Umfrage

Wer wird sich in der Betankungsdebatte durchsetzen?

NASA - Crew steigt in die betankte Rakete
59 (45.7%)
SpaceX - Crew steigt in eine leere Rakete, dann Betankung
60 (46.5%)
Kompromiss (wie auch immer der aussehen mag)
10 (7.8%)

Stimmen insgesamt: 125

SpaceX Crew Dragon

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McFire

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #275 am: 12. November 2014, 00:36:43 »
Das mit der leicht (!) angewinkelten Einstellung ist klar. Das bekannte Prinzip der Selbststabilisation halt. Kompromiß zwischen gewünschter Stabilität und (geringem) Schubverlust.

Aber mit Führerscheins Rechnung
Zitat
Es ist ein gleichschenklinges Dreieck. Die Kraft des Triebwerkes ist die lange Seite. Die beiden gleich langen kürzeren Seiten haben je ca. 70% dieser Länge. Ich habs nachgeschlagen, Schule ist eine Weile her. Cosinus 45° ist 1/2 mal Wurzel aus 2, das ist 1,4142. Das weiß ich noch auswendig. Die Hälfte davon ist 0,707, also 70,7%.
komm ich bei 45° nicht klar .
Ok , einer der beiden gleichen Schenkel bringt also senkrecht nach unten 70%. Und was ist mit der waagerecht wirkenden Komponente? Auch 70% ??? Geht nicht. Aber wenn nur 30% übrig bleiben, wieso? Es sind 45° ! Daß die waagerechte Komponente durch den Gegenüberliegenden Draco aufgehoben wird, spielt hierbei keine Rolle , es geht mir um den Schubverlust unten bei nahezu Stillstand vor dem Aufsetzen.

Offline Steffen

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #276 am: 12. November 2014, 01:40:53 »
Hallo,

ich denke, würden die Triebwerke gerade nach unten zeigen, dann müßten immer alle gleichstark, im Gleichgewicht, arbeiten. Bei einem Drosseln oder auch nur ungleichmäßigem Schub würde die Kapsel sofort kippen/trudeln.
Andererseits, wenn die nicht schwenkbar sind, und mit dem Schub gesteuert wird, dann dürfen sie auch nicht direkt durch den Schwerpunkt zielen, sonst könnte man nicht gesteuert ein Kippmoment herbeiführen.

In den Abbildungen kann man wohl sehen, dass alle Triebwerke gemeinsam auf einen Punkt oberhalb des Schwerpunktes wirken. Dann könnte man steuern, ohne das gleich alles wie wild kippelt. Der Winkel ist aber nicht 45 Grad, dann würden die Triebwerke ja in den Innenraum hineinragen. Anhand der Abbildungen würde ich 30-35 Grad schätzen.
Das Rollen müßte dann mit den kleinen Thrustern links und rechts der Dracos gesteuert werden.

Aber weiß jemand, wie wirklich gesteuert wird? Die Dracos sind paarweise angeordnet. Kann man bei einem Ausfall das gegenüberliegende abschalten und trotzdem sicher landen?

viele Grüße
Steffen

Offline Kelvin

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #277 am: 12. November 2014, 02:13:21 »
Deshalb wird man einige Sekunden nach der Trennung von der Rakete den Schub von 1-2 Triebwerken auf einer Seite etwas drosseln, sodaß die Kapsel in die richtige Richtung fliegt.

Ich sehe das anders: Die Leistungssteuerung der Dracos muß ständig die gewünschte Fluglage (Vertikalachse) sicherstellen, also deutlich schneller als im Bereich einiger Sekunden den Schub drosseln bzw. verstärken. Die Seitwärtsbewegung wird dann durch Kippen der Dragon erreicht, wobei die Dracos nur für die jeweils gewünschte Schräglage sorgen müssen.

Offline Steffen

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #278 am: 12. November 2014, 02:40:15 »
Hallo

Aber es wirken doch beide Effekte. Wenn man auf einer Seite drosselt/verstärkt neigt sich die Kapsel. Durch die schräge Anordnung der Triebwerke entsteht aber auch ein einseitiger Quer-Schub in die gleiche Richtung.

viele Grüße
Steffen

*

Offline Schillrich

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #279 am: 12. November 2014, 07:09:56 »
Hallo zusammen,

ich bekomme hier bei den Worten "Selbststabilisierung" und "Angriffspunkt oberhalb des Schwerpunkts" wieder Bauchschmerzen. Da schwingt vielleicht wieder die Idee mit: Eine Rakete mit Triebwerken "oben" ist ein Pendel, das selbst aus einer Auslenkung zurückschwingt.

