Um die Atlas 5 auf Methan umzustellen, genügt es aber nicht, ein neues Triebwerk zu entwickeln. Man müsste auch die erste Stufe komplett umkonstruieren und zudem fallen diverse Änderungen am Startplatz an. Will man die Atlas 5 komplett auf Methan umstellen, dann braucht man auch eine neue Oberstufe und ein neues Triebwerk dafür. Allerdings hat aktuell kein US-Hersteller ein Methan-Triebwerk im Angebot oder auch nur in der Planung (von SpaceX mal abgesehen). Der Kostenaufwand wäre kaum zu beziffern. Warum sollte man das tun? Das DoD ist mit der Leistung der Atlas 5 voll zufrieden, sie fliegt zuverlässig und hatte noch nicht einen Fehlstart. Der einzige Punkt sind die russischen Triebwerke, die mit Sicherheit in absehbarer Zeit durch US-Triebwerke ausgetauscht werden.
Da auf Methan umzusteigen, macht keinen Sinn. Methan bietet keinen Vorteil in der Startstufe und in der Oberstufe sogar einen dicken Nachteil. Ein US-Ersatz für das RD-180 kostet vielleicht 1 Milliarde, eine auf Methan umgestellte Atlas 5 aber sicher 3 bis 5 Milliarden. Selbst wenn es sich um einen wiederverwendbaren Träger handeln würde, bietet Methan keinen Vorteil, das F-1 oder RD-170 hätte man auch 10 - 20 Mal wiederverwenden können. Daneben fehlt jede Erfahrung mit Methan als Treibstoff, es gab in den 60ern nur einige Erfahrungen mit umgerüsteten RL-10. Was die Entwicklung eines großen Methan-Triebwerks kosten würde, kann aktuell noch keiner einschätzen. Kein US-Hersteller scheint ein Design dafür in der Schublade zu haben, während man sich bei Kerosin zwischen verschiedenen Entwürfen entscheiden kann.
Shelton schreibt aber selber, das dies seine persönliche Meinung ist. Vielleicht hofft er ja mit dieser Meinung auf einen Job bei SpaceX?