Ich habe inzwischen auch mal den von Doc_Hoschi verlinkten Artikel gelesen.
Sehr interessant!
Man merkt, dass da auch ein bisschen der "SpaceX-Geist" mitschwingt.
Sie sind nach Cedar Park, Texas umgezogen.
Dort arbeiten die derzeit 43 Mitarbeiter vorwiegend noch in der Entwicklung, aber ein Testgelände wird gerade eingerichtet.
Ziel ist es den Zugang zum Orbit (ähnlich SpaceX) dramatisch zu verbilligen, allerdings zielt Firefly zunächst auf einen Markt für kleine und sehr kleine Nutzlasten im erdnahen Raum.
Trotzdem hat man auf lange Sicht auch bemannte Raumfahrt und den Mars auf dem "Calendar"!
Damit die Rakete leichter, weniger komplex und damit billiger wird, setzen sie auf einige bestimmte Technologien.
Kompositmaterial statt Metall für die Raketenhülle ("Metal rockets are for suckers").
Plug-Cluster-Aerospike mit 10 Einzeldüsen in der Erststufe (dank der Erklärung und dem Diagramm von Tom Markusic habe ich jetzt auch verstanden, was der Vorteil gegenüber eine glockenförmigen "klassischen" Düse ist bzw. welchen man sich erhofft.)
Die Form einer normalen Düse kann man nur für ein Druckverhältnis optimal einstellen.
Gerade bei der Startstufe ändert sich aber der Luftdruck von rund 1 bar bis annährernd Vakuum.
Bei dem Plug-Aerospike soll sich über diesen ganzen Druck- bzw. Höhenbereich eine weitgehend gleich hohe Effizienz ergeben.
Die Düse bzw. der "Plug" in der Mitte muss natürlich gekühlt werden.
Dazu verwenden sie das flüssige Methan, welches dabei erhitzt wird und verdampft.
Mit dem gasförmigen Methan wird dann wiederum der Treibstofftank bedrückt ("autogenous pressurization").
Dadurch sparen sie separate Heliumtanks.
Nicht herauslesen konnte ich, ob das auch für den Tank für den flüssigen Sauerstofftank gilt und ob es dann keine Turbopumpe zum Treibstofffördern braucht.
Bei den Mitarbeitern sind sowohl "alte Hasen" von "Old-Space" (Lockheed Martin, Boeing etc.) und
"New-Space" (SpaceX, Blue Origin, Virgin Galactic), als auch junge Leute "frisch von der Uni" beschäftigt.
Grüße Rücksturz