Der letzte Punkt, Anfliegen eines Zielpunktes auf dem Meer und schwenken auf den Landeplatz kurz vor Schluss, ist nicht so einfach, dazu werden dann seitliche Flugmanöver am Schluss nötig, die aber vor dem Aufsetzen wieder auf Null kompensiert werden müssen, Dazu braucht man mehr Treibstoff und ein sehr genaues Timing. Die bisherigen Landungen, auf der Barke und auf Land, waren alle "Steilschüsse", mit quasi senkrechtem Anflug aus großer Höhe und recht wenig seitwärtigen Korrekturen der Flugrichtung.
Das stimmt natürlich. Jedoch kann man das auch mit den Flügeln und Mannövrierdüsen machen. Und egal was passiert, man wird kaum 9,5 Kilometer zu weit fliegen.
Hier sieht man das im Video sehr gut:
T+7 Sekunden - Flugbahn wird gedreht
T+18 Sekunden - Flugbahn erreicht
T+20 Sekunden - Flugbahn wird für das Bremsmannöver geändert
T+24 Sekunden - Bremsmannöver erfolgreich. Derzeitiger Kurs: Treffen VOR dem Landepunkt. Bei einer Landlandung wäre das der Kurs ins Meer.
--- Jetzt muss die Rakete entscheiden: Bin ich heil? Vor 4 Sekunden war ich heil. Bin ich noch immer heil genug für die Landung?
T+24 Sekunden - Flugbahn wird geändert, damit man weiter fliegt und das Schiff trifft. Bei einer Landlandung wäre das der Schwenk auf das Landepad.
--- Jetzt würde ein Ausfall der Hydraulik zur einer Bruchlandung in Richtung Landepad führen (können).
T+30 Sekunden: Man fliegt noch immer einen diagonalen Winkel in Richtung Landezone.
T+32 Sekunden: Ab jetzt wird der Kurs mehr senkrecht
T+33 Sekunden: Die Triebwerke feuern wieder und nehmen die Beschleunigung in allen Achsen raus.
T+40 Sekunden: Landung
Fazit: Wenn die Rakete 16 Sekunden vor der Landung einen "Systemfehler" hat, wird sie noch ins Wasser fallen. Erst ab jetzt wird die Flugbahn auf die Landezone geändert. Mit den Flügen und den Steuerdüsen. Wenn sie danach Fehlfunktionen hat, würde es zu einem Crash auf Land führen (können).
Ein Hydraulisches FAIL-OVER-System geht aber auch. Es würde so funktionieren, daß es die Flügel so dreht, daß die Flugbahn sich verkürzt. Das geht Hydraulisch recht einfach. Also selbst nach der Entscheidung bei +24 oder später könnte die Flugbahn wieder in Richtung Meer geändert werden bei einem Totalausfall aller Systeme gleichzeitig. Das funktioniert so, daß man die notwendigen Magnetventile dauerhaft mit Strom angezogen hält. Fällt der Strom aus, öffnen sich die Notventile und schwenken die Flügel auf Maximalanschlag. Zusätzlich macht man die Ventile so, daß wenn ein einzelnes Ventil klemmt, daß die anderen immer eine Notfallstellung einnehmen können. In jedem Falle würde man alles geben, die Rakete ins Meer fallen zu lassen.
Aber sie könnte (fast) niemals 9,5 Kilometer zu weit fliegen. (Fast = Außer wenn z.B. das GPS von Hackern/Angreifern um 9,5 Kilometer verschoben wird). Natürlich ist immer alles möglich. Aber SpaceX wird alles geben um die Gefahren so klein wie möglich zu halten.