Servus liebe Freunde mittsommerlicher Lichterketten-Bastelei (Ja, is denn heid scho Weihnachten???)
Jetzt möchte ich Euch gerne den ersten Teil des versprochenen Bauberichtes nachliefern, wie ich die Beleuchtung der FSS Plattformen hergestellt habe.
Erstmal die "Zutaten": 8 SMD LED's (hier in der Bauform 1206), auf passende Länge zugeschnittene 0,15mm CuL Drahtstücke (7 kurze für die Verbindung der LED's untereinander und 2 lange für die Zuleitungen), einen 1,5mm breiten Streifen Pappe, beklebt mit doppelseitigem Klebeband und last but not least die passenden Lampenschirme aus Aderendhülsen, auf deren Herstellung ich im Anschluss noch detailliert eingehen werde.
Noch ein Wort zur Bauform: Die 1206 mag manchem hier viel zu groß erscheinen, aber für den speziellen Einsatz als Beleuchtung der FSS-Plattformen ist sie ideal (ok - 0805 würde ich jetzt bevorzugen), da hier die Lampenschirme direkt
auf die Leuchtfläche geklebt werden sollen. Alles, was dann noch an Licht "daneben" rauskommt, muss natürlich mit Lack abgedeckt werden.
Außerdem lässt sich diese größere Bauform viel einfacher und schneller verarbeiten (bei schlappen 96 Lampen nur für die FSS-Plattformen fällt das scho a weng ins Gewicht). Normalerweise nehme ich sonst lieber die Bauformen 0402 oder 0603 (zumindest wenn die LED
in ein Lampengehäuse eingebaut werden soll).
An Werkzeug braucht Ihr lediglich eine einfache, regelbare Lötstation (ich hab meine hier gekauft:
http://www.ebay.de/itm/Komerci-ZD-937-regelbare-digitale-Lotstation-Lotkolben-450-C-48W-ESD-/151577871196?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item234abec35c - des is jetz nix besonderes, aber ich bin recht zufrieden damit. Ach ja - des Labornetzgerät hab ich auch von da).
Schließlich braucht Ihr noch noch normales Lötzinn mit 0,5mm Durchmesser (muss kein besonderes SMD Lot oder irgendwas exotisches sein) und eine vernünftige Pinzette, um die Drähtchen auch greifen zu können.
Praktisch wäre noch ein Labornetzgerät mit präzise regelbarer Spannung und Stromstärke bzw. eine geeignete Konstantstromquelle, um die Funktion am Schluss auch testen zu können.
Nun zum Aufbau: zunächst pappen wir die SMD Led's "kopfüber" auf das Klebeband und verzinnen die Kontakte. Die Polung der LED's ist durch ein Symbol auf der Rückseite markiert (die Spitze des Dreiecks zeigt in Richtung Kathode, also zum Minuspol). Die Enden der Drähtchen werden ebenfalls vorverzinnt (bei ca. 360°C).
Dabei nicht vergessen, die Lötspitze immer wieder mal auf dem feuchten Schwämmchen abzuwischen (nasses Papiertaschentuch tuts auch) und frisch zu verzinnen, um Oxidreste zu entfernen (sonst gips koan gscheiten Kontakt)!
Das eigentliche Verlöten geht dann viel scheller und man braucht nicht mehr so viel Hitze (ca. 280°C). Aus diesem Grund ist eine regelbare Lötstation auch dringend zu empfehlen!
Sind die LED's dann alle in Reihe verlötet (Also immer Pluspol mit Minuspol verbinden), kann die Lichterkette vorsichtig von der Unterlage abgelöst und aufgedröselt werden.
So - fertsch! Jetzt wart ich noch auf den Abend, dann gips des Lichterkettle auch in Funktion zu sehen...
Jetzt steht einem Funktionstest nichts mehr im Wege. Ok - funzt! Aber des is noch a bisserl zu hell (vor Allem auf der weißen Unterlage). So ists glaubi besser:
Die Lampenschirme werden allerdings erst montiert, wenn die LED's auf die vorgesehene Unterlage (im Falle der FSS-Plattformen Evergreen I-Profil 1,3 x 2,0mm) geklebt wurden und die Drähtchen verlegt wurden.
Diesen Arbeitsschritt werde ich erst im zweiten Teil dieses Mini-Bauberichtes erläutern, aber die Herstellung der Lampenschirme stelle ich Euch gleich mal vor.
Verwendet werden hierfür Aderendhülsen mit 1mm² (bitte unisoliert! - sonst müßt Ihr wie ich Depp die Isolierkragen mühsam entfernen):
Die Hülsen werden dann einfach in das Bohrfutter eines (ausgeschalteten) Akkuschraubers oder in einen passenden Feilkloben eingespannt und mittels Minibohrmaschine und Korundscheibe abgetrennt (genau am Knick bzw. knapp drunter), d.h. am Übergang vom zylindrischen zum konischen Teil).
Was hier a weng wie Rostflecken ausschaut, ist ybrigenz feinster Kupferstaub vom Abtrennen (die Hülsen sind nämlich aus verzinntem Kupfer und deshalb recht leicht zu bearbeiten, aber auch etwas empfindlich). Aus dem Grund ist es ratsam, mit eher niedrigen Drehzahlen und ganz sanftem Druck zu arbeiten, sonst wird die Oberfläche dunkel und das Kupfer schmilzt, was zu einem recht unansehnlichen Ergebnis führt. Hätt ich einklich schon noch sauber machen können, also wirklich - ts ts ts
. Normal kommt das Zeug nach der Bearbeitung in eine alte Filmdose mit Isopropanol zur Reinigung.
Sodele, das wars mal wieder für den Moment. Ich hoffe, mein Mini-BB hat Euch gefallen und die Erklärungen waren halbwegs verständlich und hilfreich... ansonsten kann ich Euch nur empfehlen: "learning by doing".
Bis bald und Euch allen noch einen angenehmen Sonntag Abend!
Viele Grüße
Thomas