Bild: CSU
... Man hat sich jetzt auf das Mare Fecunditatis (rechts) und den Oceanus Procellarum (links von der Mitte) eingeschossen:
Bild: CSU
Als Grund werden neben dem flachen Terrain mit der relativ sicheren Landemöglichkeit auch die Vulkane mit eventuell später nutzbaren Lavaröhren sowie die Mondrillen angegeben, die von hohem wissenschaftlichen Wert sind. Außerdem lassen sich aus dem Basalt Metalle und Sauerstoff gewinnen. Dazu kommt noch, dass man in der Äquatorialregion nur geringen zeitlichen Beschränkungen für einen Rückstart unterworfen ist, während in den Polregionen die Startfenster sehr eng sind.
Auch bei der
Elsternbrücke-Konstellation, die sowohl von der CMSA als auch von der CNSA genutzt wird (und selbstverständlich auch Raumfahrtbehörden anderer Nationen zur Verfügung steht) hat man sich jetzt für die Phase II (2045-2060) auf das Gebiet südlich von 60° nördlicher Breite (der obere Rand des Oceanus Procellarum) geeinigt:
http://journal26.magtechjournal.com/kjkxjs/EN/10.16708/j.cnki.1000-758X.2024.0034#1Die Konstellation sieht dann so aus:
Bild:
CASTZu den Satelliten (ELFO steht für "Elliptical Frozen Orbit") kommen in dieser Phase zwei lunare Bodenstationen: eine an der Landestelle von Chang’e 8 (die erste Version der Internationalen Mondforschungsstation) und eine am Äquator auf der erdzugewandten Seite des Mondes (die Bemannte Lunare Experimentierstation). Die Ingenieurinnen und Ingenieure in der Hauptentwicklungsabteilung der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie gehen für Phase III der Elsternbrücke-Konstellation sicher davon aus, dass auf der Rückseite des Mondes eine dritte Station errichtet wird. Während in Phase I und II die Monderkundung durch staatliche Behörden betrieben wird, sollen in Phase III dann auch private Raumfahrtunternehmen (nicht zu verwechseln mit kommerziell orientierten
GmbHs im Staatsbesitz wie
ExPace oder
Chinarocket) die vom Staat aufgebaute Infrastruktur nutzen und auf dem Mond aktiv werden.
Anmerkung 1:
Letzteres ist nicht im
Mondprogramm der Volksrepublik China festgelegt, sondern eine tagespolitische Vorgabe von Premierminister
Li Qiang vom März 2024 ("wir fördern die Wirtschaft"). Das kann sich bis 2060 ändern und hängt auch davon ab, was private Raumfahrtunternehmen jenseits von Trägerraketen bis dahin leisten können.
Anmerkung 2:
Bei dem Artikel in der CAST-Werkzeitung vom 25. Juni handelt es sich um einen Beitrag im Rahmen eines vorgestern abgeschlossenen
Ideenwettbewerbs des Labors für Tiefraumerkundung zur Elsternbrücke-Konstellation. Es gibt auch andere Vorschläge zur Struktur der Konstellation, aber bei den gefrorenen elliptischen Orbits und den Lagrange-Punkten sind sich alle einig. Hier werden alternative Konzepte präsentiert: