Reise nach Cape Canaveral / KSC 2015 von -eumel-

  • 146 Antworten
  • 52907 Aufrufe

Führerschein

  • Gast
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #50 am: 12. Mai 2015, 16:08:48 »
Dann warte mal bis SpaceX das Launch Pad für BFR in Brownsville baut ;)

Wir rutschen zwar "etwas" OT. Aber ich glaube, genau da liegt das größte Hindernis für SpaceX auf dem Weg zum Mars. Wie kriegt man die Erlaubnis, so ein Pad zu bauen, wo auch immer?

An Land wohl kaum. Und wenn man es ins Meer rein baut, dann entsteht die Gefahr, daß man beim Start ein Manati grillt.

*

Offline Mim

  • *****
  • 768
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #51 am: 12. Mai 2015, 18:22:18 »
Lieber eumel,

danke für deine ausführliche Antwort auf meine Fragen.  :)

Sehr eindrucksvoller Bauprozeß...

Grüße, Mim

*

Offline Alex

  • *****
  • 720
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #52 am: 13. Mai 2015, 12:07:39 »
Dann warte mal bis SpaceX das Launch Pad für BFR in Brownsville baut ;)

Wir rutschen zwar "etwas" OT. Aber ich glaube, genau da liegt das größte Hindernis für SpaceX auf dem Weg zum Mars. Wie kriegt man die Erlaubnis, so ein Pad zu bauen, wo auch immer?

An Land wohl kaum. Und wenn man es ins Meer rein baut, dann entsteht die Gefahr, daß man beim Start ein Manati grillt.

Ich meinte da eher das solche Projekte heute kaum mehr durch die öffentliche Hand finanziert würden. Das private wie Virgin Galactic oder Space X mit potenten Geldgebern sich da ganz anders bewegen können liegt in der Natur der Sache.
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #53 am: 14. Mai 2015, 03:59:37 »
Am Informationsschalter im KSC gibt es auch Informationen über den bemannten Weg zum Mars:



Da fliegen 4 SLSs im Formationsflug! 8) ::)
Aber die haben das Datum vergessen.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2015, 13:34:55 von -eumel- »

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #54 am: 14. Mai 2015, 17:53:44 »
Die Parkgebühren im KSC betragen 10 Dollar:


Eine andere Parkmöglichkeit oder U-Bahn gibt es nicht.
Allerdings gibt es dafür auch den schönsten Parkplatz den ich kenne - mit Raketen-Dekoration!:









Mit 10 Dollar gehören sie zu den günstigen Attraktions-Parkplätzen.
Disney World nimmt 17, Universal Studios 18 Dollar Parkgebühren - und das jedes mal.

Offline kirsten_on_earth

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 625
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #55 am: 14. Mai 2015, 23:12:10 »
Hatten sie die Parkgebühren vor 4 Jahren auch schon ? Kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern ...

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #56 am: 14. Mai 2015, 23:41:39 »
Nein, früher war dort das Parken kostenlos.
Parkgebühren gibt es erst seit zwei Jahren, seit der neuen Atlantis-Halle.
Die hat 100 Millionen Dollar gekostet - und muss nun irgendwie abbezahlt werden.

Dazu kommt, dass die Besucher-Zahlen eingebrochen sind, seit keine bemannten Starts mehr stattfinden.
Bemannte Raumfahrt ist das Zugpferd - das wollen die Leute sehen! :D
Wenn keine mehr stattfindet, sinkt das Interesse schnell.

Zur Zeit kommen die meisten Leute, um ein Space Shuttle aus nächster Nähe zu sehen.
Und es ist wirklich eine echte Attraktion, die Atlantis-Halle ist sehr schön geworden. :)


Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #57 am: 15. Mai 2015, 00:00:51 »
Ich war 2012 für drei Tage dort. Da kostete die Tageskarte 45$ und Jahreskarte war wegen des 50jährigen Jubiläums der NASA von 58$ auf 50$ reduziert. Also habe ich mir natürlich die Jahreskarte genommen. Mit der Jahreskarte war Parken dann kostenlos, und im Souvenirshop gab's damit 10% Ermäßigung.
2013 war ich dann nochmal da, aber 2 Wochen früher im Jahr, da konnte ich die gleiche Jahreskarte gleich nochmal für drei Tage benutzen.

