Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko

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Offline Vierer

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #700 am: 15. Februar 2015, 11:27:35 »
Hallo,
kann man davon ausgehen, dass die Rotation in Sonnennähe stabil bleibt.
Oder könnte es sein das die Masse der Sonne dem Kometen vielleicht einen Drall versetzt, so das die Kräfte die auf dem (den) Kometen wirken sich ändern.
Vierer

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Offline Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #701 am: 15. Februar 2015, 12:04:09 »
Okay, mal im Ernst: Dass Kometen sich zerlegen, kennt man ja vor allem von jenen Exemplaren, die der Sonne nahe kommen (sog. "Sungrazer", Sonnenkratzer). In einem ESA(?)-Blog wurde mal behauptet, dass im Perihel an deren Oberfläche Temperaturen von über 2000 K erreicht werden können. Wenn das stimmt, kann ich mir schon vorstellen, dass es zu ausgedehnten explosionsartigen Verdampfungsprozessen (vereinfacht: Dampfexplosionen) kommt und damit zu auseinandertreibenden Kräften in einer Größenordnung, die den Gravitationszusammenhalt der Kernbestandteile überwinden kann. (Inwieweit Gravitationsgradienteneffekte der "nahen" Sonne auch noch einen Beitrag liefern könnten - Stichwort Roche-Grenze? -, wage ich jetzt nicht zu spekulieren...)

Im Falle von 67P, der der Sonne selbst im Perihel noch nicht mal so nahe kommt wie unsere Erde, ist es allerdings schwer vorstellbar, dass es zu "mehreren 1000 K an der Oberfläche" und "Dampfexplosionen" kommen könnte.

Fakt ist allerdings: Der Kern von 67P hat einen auffälligen Riss im Hals. Irgendwoher muss der ja kommen. Vielleicht war der Riss schon immer da (falls 67P ein "contact binary" ist), und dann geht er auch durch den ganzen Kometenkern. Vielleicht hat er sich erst im Laufe der Zeit gebildet - dann weiß man nicht, ob es nur ein oberflächlicher Riss ist, der sich aber vielleicht immer weiter ausbreitet... oder ob er jetzt schon durch den ganzen Kern geht. Das wird man wohl erst beurteilen können, wenn die Südseite mal mehr Licht bekommt.

Der Riss ist jedenfalls da, und er muss sich auch hin und wieder bewegt haben, sonst wäre er nicht sichtbar. Das deutet auf jeden Fall eine gewisse Zerbrechlichkeit an. Zudem verliert der Kern mit jedem Umlauf etwas Masse, und zwar nicht gleichmäßig. Vielleicht kommt es irgendwann nicht zu einem Auseinanderfliegen, sondern eher zu einem Zusammenbrechen in dem Sinne, dass der "Hals" bricht und zu einem Scharnier wird, um das herum "Kopf" und "Körper" zusammenklappen. :)

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Offline Schillrich

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #702 am: 15. Februar 2015, 12:42:57 »
Hallo,
kann man davon ausgehen, dass die Rotation in Sonnennähe stabil bleibt.
Oder könnte es sein das die Masse der Sonne dem Kometen vielleicht einen Drall versetzt, so das die Kräfte die auf dem (den) Kometen wirken sich ändern.
Vierer

Hallo Vierer,

solche Effekte bewirken die Gezeitenkräfte innerhalb der Roche-Grenze. Die liegt bei der Sonne für Kometen zwischen 1.200.000 bis 2.400.000 Kilometer. 67P kommt der Sonne nur bis auf 185.000.000 Kilometer "nahe". Solche Effekte werden dann nicht auftreten.


https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12230.msg318117#msg318117
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Vierer

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #703 am: 15. Februar 2015, 15:22:24 »
Danke für die Antworten. Ich hatte den Beitrag sogar gelesen aber wieder vergessen  ::)
Also warten wir ab und freuen uns auf die Dinge die da kommen. Spannend ist es auf jeden Fall.

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #704 am: 15. Februar 2015, 16:00:31 »
DSN News :

Die 70 m- Antenne des DSN bei Madrid empfängt derzeit Daten von ROSETTA,
mit etwa 52kbit/s, wie man auf DSN now sehen kann : http://eyes.nasa.gov/dsn/dsn.html.
 Also : ROSETTA hat den Sturzflug überlebt  ;) und sendet eifrig Bilder   ...