Das ist nicht so, wie wir hier schon diskutiert haben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=6836.0

Die Rakete im Flug rotiert um ihren Schwerpunkt, egal wo die Triebwerke sind. Sie rotiert nicht "um ihre Triebwerke".
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #280 am: 12. November 2014, 08:23:15 »
Aber mit Führerscheins Rechnung
Zitat
Es ist ein gleichschenklinges Dreieck. Die Kraft des Triebwerkes ist die lange Seite. Die beiden gleich langen kürzeren Seiten haben je ca. 70% dieser Länge. Ich habs nachgeschlagen, Schule ist eine Weile her. Cosinus 45° ist 1/2 mal Wurzel aus 2, das ist 1,4142. Das weiß ich noch auswendig. Die Hälfte davon ist 0,707, also 70,7%.
komm ich bei 45° nicht klar .
Ok , einer der beiden gleichen Schenkel bringt also senkrecht nach unten 70%. Und was ist mit der waagerecht wirkenden Komponente? Auch 70% ??? Geht nicht. Aber wenn nur 30% übrig bleiben, wieso? Es sind 45° ! Daß die waagerechte Komponente durch den Gegenüberliegenden Draco aufgehoben wird, spielt hierbei keine Rolle , es geht mir um den Schubverlust unten bei nahezu Stillstand vor dem Aufsetzen.

Willkommen in der Welt der vektoriellen Addition. In diesem Fall ergeben tatsächlich 70% parallel zur Achse + 70% vertikal zur Achse die 100% der Triebwerksleistung. Aber das ist für 45°. Tatsächlich, nach der gleichen Berechnung über Cosinus für 30° sind es eben die 87% axial. Oder so ähnlich, je nachdem welcher Winkel es genau ist.

Übrigens können die SuperDraco enorm schnell den Schub wechseln. Sie können deshalb tatsächlich für Schubvektorsteuerung benutzt werden. Wir hatten schonmal ein Video von SuperDraco auf dem Teststand, wo das deutlich zu sehen war. Zuerst langsame, dann immer schnellere Schubänderungen.

ws

Vom Schub her kann Dragon mit Sicherheit auch mit 4 Triebwerken landen. Wenn aus jedem Paar ein Triebwerk funktioniert, wird es keine Probleme geben. Außer bei der Steuerung, die dürfte etwas kompliziert sein. Dafür gibt es das Firefly-Programm, in dem das alles ausgetestet werden soll.

Offline Kelvin

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #281 am: 12. November 2014, 10:19:07 »
Aber es wirken doch beide Effekte. Wenn man auf einer Seite drosselt/verstärkt neigt sich die Kapsel. Durch die schräge Anordnung der Triebwerke entsteht aber auch ein einseitiger Quer-Schub in die gleiche Richtung.

Hallo Steffen,
 
einverstanden - ich meinte nur, daß die Stabilisierung ein ständig ablaufender Prozess sein muß, etwas, was auch ich in dem alten vom Schillrich verlinkten Thread als "Balancieren" genannt habe. (Natürlich ohne eine feste Unterlage - nur als Vorgang, der die gewünschte Ausrichtung "des Besens" sicherstellt.) Im Normalfall durch Kippen des Triebwerks, bei Dragon bauartbedingt durch die Schubregelung der einzelnen Triebwerke.

Und im Rahmen dieses Prozesses wird dann zeitweise zum Kippen (Um seitlich wegzukommen) der Sollwert der Abweichung von der Senkrechten in der gewünschten Richtung von "0" auf "x" verändert.

Das es also nicht reicht, die Dracos für x Sekunden auf der einen Seite stärker aufzudrehen. So war es aber vermutlich auch nicht gedacht gewesen, bei mir (aber vielleicht nicht nur bei mir) ist es nur so angekommen.

