Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko

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Offline Makemake

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #625 am: 13. Dezember 2014, 18:09:59 »
Ist es nicht so, dass ein farbsensitiver Sensor eigentlich die dreifache Pixelanzahl hat? Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/CCD-Sensor#Farbsensoren.2C_Filter_und_Pixelanordnung

Und wenn man nun 11 "Farben" auflösen möchte, wäre eine klassische Anordnung mit Filtern über jedem einzelnen Pixel ja wirklich aufwändig. Durch die Filteranordnung vor dem gesamten CCD behält man für jede Einstellung die volle Auflösung.

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Offline akku

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #626 am: 13. Dezember 2014, 18:26:02 »
denk mal so  aber nur in hausnummern

ein bildsensor 99 pixel in schwarz/weis  ergibt ein bild 99 pixel
das selbe würde man es in farbe bauen also 3 farben ergiebt ein bild mit 33 pixel
ergo
 alle 3 farben brauchen dann 3 mal mehr platz
auf den sensorchip um die selbe auflösung zu erreichen   

klausd

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #627 am: 13. Dezember 2014, 18:51:46 »
Durch die Filteranordnung vor dem gesamten CCD behält man für jede Einstellung die volle Auflösung.

Durch Bayer-Matrix und entsprechende Algorithmen zum Auflösen (De Bayer) derer, behält man im Grunde fast die volle Auflösung. Außer man fotografiert Farben, wo jeweils einer der anderen Pixel gar nicht anspringt.

Aber natürlich geht sowas etwas auf die Lichtempfindlichkeit, ist teurer zu bauen und schafft Probleme / Unschärfe im Fokuspunkt (der unterschiedlich ist bei den Wellenlängen des Lichts bezüglich Farbe).

Viele Grüße,

Klaus

Offline Vierer

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #628 am: 13. Dezember 2014, 23:00:35 »
Zitat
Erste Messungen des Isotopenverhältnis im Wasser/Eis von 67 P veröffentlicht
Hallo SpaceMech,
mal eine laienhafte Frage. Der Komet hat ja schon einige Umläufe hinter sich, ist mehrmals in Sonnennähe gewesen. Dabei hat er Gas verloren. Kann es nicht sein das er im seinem Entstehungsgebiet ein anders Isotopenverhältnis als Heute hatte? Das die leichten Gase bzw. Moleküle schon verloren gegangen sind?

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #629 am: 14. Dezember 2014, 11:06:35 »
Hallo Vierer,

die Veränderungen der Kometen auf den sonnennahen Abschnitten ihrer Umläufe spielen sich alle in der Oberflächenschicht ab - das Kometenmaterial isoliert so gut, dass die Erwärmung nur die obersten Meter betrifft (natürlich verliert der Komet bei jedem Umlauf auch Material aus eben dieser Schicht, so dass im Laufe der Zeit immer neue, tiefere Schichten die Oberfläche bilden). Im Inneren des Kometenkerns sind die Verhältnisse seit der Enstehung mehr oder weniger konstant geblieben - deshalb die Formulierung, das Material im Inneren der Kometen habe seit ihrer Entstehung quasi "im Kühlschrank" gelegen.
Um dieses ursprüngliche Material untersuchen zu können, werden ja auch die Anstrengungen unternommen, an Proben unterhalb dieser Oberflächenschicht heranzukommen - sei es durch Bombardierung mit einem Projektil (Deep Impact-Mission), durch Bohrungen (wie bei Philae beabsichtigt) oder durch Beobachtungen an frisch auseinanderbrechenden Kometenkernen (z.B Shoemaker-Levy 9)

   Gruss   HHg

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Online Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #630 am: 14. Dezember 2014, 11:51:56 »
Ich hatte das mit dem "Deuterium/Wasserstoff-Isotopenverhältnis des Eises von Himmelskörpern" freilich so verstanden, dass das eine relativ unveränderliche Materialeigenschaft von Eis bzw. Wasser ist - quasi ein "Fingerabdruck", der von Dingen wie der Sonneneinstrahlung auf die Oberfläche und sogar von der vergangenen Zeit ziemlich unabhängig sein muss, und seien es Jahrmilliarden. Das heißt, ob das Eis von der Oberfläche stammt oder aus einigen Metern Tiefe, dürfte auch keinen Unterschied machen.