     Gruss   HHg

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Offline akku

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #705 am: 15. Februar 2015, 16:11:38 »
ergibt an daten nur 390(kB/min)   ::)
auf VIEW ANTENNA klick sieht man schön genau Richtung sonne
bzw hinter der sonne (Konjunktion)

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #706 am: 16. Februar 2015, 17:05:48 »
Fly-By Ergebnisse :

Die ersten NavCam-Bilder vom Fly-by am Samstag sind da:

z.B auf dem ESA-Blog http://blogs.esa.int/rosetta/2015/02/16/cometwatch-14-february-flyby-special/



    Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

Aufnahme der NavCam im Bereich "Imhotep" , Auflösung = 0,76 m/Pixel !! (anklicken !)

 -   Super - Bild !   Mehr davon !

     Gruss HHg

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Offline spacecat

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #707 am: 16. Februar 2015, 17:52:17 »
Wow  :o wer braucht schon OSIRIS-Bilder, wenn er solche NavCam-Bilder bekommt ! ;D

Danke Rosetta-Team!  :-*

PS: Hat man schon Rosettas Schatten gefunden? Wäre ja echt phantastisch!

SpaceMech

  • Gast
Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #708 am: 17. Februar 2015, 14:54:23 »
......
PS: Hat man schon Rosettas Schatten gefunden? Wäre ja echt phantastisch!

Hmm - habe noch mal überschlägig nachgerechnet, wie das mit Kernschatten und Halbschatten so wäre:
 - Sonnendurchmesser bei 1 AU : 1920 arcsec, also bei derzeit 2,35 AU : 817 arcsec oder 3,96 mrad,
d.h. bei 6 km über der Oberfläche müsste ein Gegenstand mindestens 23,7 m groß ein,
um einen Kernschatten produzieren zu können....

Hayabusa mit seinem scharfumrissenen Schatten war doch deutlich näher dran !

    Gruss    HHg

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Online -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #709 am: 24. Februar 2015, 02:39:00 »
Komet 67P Tschurjumow Gerasimenko
Entfernung: 198 km zum Kometenzentrum
Aufnahme von Rosettas NavCam
Vorn der Körper, oben hinten der Kopf
Foto vom 18. Februar 2015
Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

Wenn man das Bild weiter aufhellt, werden Teile der Koma sichtbar.
Man sieht mehrere Jets vom Kometen aufsteigen.
Insgesamt wirkt das Bild dann jedoch unsauberer.
Detektorrauschen, Bearbeitungsfehler, Hintergrundsterne, aber auch Staub und größere Körner, die von der Oberfläche aufgestiegen sind und teilweise als Strichspur erscheinen, werden sichtbar:
Credits: ESA / Rosetta / NAVCAM - CC BY-SA 3.0 IGO


Quelle

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #710 am: 28. Februar 2015, 10:43:42 »
Fly-By Erkenntnisse:

Im aktuellen ESA-Blog zu Rosetta : "The challenges of a close fly-by" (http://blogs.esa.int/rosetta/2015/02/27/cometwatch-the-challenges-of-a-close-flyby/ berichtet RMOC, dass bereits 2 Stunden vor dem Closest Approach am 14. Februar die Star Mapper von ROSETTA wegen der vielen herumfliegenden Brocken nicht mehr in der Lage waren, die Sternbilder korrekt zu identifizieren. Das Bordsystem erkannte auf ein Geräteproblem und schaltete auf die Reserve-StarMapper um, die ihrerseits wieder Schwierigkeiten hatten, die Sternbilder zu erkennen... Zum Glück gingen die Schwierigkeiten nicht so weit, dass ROSETTA sich in den "safe mode" versetzte - dann wären nämlich sämtliche wissenschaftlichen Instrumente in den stand-by-Modus gegangen und hätten so keine Daten aus diesem wichtigen Abschnitt der Bahn sammeln können !
Man will aus diesen Erfahrungen lernen und die Programmierung der Auswertung der StarMapper-Daten so abändern, dass beim geplanten Durchflug durch einen "Jet" später in diesem Jahr sich nicht Ähnliches wiederholen kann.

