Die erste deutsche Astronautin?

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Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #500 am: 29. Juni 2020, 17:31:38 »
Hast du dich mal eingehender mit dem Auswahlverfahren der NASA befaßt ?
Die legen sehr wohl ein grosses Gewicht auf überdurchschnittliche körperliche und psychische Fähigkeiten.
Wir sprechen hier von *Berufsastronauten*.
(Jet)piloten bringen die natürlich schon zum grossen Teil mit.
Stimmt. Aber Frau Randall wäre sicher schon froh als "Passagierin" mitfliegen zu dürfen.
Bei der NASA gab es auch Unterschiede zwischen Piloten, Missionsspezialisten und Nutzlastspezialisten.
Anscheinend hat ja das DLR die Kandidatinnen von "Die Astronautin" auf Flugtauglichkeit geprüft.

Offline FlyRider

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #501 am: 29. Juni 2020, 18:24:28 »
Hast du dich mal eingehender mit dem Auswahlverfahren der NASA befaßt ?
Die legen sehr wohl ein grosses Gewicht auf überdurchschnittliche körperliche und psychische Fähigkeiten.

Natürlich sind die Anforderungen sehr, sehr hoch. Aber nicht von der Art, dass Männer generell im Vorteil wären. Es geht vor allem um Top - Gesundheit und weniger um physische Leistung, die müssen ja keine Gewichte schleppen und keinen Marathon laufen. Fit muss man sicher sein, aber kein Leistungssportler. Und Frauen haben z.B. koordinativ eher Vorteile und vertragen z.B. G-Kräfte nachgewiesen genau so gut wie Männer.

Als ich mein 3er Medical gemacht habe, hat mir die Fliegerärztin erzählt, dass die meisten Anwärter für das Medical 1 an Allergien scheitern. Inzwischen hat man das wohl gelockert, weil es sonst keine Piloten mehr gäbe. Auch heute bekommt bei weitem nicht jeder ein 1er Medical - trotzdem muss man kein Sportler sein, um eines zu bekommen. Mein Sohn ist Berufspilot, Sport macht der gar keinen ...

Ich glaube also nicht, dass körperliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern ein relevantes Kriterium für die Auswahl sind.

EDIT: Und wer jetzt das Auswahlverfahren der gloreichen "Mercury 7" vor Augen hat: Diese Zeiten sind längst vorbei. Man wusste damals ja nicht, was auf die Leute genau zukommt und wollte die Anforderungen eines realen Fluges auf jeden Fall übertreffen. Und auch damals schon gab es Frauen, die das ganze Verfahren erfolgreich durchlaufen hatten, aber nie zum Einsatz kamen, die "Mercury 13".

https://en.wikipedia.org/wiki/Mercury_13

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #502 am: 29. Juni 2020, 22:11:13 »
...
Da stimme ich zu. Aber dann sollte die deutsche Raumfahrtagentur (DLR RM) klipp und klar sagen daß sie die Initiative finanziell nicht unterstützen. Da erkenne ich aber eher eine Schlingerkurs. Es werden Hoffnungen geweckt die man nicht enzulösen bereit ist oder die man so überhaupt nicht beabsichtigt hat.

Ich bin den Vorgang nicht involviert, kann mir aber folgenden Reim machen: Wenn man sich klar äußert, wird man angreifbar aus verschiedenen Richtungen und muss sich mehrfach rechtfertigen ... Lieber wenig drüber reden, bis es vorbei ist ...
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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #503 am: 29. Juni 2020, 23:14:02 »
In dem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen:

Wieviele Männer und Frauen bewerben sich?
Wieviele werden davon jeweils prozentual ausgewählt?
Wieviele fliegen davon und wieviele mehr als einmal.
Wieviele scheiden jeweils vorzeitig aus privaten Gründen aus.

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Offline Terminus

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #504 am: 29. Juni 2020, 23:21:20 »
...

Was ich in diesem Zusammenhang immer wieder lese ist, dass entsprechende Vorbilder ("Role Models") fehlen.
Das ist der Punkt an dem die Initiative "Die Astronautin" auch hauptsächlich ansetzt.
...

