Danke für Deine Korrekturvorschläge.
Gerne.
Es freut mich immer wieder, wenn man konstruktive Diskussionen führen kann!
In diesem Sinne: danke für dein Nachfragen UND auch deine konstruktive Skepsis.
Zu 2: Stimmt. Die Zahl gibt also die Anzahl der User an, die gleichzeitig zugreifen können. Wie viele Größenordnungen das ausmacht, hängt sicher von der Anwendergruppe ab und den Zeitzonen, in denen sie sich befinden.
Jup, das ist so.
Und ich muss zugeben, dass es in den dicht besiedelten Gegenden eher nicht soo viel ausmachen wird. Im Ruhrpott gehen etwa zur selben Zeit die Streams an.
Nicht in jedem Haushalt. Aber schon gerne mal in jedem 5.-10. Dagegen kommt auch ein Wegfall des Unternehmenstrafics nicht an..
Pessimistisch überschlagen: Jeder 5. Haushalt nutzt zum Peak sein Netzzugang stark. Unter diesen wird ~1/4el des Maximaldurchsatzes genutzt.
Damit käme man auf einen Faktor 20 für die Anzahl der Kunden - IN DIESEM GEBIET/in dem Sendebereich des einen Satelliten zu einem Zeitpunkt.
Was Herr Kroll hier ebenfalls komplett unberücksichtigt lässt, ist, dass man schwächer bewohnte Gebiete oder mit geringerer Nutzerdichte quasi als Beifang mit bedienen kann. Die Engstelle werden so oder so die Gebiete mit hoher Nutzerkonzentration sein.
Zu 3: Ok, da gehört dann immerhin ein gewisser Optimismus dazu, der aber Elon Musk natürlich nicht fremd ist. Woher nimmst Du die 1-3 Größenordnungen? Baugefühl oder hast Du da Expertise?
Bauchgefühl. Beruhend auf meine Erfahrungen als Physiker und Informatiker. Und gerade in diesen beiden Bereichen werden durch optimierungen auf ein spezielles Ziel hin gerne noch einmal Größenordnungen von Potential gehoben.
Aber ich muss zugeben dass ich mich konkret in diesem Bereich nicht auskenne (ebenso wie Herr Kroll). Durchaus möglich das Laserlinks mit einem genügend hohen Trafic zu schwer oder zu teuer werden.
Aber das wird Starlink nicht zu Fall bringen. Den meisten Trafic wird man nicht über die Laserlinks schicken sondern lokal wieder ins Kabelnetz speisen.
Zu 4: Wenn man mehrfach zur Bodenstation runterfunken muss, erhöht sich die zurückgelegte Strecke natürlich leicht um zehn (geraten) mal 300 Kilometer, also 3000 km. Dann ist die Verringerung gegenüber einem Glasfaserkabel aber weg.
Uhh, nein? Warum sollten Verbindungspakete mehrmals über den Satelliten laufen?
Trafic, der den super-niedrigen Ping nötig hat UND über Kontinente transportiert werden muss geht halt die gesamte Strecke über den Laserlinks.
ABER das ist nur ein Bruchteil des gesamten Trafics. Egal ob Sony, Google, MS... alle großen halten ihre Daten auch in der nähe der jeweiligen Ballungszentren vor. Nur bruchteile des Trafics geht über den Atlantic. Und nur Bruchteile davon benötigen extrem niedrigen Ping.
Dass es zahlungskräftige Kunden gegen könnte, will ich nicht bestreiten, vor allem, wenn das Militär (ob man das als Vorteil ansieht, hängt natürlich vom Standpunkt ab) und Hochgeschwindigkeitsspekulanten (die mit solchen riesigen Pseudo-Geldtransfairs leicht zu Wirtschaftskrisen führen können) da mitspielen. Ob das dann allerdings die Nachteile für die Astronomie kompensiert und ob dann die Story von der Versorgung abgelegener Gebiete in Indien und Afrika als Rechtfertigung wegfällt, wird man sehen.
Zu 5: Über die genaue Wirkung solcher Treffer habe ich keine genaue Kenntnis. Gibt es zu Deinen Angaben richtige Erfahrungswerte oder wenistens Simulationen, die zeigen, dass die Zerlegungsrate des Satelliten klein bleibt? Und hast Du für die Zahl von 5000 Teilen einen Beleg? Mir ist klar, dass wir manchmal nur schätzen müssen, aber da kommt es dann schon auf die richtige Größenordnung an.
Hinweis 1: die Sandwitch-Bauweise der ISS 'Panzerung' :
https://de.wikipedia.org/wiki/Whipple-SchildDiese Funktioniert über ein relativ dünne Aluminiumplatte an der Außenseite die das Projektil zerlegen soll. Viel Platz, damit dich die Trümerstücke aufteilen können. Und eine Rückwand, an der diese Trümmerstücke aufgehalten werden.
Quasi genau dass, was man bei einem solchen Starlink Satelliten hat.
Nur dass der noch größere Abstand und die zusätzliche innere Struktur noch zugute kommt. Dafür fehlt das Kevlar-Gewebe und die Stärkere Rückwand.
ABER wenn in einen Starlink Satelliten vorne ein 3 cm Trümmerstück hinein schießt und hinten eventuell 2 langsame Trümmerstücke mit ja 3 mm durchmesser hinaus schießen dann ist das kein allzu schlimmes Ereignis.
PS: Es ist aber durchaus möglich dass ich hier falsch liege. Und schon 5cm Trümmerstücke die Struktur des ganzen Satelliten zerreißt.
Hinweis 2: Erfahrungen mit bisher zerstörten Satelliten. Aber die 5000 Trümmerstücke sind auch nur eine grobe Schätzung.
Als Indien 2019 einen 740kg Satelliten abgeschossen hatte sind ~400 Trümmerstücke entstanden.
---
Würde Starlink auch nur 200km höher fliegen wäre ich VIEL VIEL skeptischer, was den Weltraummüll anbelangt. Aber hier reinigt sich der Orbit noch ganz gut selbst.
Zu viele aufgefallene Starlink-Satelliten heißt natürlich eine Erhöhung von großen Teilen, die nicht mehr zu steuern sind auf Umlaufbahnen, auf denen bemannte Raumfahrt betrieben wird. Und leider fehlen ja auch bei den steuerbaren durchsetzungsfähige Regeln.
Danke auf jeden Fall für Deine Einschätzung. Ich finde es auf jeden Fall gut, solche Dinge möglichst realistisch einzuschätzen.
Viele Grüße
Düsentrieb