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #58 am: 15. Mai 2015, 01:11:11 »


Der Annual Pass (Jahreskarte) ist noch heute die erste Wahl, auch wenn inzwischen alles teurer ist.
Der normale Eintritt (Admission - Tageskarte) kostet 50 Dollar.
Die Jahreskarte kostet 89 Dollar - also weniger als 2 mal Eintritt.
Um sich alles anzusehen, braucht man 3 Tage.

Mit der Jahreskarte bekommt man:

- ein ganzes Jahr freien Eintritt
- kostenloses Parken
- kann bis zu 6 Personen mitbringen, die dann die Tageskarte 20% billiger kriegen
- Einladungen zu Sonderveranstaltungen
- 10% Rabat in den KSC-Shops
- 10 % Rabat in den Gaststätten und Imbiss-Ständen

Deshalb immer Annual Pass! :D :

Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #59 am: 15. Mai 2015, 08:32:51 »
Also, wenn ich mich an meinen allerersten Besuch 1992 noch erinnere war alles wesentlich billiger. Und der Rocket Garden war noch frei zugänglich, da er noch vor der Kasse lag. Allerdings musste mit dem recht geringen Eintrittspreis alles zusätzlich bezahlt werden, wie z.B. das Imax-Kino. Da lief gerade "The Dream is Alive" - einfach atemberaubend auf dieser grossen Leinwand.

Die Saturn V, die heute in der Halle liegt war früher im Aussengelände und rottete schon damals vor sich hin.


Die Jahreskarte lohnt sich immer, solange man vorhat mehr als einmal dort hinzufahren. Im Urlaub 2008 waren wir an insgeamt 5 Tagen dort. Habe sogar noch sehr angenehme Erinnerungen an den Auftritt von "The Guess Who". Ein tolles Konzert was natürlich mit im Eintrittspreis war.

Freue mich schon auf deine nächsten Bilder vom KSC, -eumel-
No bucks - no Buck Rogers (Gus Grissom)

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #60 am: 15. Mai 2015, 09:40:51 »
Ich will nochmal erklären, warum man für das KSC/Cape Canaveral 3 Tage braucht.
Es gibt ja immer fixe Burschen, die meinen, sie kaufen sich dort schnell eine Eintrittskarte und können an einem Tag (oder gar einen Halben, denn das Kreuzfahrtschiff wartet nicht) alles schnell ansehen.

Mit der Eintrittskarte ist es dort nicht so einfach.
Es ist schon hilfreich, wenn man vorher weiß, was es dort zu sehen gibt und wie das funktioniert.
Zumindest muss man sich vor der Kasse kurz mit diesem Schild beschäftigen:

 

Mit der Eintrittskarte hat man Zugang zum Visitor Complex.
Dort befindet sich der Rocket Garden, Early Space Exploration, die Atlantis-Halle, verschiedene andere Ausstellungen und Veranstaltungen und die beiden IMAX Kinos.
Außerdem ist der Eintritt zur Astronaut Hall of Fame, sowie eine Busfahrt zum Apollo/Saturn Center enthalten.

Nicht enthalten sind die 3 Busfahrten auf das aktive Raumfahrt-Gelände, die KSC Up-Close Tours:
- Die Explore Tour: NASA Causeway mit Blick auf die aktiven Startrampen, Verwaltungs- Trainings- und Integrationsgebäude, VAB (leider nur noch von außen), OPFs, MLPs, Crawler und Crawlerway, Vorbeifahrt am Startkomplex 39.
- Die Launch Control Center Tour, die eine Führung durch das LCC und Firingroom 4 (Space Shuttle) beinhaltet
- Die Then and Now Tour, die nach Cape Canaveral führt, an all die alten historischen Startrampen und ins AF Space & Missile Museum (absolut empfehlenswert).

Jede dieser 3 Bustouren kostet 25 Dollar und dauert 2 1/2 bis 3 1/2 Stunden.
Alle Bustouren enden im Apollo/Saturn Center, von wo man dann erst wieder zurück zum Visitor Complex fahren muss.
Die Bustouren starten um die Mittagszeit und sind zeitlich vorgegeben.
Man schafft nur eine Busfahrt am Tag.
An der Kasse muss man gleich sagen, ob man heute eine Busfahrt machen möchte und welche.

