Sehr wichtige Fragen, ...
Konntest du Antworten erhaschen?
Es war sehr interessant. Ich hätte im Reinraum von Sentinel 3A sogar Fotos machen dürfen, allerdings nicht mit einem Mobiltelefon. Und ich hatte nur das dabei. Nachteile daran, ein Radiojournalist zu sein.
Interviews habe ich spannende geführt, ich werde hier posten, sobald ich was draus gemacht habe.
So viel zum Deorbit:
- Sentinel-3A hat eine reguläre Missionszeit von 7,5 Jahren, verlängerbar auf 12 Jahre. In dieser Zeit wird er auf seinem >800 km-Orbit bleiben.
- Danach hat er noch so viel Treibstoff an Bord, dass er abgesenkt werden kann, um nach spätestens 25 Jahren in die Atmosphäre einzutreten (Vergleich: Envisat braucht noch 150 Jahre).
- Aber: Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, wie bei Envisat. Sollte Sentinel-3 wie Envisat ohne Vorwarnung im Rahmen seiner regulären (oder verlängerten) Mission ausfallen, verbleibt er wie Envisat als unsteuerbare Zielscheibe in einer hochkritischen Umlaufbahn.
- Noch interessant: Bei der Planung von Envisat (in den 80ern) ging es noch darum, dass er als Plattform knapp über der ISS betrieben wird. Daher war der Plan, ihn nach Missionsende auf *höhere* Bahnen zu schieben, damit er die ISS nicht gefährdet. Aber ausgerechnet weiter oben ist heute die Kollisionsgefahr durch Weltraumschrott am größten...
Ich habe dann etwas mit Volker Liebig (Direktor Erdbeobachtung ESA) über die offenen Daten von den Sentinel-Satelliten gesprochen. Allein von Sentinel-3 (der ja "nur" Gewässer beobachtet) sollen rund 80 Services angeboten werden, also nutzbare Datenpakete. Dazu gehört die Wellenhöhe, Oberflächenwassertemperatur, Wasserstand von Seen. Und wohl noch einiges mehr.
Zum SADM hatte ich keine Gelegenheit nachzufragen.