Das Problem in dem LOX-Tank besteht in der Form eines großen, langen Zylinders, der die Konvektion begünstigt, insbesondere dadurch, dass die Erwärmung über die Außenwandung erfolgt. Der erhitzte Sauerstoff steigt an der Außenwand auf, weil die Dichte geringer ist als die vom kalten LOX in der Tankmitte, dadurch wird der Inhalt durchmischt.
Sobald der LOX so warm wird, dass sich Sauerstoff-Blasen an der Tankwand bilden verstärkt sich die Konvektion massiv und der gesamte Tankinhalt bewegt sich Richtung Siedepunkt und bleibt da im Gleichgewicht von Wärmezu- und abfuhr (Verdampfungswärme). Das ist bei bisherigen Starts so gemacht worden.
Würde man "kühlende" Substanzen, bspw. flüssigen Stickstoff dazu geben, würde dieser Gasblaseneffekt an der Außenwandung noch früher einsetzen. Davon abgesehen muss man schon einige % N
2 zumischen, die sich dann aber nach kurzer Zeit vom LOX trennen würden und danach eine kochende Stickstoffpfütze auf dem LOX bilden würden.
Und alles, was bis zum Start nicht verdampft ist wird letztendlich durch die Triebwerke gejagt, man wird also nur soviel Fremdgas zumischen, wie bis zum Start auch wirklich wieder rausdampft. Und falls es zu einer Startverzögerung kommt (dafür sind diese Vorschläge ja gedacht) ist das Gas dann halt schon weg.
Also ich denke, das zeitoptimierte Betanken ist eine technisch simple Methode wenn mal so richtig grenzwertig gestartet werden soll. Auch wenn das manchmal schlafarme Nächte bedeutet
.