Starlink - Satellitenkonstellation

  • 2544 Antworten
  • 515432 Aufrufe

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1050 am: 05. September 2019, 18:26:57 »
Warum wissen wir nicht. 

Doch wissen, wir. Also zumindest alle hier im Forum. Denn es wurde mehr wie einmal geschrieben: Es gab ein Softwarebug.

Für eine Absprache hätte SpaceX reagieren müssen.
Es gab ein Softwarebug. Wie soll das Deiner Meinung nach gehen?


Ich würde den Spieß sogar umdrehen und sagen: Die ESA ist Schuld. Denn die müssen gemerkt haben, daß ihre Email  auf Grund eines Softwarebugs nicht beantwortet werden und hätten vielleicht einfach mal das Telefon benutzen sollen.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1051 am: 05. September 2019, 19:04:51 »
Ein Vergleich (der vielleicht hinkt):

Ein Laster mit schwerer Ladung, der auf der rechten Spur einer Autobahn fuhr, musste nach links ausscheren, weil ein 80 ccm Moped ohne nach hinten zu gucken von der Beschleunigungsspur auf diese Spur fuhr. 

  Ich hätte mich auf jeden Fall entschuldigt.  Und Ja, Vergleiche hinken.
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1052 am: 06. September 2019, 07:16:18 »
Warum wissen wir nicht. 
Doch wissen, wir. Also zumindest alle hier im Forum. Denn es wurde mehr wie einmal geschrieben: Es gab ein Softwarebug.

Für eine Absprache hätte SpaceX reagieren müssen.
Es gab ein Softwarebug. Wie soll das Deiner Meinung nach gehen?

Ich würde den Spieß sogar umdrehen und sagen: Die ESA ist Schuld. Denn die müssen gemerkt haben, daß ihre Email  auf Grund eines Softwarebugs nicht beantwortet werden und hätten vielleicht einfach mal das Telefon benutzen sollen.

Ein softwarebug ist nun kein Grund vielfache emails zu ignorieren. Zumal wenn SpaceX wusste daß eine nahe Begegnung mit einem anderen Satelliten bevorstand. Da muss man erreichbar bleiben. Es ist klar daß die Wahrscheinlichkeit sich ändert je näher das Ereignis kommt, da sich dann die Unsicherheiten der Vorhersage verrringern.

Hallo Zusammen,

der Artikel auf The VERGE wurde um die Aussage der  US-Luftwaffe, die den Weltraumverkehr überwacht, aktualisiert.
Danach liegt der Schwellenwert für das Versenden einer Warnung vor, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Aufpralls mehr als 1 zu 10.000 beträgt. Das 18. Space Control Squadron (18 SPCS) der Luftwaffe bestätigte, dass bei der Zusammenfassung der Nachrichten für dieses Ereignis die ESA 32 CDMs und SpaceX 29 erhalten haben. SpaceX gab nicht an, ob das Unternehmen diese Warnungen von der Luftwaffe erhalten hat oder ob der Fehler das Unternehmen daran gehindert hat, sie zu sehen. Die Luftwaffe hat bestätigt, dass die Conjunction Data Messages( CDMs) per E-Mail gesendet werden.
Quelle:
https://www.theverge.com/2019/9/3/20847243/spacex-starlink-satellite-european-space-agency-aeolus-conjunction-space-debris

Mit besten Grüßen
Gertrud X.
Wir wissen es eben nicht richtig. Auch Hugo nicht, anderenfalls darf er uns mal schlau machen mit Angaben seiner Quelle.

Und ESA ist in keinem Falle schuld. Die haben richtig reagiert. Wer sagt daß denen klar war daß ein Softwarebug SpaceX daran hindert zu kommunizieren ? Im Gegenteil, SpaceX hätte den Softwarebug erkennen müssen und ESA mitteilen müssen daß sie für die bevorstehende Satellitenbegegnung nur per Telefon o.ä. erreichbar sind zwecks Absprache. SpaceX hat großes Glück gehabt daß nichts passiert ist, sonst wären sie eventuell schadensersatzpflichtig ggü. ESA geworden.

