Auch wenn ich jetzt etwas spät dran bin, möchte ich dir noch ein Argument geben, das durchaus in solch einer Arbeit betrachtet werden kann: Der Umweltaspekt der Raumfahrt (nicht nur auf Weltraumschrott bezogen, auch auf der Erde).
Der Link ist gerade defekt (auch wenn das Dokument Anfang des Monats noch da war):
www.faa.gov/other_visit/aviation_industry/designees_delegations/designee_types/ame/media/Section%20III.5.1%20Earth%20Polllution.docBei einem Raketenstart, z.B. Saturn 5, wird Treibstoff (Erdöl-Erzeugnis) in der Größenordnung von 1.000.000 kg verbrannt. Das ist nicht viel im Vergleich zu anderen Transportmitteln, da Raketenstarts doch vergleichsweise selten sind, das kann sich aber ändern (Stichwort Wiederverwendung).
Aber die Verbennung ist oft nicht vollständig, und so werden Aerosole erzeugt, die sich in der Atmosphäre einlagern und den Treibhauseffekt beschleunigen. Ist immer abhängig vom Triebwerk (manche brennen sehr sauber, andere weniger).
Ein größeres Problem sind eigentlich die Treibstoffe, die giftige und ätzende Komponenten beinhalten. Dazu gehören unter anderem Feststoffbooster: Diese bestehen z.B. aus APCP (Aluminium-Perchlorat) und sagen eigentlich schon alles. Denn bei der Verbrennung entstehen Komponenten wie HCl und Aluminium-Oxide, und bei einem Shuttlestart typischerweise im zweistelligen Tonnenbereich. Das hat um Cape Canaveral zu Shuttle-Zeiten gerne mal zu einem sauren Regen mit pH-Wert von 1 geführt. Außerdem haben Chloride die unangenehme Eigenschaft, Oxon zu zersetzen, und zwar nicht gerade wenig (deshalb sind FCKW ja auch verboten). Eine Studie der University of Colorado (
http://www.sciencedaily.com/releases/2009/03/090331153014.htm) ist zu dem Schluss gekommen, dass Raketenstarts etwa 1% des menschgemachten Ozonabbaus verursacht haben - wohlgemerkt in einer Zeit, in der solche Start doch ein eher selteneres Ereignis waren.
Noch böser sind die hypergolen Treibstoffe (also solche, die beim Vermischen spontan explodieren/reagieren). Besonders hervorzuheben ist das "Teufelsgift" UDMH (Dimethylhydrazin), das in der Sowjet-Ära in Raketen und ICBMs eingesetzt werden sollte, aber auch im Super-Draco-Triebwerk von SpaceX (in Entwicklung) oder den Orbitalmanövereinheiten des Shuttles. Das Zeug ist krebserregend, hochgiftig, korrosiv und reagiert mit etwas Pech spontan mit dem Luftsauerstoff.
Die "sauberste" Lösung - wenn es denn so etwas gibt - ist LH/LOX, da bei der (idealen) Verbrennung dort nur Wasserdampf entsteht.
Soweit mal dazu. Du kannst sicher mehr ins Detail dazu gehen, wenn du möchtest.
Liebe Grüße,
Jonathan
PS: Bin im Moment selber an meinem Referat für die Studienstiftung zu dem Thema dran.