Gruß Kelvin

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Online Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #282 am: 12. November 2014, 12:21:46 »
Da hier acht Triebwerke eingebaut werden, kann man vermutlich sogar dann landen wenn z.B. zwei Triebwerke auf einer Seite gemeinsam ausfallen (z.B. die auf +/- 270° von oben betrachtet).
Hierzu müssen nur die Triebwerke aus +/-0° und +/- 180° die eigendliche Bremsung vornehmen. Da zwei von denen etwas in Richtung der Ausgefallenen Triebwerke liegen, bekommt man ein zwar relativ kleines, aber doch wirkungsvolles Moment in Drehtichtung um die Achse 0°-180°. Bringt man das Teil schräg runter, also mit tiefer liegender 90° Seite, kann das noch besser werden.

Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #283 am: 17. November 2014, 18:55:45 »
Was aber wenn die Kapsel gerade in Richtung ihrer 270°-Seite gekippt liegt wenn die 270-er Seite ausfällt, dann hast du wahrscheinlich bei den 0 und 180er Paar auf der entsprechenden 270-er Seite zu wenig Hebelarm, um das wieder aufzurichten oder?

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #284 am: 17. November 2014, 20:04:18 »
Was aber wenn die Kapsel gerade in Richtung ihrer 270°-Seite gekippt liegt wenn die 270-er Seite ausfällt, dann hast du wahrscheinlich bei den 0 und 180er Paar auf der entsprechenden 270-er Seite zu wenig Hebelarm, um das wieder aufzurichten oder?

Ich denke auch, daß das knapp wird. Es gibt noch die Dracos für die Lagekontrolle, aber ob die es reißen, ist auch zweifelhaft. Ich denke, je ein SuperDraco aus den vier Paaren muß funktionieren.

Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr hoch. Druckgespeiste Triebwerke mit hypergolen Treibstoffen sind extrem betriebssicher. Siehe die Triebwerke der Voyager Sonden, die immer noch funktionieren. Man hat die Paare auch bestimmt so ausgelegt, daß sie aus unterschiedlichen Tanks gespeist werden. Dazu noch, daß sie Sekunden vorher nochmal getestet wurden, in einer Höhe, die noch das ausweichen auf Fallschirme sicher ermöglicht.

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Online Klakow

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  • 6758
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #285 am: 17. November 2014, 21:26:05 »
Es ging mir um die Landung, vier Triebwerke reichen aus um die Masse abzubremsen, wenn diese gegenüberliegen, reicht das zur Bremsung.
Klar ist das eine Punktlandung wohl dann eher nicht möglich ist, aber was soll's, in der Not kann es auch ein Acker, oder auf dem Golfplatz ein Bunker sein, oder beim Bauernhof der Misthaufen, Hauptsache das Ding hat fast keine Fahrt mehr drauf.
Oder man benutzt die Fallschirme damit das Ding aufgerichtet bleibt. Den Fallschirm wird man dann wohl hinterher als Ausstellungsstück ausmustern.

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #286 am: 17. November 2014, 22:06:44 »
Es ging mir um die Landung, vier Triebwerke reichen aus um die Masse abzubremsen, wenn diese gegenüberliegen, reicht das zur Bremsung.
Klar ist das eine Punktlandung wohl dann eher nicht möglich ist, aber was soll's, in der Not kann es auch ein Acker, oder auf dem Golfplatz ein Bunker sein, oder beim Bauernhof der Misthaufen, Hauptsache das Ding hat fast keine Fahrt mehr drauf.
Oder man benutzt die Fallschirme damit das Ding aufgerichtet bleibt. Den Fallschirm wird man dann wohl hinterher als Ausstellungsstück ausmustern.

Nein, so wird es nicht funktionieren. In der Höhe, wo es noch mit Fallschirm geht, werden die Triebwerke getestet. Nur wenn dann alle 8 funktionieren, geht man auf Triebwerkslandung. Sonst wird es Fallschirmlandung, bei der vielleicht ähnlich wie bei Sojus nur auf dem letzten Meter noch die Triebwerke die Landung weicher machen. Aber die Fallschirme alleine sollen genügen, eine Landung ohne (schwere) Verletzungen zu ermöglichen. Wenn dieser Zeitpunkt verstrichen ist, helfen die Fallschirme nicht mehr. Dann müssen es die Triebwerke richten. Mit 4 verteilten Triebwerken geht es noch sicher, die haben genug Schub. Ob zwei gegenüberliegende Paare es schaffen können ist ziemlich unklar, ich bezweifle, daß man da die Balance hinkriegt. Ich nehme aber an, daß man auch das bei den Firefly-Tests ausprobieren wird und daß man es probiert, wenn es nicht anders geht.

