Das JPL hat zumindestens mal theoretisch überlegt, wie eine bemannte Marslandung projektiert werden könnte.
6x SLS für 4er Crew, wobei 2 landen würden oder
10x SLS für 4er Crew mit 4er Landung.
Wenn das NASA-Budget in der derzeitigen Größenordnung bleibt, hieße das, dass für dieses Vorhaben das Interesse über Jahrzehnte aufrecht erhalten bleiben müßte.
http://online.liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/space.2015.0018
Es lohnt sich auf jeden Fall den verlinkten Artikel in Ruhe zu lesen.
Die Grundvoraussetzungen sind eher konservative Annahmen, d.h. annähernd gleichbleibendes Budget für bemenschte Exploration, Einsatz weitgehend verfügbarer oder in Entwicklung befindlicher Technologie, keine signifikanten Zusatzbeiträge durch internationale Kollaboration, keine sensationellen Durchbrüche bei Technik und Wirtschaftlichkeit.
Insoweit sind die Zeitläufigkeiten etwas frustrierend, andererseits bleibt Spielraum für Verbesserungen.
Wenn man bedenkt, wie massiv der amerikanische Kongress die SLS/Orion-Entwicklung unterstützt, wird das Szenario noch realistischer.
Auf der Basis dieser minimalistischen Annahmen führt der Weg beginnend mit entsprechender Basisforschung und Erprobung auf der ISS (bis 2028) über Aktivitäten im Bereich des Mondes (mit Entwicklung eines Deep-Space-Habitats) über die Entwicklung von 100 kWe SEP (für unbemenschten Transport) und chemischen Transferstufen mit lagerbaren Treibstoffen zu einer Landung auf Phobos, eventuell mit einem Abstecher auf Deimos.
Die Landetechnologie (supersonic retro-propulsion (SRP) = überschall Bremsraketen-Antrieb) soll sowohl robotisch auf Mars als auch als Technologiedemonstration bemenscht auf dem Mond getestet werden.
Danach folgen Missionen mit zunächst kurzem Aufenthalt von zwei Astronauten auf dem Mars (zwei bleiben im Marsorbit) und später lange Aufenthalte mit vier Menschen auf dem Marsboden.
Was ich nicht ganz verstehe, ist warum man für die Phobos-Mission zwei Habitate benötigt?
Eines für den Transfer Erde-Mars und wieder zurück.
Ein zweites für den "Weg" vom hohen Mars-Orbit zu Phobos und zurück.
Natürlich braucht man eine Art Landegestell mit Verankerungsmöglichkeit, sicherlich braucht man auch Forschungsgeräte, Werkzeug etc. das transportiert und gelandet werden muss.
Aber wieso muss man dazu ein zweites Habitat bauen und hintransportieren?
Grundsätzlich zum Thema Phobos-Landung, wie bewegt man sich auf der Oberfläche fort?
Mit kilometerlangen Hüpfern?
Müssen die Phobonauten ständig angeseilt sein, damit sie nicht kilometeweit vom Kurs abkommen oder sich gar in eine Umlaufbahn um Phobos katapultieren?
(OK, das schafft vielleicht ein Usain Bolt, bei einer Fluchtgeschwindigkeit von 10,3 bis 12,2 m/s, lt. Wikipedia
).
Grüße
Rücksturz (zur Erde)