Meiner Meinung nach, lebt die Physik schon länger mit Krücken, wie z.B. dunkler Materie und Energie damit ihnen die derzeitigen Modelle nicht "um die Ohren fliegen"
Damit wir uns nicht falsch verstehen, sehr viel was man heute zu wissen glaubt, wird durch Anwendungen zumindest scheinbar bestätigt, aber ob und wo da ein zurechtbasteln stattfindet, damit man nicht viel anderes auch wegwerfen muss wissen wir nicht.
Jeder der was anderes behauptet ist in meinen Augen ein Ignorant.
Das es zutiefst menschlich ist, sich Dinge die man nicht versteht zurecht zu biegen ist normal.
Hm, solche Aussagen halte ich für gefährlich. Gleich vorneweg. Skepsis ist gut! Alternativen zu erdenken ist gut. Vorhandene Theorien zu hinterfragen ist gut.
ABER
So wie du das schreibst hat es den Eindruck als sitzen hier ein paar überbezahlte, weltfremde und dem Wahnsinn nahe Wissenschaftler in ihren dunklen Kellern und phantasieren sich ihre Welt zusammen (bewusst übertrieben). So ist es nicht. Ich glaub, dass du es so auch gar nicht gemeint hast, aber wie gesagt, es erweckt den Eindruck.
Viele der gut bestätigten Theorien (z.B. Relativitätstheorie, Quantenmechanik, Standardmodel) sind abertausende male durch verschiedenste Versuche und Beobachtungen bestätigt worden. Das bedeutet nicht, dass sie richtig sind! Aber wenn sie falsch sind, sind sie verdammt gut falsch (entschuldigt die Ausdrucksweise). Eine Theorie kann ja niemals verifiziert werden, man kann nur sagen, dass sie nicht falsch ist (falsifizieren). Aber bei vielen unserer Theorien ist die "Beweislast" erdrückend.
Das Thema dunkle Materie ist ein gutes Beispiel: Ob es dunkle Materie gibt oder nicht weiß aktuell niemand, denn wir haben sie noch nicht gefunden (BTW: Der LHC wird in nächster Zeit explizit danach suchen). Wenn es sie aber nicht gibt, müssen andere Erklärungen für z.B. Gravitationslinsen, die Drehgeschwindigkeit der Galaxien usw. erdacht werden. Auch das es in einem expandierenden Universum überhaupt Strukturbildung gegeben hat, kann man ohne Dunkle Materie nicht wirklich verstehen. Man hat sich das mit der dunklen Materie ja nicht einfach so bei ner Flasche Rotwein ausgedacht. Das ist eine Theorie die einfach viele Daten erklärt, die man durch zahllose (unabhängig voneinander) Messungen gewonnen hat. Eine Alternativtheorie muss das alles erklären können. Ein "ich glaub nicht dran" ist vollkommen ok. Es muss aber ein "...dann könnte es so sein" folgen. Ich stelle fest, dass sich vor allem Dunkle Materie immer sehr gut für Skepsis eignet. Alleine der Name "Dunkle Materie" hat sowas mystisches. Man könnte aber auch einfach sagen: Wir suchen eine Art von Materie, die überhaupt keine Wechselwirkung mit elektromagnetischer Strahlung und Baryonische Materie zeigt bis auf die, dass sie schwer ist. Das es Teilchen gibt, die nicht mit Strahlung wechselwirken ist denk ich unbestritten. Das Neutrino ist z.B. so ein Teilchen. Wenn man das ganze so bezeichnet, verliert es seinen mystischen Charakter. Das "Ding" das wir suchen bleibt aber das selbe.
Beim Em-Drive ist das genau so. Wenn er funktioniert, muss eine Theorie gefunden werden, warum das so ist. Vielleicht müssen vorhandene Theorien auch geändert oder gar ganz fallen gelassen werden. Das ist aber kein "Effekt" der letzten Jahre. Seit der Mensch empirische Naturwissenschaft betriebt, ist das Wechselspiel zwischen Beobachtung/Experiment und Theorie vorhanden. Ein gutes Beispiel ist das geozentrische Weltbild. Zur Zeit vor Galileo war es absolut klar, dass die Erde im Mittelpunkt steht. Galileo benutzte nur zwei Dinge um ein ganzes Weltbild zu zerstören. Ein Fernrohr und seinen Verstand. "Ich sehe, dass Monde den Jupiter umkreisen. Somit kann die Erde nicht das Zentrum von allem sein". Aus unserer Sicht heute banal. Damals eine revolutionäre Erkenntnis.
Mane