Ich selber bin im Bauunternehmen für Spezialtiefbau tätig und finde die Idee mit dem Modularen Aufbau Anhand einer Rohrvortriebsmaschine einen "guten Gedanken.
Es gibt viele Vor und Nachteile (und Problematiken) die ich hier gerne aufzählen würde.
"Einfach eine Vortriebsmaschine und paar Wekzeuge mitnehmen" funktioniert nicht.
Man braucht viel mehr Equipment als man glaubt.
Zunächst wäre da mal das Wiederlager an dem Sich die Maschine während des Bohrvorgangs abstützen muss. Hier auf der Erde ist das meist eine Stahlplatte mit min. 2x2m (bei größeren Rohrdimensionen noch größer) und einem Trapezförmigen Betonwiederlager. Es gibt auch ander Varianten wie das Pipe Thrust verfahren, jedoch bräuchte man hier schon komplett vorgefertigte Elemente die man "einschiebt".
Dann wäre da noch die Steuerung. Die ist bei uns in der Firma in einem Schiffscontainer untergebracht.
Die Vortriebsmaschine gibt es als Voll- und Teilschnitt. Beim Vollschnitt (Microtunnel-Bohranlagen) steuert nur einer (auf der Oberfläche) den Abbau, zwei weitere Arbeiter sind für die Koppelvorgänge da.
Teilschnitt würde in so einer Umgebung komplett wegfallen, da ein Arbeiter selber am Abbauwerkzeug sitzen muss ,was den Vorteil hat das man auf unvorhergesehene Geologie schneller reagieren kann, jedoch bei "Mondbedingungen" Lebensgefährlich ist.
Jetzt kommt noch das Abgebaute Gut dran.
Wie soll man das wegtransportieren? im Teilschnitt wird er über eine Lohre heraustransportiert. Beim Vollschnitt wird eine Bentonit-Wasser Suspension zum Bohrschild geführt, dort spült sie das Bohrgut mit, wird wieder hinausgepumt und mit einer Separationsanlage in Bentonit und Gut getrennt.
Wenn dann müsste man eine Art Vaakum erzeugen um das Gut abzutransportiern. Oder ein Kolloidmehl (sehr fein geriebenes Material, verhält sich fast wie Wasser) benutzen.
Die Kühlung müsste man auch andersweitig Umsetzen. Durch die hohe Mantelreibung der Module und Scherkräfte am Abbauwerkzeug würde man nicht allzu weit kommen. (Dazu ist dieses Wasser-Bentonit Gemisch ebenfalls da).
Zudem bräuchte man eine art Kran, der die Lasten in die Baugrube hinunterlässt.
Es gibt aber auch viele Vorteile:
Man müsste die einzuführenden Mudule nicht mit dicken speziellen schutzfolien, die gegen Makrometeoriten und Strahlung schützen, "einwickeln" was Zeit, Geld und Last spart.
Des weiteren müsste man sich über die Wärmestrahlung kein allzu großen Kopf machen. Die über den Modulen liegende "Monderde" würde diese größtenteils absorbieren. komplexe Kühlsysteme braucht man also nicht.
Das Material wäre nur gering den "Umweltfaktoren" und Temperaturunterschieden ausgesetzt, somit wären die Module Langlebiger als die auf der Mondoberfläche.
Man könnte allerdings eine größere Dimension einer "Erdrakete" bauen, dann würden fast alle o.g. Nachteile entfallen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenverdr%C3%A4ngungsverfahrenAuf langfristiger Sicht wäre ein "Mond-Modul-Vortrieb" Ergiebeiger und Günstiger als die konventionellen Methoden.
Gruß Jakub