Brauchen wir wirklich Role-Models, also Symbolpolitik? Wenn mich ein Thema interessiert und ich mich darin verwirklichen will, muss ich mich da auf einen Vormacher beziehen? Oder kann ich von selbst, aus mir hier aus, auf den Punkt kommen und meine eigene Motivation finden? Mal umgekehrt: wenn ich als Mann Kindererzieher sein möchte, brauche ich dann "Vorbilder" in dem Beruf ... die durch/zur Symbolik eingestiegen sind? Oder kann ich mich einfach selbst, frei, souverän entscheiden und entwickeln? Ich sage klar: Letzteres!

Rücksturz hat oben "Role models" mit "Vorbilder" übersetzt, das finde ich wesentlich treffender als den abstrakten Begriff "Symbolpolitik".

Natürlich ist es schön, wenn sich jemand "selbst, frei, souverän" für eine solche Ausbildung entscheiden, durchziehen und Erfolg damit haben kann. Nur ist leider nicht jeder junge Mensch so frei und souverän (und sei es, weil die Eltern und Freunde einer/m mit ihren Vorstellungen reinreden). Die Übergänge sind da fließend und nicht für jede/n ist das so "einfach". Ein Perfektionismus wie "Astronautinnen, die sich nicht 100%ig selbst, frei, souverän für eine solche Laufbahn entschieden und entwickelt haben, wollen wir nicht" wird viele abschrecken. Zumal die Freiheit und Souveränität ja auch gar nicht notwendig sind, eine gute Astronautentätigkeit auszuüben - da kommt es eher auf andere Skills an.

Ich denke, dass es für eine junge Frau sehr motivierend sein dürfte, den Weg einer oder gerne auch mehrerer halbwegs erfolgreicher Astronautinnen als Vorbilder mitzuverfolgen und zumindest zu versuchen, es ihnen gleichzutun, auch gegen Widerstände in ihrem Umfeld. Ich stelle mir vor, dass dann ein Gefühl entsteht "Ich finde es so toll, was diese Frau macht! Ich verstehe sie so gut, dass ich glaube, ich könnte das auch! Ich will auch so werden wie die!"

Bei uns Männern ist das schon so selbstverständlich, den zahlreichen Vorbildern von John Glenn bis Alexander Gerst nachzueifern, dass "wir" schon gar nicht mehr darüber nachdenken. Warum soll das bei Frauen anders sein? Warum sollen sie nicht auch ihre Vorbilder haben dürfen?

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #505 am: 29. Juni 2020, 23:26:26 »
...
Da stimme ich zu. Aber dann sollte die deutsche Raumfahrtagentur (DLR RM) klipp und klar sagen daß sie die Initiative finanziell nicht unterstützen. Da erkenne ich aber eher eine Schlingerkurs. Es werden Hoffnungen geweckt die man nicht enzulösen bereit ist oder die man so überhaupt nicht beabsichtigt hat.

Ich bin den Vorgang nicht involviert, kann mir aber folgenden Reim machen: Wenn man sich klar äußert, wird man angreifbar aus verschiedenen Richtungen und muss sich mehrfach rechtfertigen ... Lieber wenig drüber reden, bis es vorbei ist ...
Absolut.  Aber die Initiative tut ja so als würde sie vom DLR unterstützt (es gab wohl einige kleine Hilfestellungen) und meint nun da müsste jetzt alles herkommen. Ich gehe eher davon aus daß sich das Thema mit der Zeit selbst erledigt mangels Geld und Möglichkeiten. Es sei denn es tut sich ein übergroßer Unterstützer auf, so eine Art deutscher Elon. Man wird sehen.

Eigentlich wäre die Sache doch einfach. Das DLR-Management unterstützt die ESA offiziell mit zuletzt M. Maurer. Damit sind die deutschen Möglichkeiten ausgefüllt, und es werden keine Alleingänge parallel zur ESA vorgesehen.

Invicta

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #506 am: 30. Juni 2020, 06:51:36 »
Zitat
Aber die Initiative tut ja so als würde sie vom DLR unterstützt (es gab wohl einige kleine Hilfestellungen) und meint nun da müsste jetzt alles herkommen

Ganz genau. un ddas meine ich auch mit der Überheblichkeit der ganzen Sache. Für mich war es, bleibt es und wird es nichts anderes sein als eine PR Initiative von Frau Kessler und He Space Operations. Interessant nur dass man werder von Ihr noch von HeSO überhaupt noch iwas hört. Und es war ganz klar ein Kalkül von Frau Kessler, denn wenn das so aufgegangen wäre wie sich das alle damals vorgestellt haben, wäre das für sie selbst und für das Unternehmen ein riesen Boost gewesen. Nun its nur noch ein fader sich lang dahinziehender Kaugummi, eine Farce die nach einer Gleichstellung schreit und Touristen mit Astronauten auf eine Ebene stellt.