In Florida werden grundsätzlich alle Preise ohne Mehrwertsteuer angegeben, die kommt dann jeweils noch hinzu.
Aber das sind nur 7% (nicht 19% wie in Deutschland).
« Letzte Änderung: 03. Juni 2015, 23:24:33 von -eumel- »

*

Offline fl67

  • *****
  • 2589
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #61 am: 15. Mai 2015, 18:28:41 »
Und was ist der "Explorer VIP Annual Pass" ?  Gibt's damit alles gratis ?   ;)

Wenn man zum ersten mal hinfährt, muss man die $10 Parkgebühr bezahlen - bekommt man sie zurück, wenn man den Annual Pass kauft ?
Oder kauft man den am besten schon zuhause online ?
Fragen über Fragen....

1996 war der Eintritt noch gratis, und (ich glaube) die Standard-Bustour war auch inbegriffen.  Imax-Kino kostete extra.
Zum Air Force Museum konnte man einfach mit dem eigenen Pkw hinfahren - Eintritt frei !  Hatte auch den Vorteil, dass man sich dort beliebig lange aufhalten konnte - jetzt hetzt man dort in 1 Std. durch.
Das waren noch Zeiten.....   ::)

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #62 am: 16. Mai 2015, 11:32:31 »
Der Explorer VIP Annual Pass kostet 140 Dollar, beinhaltet den Atlantis Pass und man kann die Bustouren einmalig kostenlos mitmachen, sowie einmal die Veranstaltung Lunch with an Astronaut.
Dabei gibt es ein Mittagessen und täglich ist ein anderer Astronaut dort, der von Tisch zu Tisch geht und man kann sich kurz mit ihm unterhalten.

Parkgebühren gibt es nicht zurückerstattet, entweder hat man bei der Auffahrt auf dem Parkplatz ein Ticket, oder man hat keins.
Vorher online kaufen könnte eine gute Idee sein, habe ich nicht probiert.
Aber die Jahreskarten sind personengebunden mit Namen und Foto.
Man erhält die Jahreskarten nicht an der Kasse, sondern beim Gäste-Service, wo ein Foto gemacht und die Karte erstellt wird. 
Weiss nicht, ob das online geht.

Mit dem eigenen Auto kann man dort nirgends mehr hin fahren -schon gar nicht auf das Air Force Gelände.
Für die Bustour Then and Now nach Cape Canaveral muss man sich mit Reisepass ausweisen, weil das auf Air Force Gelände ist.

Im Museum fehlt mir auch immer Zeit, wäre gern noch länger dort.
Das ist halt immer das Problem mit geführten Touren - man kann es nicht allen recht machen.
Manche Leute sind in 10 Minuten durch gehastet und wollen schnell wieder nach Hause, andere wollen sich alles ansehen, Texte und Beschreibungen lesen, oder sogar noch Fotos machen.
Deshalb empfinde ich solche geführten Touren immer etwas stressig und unbefriedigend, aber anders kommt man dort nicht mehr hin.

Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #63 am: 16. Mai 2015, 12:28:43 »
Ich habe die Then and Now Tour zweimal gemacht.

Beim erstenmal habe ich das Museum innen ausführlich angesehen und gewartete bis fast alle anderen wieder draußen waren, um dann Photos zu machen. Dann hat mir natürlich im Freigelände die Zeit gefehlt. Da ich vormittags schon die VAB-Tour mit dem gleichen sehr netten Guide gemacht hatte, kannte der mich schon und wusste daß ich einige Ahnung und noch viel mehr Interesse hab. Da hat er mir verziehen daß ich statt einzusteigen erst noch zum Schluss durch den Museumsshop geeilt bin.

Beim zweiten Mal bin ich direkt ins Freigelände und erst zum Schluss ins Museum, das war dann wieder leer.

Ergo: teilt Euch die Zeit ein und verabredet es gleich mit dem Guide. Der muss nur sichergehen daß keiner verloren geht. Aber insgesamt ist der Stop dort zu kurz um alles ausführlich anzusehen. Bei der zweiten Tour haben wir auch den Leuchtturm besichtigt, der wäre für mich nur zweite Priorität.

Den Annual Pass kann man im Internet vorbestellen und bezahlen. Ob das der Parkplatz annerkennt weiß ich aber nicht. Den Ausweis mit Bild muss man wohl trotzdem vor Ort anfertigen lassen.

