Sehr interessante Mission. Zum einen Technologiedemonstration, zu anderen vielleicht interessante Bilder von Asteroiden Fly-bys.
Weitere Infos gibt's in zwei Konferenzbeiträgen der 28th Annual AIAA/USU Conference on Small Satellites:
"50kg-class Deep Space Exploration Technology Demonstration Micro-spacecraft PROCYON"
http://digitalcommons.usu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=3102&context=smallsatund zum Antriebssystem "Unified Propulsion System to Explore Near-Earth Asteroids by a 50 kg Spacecraft"
http://digitalcommons.usu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=3105&context=smallsatDort werden die zwei Ziele der Mission wie von tul schon genannt mit 1. der Domonstration des Micro-Spacecraft Bus von Hodoyoshi für Deep space exploration und 2. der Demonstration eines erfogreichen nahen Asteroiden Fly-bys.
Der größte Unterschied zu dem bei den Hodoyoshimissionen verwendeten Bus ist die Verwendung von Cold gas Thrustern zur Lagekontrolle. Diese wird eigentlich von 4 Reaktionsrädern übernommen, können aber nur bis zu einem gewissen Grad einen durch zB das Ionentriebwerk erzeugten Drehimpuls kompensieren. Um ein Schwungrad zu "entladen" werden im LEO bei kleinen Satelliten Magnettorquer (
http://de.wikipedia.org/wiki/Magnettorquer) genutzt, die natürlich nur funktionieren, wenn ein äußeres Magnetfeld vorhanden ist. Für diese Deep Space Missionen ohne planetare Magnetfelder werden also acht 30mN, 24s ISP Kaltgartriebwerke genutzt.
Das interessante dabei ist, wie in dem oben genannten zweiten pdf beschrieben, dass für Ionen- und Kaltgastriebwerke das gleiche Xenongas genutzt wird. Das System heißt I-COUPS (Ion Thruster and COld-gas Thruster Unified Propulsion System). Das 300µN, 1000s IPS Ionentreibwerk soll bei etwa einem halben Jahr Betrieb und 0,47kg Xenonverbrauch 95m/s delta-V für den gravity assist erzeugen.
Die Hodoyoshi-Missionen und das dort verwendete Miniature Ion Propulsion System (MIPS) sind hier ganz gut beschrieben:
http://www.nanosat.jp/4th/pdf/Day1-1_OpeningSession1_Nakasuka/Opeining_Prof.Nakasuka.pdfund hier: "Engineering Model of the Miniature Ion Propulsion System for the Nano-satellite: HODOYOSHI-4"
https://www.jstage.jst.go.jp/article/tastj/12/ists29/12_Tb_19/_pdfDas gesamte I-COUPS soll etwa 9,5kg wiegen, davon 2,5kg Xenon bei 80bar in einem 2l Tank. Die Kaltgastriebwerke werden bei etwa 3bar betrieben, für das Ionentriebwerk ist ein Niedrigdrucktank bei 0,3bar angeschlossen.
Procylon wird zunächst in eine erdresonanten Trajektorie gestartet und bei dem Swing-by an der Erde etwa ein Jahr später Ende 2015 wird die Trajektorie für den Asteoiden Fly-by angepasst. Es wird extra der Begriff "retargeting" genannt, da das Delta-V der Triebwerke zu gering ist um die Geschwindigkeit der Sonde nennenswert zu ändern. der angesteuerte Asteroid soll daher auch erst nach dem Start genannt werden, da der Starttermin und die das Ansetzten durch die Trägerrakete zu ungenau sind. Der Fly-by soll in 50km Distanz und mit weniger als 10km/s Relativgeschwindigkeit zu Asteroiden stattfinden.
Welcher Asteroid angeflogen wird
Die Beobachtung des Asteroiden durch das mitgeführte Teleskop wird über einen beweglichen Spiegel ermöglicht, der Sondenkörper wird während der verschiedenen Phasen des Fly-bys nicht entsprechend auf den Asteroiden ausgerichtet.
Infos zu dem Telescop Laica "Development of Lyman Alpha Imaging Camera (LAICA) geocorona imaging device for PROCYON, ultrasmall deep space probe" hier:
http://planetary.s3.amazonaws.com/assets/resources/JAXA/PROCYON_camera_dev_LAICA.pptOb das nur ein Teil der Ausrüstung ist, oder die einzige Kamera ist mir allerdings nicht klar.