Ich würde eher sagen SpaceX muss das schnellstens klären, sonst kommt die FAA auf den Gedanken weitere Starts des Satellitensystems vorerst zu untersagen, bis gesichert ist daß SpaceX rund um die Uhr erreichbar ist und sich auch rund um die Uhr um solche Fälle kümmert.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1053 am: 06. September 2019, 09:03:01 »
Zitat
SpaceX hat großes Glück gehabt daß nichts passiert ist, sonst wären sie eventuell schadensersatzpflichtig ggü. ESA geworden.

Naja, dass ein Ereignis welches eine Wahrscheinlichkeit von 1:~150 - 1:9000 hat nicht eintritt ist jetzt auch kein soo großes Glück ;)
Anders rum wäre es sehr großes Pech WENN es denn zum Zusammenstoß gekommen wäre.

Zitat
Ich würde eher sagen SpaceX muss das schnellstens klären, sonst kommt die FAA auf den Gedanken weitere Starts des Satellitensystems vorerst zu untersagen, bis gesichert ist daß SpaceX rund um die Uhr erreichbar ist und sich auch rund um die Uhr um solche Fälle kümmert.

Und das wäre nicht einmal der schlechteste Ausgang.
SpaceX sollte so oder so rund um die Uhr (und während Feiertagen) erreichbar sein. Und wenn ich mir die Geschichten über die Programmierer bei SpX so ansehe dürfte das beheben eines solchen Bugs < 1 Arbeitstag dauern.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1054 am: 06. September 2019, 09:17:03 »
Proton01

Die ESA hat bestätigt, das SpaceX erst mal nichts falsch gemacht hat. Und Riesenglueck, bei 1:1000 und zusätzlich redundantem System, man kann es auch maßlos uebertreiben. Die Personen, die daraus eine Story kreiert haben, sind alles, nur kaum neutral in der Bewertung. Andererseits finde ich den kleinen Vorfall dreifach positiv.

1. SpaceX weis jetzt, dass sie einen bug im System haben
2. SpaceX weis, dass sie einen entsprechenden Posten brauchen, der kuenftig die Kommunikation mit anderen Satbetreibern sicherstellt.
3. Jetzt wissen alle, dass wir Regeln im Orbit brauchen.

Prinzipiell war hier kein Glück, sondern nur eine aufmerksame ESA und Statistik im Spiel und fuer die Zukunft hoffentlich eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Offline efrozen

  • **
  • 56
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1055 am: 06. September 2019, 09:40:13 »
Und wenn die Erklärung ganz einfach ist? :(

"Ein softwarebug ist nun kein Grund vielfache emails zu ignorieren." Zitat hat irgendwie nicht funktioniert

Softwarebug = Spam-Ordner ??? Und bevor jetzt der große Aufschrei kommt  :( - wann habt Ihr das letzte Mal in Euren Spamordner geguckt?  Und wer hat nicht schon Mails nach Tagen/Wochen darin gefunden die nach aller Logik niemals darin hätten laden können/sollen?

Wenn die Sicherheit von ein paar Millionen Euro oder Dollar von der Zuverlässigkeit des e-Mail Systems und -auch- der damit befaßten Mitarbeiter abhängt dann kann ich mich nur dem Kollegen von der ESA und den anderen hier im Forum anschließen, das man (Satellitenbetreiber, Behörden, Regierungen) sich da ernsthaft ein paar Gedanken machen muß.

PS: MillenniumPilot war schneller-stimme ihm voll zu

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1056 am: 06. September 2019, 11:26:35 »
Das mit dem Beinahezusammenstoß hier war vielleicht ein blöder Zufall. Kommt so etwas in Zukunft häufiger muss man die rechtliche Grundlage schnell ändern. Es kann nicht sein, das teure Wetter u Militärsats der Massenwahre der Konstellationssats ausweichen und ihre Leendsdauer dadurch erheblich verkürzen.

