Die einfachsten Methoden sind die besten
Da mir die Gesamtthematik des optimalen Sitzes durchaus nicht fremd ist, muss ich hier auch mal meinen Senf dazugeben.
Es gibt ja heutzutage für Alles Computermodelle, Simulationen, Studien – sogar Untersuchungen mit Drucksensoren in Bandscheiben L4-L5 und L5-S1 (in 2008). Ziel: immer den optimalen Sitz für einen großen Personenkreis mit maximaler Sicherheit und Komfort zu entwickeln.
Der Anthropoligische Atlas und andere Werke werden gewälzt. Vorgaben erarbeitet, Auslegungen daraus abgeleitet und Prototypen gebaut. Zum Schluss immer wieder bei der Finalbewertung durch den Menschen festzustellen: grau ist alle Theorie. Wer zur Theorie passt, passt auch zum Sitz.
Wer starke individuell ausgeprägte Merkmale hat – braucht auch einen individuellen Sitz.
Je höher die Anforderungen und Belastungen umso mehr fallen kleine Unterschiede ins Gewicht.
Die Herausforderung beim Raumschiffsitz besteht ja unter anderem darin, nicht nur die definierten Vorgaben und Werte zu berücksichtigen, sondern in unnatürlicher unbeweglicher Zwangshaltung, bei der die Körpergelenke auch keine Optimalstellung bekommen,
über einen längeren Zeitraum möglichst noch ermüdungsfrei hochkonzentriert arbeiten zu können.
Für solche Themen gibt es ja die Ergonomie, da muss man doch eine entsprechende Lösung parat haben. Hat man ja auch mit der Produktergonomie und im speziellen der Antro
POMETRIE (geometrische Anpassung der Technik an den Menschen).
Da in Bezug auf die großflächige Mensch-Maschinen-Schnittstelle (Kopf, Rücken, Po und untere Gliedmaßen) eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung erstrebenswert ist, ist hier die einfache Abformung der konkreten Person-Betriebshaltung eine gleichsam einfache wie hocheffektive Variante, die optimale Lösung zu erzielen.
Die Natur, Evolution und Geschichte hat uns Menschen nunmal nicht nur faszinierende Fähigkeiten und Eigenschaften, sondern auch sehr kleine detailreiche individuelle Unterschiede mitgegeben, die hinsichtlich Fortbestand unserer Spezies durchaus Sinn machen. Diese Unterschiede machen aber auch manchmal scheinbar einfache Dinge kompliziert, wenn es keine einfachen Lösungen gibt.
Mal sehen wie die Analysen und Vorbereitungen bei den neuen einstellbaren Sitzen des PTK NP erfolgen werden.
Dabei sage ich nur zu oft voller Stolz am Ende eines Arbeitstages: „alles was wir getan haben war mal wieder für den Arsc... !
Zum Glück arbeiten wir aber auch für den Kopf, Augen und die Ohren.
dksk