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #64 am: 19. Mai 2015, 19:10:23 »
Das ist eine ausgesprochen gute Idee! :D
Die Zeit ist dort wirklich immer knapp, zumal im Außengelände auch noch ein Stück zu laufen ist.
Man braucht auch etwas, um die unterschiedlichen Exponate richtig einzuordnen.

Im Museum sind die alten Konsolen eine echte Augenweide - dort verweilt man gern etwas.
Selbst die Airforce strebte damals bemannte Raumfahrt an.

Beim nächsten mal werde ich diese Tour auch zweimal machen.
Allerdings gibt es oft nur eine Then and Now Tour am Tag.
Als ich diese Tour diesmal gemacht habe, waren nur 16 Leute im Bus.

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #65 am: 04. Juli 2015, 03:25:15 »
Hey, lasst uns eine Runde durch das Kennedy Space Center drehen!:  :D


Im Eingangsportal wird erstmal man nach Waffen untersucht.
Die muss man dort abgeben, oder man darf nicht rein.
Ich durfte nicht rein, weil ich -wie immer- mein kleines Schweizer Taschenmesser dabei hatte.
Das musste ich erst zurück zum Auto bringen.


Wer sich für eine Jahreskarte (Annual Pass) entschieden hat, muss gleich nach dem Portal scharf rechts abbiegen.
Im Guest Services wird der Pass ausgestellt - mit Foto und Namen - ist nicht übertragbar.

Dann steht man auch schon vor dem prächtigen Rocket Garden:

Es ist mein Lieblingsgarten, in dem die Raketen nur so in den Himmel schießen! :D

Das verleitet natürlich dazu, dort gleich hin zu stürzen und zwischen den Raketen rum zu machen und alles zu bestaunen.
Dabei besteht aber die Gefahr, den Anfang zu verpassen - und das wollen wir doch nicht!
Nämlich: Die Early Space Exploration, die links vom Rocket Garden liegt:

Gleich links neben den ersten beiden Raketen der bemannten amerikanischen Raumfahrt,
liegt das Debus Conference Center und darin ist eine der ersten Ausstellungen im KSC.





Wenn man rein kommt, hängt erstmal ein Sojus-Modell von der Decke:
-eumelfotos-
Aber das beachten wir erstmal nicht , denn das ist das Ende der Ausstellung (der Ausgang ist auch dort).

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #66 am: 05. Juli 2015, 04:00:12 »
Damit die Raumfahrt überhaupt beginnen konnte, waren zunächst hartnäckige Visionen, Berechnungen und unermüdliche Versuche nötig.

 
Deshalb wird erstmal einigen Pionieren der Raumfahrt gedacht:

...die die Idee, die Erde zu verlassen, erarbeiteten.


Konstantin Ziolkowski (1857-1935) war so ein Vordenker und Pionier der Raumfahrt.
1903 veröffentlichte er sein Werk zur Raketengrundgleichung.
Er hatte auch Ideen zur Kühlung der Brennkammer bei Flüssigkeitsraketen
und zur Steuerung durch Strahlruder und Kreiselpumpen.


Robert Goddard (1882-1945) entwickelte und baute Feststoff- und Flüssigkeitsraketen.
1918 Entwicklung der Bazooka Panzerabwehrrakete
1926 Start der ersten Flüssigkeitsrakete
1935 durchbrach eine seiner Raketen die Schallmauer, flog 1460 m hoch und 4000 m weit.


Hermann Oberth (1894-1989) entwarf schon 1917 eine Rakete für Ethanol und Sauerstoff.
In seinem Buch " Die Rakete zu den Planetenräumen" (1923) beschrieb er eine Großraum Flüssigkeitsrakete.
In seinem Buch "Wege zur Raumschiffahrt" (1929) beschrieb er bereits Ionentriebwerke.

Dann waren gute Organisatoren und Praktiker nötig, um die Theorien umzusetzen:


Sergey Koroljow (1907-1966)
Konstruierte die erste Interkontinentalrakete R-7 und die Sojus, die heute noch fliegt.
1957 - Sputnik 1
1961 - Juri Gagarin, der erste Mensch im All


Wernher von Braun (1912-1977)
1934 - Aggregat 2 erreichte 2200 m Höhe
1942 - Aggregat 4 erreichte 80 km
1945 - Aggregat 4 erreichte 200 km Höhe und war die erste Rakete im Weltraum
1950 - Redstone und Jupiter
1961 - Saturn bis zur Mondlandung

Hier sieht man die beiden großen Konstrukteure nebeneinander:


Nicht zu vergessen die angstfreien und entschlossenen Piloten voller Tatendrang:

Juri Gagarin - der erste Mensch im All
mit seinem Ausruf "los geht´s!" :


Und die Mercury Seven:
 
Alan Shepard, Gus Grissom, John Glenn, Scott Carpenter, Wally Schirra, Gordon Cooper und Deke Slayton.