Anders würde es nach meinem Verständnis keinen Sinn machen, aus der Ferne gewonnene Messwerte von Oberflächen (!) einiger nie besuchter Himmelskörper (siehe die Grafik) mit dem einen D/H-Wert der Erde selbst zu vergleichen, nachdem diese Oberflächen lange dem Sonnenlicht bzw. überhaupt Weltraumbedingungen ausgesetzt waren, und daraus schließen zu wollen, woher das Wasser der Erde stammt.

stonemoma

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #631 am: 14. Dezember 2014, 17:58:45 »
A)
Das Wasser kommt als Block als große Kristalle vor. Die Sublimation verläuft Schichtweise also eine Kristallschicht verdampft nach der anderen. Da ist dann das Verhältnis von  D/H stabil über die ganze Zeit in der der Kristall langsam verdampft.

B) Das Wasser ist als einzelnen Lagen auf riesigen Mengen Staub und Gestein. Durch langsames Verdampfen und wieder Ablagern und wieder Verdampfen und wieder Ablagern wird das Eis in Äonen langsam an die Oberfläche gebracht und verschwindet von da in den Weltraum. Bei jedem Verdampfen geht die unterschiedliche Verdampfungsenergie ein und am ende hat man eine Wolke in das D/H Verhältnis völlig anders ist als im Material selbst.

C) Erst A für ein paar Milliarden Jahre dann nahe an der Sonne B

D) Erst B für ein paar Milliarden Jahre dann A weil sich bei höheren Temperaturen nahe der Sonne das Kristallwachstum beschleunigt.

Nun kann man sich aus den 4 Möglichkeiten eines Aussuchen.


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Offline pikarl

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #632 am: 15. Dezember 2014, 09:34:11 »
Ich habe mal die Hauptautorin hinter den neuen Deuterium-Messwerten interviewt, Kathrin Altwegg von der Uni Bern:
http://podcast.pikarl.de/ag016-ozeanbildung-ohne-kometen/

Es sind 22 Minuten geworden, aber sehr dicht.

Ich habe sie gefragt, ob Tschuri durch den fehlenden Zusammenhang zum Wasser auf der Erde jetzt eigentlich uninteressant geworden ist. Sie sagt, nein, im Gegenteil. Das Wasser kam wohl nur von Asteroiden - die aber vor ~4 Milliarden Jahren den heutigen Kometen noch sehr stark ähnelten. Jedenfalls glaubt sie das. :)

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #633 am: 15. Dezember 2014, 10:58:35 »
Sehr gute Übersicht zur D/H-Messung jetzt auch im Portal-Artikel von redmoon :

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/14122014194348.shtml.

Wer sich für die Chemie hinter der Anreicherung von Deuterium in verschiedenen Bereichen des Sonnensystems interessiert, wird zB hier fündig:

http://www.lpi.usra.edu/books/MESSII/9038.pdf
 
     Gruss   HHg

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Offline Gertrud

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #634 am: 18. Dezember 2014, 08:48:21 »
Hallo Zusammen,

Das Mosaik ist mit den Bildern der Navcam von Rosetta vom Kometen 67P am 16.12.2014 zusammengestellt worden.

Bild: ESA / Rosetta / NAVCAM, CC BY-SA 3.0 IGO

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19093
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19092

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline redmoon

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #635 am: 29. Dezember 2014, 19:09:12 »
Hallo,

der Komet 67P wird derzeit nicht nur durch die Raumsonde Rosetta untersucht. Auch auf der Erde stationierte Großteleskope liefern ihren Beitrag. Mehr dazu auf unserer Portralseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/29122014185819.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline redmoon

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #636 am: 06. Januar 2015, 20:14:52 »
Hallo,

das Team des ESA-Rosetta-Blogs hat den "Weihnachtsurlaub" mittlerweile beendet. In einem heute veöffentlichten Blog-Eintrag findet Ihr ein aus vier Einzelaufnahmen zusammengesetztes Mosaik von 67P. Die dafür verwendeten Einzelaufnahmen hat die Navigationskamera der Raumsonde am 1. Januar 2015 um kurz nach Mitternacht aus einer Entfernung von ~28,4 Kilometern zum Zentrum des Kometen angefertigt...