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #711 am: 28. Februar 2015, 15:22:44 »
Gerade diese "halben" Katastrophen bringen eine immense Menge an Erkenntnissen. Und als wichtigste: Denke nie, Du hättest am Computer alles durchgespielt, was möglich ist  ;D

Wie ich das herauslese, wird man also weitere "closes" durchführen ?

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #712 am: 28. Februar 2015, 16:21:39 »
Ja - allerdings nicht mehr soo nahe dran wie am 14.2. (wegen der zunehmenden Aktivität).

Zitat : " the team are discussing plans to fly through one of the comet’s jets this summer, taking into account the lessons learned from this first close flyby."

Die Frage ist natürlich, wie nahe dran am Kometenkern man sich durch einen solchen Jet traut...
Es sind in den Jets schon Teilchengeschwindigkeiten von mehreren hundert Metern pro Sekunde gemessen worden - das könnte dann recht unangenehm werden.

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #713 am: 28. Februar 2015, 19:29:39 »
Donnerwetter, an solche Geschwindigkeiten hätt ich nicht gedacht...
Da es im Vakuum ist, wäre es ja dann egal, ob 10 oder 100 km Abstand. Nur die Trefferquote sinkt ;)

Schade, daß Rosetta kein feinmaschiges Netz dabei hat. Und 'ne Rückkehrkapsel. Und 'ne Rakete dazu. Und die ganze Logistik dazu. Wo der Komet doch selbst sein Material bereitstellt. Da braucht keiner mehr mit dem Hämmerchen pinkern wie in dem Orion-Video  ;D

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Offline James

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #714 am: 28. Februar 2015, 19:57:14 »
Nun ja, es war ja allen Beteiligten klar, daß es dort wo sich Rosetta befindet, mal ungemütlich wird. Ich nehme an es gibt auch einen Plan wie weit man sich zurückzieht, oder zurückziehen muß, oder zurückziehen kann. Gerade die jetzigen Annäherungen werden helfen, sich ein besseres Bild davon zu machen. Schließlich soll Rosetta ja noch Monate in Betrieb bleiben. Spannend was da so kommt....

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #715 am: 02. März 2015, 17:02:02 »
67 P sonnt sich :

Aufnahme (Mosaik) der NavCam vom 26. Februar, aus einer Entfernung von 94,3 km,
Bildausschnitt 14,6 km x 14,7 km. Gut besonnt und mit deutlicher Aktivität:


   Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

   Gruss     HHg

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Offline Gertrud

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #716 am: 02. März 2015, 21:39:46 »
Hallo Zusammen,

das Mosaik des Kometen vom 26.02.2015 beschriftet.

Credit: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0
http://blogs.esa.int/rosetta/2015/03/02/sideways-cometwatch-26-february/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #717 am: 03. März 2015, 14:13:13 »
Schatten des ROSETTA-Orbiters auf 67 P gefunden ?

Auf den OSIRIS-Aufnahmen vom nahen Vorbeiflug am 14. Februar (in 6 km Flughöhe ) glauben Forscher des Kamera-Teams, den Schatten des Orbiters auf der Oberfläche iin der Region Imhotep identifizieren zu können :


   © ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Der Bildausschnitt beträgt 228 m x 228 m, die Auflösung 11 cm/Pixel (!)

http://www.spektrum.de/news/rosetta-fotografiert-ihren-schatten-auf-tschuri/1335210

http://www.mps.mpg.de/3943019/PM_2015_03_03_Rosettas_Schatten_auf_dem_Kometen

http://blogs.esa.int/rosetta/2015/03/03/comet-flyby-osiris-catches-glimpse-of-rosettas-shadow/

   Gruss   HHg

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #718 am: 03. März 2015, 19:34:02 »
Wieso soll der Schatten so verwaschen sein ?

