Okay, mal im Ernst: Dass Kometen sich zerlegen, kennt man ja vor allem von jenen Exemplaren, die der Sonne nahe kommen (sog. "Sungrazer", Sonnenkratzer). In einem ESA(?)-Blog wurde mal behauptet, dass im Perihel an deren Oberfläche Temperaturen von über 2000 K erreicht werden können. Wenn das stimmt, kann ich mir schon vorstellen, dass es zu ausgedehnten explosionsartigen Verdampfungsprozessen (vereinfacht: Dampfexplosionen) kommt und damit zu auseinandertreibenden Kräften in einer Größenordnung, die den Gravitationszusammenhalt der Kernbestandteile überwinden kann. (Inwieweit Gravitationsgradienteneffekte der "nahen" Sonne auch noch einen Beitrag liefern könnten - Stichwort Roche-Grenze? -, wage ich jetzt nicht zu spekulieren...)
Im Falle von 67P, der der Sonne selbst im Perihel noch nicht mal so nahe kommt wie unsere Erde, ist es allerdings schwer vorstellbar, dass es zu "mehreren 1000 K an der Oberfläche" und "Dampfexplosionen" kommen könnte.
Fakt ist allerdings: Der Kern von 67P hat einen auffälligen Riss im Hals. Irgendwoher muss der ja kommen. Vielleicht war der Riss schon immer da (falls 67P ein "contact binary" ist), und dann geht er auch durch den ganzen Kometenkern. Vielleicht hat er sich erst im Laufe der Zeit gebildet - dann weiß man nicht, ob es nur ein oberflächlicher Riss ist, der sich aber vielleicht immer weiter ausbreitet... oder ob er jetzt schon durch den ganzen Kern geht. Das wird man wohl erst beurteilen können, wenn die Südseite mal mehr Licht bekommt.
Der Riss ist jedenfalls
da, und er muss sich auch hin und wieder bewegt haben, sonst wäre er nicht sichtbar. Das deutet auf jeden Fall eine gewisse Zerbrechlichkeit an. Zudem verliert der Kern mit jedem Umlauf etwas Masse, und zwar nicht gleichmäßig. Vielleicht kommt es irgendwann nicht zu einem Auseinanderfliegen, sondern eher zu einem Zusammenbrechen in dem Sinne, dass der "Hals" bricht und zu einem Scharnier wird, um das herum "Kopf" und "Körper" zusammenklappen.