11576,3 km118,7 km23,82°12218,5 km03:44:01
4147212.08.2017 09:35 UTC11378,2 km118,9 km23,82°12119,5 km03:41:18
4147213.08.2017 07:34 UTC11210,2 km119,4 km23,83°12035,8 km03:39:01
4147214.08.2017 08:57 UTC11024,9 km119,2 km23,83°11943,1 km03:36:29
4147215.08.2017 02:54 UTC10896,8 km119,5 km23,83°11879,1 km03:34:45
4147215.08.2017 10:03 UTC10848,3 km119,3 km23,83°11854,8 km03:34:06
4147216.08.2017 10:53 UTC10681,6 km119,3 km23,83°11771,5 km03:31:50
4147217.08.2017 07:57 UTC10535 km119,2 km23,82°11698,1 km03:29:52
4147218.08.2017 08:17 UTC10355,6 km119,2 km23,82°11608,4 km03:27:27

Ariane 42L

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #493 am: 19. August 2017, 14:07:50 »
@Hugo
Ich würde dir empfehlen erstmals nur Daten zu sammeln, von dieser und auch von anderen Stufen. Ich würde auch fehlerhafte Datensätze nicht bereinigen z.B. am 04.08.2017 hast du eine Inklination von 23,95° zuvor und danach eine von 23,8x. Ich würde zu diesen Datensatz eine Bemerkung schreiben »könnte fehlerhaft sein«, aber nicht entfernen.
Was eine Große Halbachse sein soll, weiss ich auch nicht   :'(

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #494 am: 19. August 2017, 14:36:17 »
@Ariane 42L: Datensätze, welche offensichtlich falsch sind, lösche ich. So wie z.B. die zwei Datensätze welche >15% im Perigäum falsch lagen. Der Datensatz vom 04.08. ist auch falsch, das stimmt. Den werde ich aber auch löschen, da mittlerweile klar ist, daß nur der eine Datensatz falsch ist. Das ist jedoch nicht immer am ersten Tag ersichtlich.
Die Große Halbachse ist die Entfernung von Mittelpunkt der Ellipse bis hin zur größten Entfernung. Ellipsen werden i.d.R. mit der Großen und der Kleinen Halbachse bemaßt.
Ich beobachte auch andere Stufen, aber da dauert es noch bis die nächste Stufe so weit ist...

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #495 am: 19. August 2017, 19:48:21 »
Die Grafik ist umgestellt und holt sich die Daten jetzt aus der "Haupttabelle". Dort sind mehr Datenpunkte.
Zusätzlich habe ich die große und die kleine Halbachse eingeblendet.
Die Grafiken sind jetzt anklickbar. Wenn man dann unten auf "Vollbild" klickt, kann man mit dem Mausrad Zoomen.



Folgend die Grafik mit der Erde, der ISS und einzelnen ausgewählten Umlaufbahnen:

Die untere Hälfte ist gedreht und der Nullpunkt der Y-Achse ist auf die Erdoberfläche gelegt. Man sieht, daß die "Strecke unterhalb der ISS-Bahn" größer wird. Die Stufe wird also länger gebremst. Allerdings wird sie auch langsamer und wird dadurch weniger gebremst.

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #496 am: 29. August 2017, 10:20:46 »
Es gibt weitere Daten. Die Stufe sinkt gleichmäßiger und das Perigäum hat sich stabilisiert:


« Letzte Änderung: 29. August 2017, 13:57:08 von Hugo »

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #497 am: 03. September 2017, 20:05:12 »
Jetzt geht es auf einmal richtig schnell. Der "Splashdown" ins Meer rückt näher.


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Offline -eumel-

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #498 am: 04. September 2017, 00:15:13 »
Der "Splashdown" ins Meer rückt näher.


Woher weißt Du, dass sie ins Meer fällt? ???

Offline Hugo

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Re: JCSAT-14 auf Falcon 9v1.2
« Antwort #499 am: 04. September 2017, 08:02:32 »
Das ist geraten. 71% der Erdoberfläche ist Meer. Ich denke auf dem Flugkurs wird es etwas weniger sein? Also gesichert ist es nicht.