SpaceMech

  • Gast
Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #719 am: 03. März 2015, 19:59:35 »
Weil (a) die Sonne keine Punktquelle ist
       (b) der Abstand zur Oberfläche mit 6 km zu groß ist(anders als bei Hayabusa)

    (Siehe auch überschlägige Rechnung unter #708 weiter oben)


   Credits: Spacecraft: ESA/ATG medialab. Comet background: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

    Gruss HHg

McFire

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #720 am: 03. März 2015, 22:37:33 »
Also unscharf wär ja freilich klar, aber daß es so verwaschen ist bei der Sonnenentfernung hätt ich nicht gedacht. Nun ja, was gelernt ... :)

GG

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #721 am: 04. März 2015, 08:37:44 »
Tschury soll ja dunkler als Kohle sein. Vielleicht musste man dafür auch ein Weilchen belichten und das hat zusätzlich für Unschärfe gesorgt. Wie schnell fliegt Rosetta eigentlich relativ zur Kometenoberfläche?

SpaceMech

  • Gast
Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #722 am: 04. März 2015, 11:12:11 »
....Wie schnell fliegt Rosetta eigentlich relativ zur Kometenoberfläche?

Das ist nicht so einfach herauszufinden, da die Parameter der einzelnen Abschnitte der Hyperbelbahnen, die ROSETTA z.Zt. fliegt, nicht bekanntgegeben werden. Man muß sich also behelfen:
- beim close Fly-By am 14.2. war das letzte Bahnmanöver vorher am Morgen des 14.2. in 48 km Entfernung, das nächste Bahnmanöver nachher am 17.2 in 253 km Abstand; Rosetta hat also in ca 3,5 Tagen 301 km zurückgelegt. Dies entspricht einer Geschwindigkeit von 86 km/Tag oder 3,58 km/h oder 1 m/s - relativ zum Schwerpunkt von 67 P. Aufgrund der Eigenrotation von 67 P (Umfang: ca 12,5 km; Periode: 12,4 h) beträgt die Oberflächengeschwindigkeit am Äquator 0,28 m/s, die man je nach Orientierung der Bahn von ROSETTA  relativ zur Rotationsachse von 67 P vektoriell mit dem 1 m/s kombinieren muss.
  Die Unschärfe des Schattens ist keine Bewegungsunschärfe - sonst müssten die anderen Oberflächengegenstände auch unscharf sein; sind sie aber nicht.
Es ist der optische Effekt einer ausgedehnten Lichtquelle (der Sonne) bei zu großem Abstand zur "Projektionsfläche".

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Offline Lumpi

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #723 am: 04. März 2015, 13:55:03 »
Hallo, ich hab da mal als absolutes "Greenhorn" eine Frage zum zur Zeit noch schlafendem Philae. Der Leiter für den Missionsbetrieb bei der ESA, Paolo Ferri, sagte mal einem Radiosender am 17.11.14: "Die Bilder, die wir gesehen haben, sind noch nicht veröffentlicht, aber sie waren fantastisch."
Nun sind 3,5 Monate vergangen und ich kann mich nicht entsinnen, dass nochmals Fotos, die Philae auf der Oberfläche gemacht hat, veröffentlicht worden sind. Hab ich da was verpasst? Ich hätte schon noch ein paar veröffentlichte "fantastische" Bilder direkt von der Oberfläche erwartet  :-\
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

SpaceMech

  • Gast
Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #724 am: 04. März 2015, 15:54:57 »
Hallo Lumpi,
willkommen im Forum!
Zu den Aufnahmen der Philae-Kameras von 67 P:
- der Down-Looking-Imager hat bis unmittelbar vor dem ersten Aufsetzen auf der Oberfläche planmässig Bilder des Zielgebiets in immer besserer Auflösung gemacht (und übertragen);
- die geplanten Aufnahmen unmittelbar nach der Landung/dem ersten Aufsetzen waren verwischt, da der Lander sich nicht verankert hat und seitlich und taumelnd weiterflog (Bilder wie zB hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=13155.msg313892#msg313892.)
- nachdem der Lander schliesslich zur Ruhe gekommen war, haben die CIVA-Imager mehrere Panoramen geliefert, die zeigen, dass der Lander wohl in einer ziemlich schattigen engen Schlucht schräg eingklemmt ist, mit nur wenigen ausreichend beleuchteten Blickwinkeln im unmittelbaren Nahfeld.
Dies Bilder mögen für Laien unspektakulär oder enttäuschend wirken, sind aber für die beteiligten Wissenschaftler durchaus "fantastisch" und aufschlußreich...

   Gruss   HHg