Hallo,
ein Problem der Theorie von Wetterich ist, dass sie sich (zur Zeit) nicht verifizieren laesst. Grundsaetzlich scheint die Theorie aber mit Beobachtungen übereinzustimmen. Ob das nun eine schlüssigere (i.e. einfachere) Theorie ist als die gaengige, ist aber auch zweifelhaft. Schliesslich benoetigt diese Theorie ein zusaetzliches Skalarfeld (Quintessenz) und eine sich aendernde Gravitationskraft und das ist auch eine ad-hoc Annahme.
Das Standardmodell hat bisher den Vorteil, dass es überprüfbare Vorhersagen gemacht hat, die dann auch bestaetigt werden konnten. Das muss die Theorie von Wetterich noch liefern. Dennoch, neue Ideen, die auf physikalisch soliden Grundlagen aufgebaut sind, sind begrüssenswert und helfen die Diskussion und Forschung in Gang zu halten. Mal sehen, ob Wetterich sein Modell dann auch mal in einer referierten Fachzeitschrift veroeffentlicht.
By the way: wir gehen nicht von einem "undendlich dichten Punkt" am Anfang des Universums aus. Vielmehr macht das bestehende Modell keine Vorhersagen über die Zeit vor der Planck-Zeit (also vor den ersten 5e-44 Sekunden). Zu dem Zeitpunkt war die Dichte im Universum zwar sehr sehr hoch, aber nicht unendlich.
Gruss,
Volker