Noch schlimmer wäre es wenn der SX Sat bereits tot war, man ihn aber offiziell weiter als steuerbar bezeichnet wegen besserer PR.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1057 am: 06. September 2019, 11:27:09 »
Können wir uns hier allgemein darauf verständigen dass:

  • die Situation um den Starlink 44 Sat verworren/teils unklar bis widersprüchlich ist (Schuld/nicht schuld, wann gab es welche Kommunikation..)
  • Dass nicht alles optimal gelaufen ist.
  • Und dass es für die Zukunft einen besseren, vorzugsweise automatisierten Vorgang und generelle Regeln für das Ausweichen im All geben muss.

EDIT:

Zitat
Das mit dem Beinahezusammenstoß hier war vielleicht ein blöder Zufall.


Das war kein blöder Zufall. Nahe Begegnungen von Satelliten kommen recht häufig vor.

Zitat
und ihre Leendsdauer dadurch erheblich verkürzen.

Der Orbit des ESA-Sats wurde angehoben. Ich sehe hier keine wesentliche Verkürzung der Lebensdauer. Wenn, dann gibt es einen Ausfall von wertvoller Beobachtungszeit.

Zitat
Es kann nicht sein, das teure Wetter u Militärsats der Massenwahre der Konstellationssats ausweichen

Teuer schlägt billig? Wer teurere Hardware baut hat Vorfahrt?
Ich weiß nicht ob ich das so einfach in einer gemeingültigen Regel festschreiben würde....

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1058 am: 06. September 2019, 13:12:50 »
Das mit dem Beinahezusammenstoß hier war vielleicht ein blöder Zufall. Kommt so etwas in Zukunft häufiger muss man die rechtliche Grundlage schnell ändern. Es kann nicht sein, das teure Wetter u Militärsats der Massenwahre der Konstellationssats ausweichen und ihre Leendsdauer dadurch erheblich verkürzen.

Noch schlimmer wäre es wenn der SX Sat bereits tot war, man ihn aber offiziell weiter als steuerbar bezeichnet wegen besserer PR.

Militärsatelliten koennen meinetwegen sofort verglühen. Die brauch kein Mensch. Was soll eigentlich Iridium sagen, wo die extrem teueren Satelliten einmal pro Woche ein Ausweichmanoever fliegen. Sollen die beim Militär Schadenersatz einklagen? Statts polemischer Spekulation halte ich mich lieber an die offiziellen Quellen. SpaceX hat einen Fehler erkannt, SpaceX haelt sich an internationale Regeln, SpaceX hat Verbesserungspotential bei der Kommunikation. Alles andere ist geraten.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1059 am: 07. September 2019, 02:27:54 »
Es kann nicht sein, das teure Wetter u Militärsats der Massenwahre der Konstellationssats ausweichen und ihre Leendsdauer dadurch erheblich verkürzen.
LOL, fände ich auch ne absolute Frechheit! Deine "teuren Militär" sollten immer Vorfahrt haben ;D @Holleser, meintest Du das ernst? Hoffentlich nicht.

Traurig ist eher, daß ausgerechnet so teure Player, die Du eben genannt hast, es bis heute nicht geschafft haben, feste internationale Regeln zu definieren, an denen sich alle Nationen zu halten haben. Warum regt sich darüber genau jetzt keiner auf? Statt dessen muß jetzt eine private Firma, die sogar als Ziel hat, endlich einen vernünftigen Automatismus einzuführen, als Prügelknabe herhalten.

tonthomas

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1060 am: 07. September 2019, 06:43:03 »
.... Statt dessen muß jetzt eine private Firma, die sogar als Ziel hat, endlich einen vernünftigen Automatismus einzuführen, als Prügelknabe herhalten.
Echt? Und wenn ein Unternehmen für etwas, das konkret schief gelaufen ist, kritisiert wird, dann ist es gleich Prügelknabe? Verstehe ich nicht.

Gruß   Pirx

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1061 am: 07. September 2019, 07:21:38 »
.... Statt dessen muß jetzt eine private Firma, die sogar als Ziel hat, endlich einen vernünftigen Automatismus einzuführen, als Prügelknabe herhalten.
Echt? Und wenn ein Unternehmen für etwas, das konkret schief gelaufen ist, kritisiert wird, dann ist es gleich Prügelknabe? Verstehe ich nicht.

Gruß   Pirx

Ich habe was von Spekulationen gelesen, SpaceX verheimlicht, dass die da oben toten Schrott herumfliegen lassen. Ich habe nirgendwo im Netz aehnlich lautende Hinweise gefunden. Du erinnerst Dich? Wir hatten die gleiche Diskussion bei TinTin und auch da lagen diejenigen falsch, die irgendwelche Twittermeldungen von Außenstehenden als einen Beleg, entgegen dem SpaceX Statement nahmen. Ich glaube Du warst einer von denen. Koennen wir uns nicht darauf einigen, die ganze Angelegenheit sachlich zu diskutieren und uns dabei nur auf Fakten zu fokussieren?

Offiziell bestätigter Fakt ist, dass SpaceX einen unerkannten Bug im System hat(te). Fakt ist, dass es wohl auch Fehler in der Kommunikation gab. Die Kollisionswahrscheinlichkeit lag bei 1:1000 und die ESA ist einfach ausgewichen. Das kann und sollte man kritisieren. Fakt ist aber auch, SpaceX war im Anschluss kooperativ, entgegen ursprünglicher Meldungen. Die ESA hat bestätigt, dass laut geltenden Regeln SpaceX gar nichts falsch gemacht hat. Hingegen lese ich im Forum, SpaceX hatte riesen Glück, dass es zu keiner Kollision kam, die Vermutung, die ESA musste Schrott ausweichen und SpaceX reduziert die Laufzeiten von teuren Militär und Wettersatelliten, ist weder sachlich, noch durch irgendeine Meldung bestätigt. Ich kann die Argumentation gegen solche Beiträge verstehen und schließe mich dem an.

tonthomas

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1062 am: 07. September 2019, 09:04:44 »
.... Statt dessen muß jetzt eine private Firma, die sogar als Ziel hat, endlich einen vernünftigen Automatismus einzuführen, als Prügelknabe herhalten.
Echt? Und wenn ein Unternehmen für etwas, das konkret schief gelaufen ist, kritisiert wird, dann ist es gleich Prügelknabe? Verstehe ich nicht.

Gruß   Pirx
...  gleiche Diskussion bei TinTin und auch da lagen diejenigen falsch, die irgendwelche Twittermeldungen von Außenstehenden als einen Beleg, entgegen dem SpaceX Statement nahmen. Ich glaube Du warst einer von denen. ..
? Eigentlich: Eher nicht. Hilf mir auf die Sprünge.
--
Twitter-Statements sind in ihrer Kürze gar nicht so unproblematisch. Man muss schon genau hinsehen, was da geschrieben steht - und was alles nicht. Da ist definitiv die Gefahr, so eine Meldung als Beleg für etwas zu nehmen, obwohl es nicht da steht. Vorstellbar auch, dass so etwas gelegentlich nicht ungewollt ist.

Gruß   Pirx

Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1063 am: 07. September 2019, 09:48:55 »
Koennen wir uns nicht darauf einigen, die ganze Angelegenheit sachlich zu diskutieren und uns dabei nur auf Fakten zu fokussieren?
Unbedingt !   (leider kennen wir aber nicht alle Fakten)

Die ESA hat bestätigt, dass laut geltenden Regeln SpaceX gar nichts falsch gemacht hat.
Genaugenommen hat der ESA-Spezialist (Krag) gesagt daß es gar keine Regeln gibt wer ausweichen muss, und daß es auf Kooperation ankommt. Insofern konnte SpaceX gar nicht gegen internationale Regeln verstoßen.

Man könnte natürlich sagen daß SpaceX für den Betrieb eine FMECA (Failure Modes, Effects and Criticality Analysis) durchgeführt haben sollte, in der dann auch Vorsichts- und/oder Gegenmaßnahmen fetsgelegt sind für den Fall daß die Kommunikation mit der umgebenden Welt wie z.B. andere Raumfahrtorganisationen ausfällt. Und für den Fall daß doie Wahrscheinlichkeit einer Kolission steigt, daß dies kontinuierlich verfolgt werden muss.