Aber wir müssen daran denken, daß SpaceX für CRS Triebwerkslandung nicht vorgesehen hat. Das wird man erst nachträglich reinnehmen, wenn ausreichend aussagefähige Tests gemacht worden sind. Für das Angebot war es zu riskant, das hätte als Standardmethode zur Ablehnung führen können. Dafür ist Fallschirmlandung vorgesehen mit Triebwerksunterstützung für die weiche Landung.

jakda

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #287 am: 18. November 2014, 08:54:07 »
Ich bin jetzt etwas irritiert...
Meint ihr dieses Video:
ws

Wo ist da ein Fallschirm? - oder gibt es was Neues?

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Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #288 am: 18. November 2014, 08:59:18 »
Wo ist da ein Fallschirm? - oder gibt es was Neues?

Man will erstmal mit Fallschirmen landen. Eine Landung mit Triebwerken wie im Video ist wohl fuer die Zukunft geplant, wird so aber erst einmal nicht durchgefuehrt.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Caladaris

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #289 am: 18. November 2014, 09:27:51 »
Edit: Bitte löschen, der Post ist irgendwie im falschen Thread gelandet.  :P

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #290 am: 18. November 2014, 09:56:13 »
Wo ist da ein Fallschirm? - oder gibt es was Neues?

Man will erstmal mit Fallschirmen landen. Eine Landung mit Triebwerken wie im Video ist wohl fuer die Zukunft geplant, wird so aber erst einmal nicht durchgefuehrt.

Dragon braucht sowieso die Fallschirme. Im Fall eines Abort wird der gesamte Treibstoff verfeuert und Dragon landet mit Fallschirmen im Wasser. Was hoffentlich nie eintreten wird.

Im CCtCap Angebot hat SpaceX Fallschirmlandung an Land angeboten, mit Triebwerksunterstützung für weiche Landung, die aber nicht zwingend erforderlich ist. Auch wenn die Triebwerke versagen, soll Dragon sicherstellen, daß die Crew nicht verletzt wird, die Landung ist aber dann ziemlich hart.

Parallel hat SpaceX aber bei der Flugaufsicht ein Programm angemeldet, Firefly, in dem alle Varianten der Landung getestet werden. Also Landung mit Fallschirmen und Triebwerkunterstützung, reine Triebwerkslandung. Jeweils mit Abwurf vom Hubschrauber und auch mit Start vom Boden mit Triebwerken. Fallschirmlandung ohne Triebwerksunterstützung wird man wohl nicht testen, weil das zwar die Besatzung übersteht, aber nicht die Kapsel. Oder vielleicht als letzten Test, wenn das Programm abgeschlossen ist.

Ich gehe davon aus, daß damit auch die NASA von Triebwerkslandung überzeugt werden soll und auch von Wiederverwendung. Nur konnte man das Risiko nicht eingehen, gleich Triebwerkslandung und Wiederverwendung anzubieten, weil die NASA das wahrscheinlich abgelehnt hätte.

jakda

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #291 am: 18. November 2014, 12:01:30 »
hm ... Bedeutet das, dass durch die Fallschirmlandung die Wiederverwendung nicht gegeben ist,
weil sie dabei "hart" landet - und die Kapsel deformiert?

Beim russischen PTK-NP2 ist die Wiederverwendung nur bei Standard-Landung gegeben, also
- Fallschirm
- Abwurf Hitzeschild
- Ausfahren 4 Landebeine
- Ab 1000 m Zündung Landetriebwerke + Abwurf Fallschirm
- Landung im dafür "vorbereiteten" Gebiet (max. kleine "Büsche")

Für die reine (Not-)Fallschirmlandung gibt es "Knautschzonen", die die "Aufschlagenergie" absorbieren.
Dadurch ist eine Wiederverwendbarkeit nicht mehr gegeben.