Alleine das Projekt sollte sich umbenennen. Die erste deutsche Astrotouristin. Denn Wir haben ja noch Sonja Rhode die sich ebenfalls als erste deutsche Astronautin titullierte... und sie ist mit Virgin Galactic momentan wieder näher dran als Frau Randall... ;D

Offline TonyQ

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #507 am: 07. Januar 2021, 12:24:59 »
Ich habe in der Vergangenheit zu diesem Thread beigetragen und über die frühere Teilnehmerin von 'Die Astronautin', Johanna Maislinger, geschrieben. Obwohl ich weiß, dass einige Leute zweifelhaft sind, bin ich mir zu 100% sicher, dass Maislinger kurz davor steht, sich einen Sitz auf Sojus MS-20 zu sichern. Ihr Name ist Beamten, Kosmonauten und Ausbildern im Yuri Gagarin Cosmonaut Training Center sehr vertraut.

Dieser neue Artikel handelt von der Firma, die ihr Sponsor zu sein scheint.

https://spacesleuth2.blogspot.com/2020/12/interstellar-ventures.html

Wissen Forenmitglieder etwas über Sebastian Straube oder Interstellar Ventures?

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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #508 am: 07. Januar 2021, 14:31:54 »
Schon etwas länger her, August 2020, aber immer noch informativ

https://thespacereview.com/article/4003/1
 
Dazu noch:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Soyuz_MS-20

Offline Ijon

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #509 am: 16. Februar 2021, 20:05:28 »
Heute am 16.2. brachte 3sat nano einen Bericht über Suzanna Randall, als 1. deutsche Astronautin. Es klang so, als ob wären sie sich sicher das sie die erste Deutsche am Jahresende mit einer Sojus zur ISS fliegen würde. Weiß jemand mehr die Wahrscheinlichkeit eines Fluges?
Sie können sich noch so beeilen – es wird nicht früher.
Prof Lesch in alpha Centauri: Was macht die Zeit wenn sie vergeht?

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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #510 am: 17. Februar 2021, 11:59:24 »
Das ist eigentlich schon länger nahezu klar:
u.a.:

https://thespacereview.com/article/4063/1

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Online Nitro

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #511 am: 17. Februar 2021, 12:55:54 »
Das ist eigentlich schon länger nahezu klar:
u.a.:

https://thespacereview.com/article/4063/1

Da steht aber nichts ueber Suzann Randall. Da geht es um Soyuz MS-19 am Ende des Jahres, bei dem eine russische Schauspielerin und der  Regisseur Klim Shipenko fuer zwei Wochen auf die ISS fliegen um dort Filmaufnahmen zu machen.

Danach wird es mit MS-20 wieder einen touristischen Flug geben. Dabei startet allerdings Johanna Maislinger, welche ebenfalls bei "die Astronautin" dabei war, sich den Flug aber mittlerweile selber ueber Space Adventures organisiert hat. Der zweite Sitz geht an eine japanische Touristin deren Name noch nicht bekannt gegeben wurde.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Offline TonyQ

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #512 am: 17. Februar 2021, 14:23:01 »
Die neuesten Informationen über Johanna Maislinger wurden im Dezember 2020 verfasst. Die offizielle Ankündigung verzögert sich aufgrund von Reiseproblemen, die durch die Pandemie verursacht wurden, aber möglicherweise wird im März etwas passieren.

https://spacesleuth2.blogspot.com/2020/12/austrian-pilots-spaceflight-plans-at.html

https://spacesleuth2.blogspot.com/2020/12/interstellar-ventures.html

https://en.wikipedia.org/wiki/Johanna_Maislinger

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Offline Sensei

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #513 am: 17. Februar 2021, 16:29:08 »
Knapp 50 Millionen von einem 'reichen Gönner' aus Berlin zu bekommen ... das muss man auch erst einmal schaffen.