Genauso wie Galileo angibt aus dem Vorfall vor einiger zeit gelernt zu haben, wird wohl auch SpaceX intern was verbessern. Und vieleicht arbeiten ESA und SpaceX ja jetzt zusammen und initiieren eine Aufstellung allgemeiner regeln für den Orbit-Verkehr.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1064 am: 07. September 2019, 15:39:48 »
Da hat man hoffentlich nicht nur von Galileo gelernt.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1065 am: 08. September 2019, 00:27:06 »
Das eigendliche Problem ist doch das es keine verbindlichen Regeln gibt, das hätte damals Bein Sputnik auch noch keinen Sinn gemacht, wird aber offensichtlich immer wichtiger.
Nur sollte man sich hier daran halten diese Verantwortung dort zu lassen wohin sie eigendlich gehört, in die Hände von Staaten und nicht in private Firmen. Da nennt man dann Staatsverträge, nur sehe ich nicht das da die wichtigsten Mannschaften überhaupt ein Interesse haben da mitzumachen.
Leider sehe ich da auf Staatsebene derzeit kaum einen Mitspieler  der her bereit ist Vereinbarungen zu treffen

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1066 am: 09. September 2019, 11:11:25 »
SpX beantragt bei der 'U.S. Federal Communications Commission' eine weitere Änderung ihres Antrags: Um schneller eine gute US - Abdeckung zu erreichen soll die Anzahl der Orbital Planes von 24 auf 72 verdreifacht werden. Das geschähe auf kosten der überlappenden Abdeckung in höhren Breiten.


"SpaceX hat seit dem erkannt, dass es mit einem Start drei Orbitalebenen auffüllen kann anstatt nur eine Orbitalebene zu bestücken."

"Die vorgeschlagene Neuausrichtung würde die anzahl der notwendigen Satellitenstarts für einen anfänglichen Service der ganzen USA entscheidend verringer - bis hin zum halbieren der notwendigen Starts."

https://spacenews.com/spacex-says-more-starlink-orbits-will-speed-service-reduce-launch-needs/

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1067 am: 09. September 2019, 18:11:59 »
Alter Beitrag:

Warum geht man die Nachteile ein, damit Europa und Kanada abzukoppeln? Die USA geht auf 49 Grad nach Norden hoch. Das ist in Europa ca. höhe Paris. Das heißt eine gute USA-Abdeckung geht zu Kosten der EU-Abdeckung alles Nördlich von Paris bzw Stuttgart/Nürnberg. Und natürlich Kanada.

Ich vermute, man macht dann 72 Planes mit nur 20 Satelliten, das wären 1440 Satelliten. Zu den Ursprünglich geplanten 1584 Satelliten (im 1. Orbit bei 550 km) wären das 9% weniger, was hauptsächlich durch die Reduzierung von 53 Grad auf 49 Grad möglich wird.

Lohnen sich die 9% weniger Satelliten (im 1. Orbit bei 550 km) wirklich für die Nachteile, Europa und Kanada zu verlieren?

Frage in die Runde: Werden die vorhandenen Satelliten dann alle auf einen Ersatz-Orbit geschickt (540 km z.B)? Denn das "Reißverschluss-Spielen" mit Satelliten auf verschiedenen Inklinationen dürfte kaum möglich sein.


Edit: Das macht dann 72 Planes mit 22 Satelliten, das wären weiterhin 1584 Satelliten.
« Letzte Änderung: 09. September 2019, 19:57:52 von Hugo »

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1068 am: 09. September 2019, 18:37:19 »
In der letzten Zeit waren 66 Sats pro Ebene geplant. Nun sind es nur noch 22. (die V1.0 Sats könnten etwas schmaler oder besser zu packen sein.)

Wo hast du die 49° Inklination her? Ich kenne nur die 53° Angabe für diesen Orbit und konnte auch nach einer Suche die 49° nicht finden..
Außerdem soll auch nur ein Teil der Starlink-Sats in diesen Orbit kommen. Die Mehrzahl der Sats bekommt wohl eine höhere Inklination.

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1069 am: 09. September 2019, 19:04:28 »
Inklination bleibt 53°. Satelliten pro Bahnebene gehen von 66 auf 22, dafür geht die Anzahl der Ebenen von 22 24 auf 72. Höhe weiter 550km. Daten entnommen aus dem Antrag an das FCC.