Damit waren schonmal die wichtigsten Zutaten für die Raumfahrt zusammen. 8)

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #67 am: 05. Juli 2015, 13:36:28 »
Hallo Jörg,

und vielen Dank für Deinen grandiosen Reisebericht, der auch den Daheimgebliebenen eindrucksvolle Einblicke in diese einmalige Stätte der Raumfahrtgeschichte gewährt und außerdem noch viele interessante Informationen vermittelt.

In diesem Sinne, bitte weiter so!!! 

McFire

  • Gast
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #68 am: 05. Juli 2015, 14:25:20 »
Die Hitze scheint Dich zu beflügeln ;)

Prima Bilder ! :)

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #69 am: 05. Juli 2015, 14:47:02 »
Die Hitze scheint Dich zu beflügeln ;)

Yeah! I love it! :D

Danke für Euer Interesse - das beflügelt mich. 8)

*

Offline Alex

  • *****
  • 720
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #70 am: 05. Juli 2015, 17:00:34 »
Tolle Bilder!
Sehen auch neu Restauriert aus die Raketen!
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #71 am: 05. Juli 2015, 18:13:19 »
Zu den restaurierten Raketen und deren Haltbarkeit im Freien möchte ich später noch kommen.

Jetzt müssen wir uns erst noch durch etwas Geschichte kämpfen. 8)

Im Eingangsbereich der "Early Space Exploration" steht ein 1:1 Modell der ersten Flüssigkeitsrakete:


Der 1882 geborene Goddard äußerte nach der Jahrhundertwende, dass Raketen dazu geeignet sein könnten, zum Mond, oder sogar bis zum Mars zu fliegen.
Die Presse machte sich daraufhin lustig über ihn und tat ihn als Utopist und Spinner ab.
Das gefiel offenbar den Zeitungslesern und so wurde Goddard dauernd von Reportern verfolgt, die weitere lustige Geschichten über seine Spinnereien schreiben wollten.
Er flüchtete daraufhin in eine ländliche Gegend, um in Ruhe arbeiten zu können.
Deshalb waren seine Arbeiten lange Zeit nicht bekannt und er machte vieles ganz allein.
Zugegeben, seine Flüssigkeitsrakete sah auch nicht besonders vertrauenserweckend aus:

 

Er meinte, es wäre günstig für die Stabilität des Fluges, den Schwerpunkt so tief wie möglich zu legen.
Deshalb baute er oben das Triebwerk und hängte die Tanks für Benzin und flüssigen Sauerstoff unten an die Treibstoff-Leitungen.
Die Tanks wurden mit einem Metall-Konus abgedeckt, damit sie von den Triebwerksabgasen nicht aufgeschmolzen werden.

Die Rakete funktionierte.
Allerdings ergaben sich viele Probleme und die erhoffte Stabilität stellte sich auch nicht ein.
Aber er arbeitete weiter und verbesserte seine Raketen ständig.
In Büchern von Ziolkowski und Oberth las er über die Raketen-Steuerung mit Strahlrudern und Kreiseln.
Deshalb kam er schnell von dieser Anordnung von Triebwerk und Tanks ab.
Aber er hatte es versucht und echte Erkenntnisse daraus gewonnen.