http://blogs.esa.int/rosetta/2015/01/06/rosetta-in-2015/  ( engl. )

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #637 am: 13. Januar 2015, 10:10:46 »
Zunehmende Aktivität

in einem Kommentar auf dem ESA-Blog zu ROSETTA zeigt Bill Harris ein nachbearbeitetes NavCam-Bild vom 6. Januar 2015, auf dem die derzeitige Aktivität an der Oberfläche von 67 P sehr schön zu sehen ist:
http://blogs.esa.int/rosetta/2015/01/12/cometwatch-6-january/#comment-320333

                               


   Gruss    HHg

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Offline -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #638 am: 16. Januar 2015, 02:08:57 »
Es wurden 4 NavCam Fotos vom 8. Januar 2015 veröffentlicht.
Diese habe ich so zusammengebaut:

-eumelpanorama-
Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

SpaceMech

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #639 am: 16. Januar 2015, 17:40:03 »
Im Rosetta-Blog der ESA gab es heute ein Bild, das die OSIRIS WAC-Kamera bereits am 22. November 2014 aufgenommen hatte:

               
                 Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Abstand ist 30 km, Auflösung 2,8 m/Pixel

Weiter Einzelheiten unter :http://blogs.esa.int/rosetta/2015/01/16/fine-structure-in-the-comets-jets/

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Online Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #640 am: 16. Januar 2015, 18:54:44 »
Tolles Bild, der rotierende Komet "schleudert" die Jets spiralförmig von sich weg?  :D

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Offline redmoon

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #641 am: 16. Januar 2015, 20:19:17 »
Hallo Terminus,

ich glaube nicht, dass die Freisetzung der Jets 'spiralförmig' erfolgt. Die leicht gebogene Form dieser Jets dürfte sich vielmehr durch die Rotation des Kometen ergeben.

Meine Annahme :  Fontänen aus Gas und Staub steigen von der Oberfläche prinzipiell in gerader Linie auf. Bedingt durch die Drehung des Kometenkerns um seine eigene Rotationsachse ( eine vollständige Umdrehung innerhalb von 12,4 Stunden ) erscheint es dann selbst aus Entfernungen von lediglich 30 Kiolmetern so als ob diese Fontänen sich bogenförmig ausdehnen...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Offline Vierer

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #642 am: 16. Januar 2015, 20:44:26 »
Hallo Redmoon, ich glaube genau das hat Terminus gemeint.

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Online Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #643 am: 16. Januar 2015, 21:15:28 »
@Vierer: Genau. Bitte um Entschuldigung, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe.

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Offline -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #644 am: 17. Januar 2015, 03:17:37 »
Komet 67P Tschurjumow Gerasimenko
Entfernung: 27,5 km zum Kometenzentrum
Panorama erstellt aus NavCam Fotos vom 10.Januar 2015
-eumelpanorama-
Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

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Offline -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #645 am: 20. Januar 2015, 01:38:49 »
Komet 67P Tschurjumow Gerasimenko
Entfernung: 27,5 km zum Kometenzentrum
Panorama erstellt aus NavCam Fotos vom 12. Januar 2015   
-eumelpanorama-
Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

adamski

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #646 am: 20. Januar 2015, 01:50:05 »
Klasse Bild

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Online Terminus

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #647 am: 20. Januar 2015, 07:06:38 »
Ja, tolle Perspektive.

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Offline -eumel-

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #648 am: 22. Januar 2015, 01:40:02 »
Hier ist die Perspektive noch reizvoller:

Komet 67P Tschurjumow Gerasimenko
Entfernung: 28,4 km zum Kometenzentrum
Panorama erstellt aus 4 NavCam Fotos vom 16. Januar 2015   
-eumelpanorama-
Credits: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0

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Offline spacecat

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Re: Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko
« Antwort #649 am: 23. Januar 2015, 03:47:36 »
Nun kann man auch auf "normalbelichteten" Bildern die Jets deutlich erkennen.

So langsam wird es wirklich ein Komet.  ;D