Die Anzahl der Satelliten bleibt damit konstant bei 1584. Vorteil ist, daß mit dieser Verteilung der Süden der USA mit weniger Satelliten als bisher vollständig abgedeckt wird.

Da anfangs ein flacherer Horizont-Winkel verwendet wird, reicht die Abdeckung in beiden Varianten gleich und ziemlich weit nach Norden, bis ca. 62°. Dabei habe ich angenommen, daß bei 550km Höhe noch ca. 1000km nach Norden abgedeckt werden können. Später, wenn Satelliten mit höherer Inklination den Norden abdecken, wird der Höhenwinkel wieder auf ~40° erhöht. Abdeckung geht dann bis zu den Polen.
« Letzte Änderung: 09. September 2019, 20:43:55 von MarsMCT »

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1070 am: 09. September 2019, 19:55:47 »
Ich hatte das "auf kosten über Überlappung in höheren Breitengeraden" so interpretiert, daß man die Inklination senkt auf die der USA. Und das wären die 49°. Aber das habe ich falsch gelesen. Habe meinen Beitrag oben "angepasst" (Es ist kaum was übrig geblieben ;) )

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1071 am: 09. September 2019, 23:39:48 »
Wobei das "auf kosten über Überlappung in höheren Breitengeraden" von mir kommt. Aber mein orbitales Verständnis sagt mir, dass wenn man den südlichen Bereichen mehr Abdeckung gibt das auf Kosten anderer Bereiche geht - und eben die Überlappungen in den Bereichen von 45°+ reduziert wird. Was letztendlich bedeuten würde, dass man dann hier ein besseres Sichtfeld braucht (keine Übergabe hoch am Himmel stehender Satelliten sondern ein Sat verschwindet bald über dem Horizont und ein anderer erscheint und übernimmt am gegenüberliegenden Horizont..)

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1072 am: 11. September 2019, 23:14:08 »
Aber nur für die volle Ausbaustufe oder? Ob Sie die direkt machen? Mit ~1500 müsste man ja schon etwas Gebiet abdecken können.

Ja, mit 1500 Satelliten können sie einen großen Teil der dicht besiedelten Gebiete abdecken. Aber das genügt nicht. Es gibt die zwei Lizenzen. Erste für gut 4000 Satelliten, die zweite für knapp 8000 Satelliten. Um die Lizenzen nicht zu verlieren, müssen sie Termine für die Hälfte und die gesamten Konstellationen einhalten. Selbst bei angenommenen 7 Jahren Lebensdauer der Satelliten müssen sie gegen die nächstes Jahr geplante Zahl von Starts noch etwas zulegen, das fordern die Lizenzbedingungen.

Da noch Sat zu Sat Laserlinks dazukommen, werden die Satelliten auch noch größer und schwerer, also muß entweder die Zahl der Starts steigen oder sie brauchen Starship. Die Planung geht sicher Richtung Starship.

Kopie des Beitrages im Starlink-Thread. Da gehört die Diskussion hin.

Ari

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1073 am: 12. September 2019, 13:49:45 »
Zur Zeit hat die Planung bei SpaceX "starlink" folgenden Stand:
Orbithöhe: 550 Km   1584 Sats
              :1110Km   1600 Sats
              :1130Km     400 Sats
              :1275Km     375 Sats
              :1325Km     450 Sats
und danach sind in ca. 350 Km Höhe nochmal 7500 Sats
und in ca. 1250 Km Höhe 2800 Sats genehmigt und auch geplant.

Je nach Wetter und frei werdenden Startterminen gibt es in diesen
Jahr noch ein paar Starts und 2020 sollen es dann mindestens 24
sein.
Aber das "normale" Geschäft für Kunden hat Vorrang.
Das wird ganz klar gesagt.

*

Offline RonB

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 9648
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1074 am: 16. September 2019, 09:24:49 »
Nachdem für dieses Jahr bis zu vier Starlink Starts geplant sind plant SpaceX für 2020 nach heutigem Stand 24 Starts ein.

https://spacenews.com/spacex-plans-24-starlink-launches-next-year/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.