Offline Makemake

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #514 am: 17. Februar 2021, 23:14:16 »
Dabei startet allerdings Johanna Maislinger, welche ebenfalls bei "die Astronautin" dabei war, sich den Flug aber mittlerweile selber ueber Space Adventures organisiert hat.

Gibt es dazu auch eine unabhängige Quelle oder Meldung?

*

Online Nitro

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #515 am: 18. Februar 2021, 10:16:30 »
Gibt es dazu auch eine unabhängige Quelle oder Meldung?

Kommt darauf an was man als unabhaengig ansieht. Das habe ich gefunden:

https://spacesleuth2.blogspot.com/2020/12/interstellar-ventures.html

https://spacesleuth2.blogspot.com/2019/01/could-this-pilot-be-europes-next-woman.html

Das ist der Blog von Tony Quine, der interessanterweise auch der Author des oben angegebenen Artikel ist. Die Infos hat er seiner Aussage nach von Space Adventures direkt bekommen, diese haben noch nichts offiziell bestaetigt.

Maislinger hat in der Vergangenheit via Social Media auch selbst angekuendigt, dass sie einen anderen Weg gefunden hat, einen Flug in der Soyuz zu organisieren. Dazu zaehlen der bereits genannte Berliner und auch Red Bull bzw. Red Bull TV, welche damals schon ihrem Landsmann Felix Baumgartner seinen beruehmten Sprung mit gesponsort haben.

Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #516 am: 18. Februar 2021, 11:19:33 »
Das wäre noch was, wenn Frau Maislinger da auch abspringen würde!  ;D

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Offline tomtom

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #517 am: 11. Juli 2021, 00:11:07 »
Neues Interview mit Frau Kessler, sie findet den Namen der Mission von Matthias Maurer mehr als fragwürdig und braucht immer noch 50 Mio. vom Wirtschaftsministerium für die Startkosten von SpaceX, was aber nicht das Problem sei, weil Museumsschiffe in Bremen auch 50 Mio € kosten.

https://www.capital.de/karriere/weltall-wir-schaffen-das-patriachat-nicht-innerhalb-von-50-jahren-ab
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #518 am: 11. Juli 2021, 10:26:14 »
Ohne Hintergrundwissen hinterlässt dieses Artikel wieder mal nur "die halbe Wahrheit" beim Leser. Es wird nur Kesslers unreflektiertes, extrem gefiltertes Narrativ erzählt:

Zitat
Frage: Wie wird sie heißen?

Kessler: Cosmic Kiss. Da hat die ESA wirklich keine Sekunde nachgedacht. Sie hätte auch eine Frau nachrücken lassen können, finde ich.

Frage: Warum hat sie nicht?

Kessler: Die ESA begründet das mit ihren eigenen Regeln. Die seien nun einmal, wie sie sind. Da kommen wir auch nicht gegen an.

Frage: Wie haben denn die beiden Kandidatinnen darauf reagiert, dass trotz aller Bemühungen wieder ein Mann fliegen darf?

Kessler: Sie waren natürlich enttäuscht. Dabei ist unser Ziel gar nicht mal unrealistisch.
Quelle: capital, https://www.capital.de/karriere/weltall-wir-schaffen-das-patriachat-nicht-innerhalb-von-50-jahren-ab, Hervorhebungen von mir.

Aus meiner Sicht: geballte Falschaussagen. Es wird der Eindruck vermittelt, als wären "ihre Kandidatinnen" eine echte, realistische Alternative zum ESA-Astronautenkorps und die ESA hätte einfach willkürlich "gegen sie entschieden" ... alles unter dem Schlagwort Patriarchat im Artikel. So unreflektiert kann man natürlich sein eigenes Narrativ durchdrücken. Die eigene Filterblase erlaubt's im Kopf. Ich finde Frau Kessler unglaubwürdig bis untragbar. Mit ihrer Art wird sie keine tatsächliche Unterstützung bekmmen, bestenfalls Lippenbekenntnisse.
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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #519 am: 11. Juli 2021, 13:54:17 »
Claudia Kessler ist bestimmt eine bemerkenswerte Frau. Offensichtlich war sie schon immer eine Kämpferin, einzige Studentin in ihrem Studiengang, heute Geschäftsführerin in der Luft- und Raumfahrtbrache wo sie es geschafft hat, daß in ihrem Bereich 55% Frauen arbeiten.
Es ist sicher lobenswert, daß sie sich so für die Frauen in technischen Berufen, in Führungspositionen und eben auch in der Raumfahrt einsetzt, aber inzwischen ist sie wohl auch einfach verbittert. Sie wollte ja selbst mal Astronautin werden und hat es nicht geschafft und versucht jetzt "mit allen Mitteln" eine andere deutsche Frau ins All zu bringen. Einige ihrer Argumente hören sich dabei durchaus sinnvoll an, insgesamt hinterläßt sie aber einen etwas schalen Nachgeschmack.
Unabhängig davon wäre es wohl wirklich an der zeit, daß allgemein mehr Astronautinnen in den Weltraum fliegen, spätestens bei der Marsbesiedlung werden wir sie brauchen  ;)