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #292 am: 18. November 2014, 12:32:40 »
hm ... Bedeutet das, dass durch die Fallschirmlandung die Wiederverwendung nicht gegeben ist,
weil sie dabei "hart" landet - und die Kapsel deformiert?

Nur für den Fall, daß es eine reine Fallschirmlandung wird wegen Versagen der Triebwerke. Bei normaler Landung wird die Fallgeschwindigkeit durch Triebwerkeinsatz auf den letzten Metern stark reduziert. Die Zielgenauigkeit ist aber durch die Fallschirme relativ gering.

Erst die reine Triebwerkslandung ermöglicht Präzisionslandung auf dem "Hubschrauber-Landeplatz".

Beim russischen PTK-NP2 ist die Wiederverwendung nur bei Standard-Landung gegeben, also
- Fallschirm
- Abwurf Hitzeschild
- Ausfahren 4 Landebeine
- Ab 1000 m Zündung Landetriebwerke + Abwurf Fallschirm
- Landung im dafür "vorbereiteten" Gebiet (max. kleine "Büsche")

Für die reine (Not-)Fallschirmlandung gibt es "Knautschzonen", die die "Aufschlagenergie" absorbieren.
Dadurch ist eine Wiederverwendbarkeit nicht mehr gegeben.

Also ganz ähnlich wie bei Dragon vorgesehen. Nur eines: Ab 1000m Landetriebwerke + Abwurf Fallschirm. Kann das sein? Da braucht man keine Fallschirme. Selbst bei freiem Fall ohne Fallschirme würde man die Landetriebwerke viel niedriger zünden. Bei Fallschirmabwurf in 1000m Höhe wäre die Bremswirkung der Fallschirme praktisch nicht mehr gegeben. Die Kapsel würde genauso schnell aufschlagen wie ganz ohne Fallschirm.

Triebwerke ab 10m wäre plausibel, wahrscheinlich eher noch niedriger.

*

Online Klakow

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  • 6758
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #293 am: 18. November 2014, 13:01:03 »
Fallschirme für Personen sollten unter 5m/s schnell sein, damit man zumindest die Chance hat ohne Haxsenbruch zum stehen zu kommen, das entspricht etwa einem Sprung von 3,5m Höhe.
Will man mit maximal 1,5G landen, braucht man 7m Bremsweg, ich vermute mal man fängt eher bei 10m an, schon um dem synchronen Triebwerkshochlauf mehr Zeit zu geben.

jakda

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #294 am: 18. November 2014, 13:56:40 »
PTK NP2:
Der Fallschirm wird in 1000 m Höhe nach Zündung der Landetriebwerke abgeworfen.
Wenn es mit dem "Zünden" Probleme gibt, kommt eine Fallschirmlandung.
Der 1000 m Bereich wird auch zur "Ortsveränderung", also näher am Zielort, genutzt.

Die erst von ENERGIJA vorgesehen reine Triebwerkslandung wurde von ROSKOSMOS abgelehnt.

Frage:
In welcher Höhe soll bei reiner Triebwerkslandung bei DRAGON V2 "gezündet" werden?

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #295 am: 18. November 2014, 16:25:39 »
PTK NP2:
Der Fallschirm wird in 1000 m Höhe nach Zündung der Landetriebwerke abgeworfen.
Wenn es mit dem "Zünden" Probleme gibt, kommt eine Fallschirmlandung.
Der 1000 m Bereich wird auch zur "Ortsveränderung", also näher am Zielort, genutzt.

Die erst von ENERGIJA vorgesehen reine Triebwerkslandung wurde von ROSKOSMOS abgelehnt.

Wie die NASA. ;)

Frage:
In welcher Höhe soll bei reiner Triebwerkslandung bei DRAGON V2 "gezündet" werden?

Dafür gibt es keine offiziellen Daten. Es gab mal jemand bei NSF der hat anhand der Luftbremsungswerte der Kapsel und der Triebwerkseigenschaften ein paar Rechnungen angestellt. Leider finde ich das gerade nicht, deshalb nur grob aus dem Gedächtnis:

Die bekannten Werte für Schub der Triebwerke und Treibstoffreserven lassen eine große Variationsbreite zu. Alles unter der Annahme freier Fall ohne Fallschirme. Von sportlich mit Bremsdauer unter 4 Sekunden mit sogar noch zumutbaren g-Werten bis über 12 Sekunden, ganz sanft mit ~2g. Das erste muß aber eine Bremsung ganz kurz vor dem Boden sein. Das zweite vielleicht aus knapp einem km Höhe, an die Höhenangaben erinnere ich mich aber gar nicht.