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #72 am: 07. Juli 2015, 03:21:08 »
Anfang der 50er Jahre äußerten einige Wissenschaftler den Wunsch, die Erde und ihre nähere Umgebung aus dem Weltraum zu erforschen - einen Satelliten in den Orbit zu bringen.
Das sollte zwar theoretisch möglich sein, praktisch jedoch nicht, denn es gab keine Rakete, die die erforderliche Orbital-Geschwindigkeit erreichen konnte.
Wernher von Braun nahm sich der Herausforderung an, denn er wollte schon immer in den Weltraum.
Er arbeitete damals für die US Army und verbesserte das Aggregat 4 immer weiter.
Erst zur Redstone, dann zur Jupiter, - aber das reichte längst noch nicht für Orbital-Geschwindigkeit.
In Army Beständen fand er eine kleine Feststoff-Rakete namens Sergeant.
Sowas ähnliches, wie die sowjetischen Katjuscha-Raketen.
Er bündelte 11 Stück davon zu einer zweiten Stufe, 3 Stück zu einer dritten Stufe und eine für die vierte Stufe.
Das ganze setze er auf die Jupiter C und nannte sie dann Juno 1.
Mit dieser abenteuerlich anmutenden Konstruktion sollte eine kleine Nutzlast in den Orbit gelangen können.
Als er die Sache testen wollte, wurde ihm jedoch der Einschuss in den Orbit untersagt.
In der komplizierten politischen Lage (kalter Krieg) wollte man nicht, dass die Army als erste den Orbit erreicht - und schon gar nicht mit einer deutschen Konstruktion!
Es sollte eine rein amerikanische Rakete sein, möglichst eine zivile mit wenig militärischer Beteiligung.
Man dachte dabei an die Vanguard-Rakete, die sich aber noch in der Entwicklung befand.
Deshalb durfte von Braun die vierte Stufe seiner Juno 1 für den Testflug nur mit Sand befüllen (Dummy).
Die erreichten Geschwindigkeiten bis zur dritten Stufe waren gut, aber der Orbit wurde ohne vierte Stufe nicht erreicht.
Hätte er gedurft, dann hätten die Amerikaner den Orbit schon ein Jahr vor Sputnik 1 erreicht.

Am 29. Juli 1955 ließ US Präsident Eisenhower verkünden, dass die USA als Beitrag zum Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58 einen Satelliten in den Orbit bringen werden.
Vier Tage später kündigte die Sowjetunion auch einen Satelliten an.
Koroljow war schneller und startete am 4. Oktober 1957 den ersten Satelliten Sputnik 1.
Der hatte zwar keine wissenschaftliche Nutzlast, aber einen Funksender und konnte beweisen, dass es möglich ist einen Satelliten dauerhaft im Orbit zu halten.

Die Amerikaner waren schockiert (Sputnik-Schock) - niemand hatte damit gerechnet, dass die Sowjets schon so weit waren.
Wenn die Sowjets ein Gerät über ihre Köpfe hinweg schießen konnten, was alle 100 Minuten wiederkehrt und piept, könnten sie ja schließlich auch Bomben schicken (Interkontinental-Rakete).
Die Politiker drängten zum schnellen Start des eigenen Satelliten.
Aber die Vanguard-Rakete wurde ewig nicht fertig.
Weil alle so drängelten, startete sie schließlich am 6.Dezember 1957 ohne Testflug und explodierte auf dem Starttisch.
Der Spott war groß - man nannte den kleinen Satelliten Flopnik, Goofnik, Kaputnik, Nullnik, Oopsnik, Stallnik oder Stayputnik.
Zu Unrecht: Als die Rakete explodierte, fiel der Satellit zu Boden und funkte brav seine Telemetriedaten.
Die Rakete war das Teil, was nicht funktionierte.

Nach dieser Frustration durfte von Braun seine Juno 1 in den Orbit starten.
Er sagte, er braucht 60 Tage für die Vorbereitungen und schaffte es nach 58:
Am 1. Februar 1958 startete der erste amerikanische Satellit Explorer 1 erfolgreich in den Orbit.

In der Early Space Exploration ist ein 1:1 Modell von Explorer 1 zu sehen:


Jubelnd stemmten die drei Projektleiter den Satelliten in die Höhe:

William H. Pickering, JPL - California Institute of Technology (Caltech) - Bau des Satelliten
James A. Van Allen - Entwicklung der Messinstrumente
Wernher von Braun - Bau der Rakete und Start

Mit den Magnetometern an Bord konnte der Van Allen-Strahlungsgürtel um die Erde nachgewiesen werden.
Es war ein guter Beitrag zum Internationalen Geophysikalischen Jahr.

GG

  • Gast
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #73 am: 07. Juli 2015, 09:17:34 »
Hätte der Satellit auch bereits 1956 zur Verfügung gestanden?

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #74 am: 07. Juli 2015, 09:31:45 »
Das weiß ich nicht.