p.s.: ist bekannt wie viele der Forumsmitglieder hier weiblichen Geschlechts sind?

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Offline RonB

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #520 am: 11. Juli 2021, 14:03:28 »
p.s.: ist bekannt wie viele der Forumsmitglieder hier weiblichen Geschlechts sind?

Schau doch mal einfach in unsere Statistik:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=stats
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #521 am: 11. Juli 2021, 14:49:17 »
Auf 48 männliche Mitglieder kommt ein weibliches.

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Offline errsu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #522 am: 11. Juli 2021, 16:45:06 »
Ich bin da eher bei Frau Kessler. Sie behauptet ja nicht, die ESA hätte willkürlich entschieden, sondern nur, dass die ESA nicht bereit ist, es als einen Nutzen der Raumfahrt anzuerkennen, Mädchen und jungen Frauen die Perspektive einer technischen Laufbahn zu zeigen, und deshalb geziehlt darauf hinzuarbeiten, mehr weibliche Astronauten zu haben. Die Raumfahrt sollte ja keine Selbstzweck sein, und da halte ich ein soziales Gleichberechtigungsziel genauso legitim wie das Ziel, 4 Meter tiefe Löcher in den Marsboden zu bohren um Temperaturen zu messen. Und Frau Kessler als verbittert zu bezeichnen, ist eine böse Unterstellung. Für mich kommt ihr Bestreben nach Förderung weiblicher Subjekte in traditionellen Männerberufen als durchweg positive Mission herüber. Und eine solche Mission halte ich für sehr sinnvoll. Soziale Ungleichgewichte wie die zwischen Mann und Frau werden nur durch langfristiges, hartnäckiges Gegensteuern langsam verschoben, besser gesagt, gerade gerückt.

/errsu

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Offline alepu

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #523 am: 11. Juli 2021, 17:28:06 »
O.k. "verbittert" war vielleicht etwas hart, aber eine "böse Unterstellung" ist es wohl doch nicht.
Sie macht nach aussen hin sicher keinen verbitterten Eindruck mit ihrem fröhlichen Gesichtsausdruck und den vielen Plänen.
Aber sie hat als verhinderte Astronautin andere um sich geschart die auch nicht bei der ESA angenommen wurden und dies wohl nicht weil sie weiblich sind.
Und wenn sie dann erwarten bei ESA-Flügen berücksichtigt zu werden, sind sie doch etwas unrealistisch.
Und ob sie die richtige Person ist um zu entscheiden was die ESA als "einen Nutzen der Raumfahrt anzuerkennen bereit ist", wage ich nicht zu beurteilen. Vielleicht waren ihre 'Astronautinnen' ja wirklich nicht genügend qualifiziert.
Interessieren würde es mich wie Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich zu Astronautinnen ausgebildet werden.
(Flugschein, Zentrifuge, Parabelflüge, Mühlbachquell-Höhlen-Aufenthalte sind ja schon mal ganz schön, aber ob das ausreicht?)

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #524 am: 11. Juli 2021, 17:37:54 »
Dass Frau Kessler etwas (eher symbolisches) für die Gleichberechtigung und Chancengleichheit tun will, im Sinne von Rollenvorbildern, kann ich problemlos akzeptieren. Aber wenn es nicht klappt, quasi automatisch immer "alle anderen" (ESA, BMWi, ... gar "das Patriarchat") als Ursache zu benennen, anstatt vielleicht eigenes Missmanagement der eigenen Mission zu sehen ... ich finde das unglaubwürdig und unsympathisch.
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