Insofern wäre 1km vielleicht plausibel, aber nicht im Zusammenhang mit der niedrigen Sinkgeschwindigkeit unter Fallschirm. Nehmen wir an, es sind 10m/s, dann wären es über 100s bis zum Boden und so lange müßten die Triebwerke gegen die Schwerkraft arbeiten. Der Treibstoffbedarf wäre sehr hoch.

Vielleicht ist es ja doch so ähnlich wie bei Dragon? Also wenn in 1km Höhe die Triebwerke nicht anlaufen, werden die Fallschirme ausgelöst? Oder in welcher Höhe auch Dragon den Triebwerkstest macht. Ich kenne keine Angaben dazu.

*

Online Klakow

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  • 6758
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #296 am: 18. November 2014, 18:16:46 »
Die Bremsungkraft in Meereshöhe ist etwa: F=cw*A*v2*1,25kg/m3
für 1m2 bei 240km/h sind das etwa 2700N/qm wenn ich mich nicht verechnet habe.
in 3km höhe bei gleicher höhe nur 1350N/qm.
Für die Dragon mit ihren 3,7m Durchmesser sind das 10,76qm oder  3,6t Bremskraft.

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #297 am: 18. November 2014, 18:20:40 »
Die Bremsungkraft in Meereshöhe ist etwa: F=cw*A*v2*1,25kg/m3
für 1m2 bei 240km/h sind das etwa 2700N/qm wenn ich mich nicht verechnet habe.
in 3km höhe bei gleicher höhe nur 1350N/qm.
Für die Dragon mit ihren 3,7m Durchmesser sind das 10,76qm oder  3,6t Bremskraft.

Wichtig wäre die terminale Fallgeschwindigkeit. Also die Geschwindigkeit, die sich aus Gewicht und Luftwiderstand ergibt. Die ist auf jeden Fall weit unter Schallgeschwindigkeit, ~150m/s?

*

Online Klakow

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  • 6758
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #298 am: 18. November 2014, 19:25:04 »
Kann ich mir nicht vorstellen, das wären ca. 17kN/qm oder 18,4t der der Dragon V2, selbst bei 6t, sind das noch mehr als 3G.
Vielleicht eine Rückschau auf das Shuttle, das kaum so um die 380km/h herunter.
Ach ja, aus den 6t und den ca. 10,5qm und einem cw von 0,6 komme ich auf 85,5m/s bei Fg=Fv, oder
ca. 310km/h. Ob das Ding aber auch mit 6t wieder runter kommen kann, weis ich leider nicht.
Die Überlegungen sind auch bedeutend für eine Erststufenlandung. Die ist zwar am Fuß breiter und der cw-wert ist vermutlich über 0,75
aber das Ding hat vielleicht auch 35t oder mehr Leermasse, aber damit würde es trotzdem 185m/s schnell werden.

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #299 am: 18. November 2014, 20:51:19 »
Vielleicht eine Rückschau auf das Shuttle, das kaum so um die 380km/h herunter.

Fallgeschwindigkeit? Oder Landegeschwindigkeit?

Ach ja, aus den 6t und den ca. 10,5qm und einem cw von 0,6 komme ich auf 85,5m/s bei Fg=Fv, oder
ca. 310km/h. Ob das Ding aber auch mit 6t wieder runter kommen kann, weis ich leider nicht.

2t Nutzlast sind drin, also bestimmt 6t Landegewicht. Aber 85m/s wären nur die Hälfte von meiner groben Schätzung. Dann müßte die Bremsung sicher noch deutlich später einsetzen als 1km Höhe.

Die Überlegungen sind auch bedeutend für eine Erststufenlandung. Die ist zwar am Fuß breiter und der cw-wert ist vermutlich über 0,75
aber das Ding hat vielleicht auch 35t oder mehr Leermasse, aber damit würde es trotzdem 185m/s schnell werden.

Eher 20t, mit Landebeinen und Treibstoff für die Landung vielleicht geringfügig drüber.