So schön die Vorstellung mit den drei fliegenden Laptops auch ist,
auf der Raumstation haben sie es nicht so mit frei fliegenden Gegenständen.
Auch die Laptops sind fixiert - auf einem Gestell mit Gelenkarm an der Wand montiert.
Könntest Du mit dem "länglichen Gebilde" die geöffnete Schleusentür meinen?
AusschnittsvergrößerungDer große geöffnete Zylinder ist tatsächlich ein "Tor nach außen".
Die Luftschleuse von Kibo führt zur "Veranda", der Außenbord Experimental-Plattform. (Keine Personenschleuse)
Die innere Luke ist geöffnet - rechts sieht man die Schleusentür.
Alexander hat ein auf Schienen geführtes Gestell (Airlock Slide Table) aus der Scheuse herausgezogen.
Daran werden Experimente, Satellitenstarter und Geräte, die ausgeschleust werden sollen, befestigt.
Wenn das Gestell fertig bestückt ist, wird es in die Schleusenkammer geschoben und die innere Luke geschlossen.
Dann wird die Luft aus der Kammer gepumpt, der Druck ausgeglichen und die äußere Luke geöffnet.
Danach läßt sich das schienengeführte Gestell nach außen ausfahren, damit Kibos außen montierter Roboterarm die Gegenstände übernehmen kann.
Weil die kleinen Teile sehr exakt gegriffen werden müssen, verfügt der Roboterarm über eine Hand, den "Small Fine Arm".
Der Arm kann Experimente auf der Plattform montieren, wo sie auch mit Strom und Datenleitungen versorgt werden können.
Die Startvorrichtungen werfen die Satelliten dann mit einem Federmechanismus aus.
Meistens sind es sogenannte CubeSats mit einer Kantenlänge von nur 10 Zentimetern.
Die werden meist von Instituten oder Universitäten gebaut und mit Transporten (Dragon, Cygnus, ATV, HTV oder Progress) zur ISS geliefert.
Bereits im Januar 2014 hatte Koichi Wakata (Expedition 38/39) zahlreiche CubeSats auf dem Airlock Slide Table montiert, ausgeschleust und ausgesetzt (gestartet):
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12049.msg279976#msg279976 In diesem Fall installiert Alexander Gerst die
von Dir verlinkten NanoSats.
Die sind etwas größer und haben eine längliche Form und entfaltbare Solar-Paneele:
Diese kleinen Microwave Atmospheric Satelliten wurden vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt und sollen Wärmebilder von Stürmen, Hurrikans und Großwetterlagen liefern.
Hier ist noch ein schönes Übersichtsbild vom japanischen Kibo-Modul mit Alexander bei der Arbeit:
Photo Credit: NASA